Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite

Allgemeines.
festgewachsen sind, sodaß nur der gegen die Kiemenspalte gewendete Rand frei ist, während die
Zwischenwände selbst jederseits eine Reihe von Kiemenfransen tragen. Durch die häutige, von Knor-
peln gestützte Zwischenwand wird so eine Reihe von Säcken gebildet, welche innen eine spaltförmige
Oeffnung in die Rachenhöhle und meist auch eine eigene Spalte nach außen hat, sodaß man auf
beiden Seiten des Halses oder auf der Bauchfläche vor der Brustflosse gewöhnlich sechs bis sieben
Kiemenspalten sieht; nur bei den Seekatzen findet sich eine einzige Kiemenspalte."

Hinsichtlich ihrer Entwicklung unterscheiden sich die Knorpelfische von allen übrigen. Es findet
eine förmliche Begattung statt, und nur die wenigsten legen Eier, eigenthümliche, platte, vierzipfelige
Kapseln, welche mit harten Hornschalen umgeben und an den Zipfeln mit langschraubig gewundenen
Fäden versehen sind; die meisten hingegen gebären lebendige Junge, welche sich in einer besonderen
Erweiterung des Eileiters ausbilden. "Fast immer liegen diese Keime ganz frei und entwickeln sich
theils auf Kosten des Dotters, theils der eiweißartigen Sulze, welche sie umgibt; man hat indeß
gefunden, daß merkwürdigerweise bei einer Art von Haifischen der Dottersack Zotten bildet, welche
in entgegenkommende Zotten des Eileiters eingreifen und so einen Ersatz des Mutterkuchens bilden.
Die Fruchtkeime zeigen außer manchen anderen Eigenthümlichkeiten besonders noch die, daß sie an
den Kiemenspalten sowohl, wie auch meist an den Spritzlöchern federartige, äußere Kiemen besitzen,
ähnlich denen, welche sich bei den Larven der Wassermolche zeigen. Die äußeren Fäden verschwinden
spurlos schon lange vor der Geburt."

Die Knorpelfische leben im Meere, verbreiten sich über alle Gürtel und bewohnen die verschie-
densten Schichten. Alle ohne Ausnahme nähren sich von anderen Thieren und die größten Arten
werden als entsetzliche Raubfische auch von dem Menschen gefürchtet. Man verwendet ihr Fleisch,
ihre Leber und ihre Haut; aller Nutzen aber, welchen sie dem Menschen bringen können, wird weit
überboten durch den Schaden, welchen sie selbst im weiten Meere anrichten.



Zehnte Ordnung.
Die Quermäuler (Plagiostomi).

Eine bis auf wenige Arten ausgestorbene Familie der Knorpelfische, welche sich von
den übrigen durch die Bildung des Maules wesentlich unterscheidet, hat Veranlassung gegeben,
die Reihe oder Unterklasse der Knorpelfische in zwei Ordnungen zu zerfällen. Die erstere derselben
umfaßt bei Weitem die große Mehrzahl der gegenwärtig noch lebenden Familien, Sippen und Arten
und kennzeichnet sich durch das breit gespaltene, bogig quer gestellte, weit nach hinten unter der
Schnauze liegende Maul, durch Spritzlöcher, welche auf der Oberfläche des Kopfes meist hinter den
Augen sich öffnen und in die Nachenhöhle ausmünden, vollständig ausgewachsene Kiemen, mit
von einander getrennten Kiemenfächern, von denen jedes einzelne nach außen sich öffnet und selten
nackte, meist mit den beschriebenen Bildungen bedeckte Haut. Der Bau der Zähne ist so manchfaltig,
daß etwas Allgemeines hierüber nicht zu sagen. An der Wirbelsäule läßt sich die Wirbelabtheilung
deutlich erkennen; die knorpelige Schädelkapsel verbindet sich mit jener durch ein Gelenk, welches eine
kugelförmige Höhle darstellt.

Der äußeren Gestalt entsprechend, hat man zwei größere Gruppen gebildet. Jn der einen
vereinigt man die Fische mit spindelförmigem, dickschwänzigen Leibe, Kiemenspalten an den Seiten
des Halses und vom Hinterkopfe geschiedene Brustflossen, in der anderen diejenigen mit abgeplattetem,

Allgemeines.
feſtgewachſen ſind, ſodaß nur der gegen die Kiemenſpalte gewendete Rand frei iſt, während die
Zwiſchenwände ſelbſt jederſeits eine Reihe von Kiemenfranſen tragen. Durch die häutige, von Knor-
peln geſtützte Zwiſchenwand wird ſo eine Reihe von Säcken gebildet, welche innen eine ſpaltförmige
Oeffnung in die Rachenhöhle und meiſt auch eine eigene Spalte nach außen hat, ſodaß man auf
beiden Seiten des Halſes oder auf der Bauchfläche vor der Bruſtfloſſe gewöhnlich ſechs bis ſieben
Kiemenſpalten ſieht; nur bei den Seekatzen findet ſich eine einzige Kiemenſpalte.“

Hinſichtlich ihrer Entwicklung unterſcheiden ſich die Knorpelfiſche von allen übrigen. Es findet
eine förmliche Begattung ſtatt, und nur die wenigſten legen Eier, eigenthümliche, platte, vierzipfelige
Kapſeln, welche mit harten Hornſchalen umgeben und an den Zipfeln mit langſchraubig gewundenen
Fäden verſehen ſind; die meiſten hingegen gebären lebendige Junge, welche ſich in einer beſonderen
Erweiterung des Eileiters ausbilden. „Faſt immer liegen dieſe Keime ganz frei und entwickeln ſich
theils auf Koſten des Dotters, theils der eiweißartigen Sulze, welche ſie umgibt; man hat indeß
gefunden, daß merkwürdigerweiſe bei einer Art von Haifiſchen der Dotterſack Zotten bildet, welche
in entgegenkommende Zotten des Eileiters eingreifen und ſo einen Erſatz des Mutterkuchens bilden.
Die Fruchtkeime zeigen außer manchen anderen Eigenthümlichkeiten beſonders noch die, daß ſie an
den Kiemenſpalten ſowohl, wie auch meiſt an den Spritzlöchern federartige, äußere Kiemen beſitzen,
ähnlich denen, welche ſich bei den Larven der Waſſermolche zeigen. Die äußeren Fäden verſchwinden
ſpurlos ſchon lange vor der Geburt.“

Die Knorpelfiſche leben im Meere, verbreiten ſich über alle Gürtel und bewohnen die verſchie-
denſten Schichten. Alle ohne Ausnahme nähren ſich von anderen Thieren und die größten Arten
werden als entſetzliche Raubfiſche auch von dem Menſchen gefürchtet. Man verwendet ihr Fleiſch,
ihre Leber und ihre Haut; aller Nutzen aber, welchen ſie dem Menſchen bringen können, wird weit
überboten durch den Schaden, welchen ſie ſelbſt im weiten Meere anrichten.



Zehnte Ordnung.
Die Quermäuler (Plagiostomi).

Eine bis auf wenige Arten ausgeſtorbene Familie der Knorpelfiſche, welche ſich von
den übrigen durch die Bildung des Maules weſentlich unterſcheidet, hat Veranlaſſung gegeben,
die Reihe oder Unterklaſſe der Knorpelfiſche in zwei Ordnungen zu zerfällen. Die erſtere derſelben
umfaßt bei Weitem die große Mehrzahl der gegenwärtig noch lebenden Familien, Sippen und Arten
und kennzeichnet ſich durch das breit geſpaltene, bogig quer geſtellte, weit nach hinten unter der
Schnauze liegende Maul, durch Spritzlöcher, welche auf der Oberfläche des Kopfes meiſt hinter den
Augen ſich öffnen und in die Nachenhöhle ausmünden, vollſtändig ausgewachſene Kiemen, mit
von einander getrennten Kiemenfächern, von denen jedes einzelne nach außen ſich öffnet und ſelten
nackte, meiſt mit den beſchriebenen Bildungen bedeckte Haut. Der Bau der Zähne iſt ſo manchfaltig,
daß etwas Allgemeines hierüber nicht zu ſagen. An der Wirbelſäule läßt ſich die Wirbelabtheilung
deutlich erkennen; die knorpelige Schädelkapſel verbindet ſich mit jener durch ein Gelenk, welches eine
kugelförmige Höhle darſtellt.

Der äußeren Geſtalt entſprechend, hat man zwei größere Gruppen gebildet. Jn der einen
vereinigt man die Fiſche mit ſpindelförmigem, dickſchwänzigen Leibe, Kiemenſpalten an den Seiten
des Halſes und vom Hinterkopfe geſchiedene Bruſtfloſſen, in der anderen diejenigen mit abgeplattetem,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0817" n="775"/><fw place="top" type="header">Allgemeines.</fw><lb/>
fe&#x017F;tgewach&#x017F;en &#x017F;ind, &#x017F;odaß nur der gegen die Kiemen&#x017F;palte gewendete Rand frei i&#x017F;t, während die<lb/>
Zwi&#x017F;chenwände &#x017F;elb&#x017F;t jeder&#x017F;eits eine Reihe von Kiemenfran&#x017F;en tragen. Durch die häutige, von Knor-<lb/>
peln ge&#x017F;tützte Zwi&#x017F;chenwand wird &#x017F;o eine Reihe von Säcken gebildet, welche innen eine &#x017F;paltförmige<lb/>
Oeffnung in die Rachenhöhle und mei&#x017F;t auch eine eigene Spalte nach außen hat, &#x017F;odaß man auf<lb/>
beiden Seiten des Hal&#x017F;es oder auf der Bauchfläche vor der Bru&#x017F;tflo&#x017F;&#x017F;e gewöhnlich &#x017F;echs bis &#x017F;ieben<lb/>
Kiemen&#x017F;palten &#x017F;ieht; nur bei den Seekatzen findet &#x017F;ich eine einzige Kiemen&#x017F;palte.&#x201C;</p><lb/>
          <p>Hin&#x017F;ichtlich ihrer Entwicklung unter&#x017F;cheiden &#x017F;ich die Knorpelfi&#x017F;che von allen übrigen. Es findet<lb/>
eine förmliche Begattung &#x017F;tatt, und nur die wenig&#x017F;ten legen Eier, eigenthümliche, platte, vierzipfelige<lb/>
Kap&#x017F;eln, welche mit harten Horn&#x017F;chalen umgeben und an den Zipfeln mit lang&#x017F;chraubig gewundenen<lb/>
Fäden ver&#x017F;ehen &#x017F;ind; die mei&#x017F;ten hingegen gebären lebendige Junge, welche &#x017F;ich in einer be&#x017F;onderen<lb/>
Erweiterung des Eileiters ausbilden. &#x201E;Fa&#x017F;t immer liegen die&#x017F;e Keime ganz frei und entwickeln &#x017F;ich<lb/>
theils auf Ko&#x017F;ten des Dotters, theils der eiweißartigen Sulze, welche &#x017F;ie umgibt; man hat indeß<lb/>
gefunden, daß merkwürdigerwei&#x017F;e bei einer Art von Haifi&#x017F;chen der Dotter&#x017F;ack Zotten bildet, welche<lb/>
in entgegenkommende Zotten des Eileiters eingreifen und &#x017F;o einen Er&#x017F;atz des Mutterkuchens bilden.<lb/>
Die Fruchtkeime zeigen außer manchen anderen Eigenthümlichkeiten be&#x017F;onders noch die, daß &#x017F;ie an<lb/>
den Kiemen&#x017F;palten &#x017F;owohl, wie auch mei&#x017F;t an den Spritzlöchern federartige, äußere Kiemen be&#x017F;itzen,<lb/>
ähnlich denen, welche &#x017F;ich bei den Larven der Wa&#x017F;&#x017F;ermolche zeigen. Die äußeren Fäden ver&#x017F;chwinden<lb/>
&#x017F;purlos &#x017F;chon lange vor der Geburt.&#x201C;</p><lb/>
          <p>Die Knorpelfi&#x017F;che leben im Meere, verbreiten &#x017F;ich über alle Gürtel und bewohnen die ver&#x017F;chie-<lb/>
den&#x017F;ten Schichten. Alle ohne Ausnahme nähren &#x017F;ich von anderen Thieren und die größten Arten<lb/>
werden als ent&#x017F;etzliche Raubfi&#x017F;che auch von dem Men&#x017F;chen gefürchtet. Man verwendet ihr Flei&#x017F;ch,<lb/>
ihre Leber und ihre Haut; aller Nutzen aber, welchen &#x017F;ie dem Men&#x017F;chen bringen können, wird weit<lb/>
überboten durch den Schaden, welchen &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t im weiten Meere anrichten.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#fr">Zehnte Ordnung.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Die Quermäuler <hi rendition="#aq">(Plagiostomi).</hi></hi> </hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>ine bis auf wenige Arten ausge&#x017F;torbene Familie der Knorpelfi&#x017F;che, welche &#x017F;ich von<lb/>
den übrigen durch die Bildung des Maules we&#x017F;entlich unter&#x017F;cheidet, hat Veranla&#x017F;&#x017F;ung gegeben,<lb/>
die Reihe oder Unterkla&#x017F;&#x017F;e der Knorpelfi&#x017F;che in zwei Ordnungen zu zerfällen. Die er&#x017F;tere der&#x017F;elben<lb/>
umfaßt bei Weitem die große Mehrzahl der gegenwärtig noch lebenden Familien, Sippen und Arten<lb/>
und kennzeichnet &#x017F;ich durch das breit ge&#x017F;paltene, bogig quer ge&#x017F;tellte, weit nach hinten unter der<lb/>
Schnauze liegende Maul, durch Spritzlöcher, welche auf der Oberfläche des Kopfes mei&#x017F;t hinter den<lb/>
Augen &#x017F;ich öffnen und in die Nachenhöhle ausmünden, voll&#x017F;tändig ausgewach&#x017F;ene Kiemen, mit<lb/>
von einander getrennten Kiemenfächern, von denen jedes einzelne nach außen &#x017F;ich öffnet und &#x017F;elten<lb/>
nackte, mei&#x017F;t mit den be&#x017F;chriebenen Bildungen bedeckte Haut. Der Bau der Zähne i&#x017F;t &#x017F;o manchfaltig,<lb/>
daß etwas Allgemeines hierüber nicht zu &#x017F;agen. An der Wirbel&#x017F;äule läßt &#x017F;ich die Wirbelabtheilung<lb/>
deutlich erkennen; die knorpelige Schädelkap&#x017F;el verbindet &#x017F;ich mit jener durch ein Gelenk, welches eine<lb/>
kugelförmige Höhle dar&#x017F;tellt.</p><lb/>
            <p>Der äußeren Ge&#x017F;talt ent&#x017F;prechend, hat man zwei größere Gruppen gebildet. Jn der einen<lb/>
vereinigt man die Fi&#x017F;che mit &#x017F;pindelförmigem, dick&#x017F;chwänzigen Leibe, Kiemen&#x017F;palten an den Seiten<lb/>
des Hal&#x017F;es und vom Hinterkopfe ge&#x017F;chiedene Bru&#x017F;tflo&#x017F;&#x017F;en, in der anderen diejenigen mit abgeplattetem,<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[775/0817] Allgemeines. feſtgewachſen ſind, ſodaß nur der gegen die Kiemenſpalte gewendete Rand frei iſt, während die Zwiſchenwände ſelbſt jederſeits eine Reihe von Kiemenfranſen tragen. Durch die häutige, von Knor- peln geſtützte Zwiſchenwand wird ſo eine Reihe von Säcken gebildet, welche innen eine ſpaltförmige Oeffnung in die Rachenhöhle und meiſt auch eine eigene Spalte nach außen hat, ſodaß man auf beiden Seiten des Halſes oder auf der Bauchfläche vor der Bruſtfloſſe gewöhnlich ſechs bis ſieben Kiemenſpalten ſieht; nur bei den Seekatzen findet ſich eine einzige Kiemenſpalte.“ Hinſichtlich ihrer Entwicklung unterſcheiden ſich die Knorpelfiſche von allen übrigen. Es findet eine förmliche Begattung ſtatt, und nur die wenigſten legen Eier, eigenthümliche, platte, vierzipfelige Kapſeln, welche mit harten Hornſchalen umgeben und an den Zipfeln mit langſchraubig gewundenen Fäden verſehen ſind; die meiſten hingegen gebären lebendige Junge, welche ſich in einer beſonderen Erweiterung des Eileiters ausbilden. „Faſt immer liegen dieſe Keime ganz frei und entwickeln ſich theils auf Koſten des Dotters, theils der eiweißartigen Sulze, welche ſie umgibt; man hat indeß gefunden, daß merkwürdigerweiſe bei einer Art von Haifiſchen der Dotterſack Zotten bildet, welche in entgegenkommende Zotten des Eileiters eingreifen und ſo einen Erſatz des Mutterkuchens bilden. Die Fruchtkeime zeigen außer manchen anderen Eigenthümlichkeiten beſonders noch die, daß ſie an den Kiemenſpalten ſowohl, wie auch meiſt an den Spritzlöchern federartige, äußere Kiemen beſitzen, ähnlich denen, welche ſich bei den Larven der Waſſermolche zeigen. Die äußeren Fäden verſchwinden ſpurlos ſchon lange vor der Geburt.“ Die Knorpelfiſche leben im Meere, verbreiten ſich über alle Gürtel und bewohnen die verſchie- denſten Schichten. Alle ohne Ausnahme nähren ſich von anderen Thieren und die größten Arten werden als entſetzliche Raubfiſche auch von dem Menſchen gefürchtet. Man verwendet ihr Fleiſch, ihre Leber und ihre Haut; aller Nutzen aber, welchen ſie dem Menſchen bringen können, wird weit überboten durch den Schaden, welchen ſie ſelbſt im weiten Meere anrichten. Zehnte Ordnung. Die Quermäuler (Plagiostomi). Eine bis auf wenige Arten ausgeſtorbene Familie der Knorpelfiſche, welche ſich von den übrigen durch die Bildung des Maules weſentlich unterſcheidet, hat Veranlaſſung gegeben, die Reihe oder Unterklaſſe der Knorpelfiſche in zwei Ordnungen zu zerfällen. Die erſtere derſelben umfaßt bei Weitem die große Mehrzahl der gegenwärtig noch lebenden Familien, Sippen und Arten und kennzeichnet ſich durch das breit geſpaltene, bogig quer geſtellte, weit nach hinten unter der Schnauze liegende Maul, durch Spritzlöcher, welche auf der Oberfläche des Kopfes meiſt hinter den Augen ſich öffnen und in die Nachenhöhle ausmünden, vollſtändig ausgewachſene Kiemen, mit von einander getrennten Kiemenfächern, von denen jedes einzelne nach außen ſich öffnet und ſelten nackte, meiſt mit den beſchriebenen Bildungen bedeckte Haut. Der Bau der Zähne iſt ſo manchfaltig, daß etwas Allgemeines hierüber nicht zu ſagen. An der Wirbelſäule läßt ſich die Wirbelabtheilung deutlich erkennen; die knorpelige Schädelkapſel verbindet ſich mit jener durch ein Gelenk, welches eine kugelförmige Höhle darſtellt. Der äußeren Geſtalt entſprechend, hat man zwei größere Gruppen gebildet. Jn der einen vereinigt man die Fiſche mit ſpindelförmigem, dickſchwänzigen Leibe, Kiemenſpalten an den Seiten des Halſes und vom Hinterkopfe geſchiedene Bruſtfloſſen, in der anderen diejenigen mit abgeplattetem,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/817
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 775. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/817>, abgerufen am 16.04.2024.