Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite
Anhang zur Seifen-Blase.
Dieß ist sodann des Hagels Ursprung, woran wir augen-
scheinlich sehn,
An aller Schlossen Form und Grösse, daß sie aus Tropfen
bloß bestehn.
Das Stern-Schneuzen.
Von denen Feuer-Theilchen nun im Mittelpunct der
Bläselein,
Und denen, welche schweflicht, öhlicht, auch trocken und
verbrennlich seyn,
Die mit dem Wasser sich erhoben und aufgezogen sind,
entstehen
Entzündete Materien, die wir denn schwäch- und stärker
sehen,
Nachdem dieselben schwach und stark. Wenn ihrer wenig
ist; so fällt
Ein dünner Strich, den alles Volk für einen Stern, der
sinket, hält.
Das Wetter-Leuchten.
Wofern nun dieses Feuers Lauf sich mehr verbreitet,
weiter fährt,
Und durch noch mehr verbrennlichs Wesen, dem es begeg-
net, sich vermehrt,
Da eins das andre schnell entzündet; wird man ein Wet-
ter-Leuchten seh'n.
Der
H h 4
Anhang zur Seifen-Blaſe.
Dieß iſt ſodann des Hagels Urſprung, woran wir augen-
ſcheinlich ſehn,
An aller Schloſſen Form und Groͤſſe, daß ſie aus Tropfen
bloß beſtehn.
Das Stern-Schneuzen.
Von denen Feuer-Theilchen nun im Mittelpunct der
Blaͤſelein,
Und denen, welche ſchweflicht, oͤhlicht, auch trocken und
verbrennlich ſeyn,
Die mit dem Waſſer ſich erhoben und aufgezogen ſind,
entſtehen
Entzuͤndete Materien, die wir denn ſchwaͤch- und ſtaͤrker
ſehen,
Nachdem dieſelben ſchwach und ſtark. Wenn ihrer wenig
iſt; ſo faͤllt
Ein duͤnner Strich, den alles Volk fuͤr einen Stern, der
ſinket, haͤlt.
Das Wetter-Leuchten.
Wofern nun dieſes Feuers Lauf ſich mehr verbreitet,
weiter faͤhrt,
Und durch noch mehr verbrennlichs Weſen, dem es begeg-
net, ſich vermehrt,
Da eins das andre ſchnell entzuͤndet; wird man ein Wet-
ter-Leuchten ſeh’n.
Der
H h 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <lg type="poem">
                <pb facs="#f0505" n="487"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anhang zur Seifen-Bla&#x017F;e.</hi> </fw><lb/>
                <l>Dieß i&#x017F;t &#x017F;odann des Hagels Ur&#x017F;prung, woran wir augen-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">&#x017F;cheinlich &#x017F;ehn,</hi> </l><lb/>
                <l>An aller Schlo&#x017F;&#x017F;en Form und Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, daß &#x017F;ie aus Tropfen</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">bloß be&#x017F;tehn.</hi> </l>
              </lg>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Das Stern-Schneuzen.</hi> </head><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Von denen Feuer-Theilchen nun im Mittelpunct der</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Bla&#x0364;&#x017F;elein,</hi> </l><lb/>
                <l>Und denen, welche &#x017F;chweflicht, o&#x0364;hlicht, auch trocken und</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">verbrennlich &#x017F;eyn,</hi> </l><lb/>
                <l>Die mit dem Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ich erhoben und aufgezogen &#x017F;ind,</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">ent&#x017F;tehen</hi> </l><lb/>
                <l>Entzu&#x0364;ndete Materien, die wir denn &#x017F;chwa&#x0364;ch- und &#x017F;ta&#x0364;rker</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">&#x017F;ehen,</hi> </l><lb/>
                <l>Nachdem die&#x017F;elben &#x017F;chwach und &#x017F;tark. Wenn ihrer wenig</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">i&#x017F;t; &#x017F;o fa&#x0364;llt</hi> </l><lb/>
                <l>Ein du&#x0364;nner Strich, den alles Volk fu&#x0364;r einen Stern, der</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">&#x017F;inket, ha&#x0364;lt.</hi> </l>
              </lg>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Das Wetter-Leuchten.</hi> </head><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Wofern nun die&#x017F;es Feuers Lauf &#x017F;ich mehr verbreitet,</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">weiter fa&#x0364;hrt,</hi> </l><lb/>
                <l>Und durch noch mehr verbrennlichs We&#x017F;en, dem es begeg-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">net, &#x017F;ich vermehrt,</hi> </l><lb/>
                <l>Da eins das andre &#x017F;chnell entzu&#x0364;ndet; wird man ein Wet-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">ter-Leuchten &#x017F;eh&#x2019;n.</hi> </l>
              </lg>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">H h 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Der</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[487/0505] Anhang zur Seifen-Blaſe. Dieß iſt ſodann des Hagels Urſprung, woran wir augen- ſcheinlich ſehn, An aller Schloſſen Form und Groͤſſe, daß ſie aus Tropfen bloß beſtehn. Das Stern-Schneuzen. Von denen Feuer-Theilchen nun im Mittelpunct der Blaͤſelein, Und denen, welche ſchweflicht, oͤhlicht, auch trocken und verbrennlich ſeyn, Die mit dem Waſſer ſich erhoben und aufgezogen ſind, entſtehen Entzuͤndete Materien, die wir denn ſchwaͤch- und ſtaͤrker ſehen, Nachdem dieſelben ſchwach und ſtark. Wenn ihrer wenig iſt; ſo faͤllt Ein duͤnner Strich, den alles Volk fuͤr einen Stern, der ſinket, haͤlt. Das Wetter-Leuchten. Wofern nun dieſes Feuers Lauf ſich mehr verbreitet, weiter faͤhrt, Und durch noch mehr verbrennlichs Weſen, dem es begeg- net, ſich vermehrt, Da eins das andre ſchnell entzuͤndet; wird man ein Wet- ter-Leuchten ſeh’n. Der H h 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/505
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/505>, abgerufen am 29.03.2024.