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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bei
*Beier, Theodor,

pseud. John
Wilmers,
wurde am 16. April 1867
in Berlin als der Sohn eines Tischlers
geboren. Der Vater, der 1870 als
Landwehrmann eingezogen worden
war, starb während des Krieges; die
Mutter, die dann später ein Wild- u.
Geflügelgeschäft betrieb, geriet in Ver-
mögensverfall, und so kam Theodor
mit seinem jüngeren Bruder 1877 in
das Militär-Waisenhaus in Potsdam,
wo er bis 1882 blieb. Als Schiffs-
junge trat er darauf in die kaiserliche
Marine ein, rückte im Lause der Jahre
zum Schiffsjungenunteroffizier, Ober-
matrosen, Bootsmanns-, Steuer-
manns- und Obersteuermannsmaat
vor, wurde nach Besuch der kaiserlichen
Deckoffizierschule in Kiel Steuermann
und endlich Obersteuermann. Als
solcher schied er 1901 mit der gesetz-
lichen Pension aus dem Dienst. Seine
vielen Reisen durch alle Meere, außer
den Polargewässern, veranlaßten ihn,
seine Erfahrungen u. Beobachtungen
literarisch durch Beiträge für ver-
schiedene Zeitschriften zu verwerten.
Nach seiner Verabschiedung trat er in
die Redaktion der "Wilhelmshavener
Zeitung" ein, 1903 in die des "Olden-
burger Generalanzeigers", welches
Blatt er im Februar 1905 als Her-
ausgeber und alleiniger Redakteur
übernahm, u. ging 1906 nach Straß-
burg i. E., wo er dem Redaktions-
verbande der "Straßburger Zeitung"
angehört.

S:

Vor dem Mast (Kleinig-
keiten, a. d. großen Wasser geschöpft),
1899. - Marine-Allerlei (Humores-
ken), 1904.

Beilhack, Max,

wurde am 17. Okt.
1835 zu Landshut in Niederbayern
als der Sohn eines kgl. Gymnasial-
professors geboren, absolvierte 1854
das Max-Gymnasium in München u.
bezog dann die dortige Universität.
Nach einem Jahre begab er sich nach
Stuttgart, um sich im dramatischen
Gesange auszubilden, kehrte indes
1856 zu seinen Universitätsstudien
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Bei
zurück und widmete sich in München
der klassischen u. germanischen Philo-
logie. Jm Jahre 1860 bestand er die
Lehramtsprüfung für Realien an
Gewerbeschulen und wirkte seit 1863
als Lehrer an der königl. Gewerbe-
schule zu Aschaffenburg, wo er am
23. Dezbr. 1885 starb.

S:

Gedichte,
1857. - Gedichte, 1874. - Für den
Spessart. Ein Dichterbuch (mit W.
Müller aus Amorbach), 1880.

*Beisenherz, Friedrich Ludwig,


geb. am 29. Oktober 1872 in Courl
(Kr. Dortmund, Westfalen) als Sohn
weniger bemittelter Eltern, bereitete
sich auf den Lehrerberuf vor u. wurde
nach Beendigung des Seminarkursus
zur Verwaltung einer Lehrerstelle nach
der Provinz Posen gesandt, wo er
während mehr als dreijähriger Tätig-
keit an einer mit Fremdsprachlern
überfüllten Schule einen schweren
Dienst hatte, aber gleichzeitig auch
manche Anregung zu schriftstellerischer
Betätigung fand. Er kehrte dann
nach Westfalen zurück und wirkt jetzt
als Lehrer in Castrop.

S:

Else, die
Tochter des Webers Gerth (R.), 1905.
- Adelgundes denkwürdigste Nacht u.
andere Novellen, 1907.

*Beisler, Karl Rudolf,

geb. am
17. Juli 1837 zu Nidda in Hessen als
der Sohn eines Justizbeamten, ver-
lebte seine erste Jugend in Büdingen
und Seligenstadt und widmete sich
nach Absolvierung des Gymnasiums
zu Büdingen erst dem Studium der
Theologie, dann aber in München u.
Gießen dem Studium der Rechte.
Nachdem er 1861 seine Fakultätsprü-
fung und 1863 seine Staatsprüfung
bestanden, arbeitete er an verschie-
denen Orten bei Anwälten und als
Hilfsrichter, bis er 1870 seine erste
Anstellung als Landgerichtsassessor
in Seligenstadt erhielt. Von hier kam
er 1874 an das Landgericht Reinheim
u. mit Einführung der neuen Justiz-
organisation 1879 als Amtsrichter
nach Darmstadt. Am 1. März 1894

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Bei
*Beier, Theodor,

pſeud. John
Wilmers,
wurde am 16. April 1867
in Berlin als der Sohn eines Tiſchlers
geboren. Der Vater, der 1870 als
Landwehrmann eingezogen worden
war, ſtarb während des Krieges; die
Mutter, die dann ſpäter ein Wild- u.
Geflügelgeſchäft betrieb, geriet in Ver-
mögensverfall, und ſo kam Theodor
mit ſeinem jüngeren Bruder 1877 in
das Militär-Waiſenhaus in Potsdam,
wo er bis 1882 blieb. Als Schiffs-
junge trat er darauf in die kaiſerliche
Marine ein, rückte im Lauſe der Jahre
zum Schiffsjungenunteroffizier, Ober-
matroſen, Bootsmanns-, Steuer-
manns- und Oberſteuermannsmaat
vor, wurde nach Beſuch der kaiſerlichen
Deckoffizierſchule in Kiel Steuermann
und endlich Oberſteuermann. Als
ſolcher ſchied er 1901 mit der geſetz-
lichen Penſion aus dem Dienſt. Seine
vielen Reiſen durch alle Meere, außer
den Polargewäſſern, veranlaßten ihn,
ſeine Erfahrungen u. Beobachtungen
literariſch durch Beiträge für ver-
ſchiedene Zeitſchriften zu verwerten.
Nach ſeiner Verabſchiedung trat er in
die Redaktion der „Wilhelmshavener
Zeitung“ ein, 1903 in die des „Olden-
burger Generalanzeigers“, welches
Blatt er im Februar 1905 als Her-
ausgeber und alleiniger Redakteur
übernahm, u. ging 1906 nach Straß-
burg i. E., wo er dem Redaktions-
verbande der „Straßburger Zeitung“
angehört.

S:

Vor dem Maſt (Kleinig-
keiten, a. d. großen Waſſer geſchöpft),
1899. – Marine-Allerlei (Humores-
ken), 1904.

Beilhack, Max,

wurde am 17. Okt.
1835 zu Landshut in Niederbayern
als der Sohn eines kgl. Gymnaſial-
profeſſors geboren, abſolvierte 1854
das Max-Gymnaſium in München u.
bezog dann die dortige Univerſität.
Nach einem Jahre begab er ſich nach
Stuttgart, um ſich im dramatiſchen
Geſange auszubilden, kehrte indes
1856 zu ſeinen Univerſitätsſtudien
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Bei
zurück und widmete ſich in München
der klaſſiſchen u. germaniſchen Philo-
logie. Jm Jahre 1860 beſtand er die
Lehramtsprüfung für Realien an
Gewerbeſchulen und wirkte ſeit 1863
als Lehrer an der königl. Gewerbe-
ſchule zu Aſchaffenburg, wo er am
23. Dezbr. 1885 ſtarb.

S:

Gedichte,
1857. – Gedichte, 1874. – Für den
Speſſart. Ein Dichterbuch (mit W.
Müller aus Amorbach), 1880.

*Beiſenherz, Friedrich Ludwig,


geb. am 29. Oktober 1872 in Courl
(Kr. Dortmund, Weſtfalen) als Sohn
weniger bemittelter Eltern, bereitete
ſich auf den Lehrerberuf vor u. wurde
nach Beendigung des Seminarkurſus
zur Verwaltung einer Lehrerſtelle nach
der Provinz Poſen geſandt, wo er
während mehr als dreijähriger Tätig-
keit an einer mit Fremdſprachlern
überfüllten Schule einen ſchweren
Dienſt hatte, aber gleichzeitig auch
manche Anregung zu ſchriftſtelleriſcher
Betätigung fand. Er kehrte dann
nach Weſtfalen zurück und wirkt jetzt
als Lehrer in Caſtrop.

S:

Elſe, die
Tochter des Webers Gerth (R.), 1905.
– Adelgundes denkwürdigſte Nacht u.
andere Novellen, 1907.

*Beisler, Karl Rudolf,

geb. am
17. Juli 1837 zu Nidda in Heſſen als
der Sohn eines Juſtizbeamten, ver-
lebte ſeine erſte Jugend in Büdingen
und Seligenſtadt und widmete ſich
nach Abſolvierung des Gymnaſiums
zu Büdingen erſt dem Studium der
Theologie, dann aber in München u.
Gießen dem Studium der Rechte.
Nachdem er 1861 ſeine Fakultätsprü-
fung und 1863 ſeine Staatsprüfung
beſtanden, arbeitete er an verſchie-
denen Orten bei Anwälten und als
Hilfsrichter, bis er 1870 ſeine erſte
Anſtellung als Landgerichtsaſſeſſor
in Seligenſtadt erhielt. Von hier kam
er 1874 an das Landgericht Reinheim
u. mit Einführung der neuen Juſtiz-
organiſation 1879 als Amtsrichter
nach Darmſtadt. Am 1. März 1894

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[173/0177] Bei Bei *Beier, Theodor, pſeud. John Wilmers, wurde am 16. April 1867 in Berlin als der Sohn eines Tiſchlers geboren. Der Vater, der 1870 als Landwehrmann eingezogen worden war, ſtarb während des Krieges; die Mutter, die dann ſpäter ein Wild- u. Geflügelgeſchäft betrieb, geriet in Ver- mögensverfall, und ſo kam Theodor mit ſeinem jüngeren Bruder 1877 in das Militär-Waiſenhaus in Potsdam, wo er bis 1882 blieb. Als Schiffs- junge trat er darauf in die kaiſerliche Marine ein, rückte im Lauſe der Jahre zum Schiffsjungenunteroffizier, Ober- matroſen, Bootsmanns-, Steuer- manns- und Oberſteuermannsmaat vor, wurde nach Beſuch der kaiſerlichen Deckoffizierſchule in Kiel Steuermann und endlich Oberſteuermann. Als ſolcher ſchied er 1901 mit der geſetz- lichen Penſion aus dem Dienſt. Seine vielen Reiſen durch alle Meere, außer den Polargewäſſern, veranlaßten ihn, ſeine Erfahrungen u. Beobachtungen literariſch durch Beiträge für ver- ſchiedene Zeitſchriften zu verwerten. Nach ſeiner Verabſchiedung trat er in die Redaktion der „Wilhelmshavener Zeitung“ ein, 1903 in die des „Olden- burger Generalanzeigers“, welches Blatt er im Februar 1905 als Her- ausgeber und alleiniger Redakteur übernahm, u. ging 1906 nach Straß- burg i. E., wo er dem Redaktions- verbande der „Straßburger Zeitung“ angehört. S: Vor dem Maſt (Kleinig- keiten, a. d. großen Waſſer geſchöpft), 1899. – Marine-Allerlei (Humores- ken), 1904. Beilhack, Max, wurde am 17. Okt. 1835 zu Landshut in Niederbayern als der Sohn eines kgl. Gymnaſial- profeſſors geboren, abſolvierte 1854 das Max-Gymnaſium in München u. bezog dann die dortige Univerſität. Nach einem Jahre begab er ſich nach Stuttgart, um ſich im dramatiſchen Geſange auszubilden, kehrte indes 1856 zu ſeinen Univerſitätsſtudien zurück und widmete ſich in München der klaſſiſchen u. germaniſchen Philo- logie. Jm Jahre 1860 beſtand er die Lehramtsprüfung für Realien an Gewerbeſchulen und wirkte ſeit 1863 als Lehrer an der königl. Gewerbe- ſchule zu Aſchaffenburg, wo er am 23. Dezbr. 1885 ſtarb. S: Gedichte, 1857. – Gedichte, 1874. – Für den Speſſart. Ein Dichterbuch (mit W. Müller aus Amorbach), 1880. *Beiſenherz, Friedrich Ludwig, geb. am 29. Oktober 1872 in Courl (Kr. Dortmund, Weſtfalen) als Sohn weniger bemittelter Eltern, bereitete ſich auf den Lehrerberuf vor u. wurde nach Beendigung des Seminarkurſus zur Verwaltung einer Lehrerſtelle nach der Provinz Poſen geſandt, wo er während mehr als dreijähriger Tätig- keit an einer mit Fremdſprachlern überfüllten Schule einen ſchweren Dienſt hatte, aber gleichzeitig auch manche Anregung zu ſchriftſtelleriſcher Betätigung fand. Er kehrte dann nach Weſtfalen zurück und wirkt jetzt als Lehrer in Caſtrop. S: Elſe, die Tochter des Webers Gerth (R.), 1905. – Adelgundes denkwürdigſte Nacht u. andere Novellen, 1907. *Beisler, Karl Rudolf, geb. am 17. Juli 1837 zu Nidda in Heſſen als der Sohn eines Juſtizbeamten, ver- lebte ſeine erſte Jugend in Büdingen und Seligenſtadt und widmete ſich nach Abſolvierung des Gymnaſiums zu Büdingen erſt dem Studium der Theologie, dann aber in München u. Gießen dem Studium der Rechte. Nachdem er 1861 ſeine Fakultätsprü- fung und 1863 ſeine Staatsprüfung beſtanden, arbeitete er an verſchie- denen Orten bei Anwälten und als Hilfsrichter, bis er 1870 ſeine erſte Anſtellung als Landgerichtsaſſeſſor in Seligenſtadt erhielt. Von hier kam er 1874 an das Landgericht Reinheim u. mit Einführung der neuen Juſtiz- organiſation 1879 als Amtsrichter nach Darmſtadt. Am 1. März 1894 *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/177>, abgerufen am 24.04.2024.