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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Adl
*Adler, Moritz,

geb. am 3. Septbr.
1831 in Habern (Böhmen), besuchte
die Gymnasien in Jglau u. Prag und
studierte darauf an den Universitäten
in Prag u. Wien Rechts- u. Staats-
wissenschaften, wie auch antike und
moderne Sprachen u. Literatur. Er
behielt seinen Wohnsitz in Wien und
war hier als Schriftsteller besonders
nach der Richtung hin tätig, daß er
stets die Philosophie der Geschichte,
des Rechts und der Jnstitutionen auf
das Problem des weltrechtlich zu
schützenden internationalen Friedens
anwandte. Er war dann auch, be-
sonders in den Jahren 1890-1900,
ein fleißiger Mitarbeiter der Zeit-
schrift "Die Waffen nieder!" u. ver-
öffentlichte schon 1868 sein bekanntes
Werk "Der Krieg, die Kongreßidee und
die allgemeine Wehrpflicht".

S:

Die
Opale (Jdealist. M.), 1901.

*Adlersfeld-Ballestrem, Eu-
femia
von,

wurde am 18. August
1854 zu Ratibor in Schlesien ge-
boren, wo der Vater, Graf Alexan-
der von Ballestrem di Castellengo,
die Stelle eines Landschaftsdirektors
bekleidete. Als dieser 1860 sein Amt
niederlegte, zog er sich nach Brieg und
später nach Hirschberg zurück, u. hier
verlebte Eufemia, die jüngste Tochter
des gräflichen Paares, eine sehr glück-
liche Jugend. Jhren Unterricht er-
hielt sie im elterlichen Hause. Neben
ihrer literarischen Begabung, welche
der Vater mit Vorliebe pflegte, zeigte
sie auch ein ungewöhnliches musika-
lisches Talent und entfaltete nament-
lich eine schöne Sopranstimme von
seltenem Umfange, die von den besten
Lehrern und zuletzt von der Kammer-
sängerin Jenny Bürde-Ney in Dres-
den ausgebildet wurde. Nach dem
1881 erfolgten Tode ihres Vaters
bereiste Eufemia mit ihrer Mutter
Jtalien, weilte lange in Rom, Flo-
renz, Mailand, Venedig, wurde hier
zur Malerei angeregt und begann be-
sonders für Porträtmalerei ein ganz
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Adl
vortreffliches Talent zu entwickeln.
Nach der Rückkehr in die Heimat wurde
Breslau zum Wohnsitz gewählt, und
hier lernte die Dichterin den dama-
ligen Rittmeister Joseph von Adlers-
feld kennen, mit dem sie sich im Mai
1884 vermählte u. zuerst in Militsch,
seit 1889 in Karlsruhe in Baden und
seit 1894 in Durlach lebte. Jm Som-
mer 1897 trat ihr Gatte, der inzwi-
schen zum Oberstleutnant befördert
worden war, in den Ruhestand, und
nachdem das Ehepaar darauf die Al-
penwelt besucht hatte, ließ es sich in
Baden-Baden nieder, weilte 1899 bis
1903 viel auf Reisen, besonders in
der Schweiz (Bern, Zürich, Genf) u.
nahm dann festen Wohnsitz in Vevey
(Schweiz), wo es bis 1907 verblieb,
in welchem Jahre Oberstleutnant von
A. starb. Seitdem wohnt Eufemia
v. A.-B. wieder in Karlsruhe. Sie ist
Mitglied der "Arkadia" in Rom u. war
bis zu ihrer Vermählung Ehrenstifts-
dame des k. k. Stifts "Maria Schul"
in Brünn.

S:

Blätter im Winde
(Nn.), 1876. (Jnhalt: Die Brillanten
der Prinzessin. - Eine namenlose Ge-
schichte. - Der Page des Kardinals. -
Eine Überraschung. - Orchidea.) -
Gesammelte Novellen, 1876. (Jn-
halt: Jadviga. - Es fiel ein Reif
in der Frühlingsnacht. - Die wilde
Margaret. - Ein Opfer - Sal
Viola.) - Verschlungene Pfade (Nn.),
1877. - Lady Melusine (R.), 1878.
4. A. 1899. - Tropfen im Ozean (Ge.),
1878. 2. A. 1898. - Das Erbe der
zweiten Frau (R.); II, 1878. - Heide-
röslein (R.), 1880. 5. A. 1903. -
Charitas (Almanach), 1880. - Ein
Meteor (Dr.), 1880. - Raoul der Page
(Ep. G.), 1881. 2. A. 1899. - Jm
Glanze der Krone (Biogr. Sk. regie-
render Fürstinnen), 1882. - Jm Zei-
chen des Roten Kreuzes (Selbstschrif-
ten-Album), 1882. - Altbiblische Bil-
der, 1882. - Aus tiefem Borne (Nn.),
1883. - Violet (R.), 1883. 2. A. 1904.
- Skaldenklänge (Anthol., mit Her-

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Adl
*Adler, Moritz,

geb. am 3. Septbr.
1831 in Habern (Böhmen), beſuchte
die Gymnaſien in Jglau u. Prag und
ſtudierte darauf an den Univerſitäten
in Prag u. Wien Rechts- u. Staats-
wiſſenſchaften, wie auch antike und
moderne Sprachen u. Literatur. Er
behielt ſeinen Wohnſitz in Wien und
war hier als Schriftſteller beſonders
nach der Richtung hin tätig, daß er
ſtets die Philoſophie der Geſchichte,
des Rechts und der Jnſtitutionen auf
das Problem des weltrechtlich zu
ſchützenden internationalen Friedens
anwandte. Er war dann auch, be-
ſonders in den Jahren 1890–1900,
ein fleißiger Mitarbeiter der Zeit-
ſchrift „Die Waffen nieder!“ u. ver-
öffentlichte ſchon 1868 ſein bekanntes
Werk „Der Krieg, die Kongreßidee und
die allgemeine Wehrpflicht“.

S:

Die
Opale (Jdealiſt. M.), 1901.

*Adlersfeld-Balleſtrem, Eu-
femia
von,

wurde am 18. Auguſt
1854 zu Ratibor in Schleſien ge-
boren, wo der Vater, Graf Alexan-
der von Balleſtrem di Caſtellengo,
die Stelle eines Landſchaftsdirektors
bekleidete. Als dieſer 1860 ſein Amt
niederlegte, zog er ſich nach Brieg und
ſpäter nach Hirſchberg zurück, u. hier
verlebte Eufemia, die jüngſte Tochter
des gräflichen Paares, eine ſehr glück-
liche Jugend. Jhren Unterricht er-
hielt ſie im elterlichen Hauſe. Neben
ihrer literariſchen Begabung, welche
der Vater mit Vorliebe pflegte, zeigte
ſie auch ein ungewöhnliches muſika-
liſches Talent und entfaltete nament-
lich eine ſchöne Sopranſtimme von
ſeltenem Umfange, die von den beſten
Lehrern und zuletzt von der Kammer-
ſängerin Jenny Bürde-Ney in Dres-
den ausgebildet wurde. Nach dem
1881 erfolgten Tode ihres Vaters
bereiſte Eufemia mit ihrer Mutter
Jtalien, weilte lange in Rom, Flo-
renz, Mailand, Venedig, wurde hier
zur Malerei angeregt und begann be-
ſonders für Porträtmalerei ein ganz
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Adl
vortreffliches Talent zu entwickeln.
Nach der Rückkehr in die Heimat wurde
Breslau zum Wohnſitz gewählt, und
hier lernte die Dichterin den dama-
ligen Rittmeiſter Joſeph von Adlers-
feld kennen, mit dem ſie ſich im Mai
1884 vermählte u. zuerſt in Militſch,
ſeit 1889 in Karlsruhe in Baden und
ſeit 1894 in Durlach lebte. Jm Som-
mer 1897 trat ihr Gatte, der inzwi-
ſchen zum Oberſtleutnant befördert
worden war, in den Ruheſtand, und
nachdem das Ehepaar darauf die Al-
penwelt beſucht hatte, ließ es ſich in
Baden-Baden nieder, weilte 1899 bis
1903 viel auf Reiſen, beſonders in
der Schweiz (Bern, Zürich, Genf) u.
nahm dann feſten Wohnſitz in Vevey
(Schweiz), wo es bis 1907 verblieb,
in welchem Jahre Oberſtleutnant von
A. ſtarb. Seitdem wohnt Eufemia
v. A.-B. wieder in Karlsruhe. Sie iſt
Mitglied der „Arkadia“ in Rom u. war
bis zu ihrer Vermählung Ehrenſtifts-
dame des k. k. Stifts „Maria Schul“
in Brünn.

S:

Blätter im Winde
(Nn.), 1876. (Jnhalt: Die Brillanten
der Prinzeſſin. – Eine namenloſe Ge-
ſchichte. – Der Page des Kardinals. –
Eine Überraſchung. – Orchidea.) –
Geſammelte Novellen, 1876. (Jn-
halt: Jadviga. – Es fiel ein Reif
in der Frühlingsnacht. – Die wilde
Margaret. – Ein Opfer – Sal
Viola.) – Verſchlungene Pfade (Nn.),
1877. – Lady Meluſine (R.), 1878.
4. A. 1899. – Tropfen im Ozean (Ge.),
1878. 2. A. 1898. – Das Erbe der
zweiten Frau (R.); II, 1878. – Heide-
röslein (R.), 1880. 5. A. 1903. –
Charitas (Almanach), 1880. – Ein
Meteor (Dr.), 1880. – Raoul der Page
(Ep. G.), 1881. 2. A. 1899. – Jm
Glanze der Krone (Biogr. Sk. regie-
render Fürſtinnen), 1882. – Jm Zei-
chen des Roten Kreuzes (Selbſtſchrif-
ten-Album), 1882. – Altbibliſche Bil-
der, 1882. – Aus tiefem Borne (Nn.),
1883. – Violet (R.), 1883. 2. A. 1904.
– Skaldenklänge (Anthol., mit Her-

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[33/0037] Adl Adl *Adler, Moritz, geb. am 3. Septbr. 1831 in Habern (Böhmen), beſuchte die Gymnaſien in Jglau u. Prag und ſtudierte darauf an den Univerſitäten in Prag u. Wien Rechts- u. Staats- wiſſenſchaften, wie auch antike und moderne Sprachen u. Literatur. Er behielt ſeinen Wohnſitz in Wien und war hier als Schriftſteller beſonders nach der Richtung hin tätig, daß er ſtets die Philoſophie der Geſchichte, des Rechts und der Jnſtitutionen auf das Problem des weltrechtlich zu ſchützenden internationalen Friedens anwandte. Er war dann auch, be- ſonders in den Jahren 1890–1900, ein fleißiger Mitarbeiter der Zeit- ſchrift „Die Waffen nieder!“ u. ver- öffentlichte ſchon 1868 ſein bekanntes Werk „Der Krieg, die Kongreßidee und die allgemeine Wehrpflicht“. S: Die Opale (Jdealiſt. M.), 1901. *Adlersfeld-Balleſtrem, Eu- femia von, wurde am 18. Auguſt 1854 zu Ratibor in Schleſien ge- boren, wo der Vater, Graf Alexan- der von Balleſtrem di Caſtellengo, die Stelle eines Landſchaftsdirektors bekleidete. Als dieſer 1860 ſein Amt niederlegte, zog er ſich nach Brieg und ſpäter nach Hirſchberg zurück, u. hier verlebte Eufemia, die jüngſte Tochter des gräflichen Paares, eine ſehr glück- liche Jugend. Jhren Unterricht er- hielt ſie im elterlichen Hauſe. Neben ihrer literariſchen Begabung, welche der Vater mit Vorliebe pflegte, zeigte ſie auch ein ungewöhnliches muſika- liſches Talent und entfaltete nament- lich eine ſchöne Sopranſtimme von ſeltenem Umfange, die von den beſten Lehrern und zuletzt von der Kammer- ſängerin Jenny Bürde-Ney in Dres- den ausgebildet wurde. Nach dem 1881 erfolgten Tode ihres Vaters bereiſte Eufemia mit ihrer Mutter Jtalien, weilte lange in Rom, Flo- renz, Mailand, Venedig, wurde hier zur Malerei angeregt und begann be- ſonders für Porträtmalerei ein ganz vortreffliches Talent zu entwickeln. Nach der Rückkehr in die Heimat wurde Breslau zum Wohnſitz gewählt, und hier lernte die Dichterin den dama- ligen Rittmeiſter Joſeph von Adlers- feld kennen, mit dem ſie ſich im Mai 1884 vermählte u. zuerſt in Militſch, ſeit 1889 in Karlsruhe in Baden und ſeit 1894 in Durlach lebte. Jm Som- mer 1897 trat ihr Gatte, der inzwi- ſchen zum Oberſtleutnant befördert worden war, in den Ruheſtand, und nachdem das Ehepaar darauf die Al- penwelt beſucht hatte, ließ es ſich in Baden-Baden nieder, weilte 1899 bis 1903 viel auf Reiſen, beſonders in der Schweiz (Bern, Zürich, Genf) u. nahm dann feſten Wohnſitz in Vevey (Schweiz), wo es bis 1907 verblieb, in welchem Jahre Oberſtleutnant von A. ſtarb. Seitdem wohnt Eufemia v. A.-B. wieder in Karlsruhe. Sie iſt Mitglied der „Arkadia“ in Rom u. war bis zu ihrer Vermählung Ehrenſtifts- dame des k. k. Stifts „Maria Schul“ in Brünn. S: Blätter im Winde (Nn.), 1876. (Jnhalt: Die Brillanten der Prinzeſſin. – Eine namenloſe Ge- ſchichte. – Der Page des Kardinals. – Eine Überraſchung. – Orchidea.) – Geſammelte Novellen, 1876. (Jn- halt: Jadviga. – Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht. – Die wilde Margaret. – Ein Opfer – Sal Viola.) – Verſchlungene Pfade (Nn.), 1877. – Lady Meluſine (R.), 1878. 4. A. 1899. – Tropfen im Ozean (Ge.), 1878. 2. A. 1898. – Das Erbe der zweiten Frau (R.); II, 1878. – Heide- röslein (R.), 1880. 5. A. 1903. – Charitas (Almanach), 1880. – Ein Meteor (Dr.), 1880. – Raoul der Page (Ep. G.), 1881. 2. A. 1899. – Jm Glanze der Krone (Biogr. Sk. regie- render Fürſtinnen), 1882. – Jm Zei- chen des Roten Kreuzes (Selbſtſchrif- ten-Album), 1882. – Altbibliſche Bil- der, 1882. – Aus tiefem Borne (Nn.), 1883. – Violet (R.), 1883. 2. A. 1904. – Skaldenklänge (Anthol., mit Her- * 3

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/37>, abgerufen am 28.03.2024.