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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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zu deren Tode 1878, weilte dann ab-
wechselnd auf dem Lande bei Krossen,
in Berlin, Leobschütz, Liebau (Schle-
sien) oder auf Reisen und lebte seit
1897 bei einer an den Pastor Scholtz
in Fahrland bei Potsdam verheira-
teten Schwester. Hier starb sie am
14. Juni 1907.

S:

Waldstille und
Weltleid, 1894. 5. A. 1907. - Dorn-
röschen (R.), 1896. 2. A. 1906. - Ein
Fels im Meer (Kulturhist. R.), 1898.
- Reggfields Tochter (R.), 1899. 3. A.
1905. - Das vornehmste Gebot (R.),
1900. - Die Bergpredigt (Eine Reihe
von R.); III, 1901-04. (Jnhalt:
I. Höhenluft, 1901. - II. Gegen den
Strom, 1902. - III. Deutsche Treue,
1904.) - Er trug sein Kreuz. Gewis-
sen (2 Nn.), 1904. - Bis ins dritte
und vierte Glied (R.), 1907.

Blomberg, Hugo Freiherr von,


wurde am 26. Septbr. 1820 zu Ber-
lin als der Sohn eines neumärkischen
Gutsbesitzers geboren u. verlebte auf
dem Lande, zu Liebthal bei Krossen,
eine sonnige Jugendzeit. Jm Jahre
1834 bezog er in Berlin das Gym-
nasium u. 1839 ebendaselbst die Uni-
versität. Sein Vater war inzwischen
gestorben, u. sein Vormund wünschte
ihn Jurist oder Landwirt werden zu
sehen. Jndes war unser Student
mehr in der Bildergalerie und den
sonstigen Museen als in den Kolle-
gien zu finden, und endlich entschloß
er sich denn unter Zustimmung seiner
Mutter, Maler zu werden. Er kam
als Schüler zu Wilhelm Wach, ging
aber 1847 nach Paris und vertraute
sich der bewährten Leitung Leon Cog-
niets an. Die Wirren des folgenden
Jahres riefen ihn nach Deutschland
zurück, unter die Fahne, und so stand
er bis 1850 beim 20. Landwehrregi-
ment in Wetzlar u. Braunfels. Seit
1851 ausschließlich in Berlin woh-
nend, lernte er in dem literarischen
Verein "Der Tunnel" den Kunst-
schriftsteller Franz Kugler (s. d.) und
den Redakteur des "Deutschen Kunst-
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blattes", Friedrich Eggers, kennen
und wurde von ihnen bald zur Mit-
arbeiterschaft am genannten Blatte
herangezogen. Jm Jahre 1867 sie-
delte B. nach Weimar über, wo er am
17. Juni (nicht Juli) 1871 starb.

S:


Stimmen a. d. Kunstpublikum (Stu-
dien; satir. Ge.), 1853. - Bilder und
Romanzen, 1860. - Psyche zu Raphaels
Komposition in der Farnesina (Ok-
taven und Son.), 1868. - Wartburg-
stimmen (mit E. Rittershaus), 1870.
- Treu zum Tod (Vaterländ. Dn.),
1872.

*Blos, Wilhelm Joseph,

pseud.
A. Titus, wurde am 5. Oktbr. 1849
zu Wertheim am Main in Baden ge-
boren, wo sein Vater Arzt war. Als
dieser nach sieben Jahren starb, ver-
heiratete sich die Mutter mit einem
Oberförster, von dem der Knabe eine
übermäßig strenge Behandlung er-
fuhr, so daß die Großmutter ihn im
13. Jahre nach Wertheim nahm und
dort das Lyzeum besuchen ließ. Durch
Umstände mancherlei Art wurde B.
dann in die kaufmännische Laufbahn
gedrängt; doch setzte er es mit sechzehn
Jahren durch, daß ihm eine staatliche
Vormundschaft gesetzt wurde und er
sich in einem Privatinstitut zu Brei-
tenbronn für das Maturitätsexamen
vorbereiten durfte. Nach Absolvie-
rung desselben bezog er 1868 die
Universität Freiburg i. Br., wo er
sich literarischen u. historischen Stu-
dien widmete. Da sein Vermögen
bald erschöpft war, verließ er die
Universität u. wandte sich der jour-
nalistischen Carriere zu. Nachdem er
verschiedene demokratische Lokalblät-
ter redigiert hatte, trat er 1872 zur
sozialdemokratischen Partei über, für
die er hinfort als Schriftsteller und
Reduer wirkte. Jn Braunschweig,
Leipzig, Mainz, Frankfurt machte er
wegen Preß- u. politischer Vergehen
die Bekanntschaft mit den Gefängnis-
mauern. 1875 siedelte er nach Ham-
burg über und gründete hier das

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zu deren Tode 1878, weilte dann ab-
wechſelnd auf dem Lande bei Kroſſen,
in Berlin, Leobſchütz, Liebau (Schle-
ſien) oder auf Reiſen und lebte ſeit
1897 bei einer an den Paſtor Scholtz
in Fahrland bei Potsdam verheira-
teten Schweſter. Hier ſtarb ſie am
14. Juni 1907.

S:

Waldſtille und
Weltleid, 1894. 5. A. 1907. – Dorn-
röschen (R.), 1896. 2. A. 1906. – Ein
Fels im Meer (Kulturhiſt. R.), 1898.
– Reggfields Tochter (R.), 1899. 3. A.
1905. – Das vornehmſte Gebot (R.),
1900. – Die Bergpredigt (Eine Reihe
von R.); III, 1901–04. (Jnhalt:
I. Höhenluft, 1901. – II. Gegen den
Strom, 1902. – III. Deutſche Treue,
1904.) – Er trug ſein Kreuz. Gewiſ-
ſen (2 Nn.), 1904. – Bis ins dritte
und vierte Glied (R.), 1907.

Blomberg, Hugo Freiherr von,


wurde am 26. Septbr. 1820 zu Ber-
lin als der Sohn eines neumärkiſchen
Gutsbeſitzers geboren u. verlebte auf
dem Lande, zu Liebthal bei Kroſſen,
eine ſonnige Jugendzeit. Jm Jahre
1834 bezog er in Berlin das Gym-
naſium u. 1839 ebendaſelbſt die Uni-
verſität. Sein Vater war inzwiſchen
geſtorben, u. ſein Vormund wünſchte
ihn Juriſt oder Landwirt werden zu
ſehen. Jndes war unſer Student
mehr in der Bildergalerie und den
ſonſtigen Muſeen als in den Kolle-
gien zu finden, und endlich entſchloß
er ſich denn unter Zuſtimmung ſeiner
Mutter, Maler zu werden. Er kam
als Schüler zu Wilhelm Wach, ging
aber 1847 nach Paris und vertraute
ſich der bewährten Leitung Léon Cog-
niets an. Die Wirren des folgenden
Jahres riefen ihn nach Deutſchland
zurück, unter die Fahne, und ſo ſtand
er bis 1850 beim 20. Landwehrregi-
ment in Wetzlar u. Braunfels. Seit
1851 ausſchließlich in Berlin woh-
nend, lernte er in dem literariſchen
Verein „Der Tunnel“ den Kunſt-
ſchriftſteller Franz Kugler (ſ. d.) und
den Redakteur des „Deutſchen Kunſt-
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Blo
blattes“, Friedrich Eggers, kennen
und wurde von ihnen bald zur Mit-
arbeiterſchaft am genannten Blatte
herangezogen. Jm Jahre 1867 ſie-
delte B. nach Weimar über, wo er am
17. Juni (nicht Juli) 1871 ſtarb.

S:


Stimmen a. d. Kunſtpublikum (Stu-
dien; ſatir. Ge.), 1853. – Bilder und
Romanzen, 1860. – Pſyche zu Raphaels
Kompoſition in der Farneſina (Ok-
taven und Son.), 1868. – Wartburg-
ſtimmen (mit E. Rittershaus), 1870.
– Treu zum Tod (Vaterländ. Dn.),
1872.

*Blos, Wilhelm Joſeph,

pſeud.
A. Titus, wurde am 5. Oktbr. 1849
zu Wertheim am Main in Baden ge-
boren, wo ſein Vater Arzt war. Als
dieſer nach ſieben Jahren ſtarb, ver-
heiratete ſich die Mutter mit einem
Oberförſter, von dem der Knabe eine
übermäßig ſtrenge Behandlung er-
fuhr, ſo daß die Großmutter ihn im
13. Jahre nach Wertheim nahm und
dort das Lyzeum beſuchen ließ. Durch
Umſtände mancherlei Art wurde B.
dann in die kaufmänniſche Laufbahn
gedrängt; doch ſetzte er es mit ſechzehn
Jahren durch, daß ihm eine ſtaatliche
Vormundſchaft geſetzt wurde und er
ſich in einem Privatinſtitut zu Brei-
tenbronn für das Maturitätsexamen
vorbereiten durfte. Nach Abſolvie-
rung desſelben bezog er 1868 die
Univerſität Freiburg i. Br., wo er
ſich literariſchen u. hiſtoriſchen Stu-
dien widmete. Da ſein Vermögen
bald erſchöpft war, verließ er die
Univerſität u. wandte ſich der jour-
naliſtiſchen Carriere zu. Nachdem er
verſchiedene demokratiſche Lokalblät-
ter redigiert hatte, trat er 1872 zur
ſozialdemokratiſchen Partei über, für
die er hinfort als Schriftſteller und
Reduer wirkte. Jn Braunſchweig,
Leipzig, Mainz, Frankfurt machte er
wegen Preß- u. politiſcher Vergehen
die Bekanntſchaft mit den Gefängnis-
mauern. 1875 ſiedelte er nach Ham-
burg über und gründete hier das

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[260/0264] Blo Blo zu deren Tode 1878, weilte dann ab- wechſelnd auf dem Lande bei Kroſſen, in Berlin, Leobſchütz, Liebau (Schle- ſien) oder auf Reiſen und lebte ſeit 1897 bei einer an den Paſtor Scholtz in Fahrland bei Potsdam verheira- teten Schweſter. Hier ſtarb ſie am 14. Juni 1907. S: Waldſtille und Weltleid, 1894. 5. A. 1907. – Dorn- röschen (R.), 1896. 2. A. 1906. – Ein Fels im Meer (Kulturhiſt. R.), 1898. – Reggfields Tochter (R.), 1899. 3. A. 1905. – Das vornehmſte Gebot (R.), 1900. – Die Bergpredigt (Eine Reihe von R.); III, 1901–04. (Jnhalt: I. Höhenluft, 1901. – II. Gegen den Strom, 1902. – III. Deutſche Treue, 1904.) – Er trug ſein Kreuz. Gewiſ- ſen (2 Nn.), 1904. – Bis ins dritte und vierte Glied (R.), 1907. Blomberg, Hugo Freiherr von, wurde am 26. Septbr. 1820 zu Ber- lin als der Sohn eines neumärkiſchen Gutsbeſitzers geboren u. verlebte auf dem Lande, zu Liebthal bei Kroſſen, eine ſonnige Jugendzeit. Jm Jahre 1834 bezog er in Berlin das Gym- naſium u. 1839 ebendaſelbſt die Uni- verſität. Sein Vater war inzwiſchen geſtorben, u. ſein Vormund wünſchte ihn Juriſt oder Landwirt werden zu ſehen. Jndes war unſer Student mehr in der Bildergalerie und den ſonſtigen Muſeen als in den Kolle- gien zu finden, und endlich entſchloß er ſich denn unter Zuſtimmung ſeiner Mutter, Maler zu werden. Er kam als Schüler zu Wilhelm Wach, ging aber 1847 nach Paris und vertraute ſich der bewährten Leitung Léon Cog- niets an. Die Wirren des folgenden Jahres riefen ihn nach Deutſchland zurück, unter die Fahne, und ſo ſtand er bis 1850 beim 20. Landwehrregi- ment in Wetzlar u. Braunfels. Seit 1851 ausſchließlich in Berlin woh- nend, lernte er in dem literariſchen Verein „Der Tunnel“ den Kunſt- ſchriftſteller Franz Kugler (ſ. d.) und den Redakteur des „Deutſchen Kunſt- blattes“, Friedrich Eggers, kennen und wurde von ihnen bald zur Mit- arbeiterſchaft am genannten Blatte herangezogen. Jm Jahre 1867 ſie- delte B. nach Weimar über, wo er am 17. Juni (nicht Juli) 1871 ſtarb. S: Stimmen a. d. Kunſtpublikum (Stu- dien; ſatir. Ge.), 1853. – Bilder und Romanzen, 1860. – Pſyche zu Raphaels Kompoſition in der Farneſina (Ok- taven und Son.), 1868. – Wartburg- ſtimmen (mit E. Rittershaus), 1870. – Treu zum Tod (Vaterländ. Dn.), 1872. *Blos, Wilhelm Joſeph, pſeud. A. Titus, wurde am 5. Oktbr. 1849 zu Wertheim am Main in Baden ge- boren, wo ſein Vater Arzt war. Als dieſer nach ſieben Jahren ſtarb, ver- heiratete ſich die Mutter mit einem Oberförſter, von dem der Knabe eine übermäßig ſtrenge Behandlung er- fuhr, ſo daß die Großmutter ihn im 13. Jahre nach Wertheim nahm und dort das Lyzeum beſuchen ließ. Durch Umſtände mancherlei Art wurde B. dann in die kaufmänniſche Laufbahn gedrängt; doch ſetzte er es mit ſechzehn Jahren durch, daß ihm eine ſtaatliche Vormundſchaft geſetzt wurde und er ſich in einem Privatinſtitut zu Brei- tenbronn für das Maturitätsexamen vorbereiten durfte. Nach Abſolvie- rung desſelben bezog er 1868 die Univerſität Freiburg i. Br., wo er ſich literariſchen u. hiſtoriſchen Stu- dien widmete. Da ſein Vermögen bald erſchöpft war, verließ er die Univerſität u. wandte ſich der jour- naliſtiſchen Carriere zu. Nachdem er verſchiedene demokratiſche Lokalblät- ter redigiert hatte, trat er 1872 zur ſozialdemokratiſchen Partei über, für die er hinfort als Schriftſteller und Reduer wirkte. Jn Braunſchweig, Leipzig, Mainz, Frankfurt machte er wegen Preß- u. politiſcher Vergehen die Bekanntſchaft mit den Gefängnis- mauern. 1875 ſiedelte er nach Ham- burg über und gründete hier das *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/264>, abgerufen am 24.04.2024.