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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

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Die Knorpelstöre. Spatelstöre.
eines Kanonenschusses fahren sie in Schlitten so eilig als möglich an die ihnen angewiesene Stelle.
Jhr Fangwerkzeug besteht aus eisernen Haken, welche an Stangen von zwanzig bis dreißig, ja selbst
fünfzig bis sechszig Fuß Länge befestigt und durch Eisen beschwert sind. An Ort und Stelle ange-
langt, haut Jeder eine Wuhne in das Eis; die dadurch aufgestörten Fische beginnen stromab zu gehen,
streichen über die eingesenkten Haken hinweg und geben den Kosaken durch die hierdurch hervor-
gebrachte Erschütterung ein Zeichen, die Stange mit jähem Rucke anzuziehen und womöglich den Fisch
anzuspießen. Mancher Fischer hat das Glück, an einem Tage zehn und mehr große Störe unter dem
Eise hervorzuziehen; manch anderer aber steht mehrere Tage auf dem Eise, ohne einen einzigen an
seinem Haken zu spüren und gewinnt während des ganzen Monats nur soviel, daß er kaum die Aus-
rüstungskosten bestreiten kann. Hansteen, welcher die Art der Fischerei auf dem Uralflusse kennen
lernte, versichert, daß etwa viertausend Kosaken binnen zwei Stunden auf diese Weise für mehr als
vierzigtausend Rubel Fische fangen. Der erste Fisch wird gewöhnlich der Kirche geschenkt, die übrigen
auf Schlitten so eilig als möglich versendet. Es finden sich um diese Zeit Kaufleute aus den ent-
ferntesten Gegenden des Landes ein, welche die gefangenen Störe sofort aufkaufen, Fleisch und Rogen
zubereiten, beides verpacken und so eilig als möglich verführen. Bei anhaltender Kälte salzt man
nicht; fällt jedoch Thauwetter ein, so thut man Dies fofort.

Der Gewinn der Fischerei ist sehr bedeutend. Zu Pallas' Zeiten warfen die Störarten
zusammen einen jährlichen Ertrag von 1,750,000 Rubel ab; gegenwärtig hat sich diese Summe trotz
der Abnahme der Fische bedeutend vergrößert.



Nach den Anschauungen von Johannes Müller bilden die Spatelstöre (Spatulariae)
eine eigene Familie. Sie gehören zu den absonderlichsten Fischen, welche man kennt. Jm All-
gemeinen haben sie die Gestalt der Störe, jedoch einen durchaus nackten Leib und, als ihnen eigen-
thümliches Kennzeichen, eine spatelförmig verlängerte Schnauze, welche in mancher Beziehung an den
Schnabel des Schwertfisches erinnert, jedoch in der Mitte verbreitert und mit netzförmig sich ver-
zweigenden Verknöcherungen bedeckt ist. Der weitgespaltene Rachen öffnet sich unter dem Kopfe;
die obere Kinnlade trägt zwei Reihen starker, dicht geschlossener, hakenförmiger Zähne, die untere eine
Reihe ähnlicher; im Gaumen finden sich zwei Haufen kleiner Zähne auf zwei abgerundeten Knorpeln;
auch der Vorderrand der beiden ersten Kiemenbögen ist mit Zähnen bewehrt. An der Bildung der
Oberkinnlade nehmen die Gaumen- und Kinnladenknochen Theil. Der innere Bau kommt mit dem
der Störe überein. Kleine Brustflossen, die etwas sichelförmig gestaltete, vor den Bauchflossen
gelegene Rückenflosse, die ziemlich große Afterflosse und die in zwei Lappen getheilte Schwanzflosse
tragen zur Kennzeichnung bei.

Ueber die Färbung der bekanntesten Art, des Blattstöres (Polyodon folium) läßt sich wenig
sagen, weil man bis jetzt nur wenige dieser Fische erhalten und diese erst, nachdem sie längere Zeit
in Weingeist aufbewahrt worden waren, untersucht hatte. Auch die Größe, welche der Blattstör
und ein Verwandter von ihm erreichen, kann mit Sicherheit nicht angegeben werden. Beide Arten
bewohnen den Mississippi.



Die Knorpelſtöre. Spatelſtöre.
eines Kanonenſchuſſes fahren ſie in Schlitten ſo eilig als möglich an die ihnen angewieſene Stelle.
Jhr Fangwerkzeug beſteht aus eiſernen Haken, welche an Stangen von zwanzig bis dreißig, ja ſelbſt
fünfzig bis ſechszig Fuß Länge befeſtigt und durch Eiſen beſchwert ſind. An Ort und Stelle ange-
langt, haut Jeder eine Wuhne in das Eis; die dadurch aufgeſtörten Fiſche beginnen ſtromab zu gehen,
ſtreichen über die eingeſenkten Haken hinweg und geben den Koſaken durch die hierdurch hervor-
gebrachte Erſchütterung ein Zeichen, die Stange mit jähem Rucke anzuziehen und womöglich den Fiſch
anzuſpießen. Mancher Fiſcher hat das Glück, an einem Tage zehn und mehr große Störe unter dem
Eiſe hervorzuziehen; manch anderer aber ſteht mehrere Tage auf dem Eiſe, ohne einen einzigen an
ſeinem Haken zu ſpüren und gewinnt während des ganzen Monats nur ſoviel, daß er kaum die Aus-
rüſtungskoſten beſtreiten kann. Hanſteen, welcher die Art der Fiſcherei auf dem Uralfluſſe kennen
lernte, verſichert, daß etwa viertauſend Koſaken binnen zwei Stunden auf dieſe Weiſe für mehr als
vierzigtauſend Rubel Fiſche fangen. Der erſte Fiſch wird gewöhnlich der Kirche geſchenkt, die übrigen
auf Schlitten ſo eilig als möglich verſendet. Es finden ſich um dieſe Zeit Kaufleute aus den ent-
fernteſten Gegenden des Landes ein, welche die gefangenen Störe ſofort aufkaufen, Fleiſch und Rogen
zubereiten, beides verpacken und ſo eilig als möglich verführen. Bei anhaltender Kälte ſalzt man
nicht; fällt jedoch Thauwetter ein, ſo thut man Dies fofort.

Der Gewinn der Fiſcherei iſt ſehr bedeutend. Zu Pallas’ Zeiten warfen die Störarten
zuſammen einen jährlichen Ertrag von 1,750,000 Rubel ab; gegenwärtig hat ſich dieſe Summe trotz
der Abnahme der Fiſche bedeutend vergrößert.



Nach den Anſchauungen von Johannes Müller bilden die Spatelſtöre (Spatulariae)
eine eigene Familie. Sie gehören zu den abſonderlichſten Fiſchen, welche man kennt. Jm All-
gemeinen haben ſie die Geſtalt der Störe, jedoch einen durchaus nackten Leib und, als ihnen eigen-
thümliches Kennzeichen, eine ſpatelförmig verlängerte Schnauze, welche in mancher Beziehung an den
Schnabel des Schwertfiſches erinnert, jedoch in der Mitte verbreitert und mit netzförmig ſich ver-
zweigenden Verknöcherungen bedeckt iſt. Der weitgeſpaltene Rachen öffnet ſich unter dem Kopfe;
die obere Kinnlade trägt zwei Reihen ſtarker, dicht geſchloſſener, hakenförmiger Zähne, die untere eine
Reihe ähnlicher; im Gaumen finden ſich zwei Haufen kleiner Zähne auf zwei abgerundeten Knorpeln;
auch der Vorderrand der beiden erſten Kiemenbögen iſt mit Zähnen bewehrt. An der Bildung der
Oberkinnlade nehmen die Gaumen- und Kinnladenknochen Theil. Der innere Bau kommt mit dem
der Störe überein. Kleine Bruſtfloſſen, die etwas ſichelförmig geſtaltete, vor den Bauchfloſſen
gelegene Rückenfloſſe, die ziemlich große Afterfloſſe und die in zwei Lappen getheilte Schwanzfloſſe
tragen zur Kennzeichnung bei.

Ueber die Färbung der bekannteſten Art, des Blattſtöres (Polyodon folium) läßt ſich wenig
ſagen, weil man bis jetzt nur wenige dieſer Fiſche erhalten und dieſe erſt, nachdem ſie längere Zeit
in Weingeiſt aufbewahrt worden waren, unterſucht hatte. Auch die Größe, welche der Blattſtör
und ein Verwandter von ihm erreichen, kann mit Sicherheit nicht angegeben werden. Beide Arten
bewohnen den Miſſiſſippi.



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[772/0814] Die Knorpelſtöre. Spatelſtöre. eines Kanonenſchuſſes fahren ſie in Schlitten ſo eilig als möglich an die ihnen angewieſene Stelle. Jhr Fangwerkzeug beſteht aus eiſernen Haken, welche an Stangen von zwanzig bis dreißig, ja ſelbſt fünfzig bis ſechszig Fuß Länge befeſtigt und durch Eiſen beſchwert ſind. An Ort und Stelle ange- langt, haut Jeder eine Wuhne in das Eis; die dadurch aufgeſtörten Fiſche beginnen ſtromab zu gehen, ſtreichen über die eingeſenkten Haken hinweg und geben den Koſaken durch die hierdurch hervor- gebrachte Erſchütterung ein Zeichen, die Stange mit jähem Rucke anzuziehen und womöglich den Fiſch anzuſpießen. Mancher Fiſcher hat das Glück, an einem Tage zehn und mehr große Störe unter dem Eiſe hervorzuziehen; manch anderer aber ſteht mehrere Tage auf dem Eiſe, ohne einen einzigen an ſeinem Haken zu ſpüren und gewinnt während des ganzen Monats nur ſoviel, daß er kaum die Aus- rüſtungskoſten beſtreiten kann. Hanſteen, welcher die Art der Fiſcherei auf dem Uralfluſſe kennen lernte, verſichert, daß etwa viertauſend Koſaken binnen zwei Stunden auf dieſe Weiſe für mehr als vierzigtauſend Rubel Fiſche fangen. Der erſte Fiſch wird gewöhnlich der Kirche geſchenkt, die übrigen auf Schlitten ſo eilig als möglich verſendet. Es finden ſich um dieſe Zeit Kaufleute aus den ent- fernteſten Gegenden des Landes ein, welche die gefangenen Störe ſofort aufkaufen, Fleiſch und Rogen zubereiten, beides verpacken und ſo eilig als möglich verführen. Bei anhaltender Kälte ſalzt man nicht; fällt jedoch Thauwetter ein, ſo thut man Dies fofort. Der Gewinn der Fiſcherei iſt ſehr bedeutend. Zu Pallas’ Zeiten warfen die Störarten zuſammen einen jährlichen Ertrag von 1,750,000 Rubel ab; gegenwärtig hat ſich dieſe Summe trotz der Abnahme der Fiſche bedeutend vergrößert. Nach den Anſchauungen von Johannes Müller bilden die Spatelſtöre (Spatulariae) eine eigene Familie. Sie gehören zu den abſonderlichſten Fiſchen, welche man kennt. Jm All- gemeinen haben ſie die Geſtalt der Störe, jedoch einen durchaus nackten Leib und, als ihnen eigen- thümliches Kennzeichen, eine ſpatelförmig verlängerte Schnauze, welche in mancher Beziehung an den Schnabel des Schwertfiſches erinnert, jedoch in der Mitte verbreitert und mit netzförmig ſich ver- zweigenden Verknöcherungen bedeckt iſt. Der weitgeſpaltene Rachen öffnet ſich unter dem Kopfe; die obere Kinnlade trägt zwei Reihen ſtarker, dicht geſchloſſener, hakenförmiger Zähne, die untere eine Reihe ähnlicher; im Gaumen finden ſich zwei Haufen kleiner Zähne auf zwei abgerundeten Knorpeln; auch der Vorderrand der beiden erſten Kiemenbögen iſt mit Zähnen bewehrt. An der Bildung der Oberkinnlade nehmen die Gaumen- und Kinnladenknochen Theil. Der innere Bau kommt mit dem der Störe überein. Kleine Bruſtfloſſen, die etwas ſichelförmig geſtaltete, vor den Bauchfloſſen gelegene Rückenfloſſe, die ziemlich große Afterfloſſe und die in zwei Lappen getheilte Schwanzfloſſe tragen zur Kennzeichnung bei. Ueber die Färbung der bekannteſten Art, des Blattſtöres (Polyodon folium) läßt ſich wenig ſagen, weil man bis jetzt nur wenige dieſer Fiſche erhalten und dieſe erſt, nachdem ſie längere Zeit in Weingeiſt aufbewahrt worden waren, unterſucht hatte. Auch die Größe, welche der Blattſtör und ein Verwandter von ihm erreichen, kann mit Sicherheit nicht angegeben werden. Beide Arten bewohnen den Miſſiſſippi.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 772. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/814>, abgerufen am 25.04.2024.