Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Blu
"Hamburg-Altonaer Volksblatt";
nach dessen Unterdrückung redigierte
er die "Gerichtszeitung", bis im No-
vember 1880 der kleine Belagerungs-
zustand über Hamburg verhängt und
Blos ausgewiesen ward. Über Mainz
ging er nach Bremen, lebte seit 1883
in Cannstatt und seit 1890 in Stutt-
gart, 1901 als Redaktieur der "Leip-
ziger Volkszeitung" in Leipzig, seit
1903 in Bruchsal und seit 1905 wieder
in Cannstatt. Jn den Jahren 1877,
1881, 1884 und 1890 wurde er teils
für Reuß, teils für Braunschweig in
den Reichstag gewählt, dem er auch
seit 1893-1907 wieder angehörte. Von
seinen historisch-politischen Schriften
haben besonders "Die deutsche Revo-
lution" (Gesch. d. deutschen Bewegung
von 1848-49), 37. T. 1906 und "Die
französische Revolution" (Volkstüm-
liche Darstellung der Ereignisse 1789
bis 1804), 37. T. 1906 weite Ver-
breitung gefunden.

S:

Der König
von Korsika (Ep.-romantische D.),
1881. - Das Ende vom Lied (Soz.
R.), 1891. - Rothenburger Tage (R.),
1892. - Der Prinzipienreiter (Eine
Gesch. a. d. J. 1848), 1902. - Die Ge-
ächteten (Sozialpolit. R. a. d. Zeit des
Sozialistengesetzes, 1908.

Blum, Johann Karl Georg,


wurde am 30. Juni 1821 zu Ham-
burg geboren, besuchte die Kirchen-
schule der Vorstadt St. Petri, war
seit 1838 Hilfslehrer in Hamburg u.
Altona, seit 1842 Postbevollmächtig-
ter in Wandsbeck und seit Ende des-
selben Jahres Schreiber in dem dor-
tigen Justiziariat. Jm Jahre 1843
trat er, nach vorher abgelegtem Exa-
men, als Lehrer der Realwissenschaf-
ten in das Caravellosche Jnstitut zu
Wandsbeck, eine Vorschule für den
Handels- und Gelehrtenstand, doch
ging dasselbe am Ende des Jahres
schon wieder ein. Seitdem wirkte B.
als Privatlehrer in Hamburg u. Al-
tona u. trat gleichzeitig als Schrift-
steller auf. Jm Jahre 1845 machte er
[Spaltenumbruch]

Blu
eine größere Reise durch das nörd-
liche Deutschland und wirkt seit 1846
wieder als Lehrer in seiner Vater-
stadt.

S:

Meerblumen (Lr.), 1845. -
Zur Dingstadt auf Germanen! (Ge.
für Schleswig-Holstein), 1846. - Ge-
dichte, 1847. - Strand u. See (Sg.,
M., En.), 3. A. 1849.

Blum, Hans,

der älteste Sohn des
am 9. Novbr. 1848 in Wien erschos-
senen Hauptführers der sächsischen
Demokratie, Robert Blum, wurde
am 8. Juni 1841 in Leipzig geboren,
erhielt teils dort, teils in dem Glad-
bachschen Jnstitut zu Wabern bei
Bern und seit 1856 auf dem Gym-
nasium zu Bern, wohin die Mutter
nach des Vaters Tode sich begeben
hatte, seine Erziehung und studierte
dann von 1860-64 in Leipzig u. Bern
die Rechte. Bald trat er tätig ein in
die politische und religiöse Bewegung
Deutschlands u. gehörte von 1867-70
dem norddeutschen Reichstage als
Mitglied an. Jm Jahre 1869 wurde
er Rechtsanwalt in Leipzig u. machte
im folgenden Jahre den Feldzug nach
Frankreich als Korrespondent des
"Daheim" im großen Hauptquartier
mit. Jm Januar 1871 übernahm er
die Redaktion der "Grenzboten", die
er bis 1878 fortführte, gab 1879-83
mit Karl Braun (s. d.) die "Annalen
des Reichsgerichts" und 1884-85 die
"Urteile und Annalen des Reichsge-
richts" heraus. Auch war er 1874-94
Direktor der Lebensversicherungsge-
sellschaft Atropos. Nach seinem Aus-
scheiden aus dem Rechtsanwaltsstande
(1897) nahm er 1899 seinen Wohnsitz
in Rheinfelden in der Schweiz.

S:


Dunkle Geschichten (En.), 1875. (Jn-
halt: Schwarze Diamanten. - Das
erste Geschäft. - Auf falscher Fährte.)
- Aus unsern Tagen (R.); II, 1876. -
Junius (Schsp.), 1883. - York (Sch.),
1884. - Der Überläufer (E.), 1884. -
Herzog Bernhard (E.), 1885. - Hall-
wyl und Bubenberg (Hist. E.), 1886.
- Die Äbtissin von Säckingen (R.);

*


[Spaltenumbruch]

Blu
„Hamburg-Altonaer Volksblatt“;
nach deſſen Unterdrückung redigierte
er die „Gerichtszeitung“, bis im No-
vember 1880 der kleine Belagerungs-
zuſtand über Hamburg verhängt und
Blos ausgewieſen ward. Über Mainz
ging er nach Bremen, lebte ſeit 1883
in Cannſtatt und ſeit 1890 in Stutt-
gart, 1901 als Redaktieur der „Leip-
ziger Volkszeitung“ in Leipzig, ſeit
1903 in Bruchſal und ſeit 1905 wieder
in Cannſtatt. Jn den Jahren 1877,
1881, 1884 und 1890 wurde er teils
für Reuß, teils für Braunſchweig in
den Reichstag gewählt, dem er auch
ſeit 1893–1907 wieder angehörte. Von
ſeinen hiſtoriſch-politiſchen Schriften
haben beſonders „Die deutſche Revo-
lution“ (Geſch. d. deutſchen Bewegung
von 1848–49), 37. T. 1906 und „Die
franzöſiſche Revolution“ (Volkstüm-
liche Darſtellung der Ereigniſſe 1789
bis 1804), 37. T. 1906 weite Ver-
breitung gefunden.

S:

Der König
von Korſika (Ep.-romantiſche D.),
1881. – Das Ende vom Lied (Soz.
R.), 1891. – Rothenburger Tage (R.),
1892. – Der Prinzipienreiter (Eine
Geſch. a. d. J. 1848), 1902. – Die Ge-
ächteten (Sozialpolit. R. a. d. Zeit des
Sozialiſtengeſetzes, 1908.

Blum, Johann Karl Georg,


wurde am 30. Juni 1821 zu Ham-
burg geboren, beſuchte die Kirchen-
ſchule der Vorſtadt St. Petri, war
ſeit 1838 Hilfslehrer in Hamburg u.
Altona, ſeit 1842 Poſtbevollmächtig-
ter in Wandsbeck und ſeit Ende des-
ſelben Jahres Schreiber in dem dor-
tigen Juſtiziariat. Jm Jahre 1843
trat er, nach vorher abgelegtem Exa-
men, als Lehrer der Realwiſſenſchaf-
ten in das Caravelloſche Jnſtitut zu
Wandsbeck, eine Vorſchule für den
Handels- und Gelehrtenſtand, doch
ging dasſelbe am Ende des Jahres
ſchon wieder ein. Seitdem wirkte B.
als Privatlehrer in Hamburg u. Al-
tona u. trat gleichzeitig als Schrift-
ſteller auf. Jm Jahre 1845 machte er
[Spaltenumbruch]

Blu
eine größere Reiſe durch das nörd-
liche Deutſchland und wirkt ſeit 1846
wieder als Lehrer in ſeiner Vater-
ſtadt.

S:

Meerblumen (Lr.), 1845. –
Zur Dingſtadt auf Germanen! (Ge.
für Schleswig-Holſtein), 1846. – Ge-
dichte, 1847. – Strand u. See (Sg.,
M., En.), 3. A. 1849.

Blum, Hans,

der älteſte Sohn des
am 9. Novbr. 1848 in Wien erſchoſ-
ſenen Hauptführers der ſächſiſchen
Demokratie, Robert Blum, wurde
am 8. Juni 1841 in Leipzig geboren,
erhielt teils dort, teils in dem Glad-
bachſchen Jnſtitut zu Wabern bei
Bern und ſeit 1856 auf dem Gym-
naſium zu Bern, wohin die Mutter
nach des Vaters Tode ſich begeben
hatte, ſeine Erziehung und ſtudierte
dann von 1860–64 in Leipzig u. Bern
die Rechte. Bald trat er tätig ein in
die politiſche und religiöſe Bewegung
Deutſchlands u. gehörte von 1867–70
dem norddeutſchen Reichstage als
Mitglied an. Jm Jahre 1869 wurde
er Rechtsanwalt in Leipzig u. machte
im folgenden Jahre den Feldzug nach
Frankreich als Korreſpondent des
„Daheim“ im großen Hauptquartier
mit. Jm Januar 1871 übernahm er
die Redaktion der „Grenzboten“, die
er bis 1878 fortführte, gab 1879–83
mit Karl Braun (ſ. d.) die „Annalen
des Reichsgerichts“ und 1884–85 die
„Urteile und Annalen des Reichsge-
richts“ heraus. Auch war er 1874–94
Direktor der Lebensverſicherungsge-
ſellſchaft Atropos. Nach ſeinem Aus-
ſcheiden aus dem Rechtsanwaltsſtande
(1897) nahm er 1899 ſeinen Wohnſitz
in Rheinfelden in der Schweiz.

S:


Dunkle Geſchichten (En.), 1875. (Jn-
halt: Schwarze Diamanten. – Das
erſte Geſchäft. – Auf falſcher Fährte.)
– Aus unſern Tagen (R.); II, 1876. –
Junius (Schſp.), 1883. – York (Sch.),
1884. – Der Überläufer (E.), 1884. –
Herzog Bernhard (E.), 1885. – Hall-
wyl und Bubenberg (Hiſt. E.), 1886.
– Die Äbtiſſin von Säckingen (R.);

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0265" n="261"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Blu</hi></fw><lb/>
&#x201E;Hamburg-Altonaer Volksblatt&#x201C;;<lb/>
nach de&#x017F;&#x017F;en Unterdrückung redigierte<lb/>
er die &#x201E;Gerichtszeitung&#x201C;, bis im No-<lb/>
vember 1880 der kleine Belagerungs-<lb/>
zu&#x017F;tand über Hamburg verhängt und<lb/>
Blos ausgewie&#x017F;en ward. Über Mainz<lb/>
ging er nach Bremen, lebte &#x017F;eit 1883<lb/>
in Cann&#x017F;tatt und &#x017F;eit 1890 in Stutt-<lb/>
gart, 1901 als Redaktieur der &#x201E;Leip-<lb/>
ziger Volkszeitung&#x201C; in Leipzig, &#x017F;eit<lb/>
1903 in Bruch&#x017F;al und &#x017F;eit 1905 wieder<lb/>
in Cann&#x017F;tatt. Jn den Jahren 1877,<lb/>
1881, 1884 und 1890 wurde er teils<lb/>
für Reuß, teils für Braun&#x017F;chweig in<lb/>
den Reichstag gewählt, dem er auch<lb/>
&#x017F;eit 1893&#x2013;1907 wieder angehörte. Von<lb/>
&#x017F;einen hi&#x017F;tori&#x017F;ch-politi&#x017F;chen Schriften<lb/>
haben be&#x017F;onders &#x201E;Die deut&#x017F;che Revo-<lb/>
lution&#x201C; (Ge&#x017F;ch. d. deut&#x017F;chen Bewegung<lb/>
von 1848&#x2013;49), 37. T. 1906 und &#x201E;Die<lb/>
franzö&#x017F;i&#x017F;che Revolution&#x201C; (Volkstüm-<lb/>
liche Dar&#x017F;tellung der Ereigni&#x017F;&#x017F;e 1789<lb/>
bis 1804), 37. T. 1906 weite Ver-<lb/>
breitung gefunden. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Der König<lb/>
von Kor&#x017F;ika (Ep.-romanti&#x017F;che D.),<lb/>
1881. &#x2013; Das Ende vom Lied (Soz.<lb/>
R.), 1891. &#x2013; Rothenburger Tage (R.),<lb/>
1892. &#x2013; Der Prinzipienreiter (Eine<lb/>
Ge&#x017F;ch. a. d. J. 1848), 1902. &#x2013; Die Ge-<lb/>
ächteten (Sozialpolit. R. a. d. Zeit des<lb/>
Soziali&#x017F;tenge&#x017F;etzes, 1908.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Blum,</hi> Johann Karl <hi rendition="#g">Georg</hi>,</head>
        <p><lb/>
wurde am 30. Juni 1821 zu Ham-<lb/>
burg geboren, be&#x017F;uchte die Kirchen-<lb/>
&#x017F;chule der Vor&#x017F;tadt St. Petri, war<lb/>
&#x017F;eit 1838 Hilfslehrer in Hamburg u.<lb/>
Altona, &#x017F;eit 1842 Po&#x017F;tbevollmächtig-<lb/>
ter in Wandsbeck und &#x017F;eit Ende des-<lb/>
&#x017F;elben Jahres Schreiber in dem dor-<lb/>
tigen Ju&#x017F;tiziariat. Jm Jahre 1843<lb/>
trat er, nach vorher abgelegtem Exa-<lb/>
men, als Lehrer der Realwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaf-<lb/>
ten in das Caravello&#x017F;che Jn&#x017F;titut zu<lb/>
Wandsbeck, eine Vor&#x017F;chule für den<lb/>
Handels- und Gelehrten&#x017F;tand, doch<lb/>
ging das&#x017F;elbe am Ende des Jahres<lb/>
&#x017F;chon wieder ein. Seitdem wirkte B.<lb/>
als Privatlehrer in Hamburg u. Al-<lb/>
tona u. trat gleichzeitig als Schrift-<lb/>
&#x017F;teller auf. Jm Jahre 1845 machte er<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Blu</hi></fw><lb/>
eine größere Rei&#x017F;e durch das nörd-<lb/>
liche Deut&#x017F;chland und wirkt &#x017F;eit 1846<lb/>
wieder als Lehrer in &#x017F;einer Vater-<lb/>
&#x017F;tadt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Meerblumen (Lr.), 1845. &#x2013;<lb/>
Zur Ding&#x017F;tadt auf Germanen! (Ge.<lb/>
für Schleswig-Hol&#x017F;tein), 1846. &#x2013; Ge-<lb/>
dichte, 1847. &#x2013; Strand u. See (Sg.,<lb/>
M., En.), 3. A. 1849.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Blum,</hi> Hans,</head>
        <p> der älte&#x017F;te Sohn des<lb/>
am 9. Novbr. 1848 in Wien er&#x017F;cho&#x017F;-<lb/>
&#x017F;enen Hauptführers der &#x017F;äch&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
Demokratie, Robert Blum, wurde<lb/>
am 8. Juni 1841 in Leipzig geboren,<lb/>
erhielt teils dort, teils in dem Glad-<lb/>
bach&#x017F;chen Jn&#x017F;titut zu Wabern bei<lb/>
Bern und &#x017F;eit 1856 auf dem Gym-<lb/>
na&#x017F;ium zu Bern, wohin die Mutter<lb/>
nach des Vaters Tode &#x017F;ich begeben<lb/>
hatte, &#x017F;eine Erziehung und &#x017F;tudierte<lb/>
dann von 1860&#x2013;64 in Leipzig u. Bern<lb/>
die Rechte. Bald trat er tätig ein in<lb/>
die politi&#x017F;che und religiö&#x017F;e Bewegung<lb/>
Deut&#x017F;chlands u. gehörte von 1867&#x2013;70<lb/>
dem norddeut&#x017F;chen Reichstage als<lb/>
Mitglied an. Jm Jahre 1869 wurde<lb/>
er Rechtsanwalt in Leipzig u. machte<lb/>
im folgenden Jahre den Feldzug nach<lb/>
Frankreich als Korre&#x017F;pondent des<lb/>
&#x201E;Daheim&#x201C; im großen Hauptquartier<lb/>
mit. Jm Januar 1871 übernahm er<lb/>
die Redaktion der &#x201E;Grenzboten&#x201C;, die<lb/>
er bis 1878 fortführte, gab 1879&#x2013;83<lb/>
mit Karl Braun (&#x017F;. d.) die &#x201E;Annalen<lb/>
des Reichsgerichts&#x201C; und 1884&#x2013;85 die<lb/>
&#x201E;Urteile und Annalen des Reichsge-<lb/>
richts&#x201C; heraus. Auch war er 1874&#x2013;94<lb/>
Direktor der Lebensver&#x017F;icherungsge-<lb/>
&#x017F;ell&#x017F;chaft Atropos. Nach &#x017F;einem Aus-<lb/>
&#x017F;cheiden aus dem Rechtsanwalts&#x017F;tande<lb/>
(1897) nahm er 1899 &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz<lb/>
in Rheinfelden in der Schweiz. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Dunkle Ge&#x017F;chichten (En.), 1875. (Jn-<lb/>
halt: Schwarze Diamanten. &#x2013; Das<lb/>
er&#x017F;te Ge&#x017F;chäft. &#x2013; Auf fal&#x017F;cher Fährte.)<lb/>
&#x2013; Aus un&#x017F;ern Tagen (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1876. &#x2013;<lb/>
Junius (Sch&#x017F;p.), 1883. &#x2013; York (Sch.),<lb/>
1884. &#x2013; Der Überläufer (E.), 1884. &#x2013;<lb/>
Herzog Bernhard (E.), 1885. &#x2013; Hall-<lb/>
wyl und Bubenberg (Hi&#x017F;t. E.), 1886.<lb/>
&#x2013; Die Äbti&#x017F;&#x017F;in von Säckingen (R.);<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0265] Blu Blu „Hamburg-Altonaer Volksblatt“; nach deſſen Unterdrückung redigierte er die „Gerichtszeitung“, bis im No- vember 1880 der kleine Belagerungs- zuſtand über Hamburg verhängt und Blos ausgewieſen ward. Über Mainz ging er nach Bremen, lebte ſeit 1883 in Cannſtatt und ſeit 1890 in Stutt- gart, 1901 als Redaktieur der „Leip- ziger Volkszeitung“ in Leipzig, ſeit 1903 in Bruchſal und ſeit 1905 wieder in Cannſtatt. Jn den Jahren 1877, 1881, 1884 und 1890 wurde er teils für Reuß, teils für Braunſchweig in den Reichstag gewählt, dem er auch ſeit 1893–1907 wieder angehörte. Von ſeinen hiſtoriſch-politiſchen Schriften haben beſonders „Die deutſche Revo- lution“ (Geſch. d. deutſchen Bewegung von 1848–49), 37. T. 1906 und „Die franzöſiſche Revolution“ (Volkstüm- liche Darſtellung der Ereigniſſe 1789 bis 1804), 37. T. 1906 weite Ver- breitung gefunden. S: Der König von Korſika (Ep.-romantiſche D.), 1881. – Das Ende vom Lied (Soz. R.), 1891. – Rothenburger Tage (R.), 1892. – Der Prinzipienreiter (Eine Geſch. a. d. J. 1848), 1902. – Die Ge- ächteten (Sozialpolit. R. a. d. Zeit des Sozialiſtengeſetzes, 1908. Blum, Johann Karl Georg, wurde am 30. Juni 1821 zu Ham- burg geboren, beſuchte die Kirchen- ſchule der Vorſtadt St. Petri, war ſeit 1838 Hilfslehrer in Hamburg u. Altona, ſeit 1842 Poſtbevollmächtig- ter in Wandsbeck und ſeit Ende des- ſelben Jahres Schreiber in dem dor- tigen Juſtiziariat. Jm Jahre 1843 trat er, nach vorher abgelegtem Exa- men, als Lehrer der Realwiſſenſchaf- ten in das Caravelloſche Jnſtitut zu Wandsbeck, eine Vorſchule für den Handels- und Gelehrtenſtand, doch ging dasſelbe am Ende des Jahres ſchon wieder ein. Seitdem wirkte B. als Privatlehrer in Hamburg u. Al- tona u. trat gleichzeitig als Schrift- ſteller auf. Jm Jahre 1845 machte er eine größere Reiſe durch das nörd- liche Deutſchland und wirkt ſeit 1846 wieder als Lehrer in ſeiner Vater- ſtadt. S: Meerblumen (Lr.), 1845. – Zur Dingſtadt auf Germanen! (Ge. für Schleswig-Holſtein), 1846. – Ge- dichte, 1847. – Strand u. See (Sg., M., En.), 3. A. 1849. Blum, Hans, der älteſte Sohn des am 9. Novbr. 1848 in Wien erſchoſ- ſenen Hauptführers der ſächſiſchen Demokratie, Robert Blum, wurde am 8. Juni 1841 in Leipzig geboren, erhielt teils dort, teils in dem Glad- bachſchen Jnſtitut zu Wabern bei Bern und ſeit 1856 auf dem Gym- naſium zu Bern, wohin die Mutter nach des Vaters Tode ſich begeben hatte, ſeine Erziehung und ſtudierte dann von 1860–64 in Leipzig u. Bern die Rechte. Bald trat er tätig ein in die politiſche und religiöſe Bewegung Deutſchlands u. gehörte von 1867–70 dem norddeutſchen Reichstage als Mitglied an. Jm Jahre 1869 wurde er Rechtsanwalt in Leipzig u. machte im folgenden Jahre den Feldzug nach Frankreich als Korreſpondent des „Daheim“ im großen Hauptquartier mit. Jm Januar 1871 übernahm er die Redaktion der „Grenzboten“, die er bis 1878 fortführte, gab 1879–83 mit Karl Braun (ſ. d.) die „Annalen des Reichsgerichts“ und 1884–85 die „Urteile und Annalen des Reichsge- richts“ heraus. Auch war er 1874–94 Direktor der Lebensverſicherungsge- ſellſchaft Atropos. Nach ſeinem Aus- ſcheiden aus dem Rechtsanwaltsſtande (1897) nahm er 1899 ſeinen Wohnſitz in Rheinfelden in der Schweiz. S: Dunkle Geſchichten (En.), 1875. (Jn- halt: Schwarze Diamanten. – Das erſte Geſchäft. – Auf falſcher Fährte.) – Aus unſern Tagen (R.); II, 1876. – Junius (Schſp.), 1883. – York (Sch.), 1884. – Der Überläufer (E.), 1884. – Herzog Bernhard (E.), 1885. – Hall- wyl und Bubenberg (Hiſt. E.), 1886. – Die Äbtiſſin von Säckingen (R.); *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/265
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/265>, abgerufen am 19.04.2024.