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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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teils auf dem Lande in der Nähe von
Zürich, teils direkt am Rheinfall, be-
suchte erst die gewöhnliche Staats-
schule, dann die Sekundarschule in
Benken und zog mit 16 Jahren zu
seinem Stiefbruder nach Freiburg
(Schweiz), wo er behufs Erlernung
der romanischen Sprachen, speziell der
französischen, das Lyzeum besuchte.
Dem Wunsche des Vaters, daß Albert
Theologie studieren möchte, entsprach
dessen Neigung nicht: diese drängte
zum Maschinenbaufach. B. machte
eine mehrjährige praktische Lehrzeit
in den Werkstätten und technischen
Bureaus einer Maschinenfabrik erst in
Freiburg, dann in Zürich, durch und
bereitete sich nebenher durch Privat-
unterricht auch theoretisch vor. Nach
Beendigung seiner polytechnisch. Stu-
dien in Zürich, wurde er als Jngenieur
von einer dortigen Maschinenfabrik
angestellt und machte, dank seiner
Sprachkenntnisse, schnell Karriere.
Jm Jahre 1888 ging er als Ober-
ingenieur und Prokurist einer Ma-
schinenfabrik nach Köthen (Anhalt)
und 1896 in gleicher Eigenschaft nach
Golzern im Königreich Sachsen. Zahl-
reiche Reisen, die ihm die Kenntnis
fremder Länder u. Völker vermittel-
ten, brachten genügende Abwechslung
in die Eintönigkeit seines Berufs-
lebens. Jm Oktober 1907 gab er seine
Stellung auf und zog sich ins Privat-
leben nach Zürich zurück.

S:

D'
Jquartierig (Milit. Schw. in Züricher
Mdt), 1885. - D' Erbschaft (Lsp. in
Züricher Mdt.), 1887. - Alpenrosen
(Liederstrauß), 1901. - Erzählungen
aus Helvetien, 1905.

Bilse, Oswald Fritz,

pseudon.
Fritz von der Kyrburg, wurde
am 31. März 1878 in Kirn a. d. Nahe
geboren. Sein Vater war Lehrer da-
selbst und kam später als Leiter der
höheren Lehranstalt nach Schnepfen-
thal in Thüringen. Der Sohn be-
suchte bis zu seiner Konfirmation die
Schule in Kirn, später das Gym-
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Bil
nasium in Eisenach, trat im Herbst
1896 als Fahnenjunker in das Train-
bataillon Nr. 11 in Kassel ein, wurde
1897 Fähnrich und im Juli 1898
Offizier im Trainbataillon Nr. 16 in
Forbach in Lothringen. Familien-
verhältnisse zwangen ihn später, für
einige Zeit wieder aus dem Heere aus-
zuscheiden, doch wurde er im Februar
1901 wieder aktiv. Jm September
1903 reichte er sein Gesuch um Ver-
abschiedung zum 1. November ein.
Da erschien im Oktober sein Zeitbild
"Aus einer kleinen Garnison", infolge-
dessen er verhaftet, der Beleidigung
seiner Vorgesetzten u. anderer dienst-
licher Vergehen angeklagt und zu sechs
Monaten Festung verurteilt ward.
Nach seiner Freilassung ließ er sich
als Schriftsteller bei Berlin, später in
der Schweiz nieder u. lebt seit 1906 in
Frankreich (Paris).

S:

Aus einer klei-
nen Garnison (Milit. Zeitbild), 1.-30.
T. 1903. - Zwei Militär-Humoresken
(Der Alarm. Ein glücklicher Reinfall),
1903. - Wahrheit (Dr.), 1904. - Das
blaue Schloß (R.), 1904. - Lieb Vater-
land (R. a. d. Soldatenleben), 1905.
- Fallobst (Dr. a. d. militär. Leben),
1905. - Verklärung (R.), 1909.

*Biltz, Karl Friedrich,

geb. am
6. Juli 1830 zu Schildau, wo sein
Vater Aktuarius war, der aber 1832
als Bürgermeister nach Herzberg in
Sachsen berufen wurde, besuchte von
1844-48 das Gymnasium in Torgau
und studierte 1848 bis 1850 in Halle
anfänglich Theologie, dann aber unter
Bernhardy, Leo und Erdmann aus-
schließlich Philologie, welches Stu-
dium er danach in Berlin fortsetzte.
Nach abgelegter Staatsprüfung be-
kleidete er von Ostern 1853-57 eine
Lehrerstelle am Gymnasium zu Tor-
gau und nahm dann eine solche an
der Realschule zu Potsdam an, haupt-
sächlich um Berlin wieder näher zu
sein, welches seit seiner Studienzeit
die größte Anziehungskraft auf ihn
ausgeübt hatte. Jm Jahre 1861 gab

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Bil
teils auf dem Lande in der Nähe von
Zürich, teils direkt am Rheinfall, be-
ſuchte erſt die gewöhnliche Staats-
ſchule, dann die Sekundarſchule in
Benken und zog mit 16 Jahren zu
ſeinem Stiefbruder nach Freiburg
(Schweiz), wo er behufs Erlernung
der romaniſchen Sprachen, ſpeziell der
franzöſiſchen, das Lyzeum beſuchte.
Dem Wunſche des Vaters, daß Albert
Theologie ſtudieren möchte, entſprach
deſſen Neigung nicht: dieſe drängte
zum Maſchinenbaufach. B. machte
eine mehrjährige praktiſche Lehrzeit
in den Werkſtätten und techniſchen
Bureaus einer Maſchinenfabrik erſt in
Freiburg, dann in Zürich, durch und
bereitete ſich nebenher durch Privat-
unterricht auch theoretiſch vor. Nach
Beendigung ſeiner polytechniſch. Stu-
dien in Zürich, wurde er als Jngenieur
von einer dortigen Maſchinenfabrik
angeſtellt und machte, dank ſeiner
Sprachkenntniſſe, ſchnell Karriere.
Jm Jahre 1888 ging er als Ober-
ingenieur und Prokuriſt einer Ma-
ſchinenfabrik nach Köthen (Anhalt)
und 1896 in gleicher Eigenſchaft nach
Golzern im Königreich Sachſen. Zahl-
reiche Reiſen, die ihm die Kenntnis
fremder Länder u. Völker vermittel-
ten, brachten genügende Abwechſlung
in die Eintönigkeit ſeines Berufs-
lebens. Jm Oktober 1907 gab er ſeine
Stellung auf und zog ſich ins Privat-
leben nach Zürich zurück.

S:

D’
Jquartierig (Milit. Schw. in Züricher
Mdt), 1885. – D’ Erbſchaft (Lſp. in
Züricher Mdt.), 1887. – Alpenroſen
(Liederſtrauß), 1901. – Erzählungen
aus Helvetien, 1905.

Bilſe, Oswald Fritz,

pſeudon.
Fritz von der Kyrburg, wurde
am 31. März 1878 in Kirn a. d. Nahe
geboren. Sein Vater war Lehrer da-
ſelbſt und kam ſpäter als Leiter der
höheren Lehranſtalt nach Schnepfen-
thal in Thüringen. Der Sohn be-
ſuchte bis zu ſeiner Konfirmation die
Schule in Kirn, ſpäter das Gym-
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Bil
naſium in Eiſenach, trat im Herbſt
1896 als Fahnenjunker in das Train-
bataillon Nr. 11 in Kaſſel ein, wurde
1897 Fähnrich und im Juli 1898
Offizier im Trainbataillon Nr. 16 in
Forbach in Lothringen. Familien-
verhältniſſe zwangen ihn ſpäter, für
einige Zeit wieder aus dem Heere aus-
zuſcheiden, doch wurde er im Februar
1901 wieder aktiv. Jm September
1903 reichte er ſein Geſuch um Ver-
abſchiedung zum 1. November ein.
Da erſchien im Oktober ſein Zeitbild
„Aus einer kleinen Garniſon“, infolge-
deſſen er verhaftet, der Beleidigung
ſeiner Vorgeſetzten u. anderer dienſt-
licher Vergehen angeklagt und zu ſechs
Monaten Feſtung verurteilt ward.
Nach ſeiner Freilaſſung ließ er ſich
als Schriftſteller bei Berlin, ſpäter in
der Schweiz nieder u. lebt ſeit 1906 in
Frankreich (Paris).

S:

Aus einer klei-
nen Garniſon (Milit. Zeitbild), 1.–30.
T. 1903. – Zwei Militär-Humoresken
(Der Alarm. Ein glücklicher Reinfall),
1903. – Wahrheit (Dr.), 1904. – Das
blaue Schloß (R.), 1904. – Lieb Vater-
land (R. a. d. Soldatenleben), 1905.
– Fallobſt (Dr. a. d. militär. Leben),
1905. – Verklärung (R.), 1909.

*Biltz, Karl Friedrich,

geb. am
6. Juli 1830 zu Schildau, wo ſein
Vater Aktuarius war, der aber 1832
als Bürgermeiſter nach Herzberg in
Sachſen berufen wurde, beſuchte von
1844–48 das Gymnaſium in Torgau
und ſtudierte 1848 bis 1850 in Halle
anfänglich Theologie, dann aber unter
Bernhardy, Leo und Erdmann aus-
ſchließlich Philologie, welches Stu-
dium er danach in Berlin fortſetzte.
Nach abgelegter Staatsprüfung be-
kleidete er von Oſtern 1853–57 eine
Lehrerſtelle am Gymnaſium zu Tor-
gau und nahm dann eine ſolche an
der Realſchule zu Potsdam an, haupt-
ſächlich um Berlin wieder näher zu
ſein, welches ſeit ſeiner Studienzeit
die größte Anziehungskraft auf ihn
ausgeübt hatte. Jm Jahre 1861 gab

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[238/0242] Bil Bil teils auf dem Lande in der Nähe von Zürich, teils direkt am Rheinfall, be- ſuchte erſt die gewöhnliche Staats- ſchule, dann die Sekundarſchule in Benken und zog mit 16 Jahren zu ſeinem Stiefbruder nach Freiburg (Schweiz), wo er behufs Erlernung der romaniſchen Sprachen, ſpeziell der franzöſiſchen, das Lyzeum beſuchte. Dem Wunſche des Vaters, daß Albert Theologie ſtudieren möchte, entſprach deſſen Neigung nicht: dieſe drängte zum Maſchinenbaufach. B. machte eine mehrjährige praktiſche Lehrzeit in den Werkſtätten und techniſchen Bureaus einer Maſchinenfabrik erſt in Freiburg, dann in Zürich, durch und bereitete ſich nebenher durch Privat- unterricht auch theoretiſch vor. Nach Beendigung ſeiner polytechniſch. Stu- dien in Zürich, wurde er als Jngenieur von einer dortigen Maſchinenfabrik angeſtellt und machte, dank ſeiner Sprachkenntniſſe, ſchnell Karriere. Jm Jahre 1888 ging er als Ober- ingenieur und Prokuriſt einer Ma- ſchinenfabrik nach Köthen (Anhalt) und 1896 in gleicher Eigenſchaft nach Golzern im Königreich Sachſen. Zahl- reiche Reiſen, die ihm die Kenntnis fremder Länder u. Völker vermittel- ten, brachten genügende Abwechſlung in die Eintönigkeit ſeines Berufs- lebens. Jm Oktober 1907 gab er ſeine Stellung auf und zog ſich ins Privat- leben nach Zürich zurück. S: D’ Jquartierig (Milit. Schw. in Züricher Mdt), 1885. – D’ Erbſchaft (Lſp. in Züricher Mdt.), 1887. – Alpenroſen (Liederſtrauß), 1901. – Erzählungen aus Helvetien, 1905. Bilſe, Oswald Fritz, pſeudon. Fritz von der Kyrburg, wurde am 31. März 1878 in Kirn a. d. Nahe geboren. Sein Vater war Lehrer da- ſelbſt und kam ſpäter als Leiter der höheren Lehranſtalt nach Schnepfen- thal in Thüringen. Der Sohn be- ſuchte bis zu ſeiner Konfirmation die Schule in Kirn, ſpäter das Gym- naſium in Eiſenach, trat im Herbſt 1896 als Fahnenjunker in das Train- bataillon Nr. 11 in Kaſſel ein, wurde 1897 Fähnrich und im Juli 1898 Offizier im Trainbataillon Nr. 16 in Forbach in Lothringen. Familien- verhältniſſe zwangen ihn ſpäter, für einige Zeit wieder aus dem Heere aus- zuſcheiden, doch wurde er im Februar 1901 wieder aktiv. Jm September 1903 reichte er ſein Geſuch um Ver- abſchiedung zum 1. November ein. Da erſchien im Oktober ſein Zeitbild „Aus einer kleinen Garniſon“, infolge- deſſen er verhaftet, der Beleidigung ſeiner Vorgeſetzten u. anderer dienſt- licher Vergehen angeklagt und zu ſechs Monaten Feſtung verurteilt ward. Nach ſeiner Freilaſſung ließ er ſich als Schriftſteller bei Berlin, ſpäter in der Schweiz nieder u. lebt ſeit 1906 in Frankreich (Paris). S: Aus einer klei- nen Garniſon (Milit. Zeitbild), 1.–30. T. 1903. – Zwei Militär-Humoresken (Der Alarm. Ein glücklicher Reinfall), 1903. – Wahrheit (Dr.), 1904. – Das blaue Schloß (R.), 1904. – Lieb Vater- land (R. a. d. Soldatenleben), 1905. – Fallobſt (Dr. a. d. militär. Leben), 1905. – Verklärung (R.), 1909. *Biltz, Karl Friedrich, geb. am 6. Juli 1830 zu Schildau, wo ſein Vater Aktuarius war, der aber 1832 als Bürgermeiſter nach Herzberg in Sachſen berufen wurde, beſuchte von 1844–48 das Gymnaſium in Torgau und ſtudierte 1848 bis 1850 in Halle anfänglich Theologie, dann aber unter Bernhardy, Leo und Erdmann aus- ſchließlich Philologie, welches Stu- dium er danach in Berlin fortſetzte. Nach abgelegter Staatsprüfung be- kleidete er von Oſtern 1853–57 eine Lehrerſtelle am Gymnaſium zu Tor- gau und nahm dann eine ſolche an der Realſchule zu Potsdam an, haupt- ſächlich um Berlin wieder näher zu ſein, welches ſeit ſeiner Studienzeit die größte Anziehungskraft auf ihn ausgeübt hatte. Jm Jahre 1861 gab *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/242>, abgerufen am 23.04.2024.