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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Abe
und Berlin fort, verband damit auch
durch zwei Jahre das Studium der
Germanistik. Nach einem kurzen Ver-
such als Lehrer in Barr (Elsaß) kehrte
er ins Elternhaus nach Metzeral zu-
rück, wo er seitdem als Schriftsteller
tätig ist. Nachdem ihn das Elsässische
Theater in Straßburg in seinen Bann
gezogen hatte, schrieb er für dasselbe
mehrere Dialektstücke. Dann verband
er sich mit dem Maler Georges Rit-
leng aus Straßburg zur Herausgabe
von Monographien aus dem Elsaß,
von denen bisher drei Bände ("Tänn-
chel" - "Reichenweier" - "Jm Reich
der Spitzköpfe") erschienen sind.

S:


D'Waldmühl (E-n-elsassisch Volksst.,
mit Rene Prevot), 1901. - Jm
Herbschtnawel (E Stuck in 3 Akte),
1902. - Unseri schöne Rawe (E Stuck
in 3 A.), 1902. - Jn Halm und Feder
(Jd.), 1904. - Conceptio divina (Fest-
spiel z. Einweihung des Goethe-Denk-
mals in Straßburg), 1904. - Michel-
angelo (Dr.), 1908.

*Abels, Ludwig,

geb. am 16. März
1867 in Wien als der Sohn eines
Uhrmachers, rührte schon als Schü-
ler des Gymnasiums seine poetischen
Schwingen und fand an Adolf Wil-
brandt, Joseph Weilen u. Hermann
Rollett warme Förderer seiner Be-
strebungen. Der letztere erwirkte ihm
auch die Möglichkeit, an der Wiener
Universität Philosophie u. Germani-
stik zu studieren. Seit 1892 setzte er
seine Studien in Berlin fort, nach
deren Beendigung er sich daselbst
schriftstellerischer Tätigkeit widmete.
Kurze Zeit redigierte er hier die sati-
rische Wochenschrift "Das Narren-
schiff". Nach seiner Verheiratung
(1898) ließ er sich in Steinwand-
klamm bei Pernitz in Niederösterreich
nieder.

S:

Am Zahltag (Volksstück),
1893. -- Aus der Schule der Liebe
(Nn.), 1897.

*Abraham-Rieve, Katharina,


geb. am 17. Mai 1844 zu Eiderstedt
ni Schleswig als die Tochter des Hof-
[Spaltenumbruch]

Abr
besitzers Peter Hinrich Rieve, ver-
lor ihre Mutter bald nach der Ge-
burt und ihren Vater, als sie erst
12 Jahre zählte, doch verschaffte ihr
die Liebe ihrer alten Großmutter eine
sonnige Kindheit. Sie besuchte bis zu
ihrer Konsirmation nur eine ländliche
Distriktschule, hatte aber in ihrem
Lehrer Hansen einen Mann gefunden,
dessen Streben besonders auf Bil-
dung des Gemüts und auf Schulung
zu selbständigem Denken gerichtet
war. Jn Husum erhielt ihre Aus-
bildung den letzten Schliff. Dann
erlernte sie die Führung der Haus-
wirtschaft und verheiratete sich da-
nach mit dem Kaufmann Abraham,
mit dem sie erst in Garding, seit 1888
aber in Lübeck wohnt. Jhre ersten
Gedichte schrieb sie 1881 und sandte
sie unter dem Pseud. M. Reinhold
in die verschiedensten Blätter. Eine
Vielschreiberin ist sie nicht, da sie nur
wenige Stunden, welche ihr die Haus-
frauen- u. Mutterpflichten gewähren,
zu schriftstellerischer Tätigkeit be-
nutzen kann.

S:

Frauenliebe und
Blumenleben (Nn.), 1898.

*Abramczyk, Roland,

geb. am
27. Januar 1880 zu Treuen im Vogt-
lande, verlebte dort eine sorglose und
heitere Kindheit u. besuchte seit 1893
das Gymnasium, um sich für die Uni-
versität Leipzig vorzubereiten, die er
1898 bezog u. an der er neuere Spra-
chen, besonders Germanistik u. Lite-
ratur studierte. Jn Berlin brachte er
seine Studien zum Abschluß u. wurde
1903 mit einer Arbeit über "Die
Quellen zu W. Scotts Roman Jvan-
hoe" zum Dr. phil. promoviert. Jn
Berlin schloß er sich jenem Kreise von
Männern an, die unter dem Namen
"Neue Gemeinschaft" einer moni-
stisch-pantheistischen Kulturreligion
folgen wollten, und wurde er beson-
ders durch Julius Hart, Bruno
Wille, Gustav Landauer (s. d.) an-
gezogen und beeinflußt. Nach seiner
Promotion ging A. nach Warschau,

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[Spaltenumbruch]

Abe
und Berlin fort, verband damit auch
durch zwei Jahre das Studium der
Germaniſtik. Nach einem kurzen Ver-
ſuch als Lehrer in Barr (Elſaß) kehrte
er ins Elternhaus nach Metzeral zu-
rück, wo er ſeitdem als Schriftſteller
tätig iſt. Nachdem ihn das Elſäſſiſche
Theater in Straßburg in ſeinen Bann
gezogen hatte, ſchrieb er für dasſelbe
mehrere Dialektſtücke. Dann verband
er ſich mit dem Maler Georges Rit-
leng aus Straßburg zur Herausgabe
von Monographien aus dem Elſaß,
von denen bisher drei Bände („Tänn-
chel“ – „Reichenweier“ – „Jm Reich
der Spitzköpfe“) erſchienen ſind.

S:


D’Waldmühl (E-n-elſaſſiſch Volksſt.,
mit René Prévôt), 1901. – Jm
Herbſchtnawel (E Stuck in 3 Akte),
1902. – Unſeri ſchöne Rawe (E Stuck
in 3 A.), 1902. – Jn Halm und Feder
(Jd.), 1904. – Conceptio divina (Feſt-
ſpiel z. Einweihung des Goethe-Denk-
mals in Straßburg), 1904. – Michel-
angelo (Dr.), 1908.

*Abels, Ludwig,

geb. am 16. März
1867 in Wien als der Sohn eines
Uhrmachers, rührte ſchon als Schü-
ler des Gymnaſiums ſeine poetiſchen
Schwingen und fand an Adolf Wil-
brandt, Joſeph Weilen u. Hermann
Rollett warme Förderer ſeiner Be-
ſtrebungen. Der letztere erwirkte ihm
auch die Möglichkeit, an der Wiener
Univerſität Philoſophie u. Germani-
ſtik zu ſtudieren. Seit 1892 ſetzte er
ſeine Studien in Berlin fort, nach
deren Beendigung er ſich daſelbſt
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmete.
Kurze Zeit redigierte er hier die ſati-
riſche Wochenſchrift „Das Narren-
ſchiff“. Nach ſeiner Verheiratung
(1898) ließ er ſich in Steinwand-
klamm bei Pernitz in Niederöſterreich
nieder.

S:

Am Zahltag (Volksſtück),
1893. — Aus der Schule der Liebe
(Nn.), 1897.

*Abraham-Rieve, Katharina,


geb. am 17. Mai 1844 zu Eiderſtedt
ni Schleswig als die Tochter des Hof-
[Spaltenumbruch]

Abr
beſitzers Peter Hinrich Rieve, ver-
lor ihre Mutter bald nach der Ge-
burt und ihren Vater, als ſie erſt
12 Jahre zählte, doch verſchaffte ihr
die Liebe ihrer alten Großmutter eine
ſonnige Kindheit. Sie beſuchte bis zu
ihrer Konſirmation nur eine ländliche
Diſtriktſchule, hatte aber in ihrem
Lehrer Hanſen einen Mann gefunden,
deſſen Streben beſonders auf Bil-
dung des Gemüts und auf Schulung
zu ſelbſtändigem Denken gerichtet
war. Jn Huſum erhielt ihre Aus-
bildung den letzten Schliff. Dann
erlernte ſie die Führung der Haus-
wirtſchaft und verheiratete ſich da-
nach mit dem Kaufmann Abraham,
mit dem ſie erſt in Garding, ſeit 1888
aber in Lübeck wohnt. Jhre erſten
Gedichte ſchrieb ſie 1881 und ſandte
ſie unter dem Pſeud. M. Reinhold
in die verſchiedenſten Blätter. Eine
Vielſchreiberin iſt ſie nicht, da ſie nur
wenige Stunden, welche ihr die Haus-
frauen- u. Mutterpflichten gewähren,
zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit be-
nutzen kann.

S:

Frauenliebe und
Blumenleben (Nn.), 1898.

*Abramczyk, Roland,

geb. am
27. Januar 1880 zu Treuen im Vogt-
lande, verlebte dort eine ſorgloſe und
heitere Kindheit u. beſuchte ſeit 1893
das Gymnaſium, um ſich für die Uni-
verſität Leipzig vorzubereiten, die er
1898 bezog u. an der er neuere Spra-
chen, beſonders Germaniſtik u. Lite-
ratur ſtudierte. Jn Berlin brachte er
ſeine Studien zum Abſchluß u. wurde
1903 mit einer Arbeit über „Die
Quellen zu W. Scotts Roman Jvan-
hoe“ zum Dr. phil. promoviert. Jn
Berlin ſchloß er ſich jenem Kreiſe von
Männern an, die unter dem Namen
„Neue Gemeinſchaft“ einer moni-
ſtiſch-pantheiſtiſchen Kulturreligion
folgen wollten, und wurde er beſon-
ders durch Julius Hart, Bruno
Wille, Guſtav Landauer (ſ. d.) an-
gezogen und beeinflußt. Nach ſeiner
Promotion ging A. nach Warſchau,

*
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[24/0028] Abe Abr und Berlin fort, verband damit auch durch zwei Jahre das Studium der Germaniſtik. Nach einem kurzen Ver- ſuch als Lehrer in Barr (Elſaß) kehrte er ins Elternhaus nach Metzeral zu- rück, wo er ſeitdem als Schriftſteller tätig iſt. Nachdem ihn das Elſäſſiſche Theater in Straßburg in ſeinen Bann gezogen hatte, ſchrieb er für dasſelbe mehrere Dialektſtücke. Dann verband er ſich mit dem Maler Georges Rit- leng aus Straßburg zur Herausgabe von Monographien aus dem Elſaß, von denen bisher drei Bände („Tänn- chel“ – „Reichenweier“ – „Jm Reich der Spitzköpfe“) erſchienen ſind. S: D’Waldmühl (E-n-elſaſſiſch Volksſt., mit René Prévôt), 1901. – Jm Herbſchtnawel (E Stuck in 3 Akte), 1902. – Unſeri ſchöne Rawe (E Stuck in 3 A.), 1902. – Jn Halm und Feder (Jd.), 1904. – Conceptio divina (Feſt- ſpiel z. Einweihung des Goethe-Denk- mals in Straßburg), 1904. – Michel- angelo (Dr.), 1908. *Abels, Ludwig, geb. am 16. März 1867 in Wien als der Sohn eines Uhrmachers, rührte ſchon als Schü- ler des Gymnaſiums ſeine poetiſchen Schwingen und fand an Adolf Wil- brandt, Joſeph Weilen u. Hermann Rollett warme Förderer ſeiner Be- ſtrebungen. Der letztere erwirkte ihm auch die Möglichkeit, an der Wiener Univerſität Philoſophie u. Germani- ſtik zu ſtudieren. Seit 1892 ſetzte er ſeine Studien in Berlin fort, nach deren Beendigung er ſich daſelbſt ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmete. Kurze Zeit redigierte er hier die ſati- riſche Wochenſchrift „Das Narren- ſchiff“. Nach ſeiner Verheiratung (1898) ließ er ſich in Steinwand- klamm bei Pernitz in Niederöſterreich nieder. S: Am Zahltag (Volksſtück), 1893. — Aus der Schule der Liebe (Nn.), 1897. *Abraham-Rieve, Katharina, geb. am 17. Mai 1844 zu Eiderſtedt ni Schleswig als die Tochter des Hof- beſitzers Peter Hinrich Rieve, ver- lor ihre Mutter bald nach der Ge- burt und ihren Vater, als ſie erſt 12 Jahre zählte, doch verſchaffte ihr die Liebe ihrer alten Großmutter eine ſonnige Kindheit. Sie beſuchte bis zu ihrer Konſirmation nur eine ländliche Diſtriktſchule, hatte aber in ihrem Lehrer Hanſen einen Mann gefunden, deſſen Streben beſonders auf Bil- dung des Gemüts und auf Schulung zu ſelbſtändigem Denken gerichtet war. Jn Huſum erhielt ihre Aus- bildung den letzten Schliff. Dann erlernte ſie die Führung der Haus- wirtſchaft und verheiratete ſich da- nach mit dem Kaufmann Abraham, mit dem ſie erſt in Garding, ſeit 1888 aber in Lübeck wohnt. Jhre erſten Gedichte ſchrieb ſie 1881 und ſandte ſie unter dem Pſeud. M. Reinhold in die verſchiedenſten Blätter. Eine Vielſchreiberin iſt ſie nicht, da ſie nur wenige Stunden, welche ihr die Haus- frauen- u. Mutterpflichten gewähren, zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit be- nutzen kann. S: Frauenliebe und Blumenleben (Nn.), 1898. *Abramczyk, Roland, geb. am 27. Januar 1880 zu Treuen im Vogt- lande, verlebte dort eine ſorgloſe und heitere Kindheit u. beſuchte ſeit 1893 das Gymnaſium, um ſich für die Uni- verſität Leipzig vorzubereiten, die er 1898 bezog u. an der er neuere Spra- chen, beſonders Germaniſtik u. Lite- ratur ſtudierte. Jn Berlin brachte er ſeine Studien zum Abſchluß u. wurde 1903 mit einer Arbeit über „Die Quellen zu W. Scotts Roman Jvan- hoe“ zum Dr. phil. promoviert. Jn Berlin ſchloß er ſich jenem Kreiſe von Männern an, die unter dem Namen „Neue Gemeinſchaft“ einer moni- ſtiſch-pantheiſtiſchen Kulturreligion folgen wollten, und wurde er beſon- ders durch Julius Hart, Bruno Wille, Guſtav Landauer (ſ. d.) an- gezogen und beeinflußt. Nach ſeiner Promotion ging A. nach Warſchau, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/28>, abgerufen am 28.03.2024.