Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite
Jagd-Cantata.
Einige Betrachtungen
über das
Jagen, Fischen und Vogelstellen, zum
Beweis, daß diejenigen, so auf dem Lande leben, vor
andern eines besondern Vorrechts zum irdischen
Vergnügen in Gott sich zu erfreuen haben,
und daß es nur an sie lieget, solches
zu erkennen.
Jagd-Cantata.
ARIA
Chor.
Auf auf! es fängt schon an zu tagen.
Der Berge Gipfel glühen schon;
Es schallt des Waldhorns muntrer Ton.
Auf! auf! zur Lust! auf! auf! zum Jagen!
Recit.
So sang Silvanders muntrer Sohn,
Nebst Cervamir, der mit den Hunden,
Und seiner frohen Jäger Schaar,
Nit Netzen, Flinten, Pferd und Wagen,
Sich früh zum Jagen eingefunden.
Und weil dieß edle Paar
Nicht, wie die Jäger insgemein,
Die bloß nur um zu jagen jagen,
Die Jagd begunnten, nein zugleich,
Wie die Natur an Schmuck so reich,
Mit
Jagd-Cantata.
Einige Betrachtungen
uͤber das
Jagen, Fiſchen und Vogelſtellen, zum
Beweis, daß diejenigen, ſo auf dem Lande leben, vor
andern eines beſondern Vorrechts zum irdiſchen
Vergnuͤgen in Gott ſich zu erfreuen haben,
und daß es nur an ſie lieget, ſolches
zu erkennen.
Jagd-Cantata.
ARIA
Chor.
Auf auf! es faͤngt ſchon an zu tagen.
Der Berge Gipfel gluͤhen ſchon;
Es ſchallt des Waldhorns muntrer Ton.
Auf! auf! zur Luſt! auf! auf! zum Jagen!
Recit.
So ſang Silvanders muntrer Sohn,
Nebſt Cervamir, der mit den Hunden,
Und ſeiner frohen Jaͤger Schaar,
Nit Netzen, Flinten, Pferd und Wagen,
Sich fruͤh zum Jagen eingefunden.
Und weil dieß edle Paar
Nicht, wie die Jaͤger insgemein,
Die bloß nur um zu jagen jagen,
Die Jagd begunnten, nein zugleich,
Wie die Natur an Schmuck ſo reich,
Mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0180" n="156"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Jagd-Cantata.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Einige Betrachtungen</hi><lb/>
u&#x0364;ber das<lb/><hi rendition="#b">Jagen, Fi&#x017F;chen und Vogel&#x017F;tellen, zum</hi><lb/>
Beweis, daß diejenigen, &#x017F;o auf dem Lande leben, vor<lb/>
andern eines be&#x017F;ondern Vorrechts zum irdi&#x017F;chen<lb/>
Vergnu&#x0364;gen in Gott &#x017F;ich zu erfreuen haben,<lb/>
und daß es nur an &#x017F;ie lieget, &#x017F;olches<lb/>
zu erkennen.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Jagd-Cantata.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">ARIA</hi> </hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#fr">Chor.</hi> </speaker>
              <lg type="poem">
                <l><hi rendition="#in">A</hi>uf auf! es fa&#x0364;ngt &#x017F;chon an zu tagen.</l><lb/>
                <l>Der Berge Gipfel glu&#x0364;hen &#x017F;chon;</l><lb/>
                <l>Es &#x017F;challt des Waldhorns muntrer Ton.</l><lb/>
                <l>Auf! auf! zur Lu&#x017F;t! auf! auf! zum Jagen!</l>
              </lg><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Recit.</hi> </hi> </stage><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>So &#x017F;ang Silvanders muntrer Sohn,</l><lb/>
                <l>Neb&#x017F;t Cervamir, der mit den Hunden,</l><lb/>
                <l>Und &#x017F;einer frohen Ja&#x0364;ger Schaar,</l><lb/>
                <l>Nit Netzen, Flinten, Pferd und Wagen,</l><lb/>
                <l>Sich fru&#x0364;h zum Jagen eingefunden.</l><lb/>
                <l>Und weil dieß edle Paar</l><lb/>
                <l>Nicht, wie die Ja&#x0364;ger insgemein,</l><lb/>
                <l>Die bloß nur um zu jagen jagen,</l><lb/>
                <l>Die Jagd begunnten, nein zugleich,</l><lb/>
                <l>Wie die Natur an Schmuck &#x017F;o reich,</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Mit</fw><lb/>
              </lg>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0180] Jagd-Cantata. Einige Betrachtungen uͤber das Jagen, Fiſchen und Vogelſtellen, zum Beweis, daß diejenigen, ſo auf dem Lande leben, vor andern eines beſondern Vorrechts zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott ſich zu erfreuen haben, und daß es nur an ſie lieget, ſolches zu erkennen. Jagd-Cantata. ARIA Chor. Auf auf! es faͤngt ſchon an zu tagen. Der Berge Gipfel gluͤhen ſchon; Es ſchallt des Waldhorns muntrer Ton. Auf! auf! zur Luſt! auf! auf! zum Jagen! Recit. So ſang Silvanders muntrer Sohn, Nebſt Cervamir, der mit den Hunden, Und ſeiner frohen Jaͤger Schaar, Nit Netzen, Flinten, Pferd und Wagen, Sich fruͤh zum Jagen eingefunden. Und weil dieß edle Paar Nicht, wie die Jaͤger insgemein, Die bloß nur um zu jagen jagen, Die Jagd begunnten, nein zugleich, Wie die Natur an Schmuck ſo reich, Mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/180
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/180>, abgerufen am 19.04.2024.