Ein Spiegel, ein Beweis und ein' Erinn'rung seyn, Den Geist in uns'rer Lust zum Schöpfer hinzulenken, Und auf der Sonnen Sonn' in Ehrfurcht zu gedenken!
Die von der Sonnen Glanz bestral'te starre Flut Scheint oft in einer weissen Gluht, Als wie ein Feuer-Werk zu brennen; Doch rühren diese Flammen und ihr Licht, Als welche gleichfalls starr, sich nicht.
Dieß stille Naß und Feur, nebst ihrer Reinigkeit, Scheint mir von einem still- und unbefleckten Leben Ein lieblichs Bildniß abzugeben. Es süllet meine Brust dieß ungemeine Prangen Mit diesem sehnlichen Verlangen, Daß auch mein Geist in still- und reinem Widerschein Von jener geist'gen Sonn' ein Spiegel möge seyn, Worin an meinen guten Werken Mein Nächster GOttes Macht und Liebe möge merken.
Der
Ein Spiegel, ein Beweis und ein’ Erinn’rung ſeyn, Den Geiſt in unſ’rer Luſt zum Schoͤpfer hinzulenken, Und auf der Sonnen Sonn’ in Ehrfurcht zu gedenken!
Die von der Sonnen Glanz beſtral’te ſtarre Flut Scheint oft in einer weiſſen Gluht, Als wie ein Feuer-Werk zu brennen; Doch ruͤhren dieſe Flammen und ihr Licht, Als welche gleichfalls ſtarr, ſich nicht.
Dieß ſtille Naß und Feur, nebſt ihrer Reinigkeit, Scheint mir von einem ſtill- und unbefleckten Leben Ein lieblichs Bildniß abzugeben. Es ſuͤllet meine Bruſt dieß ungemeine Prangen Mit dieſem ſehnlichen Verlangen, Daß auch mein Geiſt in ſtill- und reinem Widerſchein Von jener geiſt’gen Sonn’ ein Spiegel moͤge ſeyn, Worin an meinen guten Werken Mein Naͤchſter GOttes Macht und Liebe moͤge merken.
Der
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Ein Spiegel, ein Beweis und ein’ Erinn’rung ſeyn,</l><lb/><l>Den Geiſt in unſ’rer Luſt zum Schoͤpfer hinzulenken,</l><lb/><l>Und auf der Sonnen Sonn’ in Ehrfurcht zu gedenken!</l></lg><lb/><lgn="12"><l>Die von der Sonnen Glanz beſtral’te ſtarre Flut</l><lb/><l>Scheint oft in einer weiſſen Gluht,</l><lb/><l>Als wie ein Feuer-Werk zu brennen;</l><lb/><l>Doch ruͤhren dieſe Flammen und ihr Licht,</l><lb/><l>Als welche gleichfalls ſtarr, ſich nicht.</l></lg><lb/><lgn="13"><l>Dieß ſtille Naß und Feur, nebſt ihrer Reinigkeit,</l><lb/><l>Scheint mir von einem ſtill- und unbefleckten Leben</l><lb/><l>Ein lieblichs Bildniß abzugeben.</l><lb/><l>Es ſuͤllet meine Bruſt dieß ungemeine Prangen</l><lb/><l>Mit dieſem ſehnlichen Verlangen,</l><lb/><l>Daß auch mein Geiſt in ſtill- und reinem Widerſchein</l><lb/><l>Von jener geiſt’gen Sonn’ ein Spiegel moͤge ſeyn,</l><lb/><l>Worin an meinen guten Werken</l><lb/><l>Mein Naͤchſter GOttes Macht und Liebe moͤge merken.</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Der</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
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Ein Spiegel, ein Beweis und ein’ Erinn’rung ſeyn,
Den Geiſt in unſ’rer Luſt zum Schoͤpfer hinzulenken,
Und auf der Sonnen Sonn’ in Ehrfurcht zu gedenken!
Die von der Sonnen Glanz beſtral’te ſtarre Flut
Scheint oft in einer weiſſen Gluht,
Als wie ein Feuer-Werk zu brennen;
Doch ruͤhren dieſe Flammen und ihr Licht,
Als welche gleichfalls ſtarr, ſich nicht.
Dieß ſtille Naß und Feur, nebſt ihrer Reinigkeit,
Scheint mir von einem ſtill- und unbefleckten Leben
Ein lieblichs Bildniß abzugeben.
Es ſuͤllet meine Bruſt dieß ungemeine Prangen
Mit dieſem ſehnlichen Verlangen,
Daß auch mein Geiſt in ſtill- und reinem Widerſchein
Von jener geiſt’gen Sonn’ ein Spiegel moͤge ſeyn,
Worin an meinen guten Werken
Mein Naͤchſter GOttes Macht und Liebe moͤge merken.
Der
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/446>, abgerufen am 18.04.2024.
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