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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bor
Borges, Julie,

geb. am 3. April
1846 in Warendorf, lebt (1888) in
Münster (Westfalen).

S:

Tricotrin
(R.); III, 1871.

Borgias-Schmid, Franz von,


siehe Franz Schmid!

*Borgstede, Emmy von,

wurde
am 31. Aug. 1864 zu Leppin in Pom-
mern auf dem Gute ihres Vaters ge-
boren. Reichtum und Glück standen
an ihrer Wiege; aber das Kriegsjahr
1870 war schwer und hart, und als
das deutsche Vaterland in herrlichem
Glanze erneut worden, verließ der
Vater sein Heim, an Geld und Gut
verarmt, aber reich an gutem Gewis-
sen. So kamen nach der glücklichen
Kinderzeit harte Arbeitjahre u. noch
härtere der Selbsterziehung u. Über-
windung. Emmys Wunsche, Diako-
nissin zu werden, widersetzten sich die
Eltern hartnäckig, und so nahm sie
später im Solling u. dann in Ober-
schlesien Stellungen als Erzieherin
an. Das Leben in idyllischer Land-
und Waldeinsamkeit stärkte ihre von
frühester Jugend an gehegte Liebe
zur herrlichen Natur und damit den
Hang zur Poesie. Bald erprobte sie
ihr dichterisches Talent in Novellen
und Erzählungen, die in den verschie-
densten Tagesblättern zum Abdruck
gelangten. Seit 1891 lebt sie im engen
Verein mit ihrer jüngeren Schwester
Else, die sich auch schriftstellerisch be-
tätigt, in Friedrichsfelde bei Berlin.
Selbständig erschien bisher

S:

Jo-
hannes Demut (N.), 1900. - Der
Schmied von Ellerborn. Jn stürmi-
scher Zeit (2 En.), 1902. - Schicksale
(Nn.), 1903. - Moorbach. Siehe, das
sind deine Götter (2 Nn.), 1904. -
Die Rose von Lemberg (N.), 1906.

*Borgstede, Else von,

jüngere
Schwester der vorigen, * am 10. März
1866 zu Leppin in Pommern, hat sich
nach einer ernsten u. einsamen Jugend
frühe der Dichtkunst zugewandt und
zahlreiche Märchen und Kinderlieder
für Jugendzeitschriften geliefert. Aus
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Bor
all ihren Arbeiten spricht eine stark
ausgeprägte Liebe zur Natur. Jhr
äußeres Leben bot wenig Verände-
rung, und lebt sie seit Jahren mit
ihrer Schwester Emmy vereint in Ber-
lin oder den Vororten dieser Stadt
(jetzt: Friedrichsfelde).

S:

Um ein
Kochrezept (Dram. Szene), 1902. -
Knecht Ruprechts Macht (Märchensp.),
1904. - Der Festkuchen (Schw.), 1911.

*Borgwardt, Friedrich,

geb. am
26. Sept. 1871 zu Wolgast in Pom-
mern als Sohn eines Schiffskapitäns,
verlebte seine Jugendzeit in der ge-
schichtlich wie landschaftlich gleich an-
ziehenden Heimatstadt und besuchte
hier bis 1887 die Realschule. Dann
kam er nach Stralsund, um sich dem
Berufe eines Kaufmanns zu widmen,
u. wirkte als solcher danach in Wol-
gast, Mannheim und gegenwärtig in
Berlin, immer neben seinem Berufe
auch literarisch tätig.

S:

Siegende
Jugend (Ge.), 1899. - Regenwetter
(Plauderstunde eines Poeten), 1901.

Borimann, Karl,

* am 29. Okt.
1869 zu Poppitz in Mähren, absol-
vierte die Landes-Oberrealschule in
Znaim u. die Lehrerbildungsanstalt
in Krems und lebt (1900) als Lehrer
zu Platt in Niederösterreich.

S:

Er-
logenes u. Erlebtes (Realistische Sk.),
1900. - Anna Römer (R.), 1902.

*Bork, Heinrich,

* am 22. Nov. 1849
zu Posen als der Sohn eines Militär-
oberpfarrers, besuchte d. dort. Fried-
rich-Wilhelms-Gymnasium, später
das Joachimsthalsche Gymnasium in
Berlin u. studierte seit 1868 in Göt-
tingen und Berlin Mathematik und
Naturwissenschaften. Als Freiwilli-
ger im 2. Garde-Reg. z. F. machte er
den Feldzug gegen Frankreich 1870
bis 1871 mit, nahm dann seine Stu-
dien wieder auf u. bestand im Juni
1873 seine Oberlehrerprüfung. Nach-
dem er dann sein Probejahr absolviert
und ein Jahr lang als Hilfslehrer
in Berlin fungiert hatte, wurde er
Michaelis 1875 ordentl. Lehrer am

*

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Bor
Borges, Julie,

geb. am 3. April
1846 in Warendorf, lebt (1888) in
Münſter (Weſtfalen).

S:

Tricotrin
(R.); III, 1871.

Borgias-Schmid, Franz von,


ſiehe Franz Schmid!

*Borgſtede, Emmy von,

wurde
am 31. Aug. 1864 zu Leppin in Pom-
mern auf dem Gute ihres Vaters ge-
boren. Reichtum und Glück ſtanden
an ihrer Wiege; aber das Kriegsjahr
1870 war ſchwer und hart, und als
das deutſche Vaterland in herrlichem
Glanze erneut worden, verließ der
Vater ſein Heim, an Geld und Gut
verarmt, aber reich an gutem Gewiſ-
ſen. So kamen nach der glücklichen
Kinderzeit harte Arbeitjahre u. noch
härtere der Selbſterziehung u. Über-
windung. Emmys Wunſche, Diako-
niſſin zu werden, widerſetzten ſich die
Eltern hartnäckig, und ſo nahm ſie
ſpäter im Solling u. dann in Ober-
ſchleſien Stellungen als Erzieherin
an. Das Leben in idylliſcher Land-
und Waldeinſamkeit ſtärkte ihre von
früheſter Jugend an gehegte Liebe
zur herrlichen Natur und damit den
Hang zur Poeſie. Bald erprobte ſie
ihr dichteriſches Talent in Novellen
und Erzählungen, die in den verſchie-
denſten Tagesblättern zum Abdruck
gelangten. Seit 1891 lebt ſie im engen
Verein mit ihrer jüngeren Schweſter
Elſe, die ſich auch ſchriftſtelleriſch be-
tätigt, in Friedrichsfelde bei Berlin.
Selbſtändig erſchien bisher

S:

Jo-
hannes Demut (N.), 1900. – Der
Schmied von Ellerborn. Jn ſtürmi-
ſcher Zeit (2 En.), 1902. – Schickſale
(Nn.), 1903. – Moorbach. Siehe, das
ſind deine Götter (2 Nn.), 1904. –
Die Roſe von Lemberg (N.), 1906.

*Borgſtede, Elſe von,

jüngere
Schweſter der vorigen, * am 10. März
1866 zu Leppin in Pommern, hat ſich
nach einer ernſten u. einſamen Jugend
frühe der Dichtkunſt zugewandt und
zahlreiche Märchen und Kinderlieder
für Jugendzeitſchriften geliefert. Aus
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Bor
all ihren Arbeiten ſpricht eine ſtark
ausgeprägte Liebe zur Natur. Jhr
äußeres Leben bot wenig Verände-
rung, und lebt ſie ſeit Jahren mit
ihrer Schweſter Emmy vereint in Ber-
lin oder den Vororten dieſer Stadt
(jetzt: Friedrichsfelde).

S:

Um ein
Kochrezept (Dram. Szene), 1902. –
Knecht Ruprechts Macht (Märchenſp.),
1904. – Der Feſtkuchen (Schw.), 1911.

*Borgwardt, Friedrich,

geb. am
26. Sept. 1871 zu Wolgaſt in Pom-
mern als Sohn eines Schiffskapitäns,
verlebte ſeine Jugendzeit in der ge-
ſchichtlich wie landſchaftlich gleich an-
ziehenden Heimatſtadt und beſuchte
hier bis 1887 die Realſchule. Dann
kam er nach Stralſund, um ſich dem
Berufe eines Kaufmanns zu widmen,
u. wirkte als ſolcher danach in Wol-
gaſt, Mannheim und gegenwärtig in
Berlin, immer neben ſeinem Berufe
auch literariſch tätig.

S:

Siegende
Jugend (Ge.), 1899. – Regenwetter
(Plauderſtunde eines Poeten), 1901.

Borimann, Karl,

* am 29. Okt.
1869 zu Poppitz in Mähren, abſol-
vierte die Landes-Oberrealſchule in
Znaim u. die Lehrerbildungsanſtalt
in Krems und lebt (1900) als Lehrer
zu Platt in Niederöſterreich.

S:

Er-
logenes u. Erlebtes (Realiſtiſche Sk.),
1900. – Anna Römer (R.), 1902.

*Bork, Heinrich,

* am 22. Nov. 1849
zu Poſen als der Sohn eines Militär-
oberpfarrers, beſuchte d. dort. Fried-
rich-Wilhelms-Gymnaſium, ſpäter
das Joachimsthalſche Gymnaſium in
Berlin u. ſtudierte ſeit 1868 in Göt-
tingen und Berlin Mathematik und
Naturwiſſenſchaften. Als Freiwilli-
ger im 2. Garde-Reg. z. F. machte er
den Feldzug gegen Frankreich 1870
bis 1871 mit, nahm dann ſeine Stu-
dien wieder auf u. beſtand im Juni
1873 ſeine Oberlehrerprüfung. Nach-
dem er dann ſein Probejahr abſolviert
und ein Jahr lang als Hilfslehrer
in Berlin fungiert hatte, wurde er
Michaelis 1875 ordentl. Lehrer am

*
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[299/0303] Bor Bor Borges, Julie, geb. am 3. April 1846 in Warendorf, lebt (1888) in Münſter (Weſtfalen). S: Tricotrin (R.); III, 1871. Borgias-Schmid, Franz von, ſiehe Franz Schmid! *Borgſtede, Emmy von, wurde am 31. Aug. 1864 zu Leppin in Pom- mern auf dem Gute ihres Vaters ge- boren. Reichtum und Glück ſtanden an ihrer Wiege; aber das Kriegsjahr 1870 war ſchwer und hart, und als das deutſche Vaterland in herrlichem Glanze erneut worden, verließ der Vater ſein Heim, an Geld und Gut verarmt, aber reich an gutem Gewiſ- ſen. So kamen nach der glücklichen Kinderzeit harte Arbeitjahre u. noch härtere der Selbſterziehung u. Über- windung. Emmys Wunſche, Diako- niſſin zu werden, widerſetzten ſich die Eltern hartnäckig, und ſo nahm ſie ſpäter im Solling u. dann in Ober- ſchleſien Stellungen als Erzieherin an. Das Leben in idylliſcher Land- und Waldeinſamkeit ſtärkte ihre von früheſter Jugend an gehegte Liebe zur herrlichen Natur und damit den Hang zur Poeſie. Bald erprobte ſie ihr dichteriſches Talent in Novellen und Erzählungen, die in den verſchie- denſten Tagesblättern zum Abdruck gelangten. Seit 1891 lebt ſie im engen Verein mit ihrer jüngeren Schweſter Elſe, die ſich auch ſchriftſtelleriſch be- tätigt, in Friedrichsfelde bei Berlin. Selbſtändig erſchien bisher S: Jo- hannes Demut (N.), 1900. – Der Schmied von Ellerborn. Jn ſtürmi- ſcher Zeit (2 En.), 1902. – Schickſale (Nn.), 1903. – Moorbach. Siehe, das ſind deine Götter (2 Nn.), 1904. – Die Roſe von Lemberg (N.), 1906. *Borgſtede, Elſe von, jüngere Schweſter der vorigen, * am 10. März 1866 zu Leppin in Pommern, hat ſich nach einer ernſten u. einſamen Jugend frühe der Dichtkunſt zugewandt und zahlreiche Märchen und Kinderlieder für Jugendzeitſchriften geliefert. Aus all ihren Arbeiten ſpricht eine ſtark ausgeprägte Liebe zur Natur. Jhr äußeres Leben bot wenig Verände- rung, und lebt ſie ſeit Jahren mit ihrer Schweſter Emmy vereint in Ber- lin oder den Vororten dieſer Stadt (jetzt: Friedrichsfelde). S: Um ein Kochrezept (Dram. Szene), 1902. – Knecht Ruprechts Macht (Märchenſp.), 1904. – Der Feſtkuchen (Schw.), 1911. *Borgwardt, Friedrich, geb. am 26. Sept. 1871 zu Wolgaſt in Pom- mern als Sohn eines Schiffskapitäns, verlebte ſeine Jugendzeit in der ge- ſchichtlich wie landſchaftlich gleich an- ziehenden Heimatſtadt und beſuchte hier bis 1887 die Realſchule. Dann kam er nach Stralſund, um ſich dem Berufe eines Kaufmanns zu widmen, u. wirkte als ſolcher danach in Wol- gaſt, Mannheim und gegenwärtig in Berlin, immer neben ſeinem Berufe auch literariſch tätig. S: Siegende Jugend (Ge.), 1899. – Regenwetter (Plauderſtunde eines Poeten), 1901. Borimann, Karl, * am 29. Okt. 1869 zu Poppitz in Mähren, abſol- vierte die Landes-Oberrealſchule in Znaim u. die Lehrerbildungsanſtalt in Krems und lebt (1900) als Lehrer zu Platt in Niederöſterreich. S: Er- logenes u. Erlebtes (Realiſtiſche Sk.), 1900. – Anna Römer (R.), 1902. *Bork, Heinrich, * am 22. Nov. 1849 zu Poſen als der Sohn eines Militär- oberpfarrers, beſuchte d. dort. Fried- rich-Wilhelms-Gymnaſium, ſpäter das Joachimsthalſche Gymnaſium in Berlin u. ſtudierte ſeit 1868 in Göt- tingen und Berlin Mathematik und Naturwiſſenſchaften. Als Freiwilli- ger im 2. Garde-Reg. z. F. machte er den Feldzug gegen Frankreich 1870 bis 1871 mit, nahm dann ſeine Stu- dien wieder auf u. beſtand im Juni 1873 ſeine Oberlehrerprüfung. Nach- dem er dann ſein Probejahr abſolviert und ein Jahr lang als Hilfslehrer in Berlin fungiert hatte, wurde er Michaelis 1875 ordentl. Lehrer am *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/303>, abgerufen am 24.04.2024.