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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Zuckerfabrik in Glauzig (Anhalt),
später Direktor der Zuckerraffinerie
in Hildesheim, 1892 Direktor der
Hannöversch. Kautschuk-Guttapercha-
und Telegraphenwerke in Hannover,
der Bremer Zuckerraffinerie in Ha-
meln u. der Zuckerraffinerie in Frell-
stedt, 1894 Königl. preuß. Regierungs-
und Gewerberat in Trier und am
1. Oktbr. 1903 großherzogl. badischer
Oberregierungsrat und Vorsteher der
Fabrikinspektion in Karlsruhe, wo er
1904 das bad. Tuberkulose-Museum
begründete. Außer einer großen An-
zahl von Fachschriften veröffentlichte
er

S:

Drei Paare (Schsp.), 1884. -
Die Schwestern Badinguet (3 Lspe.),
1897. - Sabina Sybald (Schsp.),
1899.

Bittner, Anton,

geb. um das Jahr
1820 zu Mölk in Österreich, widmete
sich frühe der theatralischen Laufbahn
und begann dieselbe als Statist am
Josephstädter Theater in Wien. Dann
spielte er in Döbling, Mödling, Ko-
morn, schließlich an größeren Bühnen
Norddeutschlands u. kehrte 1850 nach
Wien zurück, wo er hinfort ununter-
brochen als Schauspieler u. seit 1860
auch als dramatischer Dichter tätig
war. Am 31. Oktober 1876, nachdem
sich schon vor längerer Zeit Symptome
eines Gehirnleidens gezeigt hatten,
mußten ihn seine Freunde in die Jrren-
anstalt am Brünnlfelde bei Wien
bringen, wo er am 7. Juni (nicht Juli)
1880 starb. Von seinen

S,

meist
Possen, sind bisher gedruckt: Eulen-
spiegel als Schnipser (Posse), 1860. -
Möbelfatalitäten (Schw.), 1860. -
Domestikenstreiche (P.), 1862. - Nur
keine Protektion (P.), 1862. - Der
dreizehnte Mantel (P.), 1863. - Eine
leichte Person (P.), 1865. - Die beiden
Sekretäre (Lsp.), 1866. - Von Wien
nach London. Tostl. (Kom. Szenen),
1866. - Die Milch der Eselin (P.),
1881.

Bittner, Eduard,

geb. am 15. Juli
1852 zu Mako in Ungarn, studierte
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Bit
1873-77 an der Wiener Universität
anfänglich die Rechte, dann aber Han-
delswissenschaften u. vollendete seine
Studien mit der Lehramtsprüfung
an der damaligen Wiener Handels-
hochschule. Er war in der Folge wie-
derholt als Fachlehrer tätig, dann
Beamter der österr.-ungar. Bank in
Wien und Prag und ist seit 1889
Professor an der Handelsakademie in
Wien.

S:

Treuherz (Vaterl. Ge.),
1891.

*Bittong, Franz,

pseud. Oskar
Stern,
geb. am 2. November 1842
zu Mainz, war für die kaufmännische
Laufbahn bestimmt, aber schon als
Kind dem Theater mit Leidenschaft
zugewandt. Jn Paris, wo er eine
Stelle angenommen hatte, studierte
er dramatische Literatur u. die Büh-
nenverhältnisse Frankreichs. Nach-
dem er 1871 aus dem Feldzuge, den
er als freiwilliger Krankenpfleger mit-
gemacht, heimgekehrt war, übernahm
er die Opernregie des Mainzer Stadt-
theaters unter Direktion von E. Th.
L'Arronge, der sich, obwohl B. nie-
mals Schauspieler gewesen war und
die Bühne praktisch gar nicht kannte,
von seiner außerordentlichen Bega-
bung überzeugt hatte. Seit 1872
kurze Zeit am Kursaaltheater in Ems
und am Stadttheater in Stettin als
Regisseur tätig, ging er 1873 in glei-
cher Eigenschaft nach Bremen u. im
August 1876 an das Thaliatheater
in Hamburg. Später wurde er Ober-
regisseur am dortigen Stadttheater
(1885) und übernahm mit Beginn des
Jahres 1898 im Verein mit Bachur
die Direktion desselben, wie auch die
Direktion d. Altonaer Stadttheaters.
Dieselbe führte er bis an seinen Tod,
8. Oktober 1904. Er war der erste
Regisseur, welcher die moderne Büh-
neneinrichtung u. Darstellungsweise
im Konversationsstück auf der deut-
schen Bühne einführte.

S:

Heinrich V.
(Tr.), 1866. - Die Meistersinger und
das Judentum in der Musik (Parad.

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Bit
Zuckerfabrik in Glauzig (Anhalt),
ſpäter Direktor der Zuckerraffinerie
in Hildesheim, 1892 Direktor der
Hannöverſch. Kautſchuk-Guttapercha-
und Telegraphenwerke in Hannover,
der Bremer Zuckerraffinerie in Ha-
meln u. der Zuckerraffinerie in Frell-
ſtedt, 1894 Königl. preuß. Regierungs-
und Gewerberat in Trier und am
1. Oktbr. 1903 großherzogl. badiſcher
Oberregierungsrat und Vorſteher der
Fabrikinſpektion in Karlsruhe, wo er
1904 das bad. Tuberkuloſe-Muſeum
begründete. Außer einer großen An-
zahl von Fachſchriften veröffentlichte
er

S:

Drei Paare (Schſp.), 1884. –
Die Schweſtern Badinguet (3 Lſpe.),
1897. – Sabina Sybald (Schſp.),
1899.

Bittner, Anton,

geb. um das Jahr
1820 zu Mölk in Öſterreich, widmete
ſich frühe der theatraliſchen Laufbahn
und begann dieſelbe als Statiſt am
Joſephſtädter Theater in Wien. Dann
ſpielte er in Döbling, Mödling, Ko-
morn, ſchließlich an größeren Bühnen
Norddeutſchlands u. kehrte 1850 nach
Wien zurück, wo er hinfort ununter-
brochen als Schauſpieler u. ſeit 1860
auch als dramatiſcher Dichter tätig
war. Am 31. Oktober 1876, nachdem
ſich ſchon vor längerer Zeit Symptome
eines Gehirnleidens gezeigt hatten,
mußten ihn ſeine Freunde in die Jrren-
anſtalt am Brünnlfelde bei Wien
bringen, wo er am 7. Juni (nicht Juli)
1880 ſtarb. Von ſeinen

S,

meiſt
Poſſen, ſind bisher gedruckt: Eulen-
ſpiegel als Schnipſer (Poſſe), 1860. –
Möbelfatalitäten (Schw.), 1860. –
Domeſtikenſtreiche (P.), 1862. – Nur
keine Protektion (P.), 1862. – Der
dreizehnte Mantel (P.), 1863. – Eine
leichte Perſon (P.), 1865. – Die beiden
Sekretäre (Lſp.), 1866. – Von Wien
nach London. Toſtl. (Kom. Szenen),
1866. – Die Milch der Eſelin (P.),
1881.

Bittner, Eduard,

geb. am 15. Juli
1852 zu Mako in Ungarn, ſtudierte
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Bit
1873–77 an der Wiener Univerſität
anfänglich die Rechte, dann aber Han-
delswiſſenſchaften u. vollendete ſeine
Studien mit der Lehramtsprüfung
an der damaligen Wiener Handels-
hochſchule. Er war in der Folge wie-
derholt als Fachlehrer tätig, dann
Beamter der öſterr.-ungar. Bank in
Wien und Prag und iſt ſeit 1889
Profeſſor an der Handelsakademie in
Wien.

S:

Treuherz (Vaterl. Ge.),
1891.

*Bittong, Franz,

pſeud. Oskar
Stern,
geb. am 2. November 1842
zu Mainz, war für die kaufmänniſche
Laufbahn beſtimmt, aber ſchon als
Kind dem Theater mit Leidenſchaft
zugewandt. Jn Paris, wo er eine
Stelle angenommen hatte, ſtudierte
er dramatiſche Literatur u. die Büh-
nenverhältniſſe Frankreichs. Nach-
dem er 1871 aus dem Feldzuge, den
er als freiwilliger Krankenpfleger mit-
gemacht, heimgekehrt war, übernahm
er die Opernregie des Mainzer Stadt-
theaters unter Direktion von E. Th.
L’Arronge, der ſich, obwohl B. nie-
mals Schauſpieler geweſen war und
die Bühne praktiſch gar nicht kannte,
von ſeiner außerordentlichen Bega-
bung überzeugt hatte. Seit 1872
kurze Zeit am Kurſaaltheater in Ems
und am Stadttheater in Stettin als
Regiſſeur tätig, ging er 1873 in glei-
cher Eigenſchaft nach Bremen u. im
Auguſt 1876 an das Thaliatheater
in Hamburg. Später wurde er Ober-
regiſſeur am dortigen Stadttheater
(1885) und übernahm mit Beginn des
Jahres 1898 im Verein mit Bachur
die Direktion desſelben, wie auch die
Direktion d. Altonaer Stadttheaters.
Dieſelbe führte er bis an ſeinen Tod,
8. Oktober 1904. Er war der erſte
Regiſſeur, welcher die moderne Büh-
neneinrichtung u. Darſtellungsweiſe
im Konverſationsſtück auf der deut-
ſchen Bühne einführte.

S:

Heinrich V.
(Tr.), 1866. – Die Meiſterſinger und
das Judentum in der Muſik (Parad.

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[248/0252] Bit Bit Zuckerfabrik in Glauzig (Anhalt), ſpäter Direktor der Zuckerraffinerie in Hildesheim, 1892 Direktor der Hannöverſch. Kautſchuk-Guttapercha- und Telegraphenwerke in Hannover, der Bremer Zuckerraffinerie in Ha- meln u. der Zuckerraffinerie in Frell- ſtedt, 1894 Königl. preuß. Regierungs- und Gewerberat in Trier und am 1. Oktbr. 1903 großherzogl. badiſcher Oberregierungsrat und Vorſteher der Fabrikinſpektion in Karlsruhe, wo er 1904 das bad. Tuberkuloſe-Muſeum begründete. Außer einer großen An- zahl von Fachſchriften veröffentlichte er S: Drei Paare (Schſp.), 1884. – Die Schweſtern Badinguet (3 Lſpe.), 1897. – Sabina Sybald (Schſp.), 1899. Bittner, Anton, geb. um das Jahr 1820 zu Mölk in Öſterreich, widmete ſich frühe der theatraliſchen Laufbahn und begann dieſelbe als Statiſt am Joſephſtädter Theater in Wien. Dann ſpielte er in Döbling, Mödling, Ko- morn, ſchließlich an größeren Bühnen Norddeutſchlands u. kehrte 1850 nach Wien zurück, wo er hinfort ununter- brochen als Schauſpieler u. ſeit 1860 auch als dramatiſcher Dichter tätig war. Am 31. Oktober 1876, nachdem ſich ſchon vor längerer Zeit Symptome eines Gehirnleidens gezeigt hatten, mußten ihn ſeine Freunde in die Jrren- anſtalt am Brünnlfelde bei Wien bringen, wo er am 7. Juni (nicht Juli) 1880 ſtarb. Von ſeinen S, meiſt Poſſen, ſind bisher gedruckt: Eulen- ſpiegel als Schnipſer (Poſſe), 1860. – Möbelfatalitäten (Schw.), 1860. – Domeſtikenſtreiche (P.), 1862. – Nur keine Protektion (P.), 1862. – Der dreizehnte Mantel (P.), 1863. – Eine leichte Perſon (P.), 1865. – Die beiden Sekretäre (Lſp.), 1866. – Von Wien nach London. Toſtl. (Kom. Szenen), 1866. – Die Milch der Eſelin (P.), 1881. Bittner, Eduard, geb. am 15. Juli 1852 zu Mako in Ungarn, ſtudierte 1873–77 an der Wiener Univerſität anfänglich die Rechte, dann aber Han- delswiſſenſchaften u. vollendete ſeine Studien mit der Lehramtsprüfung an der damaligen Wiener Handels- hochſchule. Er war in der Folge wie- derholt als Fachlehrer tätig, dann Beamter der öſterr.-ungar. Bank in Wien und Prag und iſt ſeit 1889 Profeſſor an der Handelsakademie in Wien. S: Treuherz (Vaterl. Ge.), 1891. *Bittong, Franz, pſeud. Oskar Stern, geb. am 2. November 1842 zu Mainz, war für die kaufmänniſche Laufbahn beſtimmt, aber ſchon als Kind dem Theater mit Leidenſchaft zugewandt. Jn Paris, wo er eine Stelle angenommen hatte, ſtudierte er dramatiſche Literatur u. die Büh- nenverhältniſſe Frankreichs. Nach- dem er 1871 aus dem Feldzuge, den er als freiwilliger Krankenpfleger mit- gemacht, heimgekehrt war, übernahm er die Opernregie des Mainzer Stadt- theaters unter Direktion von E. Th. L’Arronge, der ſich, obwohl B. nie- mals Schauſpieler geweſen war und die Bühne praktiſch gar nicht kannte, von ſeiner außerordentlichen Bega- bung überzeugt hatte. Seit 1872 kurze Zeit am Kurſaaltheater in Ems und am Stadttheater in Stettin als Regiſſeur tätig, ging er 1873 in glei- cher Eigenſchaft nach Bremen u. im Auguſt 1876 an das Thaliatheater in Hamburg. Später wurde er Ober- regiſſeur am dortigen Stadttheater (1885) und übernahm mit Beginn des Jahres 1898 im Verein mit Bachur die Direktion desſelben, wie auch die Direktion d. Altonaer Stadttheaters. Dieſelbe führte er bis an ſeinen Tod, 8. Oktober 1904. Er war der erſte Regiſſeur, welcher die moderne Büh- neneinrichtung u. Darſtellungsweiſe im Konverſationsſtück auf der deut- ſchen Bühne einführte. S: Heinrich V. (Tr.), 1866. – Die Meiſterſinger und das Judentum in der Muſik (Parad. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/252>, abgerufen am 28.03.2024.