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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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bengericht (Moderner Ostrakismus);
hrsg., 1896. - Scheffel und seine Lite-
ratur (Bibliogr.), 1910.

*Breitner, Burghard,

pseudon.
Bruno Sturm, wurde als Sohn
des Vorigen am 10. Juni 1884 in
Mattsee geboren, war Zögling des
gräflich Lodronschen Kollegiums Ru-
pertinum in Salzburg u. absolvierte
als solcher das Gymnasium daselbst
im Juni 1902, worauf er die Univer-
sität Graz bezog, um Medizin zu stu-
dieren. Neben seinem Berufsstudium
versah er auch das Amt eines Drama-
turgen der städtischen Bühnen und
wurde dadurch früh zur dramati-
schen Dichtung hingeführt. Mit dem
1. April 1905 trat er als Einjährig-
Freiwilliger in Riva ins Heer, um
das erste Halbjahr seiner Dienstzeit
zu vollenden, u. ging dann zur Vol-
lendung seiner Studien nach Kiel und
Wien. Jm J. 1908 wurde er in Wien
zum Dr. med. promoviert, war dann
ein halbes Jahr am Militärhospital
in Triest tätig u. wirkt gegenwärtig
(1909) an der Eiselsbergschen Klinik
in Wien. Ferienreisen haben ihn
durch Europa und nach Asien, Afrika
u. Amerika geführt.

S:

Will's tagen?
(Soz. Dr.), 1902. - Heilige Nacht
(Dram. Stimmungsbild), 1903. - Für
die Farben (Dr. aus d. Studenten-
leben), 1904. - Die Spinne von Jsera,
1909. - Treibeis (Schsp.), 1909.

Breitschwert, Adolf

von, geb. am
19. Dezbr. 1824 zu Ellwangen (Würt-
temberg) als der Sohn eines höheren
Gerichtsbeamten, der später als Ober-
tribunalsrat nach Stuttgart versetzt
ward, besuchte hier seit 1836 das
Gymnasium u. studierte darauf 1843
bis 1847 in Tübingen die Rechte. Jm
Jahre 1852 wurde er zum Gerichts-
aktuar in Aalen u. 1869 zum Sekre-
tär beim Gerichtshof in Ulm ernannt,
wo er bis zum Ausscheiden aus dem
Staatsdienste verblieb. Seine viel-
fachen Berührungen mit dem eigent-
lichen Volk brachten ihn bei seiner
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Bre
Begeisterung für d. dramatische Kunst
auf den Gedanken, auch der ländlichen
Bevölkerung den Genuß der drama-
tischen Kunst zuteil werden zu lassen,
und diesem Streben entsprangen seine
veröffentlichten Possen. Nachdem er
1880 den Staatsdienst quittiert, zog
er sich auf seine ländliche Besitzung
(Schloß Ehningen im Gäu) zurück,
während er die Winter in München,
Karlsruhe oder Wiesbaden verlebte.
Jn letzter Stadt starb er nach vier-
wöchigem, durch einen Beinbruch
herbeigeführten Krankenlager am
6. April 1885; in Ehningen wurde
er zur Ruhe bestattet.

S:

Der Teufel
in der Küche (P., im schwäbischen
Dialekt), 1848. - Eisenbahn u. Tele-
graph (P.), 1859. - Frack u. Krino-
line (Lsp.), 1859. - Maria Prochaska
(Dr. mit Ges.), 1861. - Die neueste
Mode (Lsp.), 1863. - Vegetarianer
und Fleischesser (Schw.), 1879. - Der
Geisterseher (Schsp. nach Schillers
gleichnam. N.), 1874. - Johann Kep-
ler (Dr.), 1867. - Ein Hexenprozeß
(Dr. Zeitbild), 1865.

Breitschwert, Otto Ludwig von,


jüngerer Bruder des Vorigen, wurde
am 14. August 1836 in Stuttgart ge-
boren, erhielt daselbst seine Bildung
und trat 1853 in das österreich. Heer
ein. Nachdem er fünf Jahre im Regi-
ment Airoldi gedient, verließ er den
militärischen Beruf, widmete sich
1858-60 in Tübingen dem Studium
der Nationalökonomie u. ging dann
zur Journalistik über. Er war zuerst
Redakteur am Stuttgarter Tagblatt,
später Journalist in Frankfurt a. M.
u. wurde von hier aus mehrmals als
Berichterstatter zu großen Ausstel-
lungen (Wien, Brüssel, Amsterdam)
gesandt. Eine Reise nach Jstrien und
den Donauländern zeitigte seinen ge-
schichtlichen Essay "Aquileja, das alte
Emporium an der Adria" (1880). Jm
Jahre 1888 siedelte er nach Cannstatt
über, wo er am 20. Mai 1890 starb.

S:

Der Depossedierte (a. d. Franz.),

*


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bengericht (Moderner Oſtrakismus);
hrsg., 1896. – Scheffel und ſeine Lite-
ratur (Bibliogr.), 1910.

*Breitner, Burghard,

pſeudon.
Bruno Sturm, wurde als Sohn
des Vorigen am 10. Juni 1884 in
Mattſee geboren, war Zögling des
gräflich Lodronſchen Kollegiums Ru-
pertinum in Salzburg u. abſolvierte
als ſolcher das Gymnaſium daſelbſt
im Juni 1902, worauf er die Univer-
ſität Graz bezog, um Medizin zu ſtu-
dieren. Neben ſeinem Berufsſtudium
verſah er auch das Amt eines Drama-
turgen der ſtädtiſchen Bühnen und
wurde dadurch früh zur dramati-
ſchen Dichtung hingeführt. Mit dem
1. April 1905 trat er als Einjährig-
Freiwilliger in Riva ins Heer, um
das erſte Halbjahr ſeiner Dienſtzeit
zu vollenden, u. ging dann zur Vol-
lendung ſeiner Studien nach Kiel und
Wien. Jm J. 1908 wurde er in Wien
zum Dr. med. promoviert, war dann
ein halbes Jahr am Militärhoſpital
in Trieſt tätig u. wirkt gegenwärtig
(1909) an der Eiſelsbergſchen Klinik
in Wien. Ferienreiſen haben ihn
durch Europa und nach Aſien, Afrika
u. Amerika geführt.

S:

Will’s tagen?
(Soz. Dr.), 1902. – Heilige Nacht
(Dram. Stimmungsbild), 1903. – Für
die Farben (Dr. aus d. Studenten-
leben), 1904. – Die Spinne von Jſera,
1909. – Treibeis (Schſp.), 1909.

Breitſchwert, Adolf

von, geb. am
19. Dezbr. 1824 zu Ellwangen (Würt-
temberg) als der Sohn eines höheren
Gerichtsbeamten, der ſpäter als Ober-
tribunalsrat nach Stuttgart verſetzt
ward, beſuchte hier ſeit 1836 das
Gymnaſium u. ſtudierte darauf 1843
bis 1847 in Tübingen die Rechte. Jm
Jahre 1852 wurde er zum Gerichts-
aktuar in Aalen u. 1869 zum Sekre-
tär beim Gerichtshof in Ulm ernannt,
wo er bis zum Ausſcheiden aus dem
Staatsdienſte verblieb. Seine viel-
fachen Berührungen mit dem eigent-
lichen Volk brachten ihn bei ſeiner
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Bre
Begeiſterung für d. dramatiſche Kunſt
auf den Gedanken, auch der ländlichen
Bevölkerung den Genuß der drama-
tiſchen Kunſt zuteil werden zu laſſen,
und dieſem Streben entſprangen ſeine
veröffentlichten Poſſen. Nachdem er
1880 den Staatsdienſt quittiert, zog
er ſich auf ſeine ländliche Beſitzung
(Schloß Ehningen im Gäu) zurück,
während er die Winter in München,
Karlsruhe oder Wiesbaden verlebte.
Jn letzter Stadt ſtarb er nach vier-
wöchigem, durch einen Beinbruch
herbeigeführten Krankenlager am
6. April 1885; in Ehningen wurde
er zur Ruhe beſtattet.

S:

Der Teufel
in der Küche (P., im ſchwäbiſchen
Dialekt), 1848. – Eiſenbahn u. Tele-
graph (P.), 1859. – Frack u. Krino-
line (Lſp.), 1859. – Maria Prochaska
(Dr. mit Geſ.), 1861. – Die neueſte
Mode (Lſp.), 1863. – Vegetarianer
und Fleiſcheſſer (Schw.), 1879. – Der
Geiſterſeher (Schſp. nach Schillers
gleichnam. N.), 1874. – Johann Kep-
ler (Dr.), 1867. – Ein Hexenprozeß
(Dr. Zeitbild), 1865.

Breitſchwert, Otto Ludwig von,


jüngerer Bruder des Vorigen, wurde
am 14. Auguſt 1836 in Stuttgart ge-
boren, erhielt daſelbſt ſeine Bildung
und trat 1853 in das öſterreich. Heer
ein. Nachdem er fünf Jahre im Regi-
ment Airoldi gedient, verließ er den
militäriſchen Beruf, widmete ſich
1858–60 in Tübingen dem Studium
der Nationalökonomie u. ging dann
zur Journaliſtik über. Er war zuerſt
Redakteur am Stuttgarter Tagblatt,
ſpäter Journaliſt in Frankfurt a. M.
u. wurde von hier aus mehrmals als
Berichterſtatter zu großen Ausſtel-
lungen (Wien, Brüſſel, Amſterdam)
geſandt. Eine Reiſe nach Jſtrien und
den Donauländern zeitigte ſeinen ge-
ſchichtlichen Eſſay „Aquileja, das alte
Emporium an der Adria“ (1880). Jm
Jahre 1888 ſiedelte er nach Cannſtatt
über, wo er am 20. Mai 1890 ſtarb.

S:

Der Depoſſedierte (a. d. Franz.),

*
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[343/0347] Bre Bre bengericht (Moderner Oſtrakismus); hrsg., 1896. – Scheffel und ſeine Lite- ratur (Bibliogr.), 1910. *Breitner, Burghard, pſeudon. Bruno Sturm, wurde als Sohn des Vorigen am 10. Juni 1884 in Mattſee geboren, war Zögling des gräflich Lodronſchen Kollegiums Ru- pertinum in Salzburg u. abſolvierte als ſolcher das Gymnaſium daſelbſt im Juni 1902, worauf er die Univer- ſität Graz bezog, um Medizin zu ſtu- dieren. Neben ſeinem Berufsſtudium verſah er auch das Amt eines Drama- turgen der ſtädtiſchen Bühnen und wurde dadurch früh zur dramati- ſchen Dichtung hingeführt. Mit dem 1. April 1905 trat er als Einjährig- Freiwilliger in Riva ins Heer, um das erſte Halbjahr ſeiner Dienſtzeit zu vollenden, u. ging dann zur Vol- lendung ſeiner Studien nach Kiel und Wien. Jm J. 1908 wurde er in Wien zum Dr. med. promoviert, war dann ein halbes Jahr am Militärhoſpital in Trieſt tätig u. wirkt gegenwärtig (1909) an der Eiſelsbergſchen Klinik in Wien. Ferienreiſen haben ihn durch Europa und nach Aſien, Afrika u. Amerika geführt. S: Will’s tagen? (Soz. Dr.), 1902. – Heilige Nacht (Dram. Stimmungsbild), 1903. – Für die Farben (Dr. aus d. Studenten- leben), 1904. – Die Spinne von Jſera, 1909. – Treibeis (Schſp.), 1909. Breitſchwert, Adolf von, geb. am 19. Dezbr. 1824 zu Ellwangen (Würt- temberg) als der Sohn eines höheren Gerichtsbeamten, der ſpäter als Ober- tribunalsrat nach Stuttgart verſetzt ward, beſuchte hier ſeit 1836 das Gymnaſium u. ſtudierte darauf 1843 bis 1847 in Tübingen die Rechte. Jm Jahre 1852 wurde er zum Gerichts- aktuar in Aalen u. 1869 zum Sekre- tär beim Gerichtshof in Ulm ernannt, wo er bis zum Ausſcheiden aus dem Staatsdienſte verblieb. Seine viel- fachen Berührungen mit dem eigent- lichen Volk brachten ihn bei ſeiner Begeiſterung für d. dramatiſche Kunſt auf den Gedanken, auch der ländlichen Bevölkerung den Genuß der drama- tiſchen Kunſt zuteil werden zu laſſen, und dieſem Streben entſprangen ſeine veröffentlichten Poſſen. Nachdem er 1880 den Staatsdienſt quittiert, zog er ſich auf ſeine ländliche Beſitzung (Schloß Ehningen im Gäu) zurück, während er die Winter in München, Karlsruhe oder Wiesbaden verlebte. Jn letzter Stadt ſtarb er nach vier- wöchigem, durch einen Beinbruch herbeigeführten Krankenlager am 6. April 1885; in Ehningen wurde er zur Ruhe beſtattet. S: Der Teufel in der Küche (P., im ſchwäbiſchen Dialekt), 1848. – Eiſenbahn u. Tele- graph (P.), 1859. – Frack u. Krino- line (Lſp.), 1859. – Maria Prochaska (Dr. mit Geſ.), 1861. – Die neueſte Mode (Lſp.), 1863. – Vegetarianer und Fleiſcheſſer (Schw.), 1879. – Der Geiſterſeher (Schſp. nach Schillers gleichnam. N.), 1874. – Johann Kep- ler (Dr.), 1867. – Ein Hexenprozeß (Dr. Zeitbild), 1865. Breitſchwert, Otto Ludwig von, jüngerer Bruder des Vorigen, wurde am 14. Auguſt 1836 in Stuttgart ge- boren, erhielt daſelbſt ſeine Bildung und trat 1853 in das öſterreich. Heer ein. Nachdem er fünf Jahre im Regi- ment Airoldi gedient, verließ er den militäriſchen Beruf, widmete ſich 1858–60 in Tübingen dem Studium der Nationalökonomie u. ging dann zur Journaliſtik über. Er war zuerſt Redakteur am Stuttgarter Tagblatt, ſpäter Journaliſt in Frankfurt a. M. u. wurde von hier aus mehrmals als Berichterſtatter zu großen Ausſtel- lungen (Wien, Brüſſel, Amſterdam) geſandt. Eine Reiſe nach Jſtrien und den Donauländern zeitigte ſeinen ge- ſchichtlichen Eſſay „Aquileja, das alte Emporium an der Adria“ (1880). Jm Jahre 1888 ſiedelte er nach Cannſtatt über, wo er am 20. Mai 1890 ſtarb. S: Der Depoſſedierte (a. d. Franz.), *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/347>, abgerufen am 29.03.2024.