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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Monate in Rom, Oberitalien, der
Schweiz und Süddeutschland zu, er-
warb sich dann in Tübingen die Würde
eines Dr. phil. und ging darauf nach
einem kurzen Aufenthalte bei Grau-
denz nach Berlin, wo er noch neuere
Sprachen studierte. Jm April 1880
legte er dort die Staatsprüfung ab
und kam am 1. August als Lehrer der
neueren Sprachen an das Realgym-
nasium in Stralsund, an welchem er
noch jetzt -- seit 1900 als Professor --
tätig ist. Vielfache Reisen haben ihn
inzwischen durch einen großen Teil
von Europa geführt.

S:

Das ita-
lienische Volk im Spiegel seiner Volks-
lieder, 1879. 2. A. 1881. - "Es war
einmal" (Lyr. Ge.), 1901.

Baege, Paul,

geb. am 25. Novbr.
1876 in Jeßnitz in Anhalt, lebt (1904)
als Lehrer in Quellendorf in Anhalt.

S:

Der Schloßsoldat (Schsp.), 1904.
- Der Übermensch (P.), 1905. - Aus
der Jugendzeit (Ge.), 1905. - Kollegen
(Lsp.), 1905. - Die Annonce (Lsp.),
1906. - Jephthah (Tr.), 1906.

*Bagge, Oskar,

pseud. Josias
Nordheim,
wurde am 4. Februar
1814 in Koburg geboren, wo sein
Vater Ehregott Johann Elieser B.,
von schwedischer Abkunft, Rektor der
lateinischen Ratsschule war. Der letz-
tere starb bereits 1828. Künstlerisch
reich veranlagt, entwickelte sich in dem
Jüngling nach und nach ein hervor-
stechendes Talent für Musik und Ma-
lerei, und er würde wahrscheinlich in
den Dienst der letzteren getreten sein,
wenn er in den entscheidenden Jahren
geeignete Lehrer gefunden hätte. So
entschloß er sich denn zum Studium
der Theologie, doch schmückte auch die
Kunst sein ganzes, in bescheidenen
Grenzen verlaufendes Leben stets in
reichem Maße aus. Jn Jena machte
er 1833-36 seine Studien, war dar-
auf fünf Jahre als Privatlehrer tätig
und erhielt dann die Stelle eines
Quartus an der Ratsschule seiner
Vaterstadt, die es ihm ermöglichte,
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sich 1843 einen eigenen Hausstand zu
gründen. Sein erstes Pfarramt trat
er 1846 in Altershausen bei Königs-
berg in Franken an, das er trotz sei-
ner geringen Dotation doch erst ver-
ließ, nachdem er der armen Gemeinde
ein neues Gotteshaus aus milden
Gaben der Opferwilligkeit erbaut
hatte. Jn Nassach, wohin er 1851
versetzt wurde, begann er seine schrift-
stellerische Tätigkeit, die zunächst po-
lemischer Art u. durch das Auftreten
des freisinnigen Oberhofpredigers
Schwarz in Gotha veranlaßt worden
war. Wichtiger u. erfolgreicher war
B.s Tätigkeit als Volksschriftsteller,
die in dem Bestreben wurzelte, durch
religiös gesunde Nahrung die zur
Domäne des Pietismus und Metho-
dismus gediehenen Traktate verdrän-
gen zu helfen, mittels launiger Dar-
stellung ernsten Gedanken im Volke
Raum zu schaffen, von phantastischen
Gebilden abzulenken und in die Poesie
des Alltagslebens einzuführen. Jm
Jahre 1860 kam B. als Pfarrer nach
Watzendorf und 1869 nach Weißen-
brunn bei Schalkau, wo er noch we-
nige, aber recht glückliche Jahre ver-
lebte. Ein Gehirnschlag rief ihn am
31. März 1873 plötzlich aus dem Leben
ab.

S:

Volksbücher; II, 1862. -
Fallen und Auferstehen (E.), 1865. -
Knechtsgeschichten nebst einer Knechte-
predigt, 1866. - Stadt- und Dorf-
geschichten, 1867. - Glück auf Um-
wegen (E.), 1870. - Alte Liebe rostet
nicht (E.), 1871. - Die zwölf Beicht-
kameraden (Volkserz.), 1872. - Die
Revolution in Filzheim (Volkserz.),
1874. - Drei Ehestandsgeschichten,
1874. - Die Schneckenpost als Reise-
gelegenheit zur Hochzeit (Volkserz.),
1890.

Bagienski, Trußka von,

Pseud.
für Wanda Schäffer; s. d.!

*Bahlmann, Paul,

ein Sohn des
durch seinen Kommentar zum Preußi-
schen Grundbuchrecht bekannten Geh.
Ober-Regierungsrats Wilhelm B.,

*


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Bae
Monate in Rom, Oberitalien, der
Schweiz und Süddeutſchland zu, er-
warb ſich dann in Tübingen die Würde
eines Dr. phil. und ging darauf nach
einem kurzen Aufenthalte bei Grau-
denz nach Berlin, wo er noch neuere
Sprachen ſtudierte. Jm April 1880
legte er dort die Staatsprüfung ab
und kam am 1. Auguſt als Lehrer der
neueren Sprachen an das Realgym-
naſium in Stralſund, an welchem er
noch jetzt — ſeit 1900 als Profeſſor —
tätig iſt. Vielfache Reiſen haben ihn
inzwiſchen durch einen großen Teil
von Europa geführt.

S:

Das ita-
lieniſche Volk im Spiegel ſeiner Volks-
lieder, 1879. 2. A. 1881. – „Es war
einmal“ (Lyr. Ge.), 1901.

Baege, Paul,

geb. am 25. Novbr.
1876 in Jeßnitz in Anhalt, lebt (1904)
als Lehrer in Quellendorf in Anhalt.

S:

Der Schloßſoldat (Schſp.), 1904.
– Der Übermenſch (P.), 1905. – Aus
der Jugendzeit (Ge.), 1905. – Kollegen
(Lſp.), 1905. – Die Annonce (Lſp.),
1906. – Jephthah (Tr.), 1906.

*Bagge, Oskar,

pſeud. Joſias
Nordheim,
wurde am 4. Februar
1814 in Koburg geboren, wo ſein
Vater Ehregott Johann Elieſer B.,
von ſchwediſcher Abkunft, Rektor der
lateiniſchen Ratsſchule war. Der letz-
tere ſtarb bereits 1828. Künſtleriſch
reich veranlagt, entwickelte ſich in dem
Jüngling nach und nach ein hervor-
ſtechendes Talent für Muſik und Ma-
lerei, und er würde wahrſcheinlich in
den Dienſt der letzteren getreten ſein,
wenn er in den entſcheidenden Jahren
geeignete Lehrer gefunden hätte. So
entſchloß er ſich denn zum Studium
der Theologie, doch ſchmückte auch die
Kunſt ſein ganzes, in beſcheidenen
Grenzen verlaufendes Leben ſtets in
reichem Maße aus. Jn Jena machte
er 1833–36 ſeine Studien, war dar-
auf fünf Jahre als Privatlehrer tätig
und erhielt dann die Stelle eines
Quartus an der Ratsſchule ſeiner
Vaterſtadt, die es ihm ermöglichte,
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Bah
ſich 1843 einen eigenen Hausſtand zu
gründen. Sein erſtes Pfarramt trat
er 1846 in Altershauſen bei Königs-
berg in Franken an, das er trotz ſei-
ner geringen Dotation doch erſt ver-
ließ, nachdem er der armen Gemeinde
ein neues Gotteshaus aus milden
Gaben der Opferwilligkeit erbaut
hatte. Jn Naſſach, wohin er 1851
verſetzt wurde, begann er ſeine ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit, die zunächſt po-
lemiſcher Art u. durch das Auftreten
des freiſinnigen Oberhofpredigers
Schwarz in Gotha veranlaßt worden
war. Wichtiger u. erfolgreicher war
B.s Tätigkeit als Volksſchriftſteller,
die in dem Beſtreben wurzelte, durch
religiös geſunde Nahrung die zur
Domäne des Pietismus und Metho-
dismus gediehenen Traktate verdrän-
gen zu helfen, mittels launiger Dar-
ſtellung ernſten Gedanken im Volke
Raum zu ſchaffen, von phantaſtiſchen
Gebilden abzulenken und in die Poeſie
des Alltagslebens einzuführen. Jm
Jahre 1860 kam B. als Pfarrer nach
Watzendorf und 1869 nach Weißen-
brunn bei Schalkau, wo er noch we-
nige, aber recht glückliche Jahre ver-
lebte. Ein Gehirnſchlag rief ihn am
31. März 1873 plötzlich aus dem Leben
ab.

S:

Volksbücher; II, 1862. –
Fallen und Auferſtehen (E.), 1865. –
Knechtsgeſchichten nebſt einer Knechte-
predigt, 1866. – Stadt- und Dorf-
geſchichten, 1867. – Glück auf Um-
wegen (E.), 1870. – Alte Liebe roſtet
nicht (E.), 1871. – Die zwölf Beicht-
kameraden (Volkserz.), 1872. – Die
Revolution in Filzheim (Volkserz.),
1874. – Drei Eheſtandsgeſchichten,
1874. – Die Schneckenpoſt als Reiſe-
gelegenheit zur Hochzeit (Volkserz.),
1890.

Bagienski, Trußka von,

Pſeud.
für Wanda Schäffer; ſ. d.!

*Bahlmann, Paul,

ein Sohn des
durch ſeinen Kommentar zum Preußi-
ſchen Grundbuchrecht bekannten Geh.
Ober-Regierungsrats Wilhelm B.,

*
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[106/0110] Bae Bah Monate in Rom, Oberitalien, der Schweiz und Süddeutſchland zu, er- warb ſich dann in Tübingen die Würde eines Dr. phil. und ging darauf nach einem kurzen Aufenthalte bei Grau- denz nach Berlin, wo er noch neuere Sprachen ſtudierte. Jm April 1880 legte er dort die Staatsprüfung ab und kam am 1. Auguſt als Lehrer der neueren Sprachen an das Realgym- naſium in Stralſund, an welchem er noch jetzt — ſeit 1900 als Profeſſor — tätig iſt. Vielfache Reiſen haben ihn inzwiſchen durch einen großen Teil von Europa geführt. S: Das ita- lieniſche Volk im Spiegel ſeiner Volks- lieder, 1879. 2. A. 1881. – „Es war einmal“ (Lyr. Ge.), 1901. Baege, Paul, geb. am 25. Novbr. 1876 in Jeßnitz in Anhalt, lebt (1904) als Lehrer in Quellendorf in Anhalt. S: Der Schloßſoldat (Schſp.), 1904. – Der Übermenſch (P.), 1905. – Aus der Jugendzeit (Ge.), 1905. – Kollegen (Lſp.), 1905. – Die Annonce (Lſp.), 1906. – Jephthah (Tr.), 1906. *Bagge, Oskar, pſeud. Joſias Nordheim, wurde am 4. Februar 1814 in Koburg geboren, wo ſein Vater Ehregott Johann Elieſer B., von ſchwediſcher Abkunft, Rektor der lateiniſchen Ratsſchule war. Der letz- tere ſtarb bereits 1828. Künſtleriſch reich veranlagt, entwickelte ſich in dem Jüngling nach und nach ein hervor- ſtechendes Talent für Muſik und Ma- lerei, und er würde wahrſcheinlich in den Dienſt der letzteren getreten ſein, wenn er in den entſcheidenden Jahren geeignete Lehrer gefunden hätte. So entſchloß er ſich denn zum Studium der Theologie, doch ſchmückte auch die Kunſt ſein ganzes, in beſcheidenen Grenzen verlaufendes Leben ſtets in reichem Maße aus. Jn Jena machte er 1833–36 ſeine Studien, war dar- auf fünf Jahre als Privatlehrer tätig und erhielt dann die Stelle eines Quartus an der Ratsſchule ſeiner Vaterſtadt, die es ihm ermöglichte, ſich 1843 einen eigenen Hausſtand zu gründen. Sein erſtes Pfarramt trat er 1846 in Altershauſen bei Königs- berg in Franken an, das er trotz ſei- ner geringen Dotation doch erſt ver- ließ, nachdem er der armen Gemeinde ein neues Gotteshaus aus milden Gaben der Opferwilligkeit erbaut hatte. Jn Naſſach, wohin er 1851 verſetzt wurde, begann er ſeine ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit, die zunächſt po- lemiſcher Art u. durch das Auftreten des freiſinnigen Oberhofpredigers Schwarz in Gotha veranlaßt worden war. Wichtiger u. erfolgreicher war B.s Tätigkeit als Volksſchriftſteller, die in dem Beſtreben wurzelte, durch religiös geſunde Nahrung die zur Domäne des Pietismus und Metho- dismus gediehenen Traktate verdrän- gen zu helfen, mittels launiger Dar- ſtellung ernſten Gedanken im Volke Raum zu ſchaffen, von phantaſtiſchen Gebilden abzulenken und in die Poeſie des Alltagslebens einzuführen. Jm Jahre 1860 kam B. als Pfarrer nach Watzendorf und 1869 nach Weißen- brunn bei Schalkau, wo er noch we- nige, aber recht glückliche Jahre ver- lebte. Ein Gehirnſchlag rief ihn am 31. März 1873 plötzlich aus dem Leben ab. S: Volksbücher; II, 1862. – Fallen und Auferſtehen (E.), 1865. – Knechtsgeſchichten nebſt einer Knechte- predigt, 1866. – Stadt- und Dorf- geſchichten, 1867. – Glück auf Um- wegen (E.), 1870. – Alte Liebe roſtet nicht (E.), 1871. – Die zwölf Beicht- kameraden (Volkserz.), 1872. – Die Revolution in Filzheim (Volkserz.), 1874. – Drei Eheſtandsgeſchichten, 1874. – Die Schneckenpoſt als Reiſe- gelegenheit zur Hochzeit (Volkserz.), 1890. Bagienski, Trußka von, Pſeud. für Wanda Schäffer; ſ. d.! *Bahlmann, Paul, ein Sohn des durch ſeinen Kommentar zum Preußi- ſchen Grundbuchrecht bekannten Geh. Ober-Regierungsrats Wilhelm B., *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/110>, abgerufen am 19.04.2024.