Je mehr ich meines Schöpfers Werke, Betracht und allenthalben merke: Je mehr ergetzt mich ihre Pracht. Jch lobe deun, von Lust gerühret, Den, dessen Huld sie so gezieret, Und preise Seine Wunder-Macht.
Meynung.
Wie wir neulich sahn und hörten, Daß verschiedne Weisen lehrten, Wie durch Meynung auf der Erde, Jedermann regieret werde: Dachten wir im Ernst dabey, Daß die Meynung Phantasey. Draus wir denn die Lehre faßten: Alle Menschen sind Phantasten; Und der Allergrößte scheint, Der es nicht zu seyn vermeynt.
Ge-
Lob und Meynung.
Lob.
Je mehr ich meines Schoͤpfers Werke, Betracht und allenthalben merke: Je mehr ergetzt mich ihre Pracht. Jch lobe deun, von Luſt geruͤhret, Den, deſſen Huld ſie ſo gezieret, Und preiſe Seine Wunder-Macht.
Meynung.
Wie wir neulich ſahn und hoͤrten, Daß verſchiedne Weiſen lehrten, Wie durch Meynung auf der Erde, Jedermann regieret werde: Dachten wir im Ernſt dabey, Daß die Meynung Phantaſey. Draus wir denn die Lehre faßten: Alle Menſchen ſind Phantaſten; Und der Allergroͤßte ſcheint, Der es nicht zu ſeyn vermeynt.
Ge-
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Lob und Meynung.
Lob.
Je mehr ich meines Schoͤpfers Werke,
Betracht und allenthalben merke:
Je mehr ergetzt mich ihre Pracht.
Jch lobe deun, von Luſt geruͤhret,
Den, deſſen Huld ſie ſo gezieret,
Und preiſe Seine Wunder-Macht.
Meynung.
Wie wir neulich ſahn und hoͤrten,
Daß verſchiedne Weiſen lehrten,
Wie durch Meynung auf der Erde,
Jedermann regieret werde:
Dachten wir im Ernſt dabey,
Daß die Meynung Phantaſey.
Draus wir denn die Lehre faßten:
Alle Menſchen ſind Phantaſten;
Und der Allergroͤßte ſcheint,
Der es nicht zu ſeyn vermeynt.
Ge-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/311>, abgerufen am 23.04.2024.
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