Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Bes
num, u. als sein Vater eine Professur
an der Technischen Hochschule in Han-
nover erhalten hatte, absolvierte der
Sohn hier das Lyceum. Er studierte
darauf in Tübingen und Berlin die
Rechtswissenschaft, wurde 1882 Refe-
rendar, arbeitete als solcher bei den
Gerichten in Nienburg, Verden, Han-
nover und Celle und erhielt 1887 seine
Ernennung zum Gerichtsassessor. Als
solcher arbeitete er bei dem Amts-
gerichte in Hannover, seit dem Herbst
1887 ein Jahr lang als Hilfsarbeiter
bei dem Magistrat in Nordhausen und
vom Herbst 1888-90 beim Magistrat
in Hannover. Jm Dezember 1890
ließ er sich als Rechtsanwalt in Gos-
lar am Harz nieder, trat aber am
1. Oktober 1892 in den Staatsdienst
zurück, wurde als Assessor dem Ge-
richte in Osterode am Harz zugewiesen,
am 1. April 1894 zum Amtsrichter in
Leck, Kreis Tondern, ernannt, am
1. Mai 1900 als solcher nach Han-
nover versetzt und hier im Juni 1904
zum Amtsgerichtsrat befördert.

S:


Tristan und Jsolde (Tr.), 1895. -
Der Kuß. Die Waldkapelle. Unaften
(3 Dn.), 1901. - Noch ungedruckt:
Hertha (Tr., 1898) - Die Ditmarschen
(Schsp., 1899) - Jm Labyrinth (Dr.,
1901).

*Besser, Karl Rudolf Emil,

geb.
am 12. Dezbr. 1863 in Trier als Sohn
des königl. Kreissekretärs Hugo B.,
besuchte bis zum 10. Jahre die Volks-
schule in Trier, Daun u. St. Wendel,
an welche Orte sein Vater versetzt wor-
den war, danach das Progymnasium
in St. Wendel und seit Mai 1877 das
Gymnasium in Trier, das er 1881
verließ, um die Beamtenlaufbahn ein-
zuschlagen. Obwohl er sich bei ver-
schiedenen Behörden als Zivil-Super-
numerar hatte notieren lassen, erfolgte
seine Einberufung zur Regierung in
Trier erst im Jahre 1888. Jnzwischen
hatte B. auf verschiedenen Bureaus
gearbeitet, auch 1884-85 seiner Mili-
tärpflicht als Einjährig-Freiwilliger
[Spaltenumbruch]

Bet
in Trier genügt. Seit Juli 1891 fand
er Verwendung auf dem Landrats-
amte in Saarbrücken, seit 1893 in der
Gemeindekasse in Püttlingen, seit 1894
in Ottweiler, wo er 1895 zum königl.
Steuersekretär ernannt wurde, um
einige Wochen später in gleicher Eigen-
schaft nach Saarbrücken zurückversetzt
zu werden. Schon 1897 schied er
wegen Krankheit aus dem Staats-
dienst und siedelte später nach Jllingen
(im Bez. Trier) über.

S:

Ben Hur
im Gewande der Dichtung (Ep. in
Hexametern), 1902. - Märchen (nebst
einigen Gn.), 1906.

Bestrau, Georg,

Pseudon. für
Georg Straube; s. d.!

Beta (oder: Bettziech-Beta),
Heinrich,

hieß eigentl. Bettziech
u. wurde am 23. März 1813 zu Werben
bei Delitzsch geboren. Er erhielt seine
Gymnasialbildung auf den Schulen
der Franckeschen Stiftungen in Halle
u. bezog 1834 die dortige Universität,
um Philosophie, Philologie u. Natur-
wissenschaften zu studieren. Jm Jahre
1838 nahm er seinen Wohnsitz in Ber-
lin, wo er die Redaktion des litera-
risch-kritischen Teils von Gubitz' "Ge-
sellschafter" übernahm u. zehn Jahre
hindurch führte. 1840 erschien seine
erste Schrift "Das Jubeljahr 1840
u. seine Ahnen", die trotz der Erlaub-
nis der Zensur beschlagnahmt wurde,
ein Ereignis, das B.s fernere Wirk-
samkeit lähmend beeinflußte. Jn den
folgenden Jahren redigierte B. auch
längere Zeit die "Stafette", übersetzte
verschiedene alte Volksbücher, auch die
"Nibelungen" (II, 1840-41) und den
"Reineke Fuchs", beschäftigte sich spä-
ter mit sozialen Fragen und wurde
eifriges Mitglied des 1846 in Berlin
gebildeten "Freihandels-Vereins".
An der Revolution von 1848 beteiligte
er sich nicht, doch wurde er wegen einer
politischen Broschüre der Anreizung
zum Hochverrat angeklagt. Der ihm
angedrohten, später aber gemilderten
Strafe entzog er sich 1851 durch die

*


[Spaltenumbruch]

Beſ
num, u. als ſein Vater eine Profeſſur
an der Techniſchen Hochſchule in Han-
nover erhalten hatte, abſolvierte der
Sohn hier das Lyceum. Er ſtudierte
darauf in Tübingen und Berlin die
Rechtswiſſenſchaft, wurde 1882 Refe-
rendar, arbeitete als ſolcher bei den
Gerichten in Nienburg, Verden, Han-
nover und Celle und erhielt 1887 ſeine
Ernennung zum Gerichtsaſſeſſor. Als
ſolcher arbeitete er bei dem Amts-
gerichte in Hannover, ſeit dem Herbſt
1887 ein Jahr lang als Hilfsarbeiter
bei dem Magiſtrat in Nordhauſen und
vom Herbſt 1888–90 beim Magiſtrat
in Hannover. Jm Dezember 1890
ließ er ſich als Rechtsanwalt in Gos-
lar am Harz nieder, trat aber am
1. Oktober 1892 in den Staatsdienſt
zurück, wurde als Aſſeſſor dem Ge-
richte in Oſterode am Harz zugewieſen,
am 1. April 1894 zum Amtsrichter in
Leck, Kreis Tondern, ernannt, am
1. Mai 1900 als ſolcher nach Han-
nover verſetzt und hier im Juni 1904
zum Amtsgerichtsrat befördert.

S:


Triſtan und Jſolde (Tr.), 1895. –
Der Kuß. Die Waldkapelle. Unaften
(3 Dn.), 1901. – Noch ungedruckt:
Hertha (Tr., 1898) – Die Ditmarſchen
(Schſp., 1899) – Jm Labyrinth (Dr.,
1901).

*Beſſer, Karl Rudolf Emil,

geb.
am 12. Dezbr. 1863 in Trier als Sohn
des königl. Kreisſekretärs Hugo B.,
beſuchte bis zum 10. Jahre die Volks-
ſchule in Trier, Daun u. St. Wendel,
an welche Orte ſein Vater verſetzt wor-
den war, danach das Progymnaſium
in St. Wendel und ſeit Mai 1877 das
Gymnaſium in Trier, das er 1881
verließ, um die Beamtenlaufbahn ein-
zuſchlagen. Obwohl er ſich bei ver-
ſchiedenen Behörden als Zivil-Super-
numerar hatte notieren laſſen, erfolgte
ſeine Einberufung zur Regierung in
Trier erſt im Jahre 1888. Jnzwiſchen
hatte B. auf verſchiedenen Bureaus
gearbeitet, auch 1884–85 ſeiner Mili-
tärpflicht als Einjährig-Freiwilliger
[Spaltenumbruch]

Bet
in Trier genügt. Seit Juli 1891 fand
er Verwendung auf dem Landrats-
amte in Saarbrücken, ſeit 1893 in der
Gemeindekaſſe in Püttlingen, ſeit 1894
in Ottweiler, wo er 1895 zum königl.
Steuerſekretär ernannt wurde, um
einige Wochen ſpäter in gleicher Eigen-
ſchaft nach Saarbrücken zurückverſetzt
zu werden. Schon 1897 ſchied er
wegen Krankheit aus dem Staats-
dienſt und ſiedelte ſpäter nach Jllingen
(im Bez. Trier) über.

S:

Ben Hur
im Gewande der Dichtung (Ep. in
Hexametern), 1902. – Märchen (nebſt
einigen Gn.), 1906.

Beſtrau, Georg,

Pſeudon. für
Georg Straube; ſ. d.!

Beta (oder: Bettziech-Beta),
Heinrich,

hieß eigentl. Bettziech
u. wurde am 23. März 1813 zu Werben
bei Delitzſch geboren. Er erhielt ſeine
Gymnaſialbildung auf den Schulen
der Franckeſchen Stiftungen in Halle
u. bezog 1834 die dortige Univerſität,
um Philoſophie, Philologie u. Natur-
wiſſenſchaften zu ſtudieren. Jm Jahre
1838 nahm er ſeinen Wohnſitz in Ber-
lin, wo er die Redaktion des litera-
riſch-kritiſchen Teils von Gubitz’ „Ge-
ſellſchafter“ übernahm u. zehn Jahre
hindurch führte. 1840 erſchien ſeine
erſte Schrift „Das Jubeljahr 1840
u. ſeine Ahnen“, die trotz der Erlaub-
nis der Zenſur beſchlagnahmt wurde,
ein Ereignis, das B.s fernere Wirk-
ſamkeit lähmend beeinflußte. Jn den
folgenden Jahren redigierte B. auch
längere Zeit die „Stafette“, überſetzte
verſchiedene alte Volksbücher, auch die
„Nibelungen“ (II, 1840–41) und den
„Reineke Fuchs“, beſchäftigte ſich ſpä-
ter mit ſozialen Fragen und wurde
eifriges Mitglied des 1846 in Berlin
gebildeten „Freihandels-Vereins“.
An der Revolution von 1848 beteiligte
er ſich nicht, doch wurde er wegen einer
politiſchen Broſchüre der Anreizung
zum Hochverrat angeklagt. Der ihm
angedrohten, ſpäter aber gemilderten
Strafe entzog er ſich 1851 durch die

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0219" n="215"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Be&#x017F;</hi></fw><lb/>
num, u. als &#x017F;ein Vater eine Profe&#x017F;&#x017F;ur<lb/>
an der Techni&#x017F;chen Hoch&#x017F;chule in Han-<lb/>
nover erhalten hatte, ab&#x017F;olvierte der<lb/>
Sohn hier das Lyceum. Er &#x017F;tudierte<lb/>
darauf in Tübingen und Berlin die<lb/>
Rechtswi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft, wurde 1882 Refe-<lb/>
rendar, arbeitete als &#x017F;olcher bei den<lb/>
Gerichten in Nienburg, Verden, Han-<lb/>
nover und Celle und erhielt 1887 &#x017F;eine<lb/>
Ernennung zum Gerichtsa&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;or. Als<lb/>
&#x017F;olcher arbeitete er bei dem Amts-<lb/>
gerichte in Hannover, &#x017F;eit dem Herb&#x017F;t<lb/>
1887 ein Jahr lang als Hilfsarbeiter<lb/>
bei dem Magi&#x017F;trat in Nordhau&#x017F;en und<lb/>
vom Herb&#x017F;t 1888&#x2013;90 beim Magi&#x017F;trat<lb/>
in Hannover. Jm Dezember 1890<lb/>
ließ er &#x017F;ich als Rechtsanwalt in Gos-<lb/>
lar am Harz nieder, trat aber am<lb/>
1. Oktober 1892 in den Staatsdien&#x017F;t<lb/>
zurück, wurde als A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;or dem Ge-<lb/>
richte in O&#x017F;terode am Harz zugewie&#x017F;en,<lb/>
am 1. April 1894 zum Amtsrichter in<lb/>
Leck, Kreis Tondern, ernannt, am<lb/>
1. Mai 1900 als &#x017F;olcher nach Han-<lb/>
nover ver&#x017F;etzt und hier im Juni 1904<lb/>
zum Amtsgerichtsrat befördert. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Tri&#x017F;tan und J&#x017F;olde (Tr.), 1895. &#x2013;<lb/>
Der Kuß. Die Waldkapelle. Unaften<lb/>
(3 Dn.), 1901. &#x2013; Noch ungedruckt:<lb/>
Hertha (Tr., 1898) &#x2013; Die Ditmar&#x017F;chen<lb/>
(Sch&#x017F;p., 1899) &#x2013; Jm Labyrinth (Dr.,<lb/>
1901).</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Be&#x017F;&#x017F;er,</hi> Karl Rudolf <hi rendition="#g">Emil,</hi></head>
        <p> geb.<lb/>
am 12. Dezbr. 1863 in Trier als Sohn<lb/>
des königl. Kreis&#x017F;ekretärs Hugo B.,<lb/>
be&#x017F;uchte bis zum 10. Jahre die Volks-<lb/>
&#x017F;chule in Trier, Daun u. St. Wendel,<lb/>
an welche Orte &#x017F;ein Vater ver&#x017F;etzt wor-<lb/>
den war, danach das Progymna&#x017F;ium<lb/>
in St. Wendel und &#x017F;eit Mai 1877 das<lb/>
Gymna&#x017F;ium in Trier, das er 1881<lb/>
verließ, um die Beamtenlaufbahn ein-<lb/>
zu&#x017F;chlagen. Obwohl er &#x017F;ich bei ver-<lb/>
&#x017F;chiedenen Behörden als Zivil-Super-<lb/>
numerar hatte notieren la&#x017F;&#x017F;en, erfolgte<lb/>
&#x017F;eine Einberufung zur Regierung in<lb/>
Trier er&#x017F;t im Jahre 1888. Jnzwi&#x017F;chen<lb/>
hatte B. auf ver&#x017F;chiedenen Bureaus<lb/>
gearbeitet, auch 1884&#x2013;85 &#x017F;einer Mili-<lb/>
tärpflicht als Einjährig-Freiwilliger<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bet</hi></fw><lb/>
in Trier genügt. Seit Juli 1891 fand<lb/>
er Verwendung auf dem Landrats-<lb/>
amte in Saarbrücken, &#x017F;eit 1893 in der<lb/>
Gemeindeka&#x017F;&#x017F;e in Püttlingen, &#x017F;eit 1894<lb/>
in Ottweiler, wo er 1895 zum königl.<lb/>
Steuer&#x017F;ekretär ernannt wurde, um<lb/>
einige Wochen &#x017F;päter in gleicher Eigen-<lb/>
&#x017F;chaft nach Saarbrücken zurückver&#x017F;etzt<lb/>
zu werden. Schon 1897 &#x017F;chied er<lb/>
wegen Krankheit aus dem Staats-<lb/>
dien&#x017F;t und &#x017F;iedelte &#x017F;päter nach Jllingen<lb/>
(im Bez. Trier) über. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ben Hur<lb/>
im Gewande der Dichtung (Ep. in<lb/>
Hexametern), 1902. &#x2013; Märchen (neb&#x017F;t<lb/>
einigen Gn.), 1906.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Be&#x017F;trau,</hi> Georg,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für<lb/><hi rendition="#g">Georg Straube;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Beta</hi> (oder: <hi rendition="#b">Bettziech-Beta),</hi><lb/><hi rendition="#g">Heinrich,</hi></head>
        <p> hieß eigentl. <hi rendition="#g">Bettziech</hi><lb/>
u. wurde am 23. März 1813 zu Werben<lb/>
bei Delitz&#x017F;ch geboren. Er erhielt &#x017F;eine<lb/>
Gymna&#x017F;ialbildung auf den Schulen<lb/>
der Francke&#x017F;chen Stiftungen in Halle<lb/>
u. bezog 1834 die dortige Univer&#x017F;ität,<lb/>
um Philo&#x017F;ophie, Philologie u. Natur-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften zu &#x017F;tudieren. Jm Jahre<lb/>
1838 nahm er &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz in Ber-<lb/>
lin, wo er die Redaktion des litera-<lb/>
ri&#x017F;ch-kriti&#x017F;chen Teils von Gubitz&#x2019; &#x201E;Ge-<lb/>
&#x017F;ell&#x017F;chafter&#x201C; übernahm u. zehn Jahre<lb/>
hindurch führte. 1840 er&#x017F;chien &#x017F;eine<lb/>
er&#x017F;te Schrift &#x201E;Das Jubeljahr 1840<lb/>
u. &#x017F;eine Ahnen&#x201C;, die trotz der Erlaub-<lb/>
nis der Zen&#x017F;ur be&#x017F;chlagnahmt wurde,<lb/>
ein Ereignis, das B.s fernere Wirk-<lb/>
&#x017F;amkeit lähmend beeinflußte. Jn den<lb/>
folgenden Jahren redigierte B. auch<lb/>
längere Zeit die &#x201E;Stafette&#x201C;, über&#x017F;etzte<lb/>
ver&#x017F;chiedene alte Volksbücher, auch die<lb/>
&#x201E;Nibelungen&#x201C; (<hi rendition="#aq">II,</hi> 1840&#x2013;41) und den<lb/>
&#x201E;Reineke Fuchs&#x201C;, be&#x017F;chäftigte &#x017F;ich &#x017F;pä-<lb/>
ter mit &#x017F;ozialen Fragen und wurde<lb/>
eifriges Mitglied des 1846 in Berlin<lb/>
gebildeten &#x201E;Freihandels-Vereins&#x201C;.<lb/>
An der Revolution von 1848 beteiligte<lb/>
er &#x017F;ich nicht, doch wurde er wegen einer<lb/>
politi&#x017F;chen Bro&#x017F;chüre der Anreizung<lb/>
zum Hochverrat angeklagt. Der ihm<lb/>
angedrohten, &#x017F;päter aber gemilderten<lb/>
Strafe entzog er &#x017F;ich 1851 durch die<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[215/0219] Beſ Bet num, u. als ſein Vater eine Profeſſur an der Techniſchen Hochſchule in Han- nover erhalten hatte, abſolvierte der Sohn hier das Lyceum. Er ſtudierte darauf in Tübingen und Berlin die Rechtswiſſenſchaft, wurde 1882 Refe- rendar, arbeitete als ſolcher bei den Gerichten in Nienburg, Verden, Han- nover und Celle und erhielt 1887 ſeine Ernennung zum Gerichtsaſſeſſor. Als ſolcher arbeitete er bei dem Amts- gerichte in Hannover, ſeit dem Herbſt 1887 ein Jahr lang als Hilfsarbeiter bei dem Magiſtrat in Nordhauſen und vom Herbſt 1888–90 beim Magiſtrat in Hannover. Jm Dezember 1890 ließ er ſich als Rechtsanwalt in Gos- lar am Harz nieder, trat aber am 1. Oktober 1892 in den Staatsdienſt zurück, wurde als Aſſeſſor dem Ge- richte in Oſterode am Harz zugewieſen, am 1. April 1894 zum Amtsrichter in Leck, Kreis Tondern, ernannt, am 1. Mai 1900 als ſolcher nach Han- nover verſetzt und hier im Juni 1904 zum Amtsgerichtsrat befördert. S: Triſtan und Jſolde (Tr.), 1895. – Der Kuß. Die Waldkapelle. Unaften (3 Dn.), 1901. – Noch ungedruckt: Hertha (Tr., 1898) – Die Ditmarſchen (Schſp., 1899) – Jm Labyrinth (Dr., 1901). *Beſſer, Karl Rudolf Emil, geb. am 12. Dezbr. 1863 in Trier als Sohn des königl. Kreisſekretärs Hugo B., beſuchte bis zum 10. Jahre die Volks- ſchule in Trier, Daun u. St. Wendel, an welche Orte ſein Vater verſetzt wor- den war, danach das Progymnaſium in St. Wendel und ſeit Mai 1877 das Gymnaſium in Trier, das er 1881 verließ, um die Beamtenlaufbahn ein- zuſchlagen. Obwohl er ſich bei ver- ſchiedenen Behörden als Zivil-Super- numerar hatte notieren laſſen, erfolgte ſeine Einberufung zur Regierung in Trier erſt im Jahre 1888. Jnzwiſchen hatte B. auf verſchiedenen Bureaus gearbeitet, auch 1884–85 ſeiner Mili- tärpflicht als Einjährig-Freiwilliger in Trier genügt. Seit Juli 1891 fand er Verwendung auf dem Landrats- amte in Saarbrücken, ſeit 1893 in der Gemeindekaſſe in Püttlingen, ſeit 1894 in Ottweiler, wo er 1895 zum königl. Steuerſekretär ernannt wurde, um einige Wochen ſpäter in gleicher Eigen- ſchaft nach Saarbrücken zurückverſetzt zu werden. Schon 1897 ſchied er wegen Krankheit aus dem Staats- dienſt und ſiedelte ſpäter nach Jllingen (im Bez. Trier) über. S: Ben Hur im Gewande der Dichtung (Ep. in Hexametern), 1902. – Märchen (nebſt einigen Gn.), 1906. Beſtrau, Georg, Pſeudon. für Georg Straube; ſ. d.! Beta (oder: Bettziech-Beta), Heinrich, hieß eigentl. Bettziech u. wurde am 23. März 1813 zu Werben bei Delitzſch geboren. Er erhielt ſeine Gymnaſialbildung auf den Schulen der Franckeſchen Stiftungen in Halle u. bezog 1834 die dortige Univerſität, um Philoſophie, Philologie u. Natur- wiſſenſchaften zu ſtudieren. Jm Jahre 1838 nahm er ſeinen Wohnſitz in Ber- lin, wo er die Redaktion des litera- riſch-kritiſchen Teils von Gubitz’ „Ge- ſellſchafter“ übernahm u. zehn Jahre hindurch führte. 1840 erſchien ſeine erſte Schrift „Das Jubeljahr 1840 u. ſeine Ahnen“, die trotz der Erlaub- nis der Zenſur beſchlagnahmt wurde, ein Ereignis, das B.s fernere Wirk- ſamkeit lähmend beeinflußte. Jn den folgenden Jahren redigierte B. auch längere Zeit die „Stafette“, überſetzte verſchiedene alte Volksbücher, auch die „Nibelungen“ (II, 1840–41) und den „Reineke Fuchs“, beſchäftigte ſich ſpä- ter mit ſozialen Fragen und wurde eifriges Mitglied des 1846 in Berlin gebildeten „Freihandels-Vereins“. An der Revolution von 1848 beteiligte er ſich nicht, doch wurde er wegen einer politiſchen Broſchüre der Anreizung zum Hochverrat angeklagt. Der ihm angedrohten, ſpäter aber gemilderten Strafe entzog er ſich 1851 durch die *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/219
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/219>, abgerufen am 23.04.2024.