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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bos
Muße, sich als Schriftsteller auf theo-
logischem Gebiete zu betätigen. So
angenehm dieser Wirkungskreis auch
für B. war, so mochte er doch den
Ruf seiner ersten Gemeinde in Phila-
delphia nicht ablehnen, und so wirkt
er denn seit dem März 1906 als Pa-
stor an der St. Paulus-Gemeinde in
dieser Stadt.

S:

Aus der alten und
neuen Heimat (Erlebtes u. Empfun-
denes), 1903.

*Bosse, Heinrich Christoph Fried-
rich
,

pseud. Heinrich Friedrich,
wurde am 14. Januar 1848 zu Hessen
im Braunschweigischen als der Sohn
eines Stellmachers und Kossathen ge-
boren und, da er mit fünf Jahren
völlig verwaist war, in dem benach-
barten Dorfe Klein-Winnigstedt von
Verwandten erzogen, bis er 1858 sei-
nem älteren Bruder zur Pflege über-
geben ward. Nach seiner Konfirma-
tion kam er zu einem Maler in Schöp-
penstedt in die Lehre, arbeitete dann
als Geselle in verschiedenen Städten
Norddeutschlands, besuchte 1870 die
Bauschule in Holzminden, ging dann
nach Leipzig, Stuttgart, München,
Regensburg, Graz und Dresden, wo
er überall als Maler arbeitete u. die
Arbeiterbildungs- oder ähnliche Ver-
eine zur Fortbildung besuchte. Jm
Frühjahr 1874 kehrte er nach Leipzig
zurück u. ließ sich im August d. J. da-
selbst als selbständiger Maler nieder.
Als Glied der sozialdemokratischen
Partei gründete er hier nach Erlaß
des Sozialistengesetzes (1878) den
Fortbildungsverein für Arbeiter, den
er, mit einigen Unterbrechungen, bis
heute geleitet hat. Diese Tätigkeit
führte ihn bald zur Abfassung ver-
schiedener Festspiele und dramatischer
Dichtungen, welche in dem Vereine
zur Aufführung gelangten. Vom
März 1894 bis 1895 gab er auch ein
neues Blatt für die deutschen Arbei-
ter- und Volksbildungs-Vereine,
"Sturmglocken", heraus.

S:

Die
Alten und die Neuen (Festsp.), 1888.
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Bos
- Unsere Jdeale (Fesp.), 1889. - Die
Arbeitervereine haben doch eine Zu-
kunft! (Soz. Bild), 1890. - Der erste
Mai (Dram. Zeitbild), 1890. - Der
Kampf um die Wissenschaft (Zeitbild),
1891. - Jm Kampf (Dr.), 1892. -
Eine Frau mit Vorurteilen (Schw.),
1893. 3. A. 1899. - Verschiedene Welt-
anschauungen (Sozial. Bild), 1894.
- Die Sozialdemokraten kommen!
(Ländl. Komödie), 1905. - Gewissens-
freiheit (Sozial. Bild), 1905.

Boesser, Julius,

pseud. Julius
vom Hag
, wurde am 8. Juli 1842
im Oberhessischen geboren, kam in
jugendlichem Alter mit seiner Familie
in das Saarbrücker Land, erhielt erst
eine humanistische u. dann eine höhere
mathematisch-naturwissenschaftliche
Bildung und wandte sich darauf der
Berglaufbahn zu. Er lebt seit Jahr-
zehnten als Privat-Bergwerksdirek-
tor a. D. in Köln a. Rh. Außer meh-
reren Werken in französisch. Sprache
veröffentlichte er

S:

Don Juan in der
Klemme (Lsp.), 1882. - Das Wunder
von Salerno (Schsp.), 1905.

*Boßhart, Jakob,

geb. am 7. Aug.
1862 als Sohn eines Landwirts in
Hunzikon-Embrach (Kanton Zürich),
widmete sich im Seminar zu Küßnacht
dem Berufe eines Lehrers und wirkte
als solcher 1882-85 am Benderschen
Erziehungsinstitut in Weinheim a. d.
Bergstraße (Hessen). Gleichzeitig stu-
dierte er in dem nahen Heidelberg
germanische u. romanische Philologie.
Dieses Studium setzte er dann in Zü-
rich und Paris fort, promovierte im
Herbst 1887 in Zürich mit einer Ar-
beit über die "Flexionsendungen des
schweizerisch-deutschen Verbums" und
verbrachte die beiden folgenden Jahre,
mit Sprach- u. Kunststudien beschäf-
tigt, in England und Jtalien. 1890
wurde er Lehrer des Französischen an
der Kantonsschule in Zürich, 1896
Professor am Lehrerseminar in Küß-
nacht u. 1899 Rektor des kantonalen
Gymnasiums in Zürich. Den Winter

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Boſ
Muße, ſich als Schriftſteller auf theo-
logiſchem Gebiete zu betätigen. So
angenehm dieſer Wirkungskreis auch
für B. war, ſo mochte er doch den
Ruf ſeiner erſten Gemeinde in Phila-
delphia nicht ablehnen, und ſo wirkt
er denn ſeit dem März 1906 als Pa-
ſtor an der St. Paulus-Gemeinde in
dieſer Stadt.

S:

Aus der alten und
neuen Heimat (Erlebtes u. Empfun-
denes), 1903.

*Boſſe, Heinrich Chriſtoph Fried-
rich
,

pſeud. Heinrich Friedrich,
wurde am 14. Januar 1848 zu Heſſen
im Braunſchweigiſchen als der Sohn
eines Stellmachers und Koſſathen ge-
boren und, da er mit fünf Jahren
völlig verwaiſt war, in dem benach-
barten Dorfe Klein-Winnigſtedt von
Verwandten erzogen, bis er 1858 ſei-
nem älteren Bruder zur Pflege über-
geben ward. Nach ſeiner Konfirma-
tion kam er zu einem Maler in Schöp-
penſtedt in die Lehre, arbeitete dann
als Geſelle in verſchiedenen Städten
Norddeutſchlands, beſuchte 1870 die
Bauſchule in Holzminden, ging dann
nach Leipzig, Stuttgart, München,
Regensburg, Graz und Dresden, wo
er überall als Maler arbeitete u. die
Arbeiterbildungs- oder ähnliche Ver-
eine zur Fortbildung beſuchte. Jm
Frühjahr 1874 kehrte er nach Leipzig
zurück u. ließ ſich im Auguſt d. J. da-
ſelbſt als ſelbſtändiger Maler nieder.
Als Glied der ſozialdemokratiſchen
Partei gründete er hier nach Erlaß
des Sozialiſtengeſetzes (1878) den
Fortbildungsverein für Arbeiter, den
er, mit einigen Unterbrechungen, bis
heute geleitet hat. Dieſe Tätigkeit
führte ihn bald zur Abfaſſung ver-
ſchiedener Feſtſpiele und dramatiſcher
Dichtungen, welche in dem Vereine
zur Aufführung gelangten. Vom
März 1894 bis 1895 gab er auch ein
neues Blatt für die deutſchen Arbei-
ter- und Volksbildungs-Vereine,
„Sturmglocken“, heraus.

S:

Die
Alten und die Neuen (Feſtſp.), 1888.
[Spaltenumbruch]

Boſ
– Unſere Jdeale (Feſp.), 1889. – Die
Arbeitervereine haben doch eine Zu-
kunft! (Soz. Bild), 1890. – Der erſte
Mai (Dram. Zeitbild), 1890. – Der
Kampf um die Wiſſenſchaft (Zeitbild),
1891. – Jm Kampf (Dr.), 1892. –
Eine Frau mit Vorurteilen (Schw.),
1893. 3. A. 1899. – Verſchiedene Welt-
anſchauungen (Sozial. Bild), 1894.
– Die Sozialdemokraten kommen!
(Ländl. Komödie), 1905. – Gewiſſens-
freiheit (Sozial. Bild), 1905.

Boeſſer, Julius,

pſeud. Julius
vom Hag
, wurde am 8. Juli 1842
im Oberheſſiſchen geboren, kam in
jugendlichem Alter mit ſeiner Familie
in das Saarbrücker Land, erhielt erſt
eine humaniſtiſche u. dann eine höhere
mathematiſch-naturwiſſenſchaftliche
Bildung und wandte ſich darauf der
Berglaufbahn zu. Er lebt ſeit Jahr-
zehnten als Privat-Bergwerksdirek-
tor a. D. in Köln a. Rh. Außer meh-
reren Werken in franzöſiſch. Sprache
veröffentlichte er

S:

Don Juan in der
Klemme (Lſp.), 1882. – Das Wunder
von Salerno (Schſp.), 1905.

*Boßhart, Jakob,

geb. am 7. Aug.
1862 als Sohn eines Landwirts in
Hunzikon-Embrach (Kanton Zürich),
widmete ſich im Seminar zu Küßnacht
dem Berufe eines Lehrers und wirkte
als ſolcher 1882–85 am Benderſchen
Erziehungsinſtitut in Weinheim a. d.
Bergſtraße (Heſſen). Gleichzeitig ſtu-
dierte er in dem nahen Heidelberg
germaniſche u. romaniſche Philologie.
Dieſes Studium ſetzte er dann in Zü-
rich und Paris fort, promovierte im
Herbſt 1887 in Zürich mit einer Ar-
beit über die „Flexionsendungen des
ſchweizeriſch-deutſchen Verbums“ und
verbrachte die beiden folgenden Jahre,
mit Sprach- u. Kunſtſtudien beſchäf-
tigt, in England und Jtalien. 1890
wurde er Lehrer des Franzöſiſchen an
der Kantonsſchule in Zürich, 1896
Profeſſor am Lehrerſeminar in Küß-
nacht u. 1899 Rektor des kantonalen
Gymnaſiums in Zürich. Den Winter

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[308/0312] Boſ Boſ Muße, ſich als Schriftſteller auf theo- logiſchem Gebiete zu betätigen. So angenehm dieſer Wirkungskreis auch für B. war, ſo mochte er doch den Ruf ſeiner erſten Gemeinde in Phila- delphia nicht ablehnen, und ſo wirkt er denn ſeit dem März 1906 als Pa- ſtor an der St. Paulus-Gemeinde in dieſer Stadt. S: Aus der alten und neuen Heimat (Erlebtes u. Empfun- denes), 1903. *Boſſe, Heinrich Chriſtoph Fried- rich, pſeud. Heinrich Friedrich, wurde am 14. Januar 1848 zu Heſſen im Braunſchweigiſchen als der Sohn eines Stellmachers und Koſſathen ge- boren und, da er mit fünf Jahren völlig verwaiſt war, in dem benach- barten Dorfe Klein-Winnigſtedt von Verwandten erzogen, bis er 1858 ſei- nem älteren Bruder zur Pflege über- geben ward. Nach ſeiner Konfirma- tion kam er zu einem Maler in Schöp- penſtedt in die Lehre, arbeitete dann als Geſelle in verſchiedenen Städten Norddeutſchlands, beſuchte 1870 die Bauſchule in Holzminden, ging dann nach Leipzig, Stuttgart, München, Regensburg, Graz und Dresden, wo er überall als Maler arbeitete u. die Arbeiterbildungs- oder ähnliche Ver- eine zur Fortbildung beſuchte. Jm Frühjahr 1874 kehrte er nach Leipzig zurück u. ließ ſich im Auguſt d. J. da- ſelbſt als ſelbſtändiger Maler nieder. Als Glied der ſozialdemokratiſchen Partei gründete er hier nach Erlaß des Sozialiſtengeſetzes (1878) den Fortbildungsverein für Arbeiter, den er, mit einigen Unterbrechungen, bis heute geleitet hat. Dieſe Tätigkeit führte ihn bald zur Abfaſſung ver- ſchiedener Feſtſpiele und dramatiſcher Dichtungen, welche in dem Vereine zur Aufführung gelangten. Vom März 1894 bis 1895 gab er auch ein neues Blatt für die deutſchen Arbei- ter- und Volksbildungs-Vereine, „Sturmglocken“, heraus. S: Die Alten und die Neuen (Feſtſp.), 1888. – Unſere Jdeale (Feſp.), 1889. – Die Arbeitervereine haben doch eine Zu- kunft! (Soz. Bild), 1890. – Der erſte Mai (Dram. Zeitbild), 1890. – Der Kampf um die Wiſſenſchaft (Zeitbild), 1891. – Jm Kampf (Dr.), 1892. – Eine Frau mit Vorurteilen (Schw.), 1893. 3. A. 1899. – Verſchiedene Welt- anſchauungen (Sozial. Bild), 1894. – Die Sozialdemokraten kommen! (Ländl. Komödie), 1905. – Gewiſſens- freiheit (Sozial. Bild), 1905. Boeſſer, Julius, pſeud. Julius vom Hag, wurde am 8. Juli 1842 im Oberheſſiſchen geboren, kam in jugendlichem Alter mit ſeiner Familie in das Saarbrücker Land, erhielt erſt eine humaniſtiſche u. dann eine höhere mathematiſch-naturwiſſenſchaftliche Bildung und wandte ſich darauf der Berglaufbahn zu. Er lebt ſeit Jahr- zehnten als Privat-Bergwerksdirek- tor a. D. in Köln a. Rh. Außer meh- reren Werken in franzöſiſch. Sprache veröffentlichte er S: Don Juan in der Klemme (Lſp.), 1882. – Das Wunder von Salerno (Schſp.), 1905. *Boßhart, Jakob, geb. am 7. Aug. 1862 als Sohn eines Landwirts in Hunzikon-Embrach (Kanton Zürich), widmete ſich im Seminar zu Küßnacht dem Berufe eines Lehrers und wirkte als ſolcher 1882–85 am Benderſchen Erziehungsinſtitut in Weinheim a. d. Bergſtraße (Heſſen). Gleichzeitig ſtu- dierte er in dem nahen Heidelberg germaniſche u. romaniſche Philologie. Dieſes Studium ſetzte er dann in Zü- rich und Paris fort, promovierte im Herbſt 1887 in Zürich mit einer Ar- beit über die „Flexionsendungen des ſchweizeriſch-deutſchen Verbums“ und verbrachte die beiden folgenden Jahre, mit Sprach- u. Kunſtſtudien beſchäf- tigt, in England und Jtalien. 1890 wurde er Lehrer des Franzöſiſchen an der Kantonsſchule in Zürich, 1896 Profeſſor am Lehrerſeminar in Küß- nacht u. 1899 Rektor des kantonalen Gymnaſiums in Zürich. Den Winter *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/312>, abgerufen am 28.03.2024.