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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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und begleitete ihren Gatten in 25-
jähriger glücklicher Ehe auf allen
Wanderungen durch die ganze Monar-
chie. Jnfolge des häufigen Woh-
nungswechsels mußte Marie die Ma-
lerei gänzlich aufgeben, dafür widmete
sie sich nun in jedem freien Momente,
den sie erhaschen konnte, mit ebenso
lebhaftem Jnteresse der Schriftstelle-
rei und ist derselben Jahrzehnte
lang treu geblieben. Seit dem Tode
ihres Gatten (1861) lebte sie meist in
Wien u. starb daselbst am 13. Febr.
1886.

S:

Novellen; II, 1842. - Des
Fischers Tochter (R.); II, 1844. - Die
graue Schwester (R.); II, 1846. - Die
Sausenburger Klamm (Schsp.), 1846.
- Der Jungfrau schönstes Ziel (Rat-
schläge f. d. Jungfrau, Braut u. junge
Frau), 5. A. 1882. - Sprossen der
Erinnerung (Nn.), 1851 (Jnhalt: Er-
habene Liebe. - Die Sennerin. - Die
Sühne). - Die Rose am See (R.);
III, 1851. - Seelenklänge (Ge.), 1864.
- Die Rose von Granada (Romant.
G.), 1873.

Augustiny, Johann Rhode Fried-
rich,

* am 6. April 1803 zu Missunde,
studierte seit Ostern 1821 in Kiel
Theologie, wurde 1838 Prediger, Kü-
ster u. Lehrer auf der Hallig Oland,
1844 Prediger in Hollingstedt und
1862 in Ulsnis, wo er am 12. Oktbr.
1880 +.

S:

Die heiligen Zeiten der
evangel. Kirche (Ge.), 1838. - Christo-
mele (Ge.), 1837. - Achter'n Aben,
oder Plattdütsches Volksbok för Kin-
ner un ole Lüd, 1857.

*Augustiny, Thomas Fried-
rich,

geb. am 25. Juni 1838 zu Fah-
renstedthof in der Grafschaft Angeln
(Schleswig), erhielt seine Schulbil-
dung auf der Domschule in Schles-
wig u. auf dem Gymnasium in Flens-
burg, worauf er in Kiel Theologie
studierte. Jm J. 1861 wurde er Leh-
rer an einer höheren Lehranstalt in
Bergedorf bei Hamburg u. widmete
sich hier ausschließlich dem Studium
der neueren Sprachen. Als Lehrer
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Aul
derselben war er dann später in Ham-
burg, von wo aus er sich 1864 in
Rostock die Würde eines Dr. phil. er-
warb, in Kappeln, in Weißenfels
tätig, bis er Michaelis 1871 nach Gera
(Reuß) berufen ward, wo er erst an
der Realschule I. O. und seit Ostern
1874 am fürstlichen Gymnasium un-
terrichtete. Seit Oktober 1892 Ober-
lehrer, trat er Michaelis 1907 in den
Ruhestand.

S:

Festschrift zur 100-
jähr. Jubelfeier der Erholungsgesell-
schaft zum deutschen Hause in Gera,
1896. - Emma von Schack (Schsp.,
als Manuskr. gedruckt), 1896. - Neue
Worte zu alten Klängen (Ge.), 1903.

Augustsohn, W.,

Pseudon. für
Wilhelm von Kotzebue; s. d.!

*Aulenbach, Friedrich,

wurde
am 20. Juni 1810 zu Annweiler ge-
boren, wo sein Vater Pfarrer war,
der aber bald nach Homburg versetzt
ward. Hier besuchte der Sohn die
Schule, kam dann auf das Gymna-
sium zu Zweibrücken u. bezog danach
die Universitäten Erlangen, Heidel-
berg und München, auf denen er sich
dem Studium der Rechtswissenschaf-
ten widmete. Jn seine Universitäts-
jahre fallen auch verschiedene Reisen
nach Jtalien, der Schweiz, Tirol,
Böhmen und Sachsen, die auf sein
Singen u. Sagen nicht ohne Einfluß
geblieben sind. Er war dann längere
Zeit Gast des Rechtslehrers Zacha-
riae auf dem Karlsberg u. arbeitete,
nachdem er seine Examina absolviert,
auf dem Friedensgericht zu Speier.
Das Jahr 1848 begeisterte ihn zu
manchem kernigen Liede, das seine
Anschauungen über die politischen
Verhältnisse zum Ausdruck brachte.
Die Folge blieb freilich nicht aus;
denn A. sah hinfort jeden Weg zu wei-
terem Fortkommen versperrt. End-
lich erhielt er eine bescheidene Stelle
als Gerichtsschreiber in dem stillen
Talwinkel Waldfischbach, wo er sich
mit einer Beamtentochter verheiratete
und 12 Jahre aushielt. Nachdem er

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Aug
und begleitete ihren Gatten in 25-
jähriger glücklicher Ehe auf allen
Wanderungen durch die ganze Monar-
chie. Jnfolge des häufigen Woh-
nungswechſels mußte Marie die Ma-
lerei gänzlich aufgeben, dafür widmete
ſie ſich nun in jedem freien Momente,
den ſie erhaſchen konnte, mit ebenſo
lebhaftem Jntereſſe der Schriftſtelle-
rei und iſt derſelben Jahrzehnte
lang treu geblieben. Seit dem Tode
ihres Gatten (1861) lebte ſie meiſt in
Wien u. ſtarb daſelbſt am 13. Febr.
1886.

S:

Novellen; II, 1842. – Des
Fiſchers Tochter (R.); II, 1844. – Die
graue Schweſter (R.); II, 1846. – Die
Sauſenburger Klamm (Schſp.), 1846.
– Der Jungfrau ſchönſtes Ziel (Rat-
ſchläge f. d. Jungfrau, Braut u. junge
Frau), 5. A. 1882. – Sproſſen der
Erinnerung (Nn.), 1851 (Jnhalt: Er-
habene Liebe. – Die Sennerin. – Die
Sühne). – Die Roſe am See (R.);
III, 1851. – Seelenklänge (Ge.), 1864.
– Die Roſe von Granada (Romant.
G.), 1873.

Auguſtiny, Johann Rhode Fried-
rich,

* am 6. April 1803 zu Miſſunde,
ſtudierte ſeit Oſtern 1821 in Kiel
Theologie, wurde 1838 Prediger, Kü-
ſter u. Lehrer auf der Hallig Oland,
1844 Prediger in Hollingſtedt und
1862 in Ulsnis, wo er am 12. Oktbr.
1880 †.

S:

Die heiligen Zeiten der
evangel. Kirche (Ge.), 1838. – Chriſto-
mele (Ge.), 1837. – Achter’n Aben,
oder Plattdütſches Volksbok för Kin-
ner un ole Lüd, 1857.

*Auguſtiny, Thomas Fried-
rich,

geb. am 25. Juni 1838 zu Fah-
renſtedthof in der Grafſchaft Angeln
(Schleswig), erhielt ſeine Schulbil-
dung auf der Domſchule in Schles-
wig u. auf dem Gymnaſium in Flens-
burg, worauf er in Kiel Theologie
ſtudierte. Jm J. 1861 wurde er Leh-
rer an einer höheren Lehranſtalt in
Bergedorf bei Hamburg u. widmete
ſich hier ausſchließlich dem Studium
der neueren Sprachen. Als Lehrer
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Aul
derſelben war er dann ſpäter in Ham-
burg, von wo aus er ſich 1864 in
Roſtock die Würde eines Dr. phil. er-
warb, in Kappeln, in Weißenfels
tätig, bis er Michaelis 1871 nach Gera
(Reuß) berufen ward, wo er erſt an
der Realſchule I. O. und ſeit Oſtern
1874 am fürſtlichen Gymnaſium un-
terrichtete. Seit Oktober 1892 Ober-
lehrer, trat er Michaelis 1907 in den
Ruheſtand.

S:

Feſtſchrift zur 100-
jähr. Jubelfeier der Erholungsgeſell-
ſchaft zum deutſchen Hauſe in Gera,
1896. – Emma von Schack (Schſp.,
als Manuſkr. gedruckt), 1896. – Neue
Worte zu alten Klängen (Ge.), 1903.

Auguſtſohn, W.,

Pſeudon. für
Wilhelm von Kotzebue; ſ. d.!

*Aulenbach, Friedrich,

wurde
am 20. Juni 1810 zu Annweiler ge-
boren, wo ſein Vater Pfarrer war,
der aber bald nach Homburg verſetzt
ward. Hier beſuchte der Sohn die
Schule, kam dann auf das Gymna-
ſium zu Zweibrücken u. bezog danach
die Univerſitäten Erlangen, Heidel-
berg und München, auf denen er ſich
dem Studium der Rechtswiſſenſchaf-
ten widmete. Jn ſeine Univerſitäts-
jahre fallen auch verſchiedene Reiſen
nach Jtalien, der Schweiz, Tirol,
Böhmen und Sachſen, die auf ſein
Singen u. Sagen nicht ohne Einfluß
geblieben ſind. Er war dann längere
Zeit Gaſt des Rechtslehrers Zacha-
riae auf dem Karlsberg u. arbeitete,
nachdem er ſeine Examina abſolviert,
auf dem Friedensgericht zu Speier.
Das Jahr 1848 begeiſterte ihn zu
manchem kernigen Liede, das ſeine
Anſchauungen über die politiſchen
Verhältniſſe zum Ausdruck brachte.
Die Folge blieb freilich nicht aus;
denn A. ſah hinfort jeden Weg zu wei-
terem Fortkommen verſperrt. End-
lich erhielt er eine beſcheidene Stelle
als Gerichtsſchreiber in dem ſtillen
Talwinkel Waldfiſchbach, wo er ſich
mit einer Beamtentochter verheiratete
und 12 Jahre aushielt. Nachdem er

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[92/0096] Aug Aul und begleitete ihren Gatten in 25- jähriger glücklicher Ehe auf allen Wanderungen durch die ganze Monar- chie. Jnfolge des häufigen Woh- nungswechſels mußte Marie die Ma- lerei gänzlich aufgeben, dafür widmete ſie ſich nun in jedem freien Momente, den ſie erhaſchen konnte, mit ebenſo lebhaftem Jntereſſe der Schriftſtelle- rei und iſt derſelben Jahrzehnte lang treu geblieben. Seit dem Tode ihres Gatten (1861) lebte ſie meiſt in Wien u. ſtarb daſelbſt am 13. Febr. 1886. S: Novellen; II, 1842. – Des Fiſchers Tochter (R.); II, 1844. – Die graue Schweſter (R.); II, 1846. – Die Sauſenburger Klamm (Schſp.), 1846. – Der Jungfrau ſchönſtes Ziel (Rat- ſchläge f. d. Jungfrau, Braut u. junge Frau), 5. A. 1882. – Sproſſen der Erinnerung (Nn.), 1851 (Jnhalt: Er- habene Liebe. – Die Sennerin. – Die Sühne). – Die Roſe am See (R.); III, 1851. – Seelenklänge (Ge.), 1864. – Die Roſe von Granada (Romant. G.), 1873. Auguſtiny, Johann Rhode Fried- rich, * am 6. April 1803 zu Miſſunde, ſtudierte ſeit Oſtern 1821 in Kiel Theologie, wurde 1838 Prediger, Kü- ſter u. Lehrer auf der Hallig Oland, 1844 Prediger in Hollingſtedt und 1862 in Ulsnis, wo er am 12. Oktbr. 1880 †. S: Die heiligen Zeiten der evangel. Kirche (Ge.), 1838. – Chriſto- mele (Ge.), 1837. – Achter’n Aben, oder Plattdütſches Volksbok för Kin- ner un ole Lüd, 1857. *Auguſtiny, Thomas Fried- rich, geb. am 25. Juni 1838 zu Fah- renſtedthof in der Grafſchaft Angeln (Schleswig), erhielt ſeine Schulbil- dung auf der Domſchule in Schles- wig u. auf dem Gymnaſium in Flens- burg, worauf er in Kiel Theologie ſtudierte. Jm J. 1861 wurde er Leh- rer an einer höheren Lehranſtalt in Bergedorf bei Hamburg u. widmete ſich hier ausſchließlich dem Studium der neueren Sprachen. Als Lehrer derſelben war er dann ſpäter in Ham- burg, von wo aus er ſich 1864 in Roſtock die Würde eines Dr. phil. er- warb, in Kappeln, in Weißenfels tätig, bis er Michaelis 1871 nach Gera (Reuß) berufen ward, wo er erſt an der Realſchule I. O. und ſeit Oſtern 1874 am fürſtlichen Gymnaſium un- terrichtete. Seit Oktober 1892 Ober- lehrer, trat er Michaelis 1907 in den Ruheſtand. S: Feſtſchrift zur 100- jähr. Jubelfeier der Erholungsgeſell- ſchaft zum deutſchen Hauſe in Gera, 1896. – Emma von Schack (Schſp., als Manuſkr. gedruckt), 1896. – Neue Worte zu alten Klängen (Ge.), 1903. Auguſtſohn, W., Pſeudon. für Wilhelm von Kotzebue; ſ. d.! *Aulenbach, Friedrich, wurde am 20. Juni 1810 zu Annweiler ge- boren, wo ſein Vater Pfarrer war, der aber bald nach Homburg verſetzt ward. Hier beſuchte der Sohn die Schule, kam dann auf das Gymna- ſium zu Zweibrücken u. bezog danach die Univerſitäten Erlangen, Heidel- berg und München, auf denen er ſich dem Studium der Rechtswiſſenſchaf- ten widmete. Jn ſeine Univerſitäts- jahre fallen auch verſchiedene Reiſen nach Jtalien, der Schweiz, Tirol, Böhmen und Sachſen, die auf ſein Singen u. Sagen nicht ohne Einfluß geblieben ſind. Er war dann längere Zeit Gaſt des Rechtslehrers Zacha- riae auf dem Karlsberg u. arbeitete, nachdem er ſeine Examina abſolviert, auf dem Friedensgericht zu Speier. Das Jahr 1848 begeiſterte ihn zu manchem kernigen Liede, das ſeine Anſchauungen über die politiſchen Verhältniſſe zum Ausdruck brachte. Die Folge blieb freilich nicht aus; denn A. ſah hinfort jeden Weg zu wei- terem Fortkommen verſperrt. End- lich erhielt er eine beſcheidene Stelle als Gerichtsſchreiber in dem ſtillen Talwinkel Waldfiſchbach, wo er ſich mit einer Beamtentochter verheiratete und 12 Jahre aushielt. Nachdem er *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/96>, abgerufen am 16.04.2024.