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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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boren, wo sein Vater Hauptmann in
hannöverschen Diensten war. Er ver-
lor denselben sehr frühe und trat, 14
Jahre alt, zu Ronneburg in eine
Buchhandlung ein. Später kam er
nach München, Bamberg, Graz und
Genf. Schon im Jahre 1848 begann
er einzelne literarische Aufsätze in die
Öffentlichkeit zu bringen; in München
schrieb er 1853 die ersten größeren
Novellen, und in Graz führte er 1855
bis 1856 die Redaktion eines vielge-
lesenen Blattes, "Der Aufmerksame".
Jm Jahre 1858 gründete er sich zu
Nürnberg sein Heim, und diese Stadt
bot ihm manche Gelegenheit zur Ent-
faltung seines Talents. Doch fühlte
er sich stets beengt durch die eigen-
tümlichen Verhältnisse daselbst, die
sich mehr dem praktischen als dem gei-
stigen Leben zuneigen. Erst als er
nach mancher Enttäuschung und bit-
teren Erfahrung festen Fuß in Mün-
chen gefaßt (1865), gelang es ihm,
seinem Streben Erfolg und Anerken-
nung zu verschaffen. Doch starb er
bereits am 17. August 1873 daselbst.

S:

Vor und hinter den Kulissen; VI,
1866-70. - Oberitalische Fahrten,
1869. - Novellen; III, 1871. - No-
vellen. 2. Samml. III, 1873. - Mit-
telitalische Fahrten, 1. Band, 1878.

*Dencker, Willi,

wurde am 1. Febr.
1881 in Berlin als der Sohn eines
Kaufmanns geboren, hatte als sechs-
jähriger Knabe das Unglück, sich durch
einen Unfall eine Rückgratsverkrüm-
mung und dauernde Kränklichkeit zu-
zuziehen, die sich erst vom 18. Jahre
an zum Bessern wandte. Der Schul-
besuch des talentvollen Knaben wurde
daher häufig unterbrochen und mit
15 Jahren mußte er die Sekunda der
Realschule für immer verlassen. Er
war seitdem im väterlichen Geschäft
tätig, begann aber zu gleicher Zeit
seine schriftstellerische Tätigkeit, in-
dem er noch im J. 1896 sein Drama
"Adolf von Nassau" schrieb und ver-
öffentlichte. Eine Reihe weiterer Dich-
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Den
tungen folgte, u. andere harren noch
der Ausgabe. Jm Jahre 1905 gab
er die deutsche Monatsschrift für zeit-
genössische Literatur, Kunst, Ethik u.
Kritik, "Der Weg" heraus. Nach dem
Austritt aus dem väterlichen Geschäft
wurde er seit 1903 im Dienste des
Berliner Magistrats diätarisch be-
schäftigt u. nach einigen Jahren defi-
nitiv als Assistent angestellt.

S:

Adolf
von Nassau (Tr.), 1896. - Mensch u.
Gott. Von Mysterien des Lebens
(Ge.), 1901. - Die Brautnacht der
Königin (Dram. D.), 1901. - Vagan-
tenlieder (Ge.), 1901. (Die drei letz-
ten vereinigt unter d. T.: Poetische
Schriften, 1901). - Heiland Pflicht
(Dr., mit Ph. Denzel), 1903. - Der
grüne Graf (Phantasiespiel), 1903. -
Der Vulkan (Dramat. D.), 1904. -
Schönheit (Dram. D.), 1905. - Sinn-
liche Seele (Ge.), 1905. - Von meinen
Erdenspuren (Ge.), 1905. - Allerlei
Unkraut (Ge.), 1905. - Das Buch der
Prologe, 1909.

*Denffer, August Nicolai Eugen,


wurde am 7. Juli (a. St.) 1827 zu
Mitau in Kurland als der Sohn eines
russischen Majors geboren, erhielt
seine Bildung im Pastorat Wahnen
und auf den Gymnasien zu Mitau
und Hasenpoth, studierte 1847-51 in
Dorpat Geschichte, wirkte von 1852
bis 1856 in Riga u. in Kurland auf
dem Lande als Hauslehrer u. unter-
nahm dann eine 14 monatige Reise
durch Deutschland, Frankreich, Al-
gerien, Spanien und England. Nach
seiner Rückkehr ließ er sich 1857 in
Riga als Privatlehrer nieder u. starb
daselbst am 11. Jan. (a. St.) 1888.

S:

Gedichte, 1853. 2. A. 1868. -
Mein Kranz und meine Burg (Neue
Ge.), 1870. - Mein Feld (Erzählnde.
Ge.), 1878.

*Deninger, Albert,

geb. am 23.
Juli 1851 in Mainz, studierte in Hei-
delberg, Berlin und Leipzig Natur-
wissenschaften, holte sich in Heidelberg
die Würde eines Dr. phil. und war

*


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Den
boren, wo ſein Vater Hauptmann in
hannöverſchen Dienſten war. Er ver-
lor denſelben ſehr frühe und trat, 14
Jahre alt, zu Ronneburg in eine
Buchhandlung ein. Später kam er
nach München, Bamberg, Graz und
Genf. Schon im Jahre 1848 begann
er einzelne literariſche Aufſätze in die
Öffentlichkeit zu bringen; in München
ſchrieb er 1853 die erſten größeren
Novellen, und in Graz führte er 1855
bis 1856 die Redaktion eines vielge-
leſenen Blattes, „Der Aufmerkſame“.
Jm Jahre 1858 gründete er ſich zu
Nürnberg ſein Heim, und dieſe Stadt
bot ihm manche Gelegenheit zur Ent-
faltung ſeines Talents. Doch fühlte
er ſich ſtets beengt durch die eigen-
tümlichen Verhältniſſe daſelbſt, die
ſich mehr dem praktiſchen als dem gei-
ſtigen Leben zuneigen. Erſt als er
nach mancher Enttäuſchung und bit-
teren Erfahrung feſten Fuß in Mün-
chen gefaßt (1865), gelang es ihm,
ſeinem Streben Erfolg und Anerken-
nung zu verſchaffen. Doch ſtarb er
bereits am 17. Auguſt 1873 daſelbſt.

S:

Vor und hinter den Kuliſſen; VI,
1866–70. – Oberitaliſche Fahrten,
1869. – Novellen; III, 1871. – No-
vellen. 2. Samml. III, 1873. – Mit-
telitaliſche Fahrten, 1. Band, 1878.

*Dencker, Willi,

wurde am 1. Febr.
1881 in Berlin als der Sohn eines
Kaufmanns geboren, hatte als ſechs-
jähriger Knabe das Unglück, ſich durch
einen Unfall eine Rückgratsverkrüm-
mung und dauernde Kränklichkeit zu-
zuziehen, die ſich erſt vom 18. Jahre
an zum Beſſern wandte. Der Schul-
beſuch des talentvollen Knaben wurde
daher häufig unterbrochen und mit
15 Jahren mußte er die Sekunda der
Realſchule für immer verlaſſen. Er
war ſeitdem im väterlichen Geſchäft
tätig, begann aber zu gleicher Zeit
ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, in-
dem er noch im J. 1896 ſein Drama
„Adolf von Naſſau“ ſchrieb und ver-
öffentlichte. Eine Reihe weiterer Dich-
[Spaltenumbruch]

Den
tungen folgte, u. andere harren noch
der Ausgabe. Jm Jahre 1905 gab
er die deutſche Monatsſchrift für zeit-
genöſſiſche Literatur, Kunſt, Ethik u.
Kritik, „Der Weg“ heraus. Nach dem
Austritt aus dem väterlichen Geſchäft
wurde er ſeit 1903 im Dienſte des
Berliner Magiſtrats diätariſch be-
ſchäftigt u. nach einigen Jahren defi-
nitiv als Aſſiſtent angeſtellt.

S:

Adolf
von Naſſau (Tr.), 1896. – Menſch u.
Gott. Von Myſterien des Lebens
(Ge.), 1901. – Die Brautnacht der
Königin (Dram. D.), 1901. – Vagan-
tenlieder (Ge.), 1901. (Die drei letz-
ten vereinigt unter d. T.: Poetiſche
Schriften, 1901). – Heiland Pflicht
(Dr., mit Ph. Denzel), 1903. – Der
grüne Graf (Phantaſieſpiel), 1903. –
Der Vulkan (Dramat. D.), 1904. –
Schönheit (Dram. D.), 1905. – Sinn-
liche Seele (Ge.), 1905. – Von meinen
Erdenſpuren (Ge.), 1905. – Allerlei
Unkraut (Ge.), 1905. – Das Buch der
Prologe, 1909.

*Denffer, Auguſt Nicolai Eugen,


wurde am 7. Juli (a. St.) 1827 zu
Mitau in Kurland als der Sohn eines
ruſſiſchen Majors geboren, erhielt
ſeine Bildung im Paſtorat Wahnen
und auf den Gymnaſien zu Mitau
und Haſenpoth, ſtudierte 1847–51 in
Dorpat Geſchichte, wirkte von 1852
bis 1856 in Riga u. in Kurland auf
dem Lande als Hauslehrer u. unter-
nahm dann eine 14 monatige Reiſe
durch Deutſchland, Frankreich, Al-
gerien, Spanien und England. Nach
ſeiner Rückkehr ließ er ſich 1857 in
Riga als Privatlehrer nieder u. ſtarb
daſelbſt am 11. Jan. (a. St.) 1888.

S:

Gedichte, 1853. 2. A. 1868. –
Mein Kranz und meine Burg (Neue
Ge.), 1870. – Mein Feld (Erzählnde.
Ge.), 1878.

*Deninger, Albert,

geb. am 23.
Juli 1851 in Mainz, ſtudierte in Hei-
delberg, Berlin und Leipzig Natur-
wiſſenſchaften, holte ſich in Heidelberg
die Würde eines Dr. phil. und war

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[478/0482] Den Den boren, wo ſein Vater Hauptmann in hannöverſchen Dienſten war. Er ver- lor denſelben ſehr frühe und trat, 14 Jahre alt, zu Ronneburg in eine Buchhandlung ein. Später kam er nach München, Bamberg, Graz und Genf. Schon im Jahre 1848 begann er einzelne literariſche Aufſätze in die Öffentlichkeit zu bringen; in München ſchrieb er 1853 die erſten größeren Novellen, und in Graz führte er 1855 bis 1856 die Redaktion eines vielge- leſenen Blattes, „Der Aufmerkſame“. Jm Jahre 1858 gründete er ſich zu Nürnberg ſein Heim, und dieſe Stadt bot ihm manche Gelegenheit zur Ent- faltung ſeines Talents. Doch fühlte er ſich ſtets beengt durch die eigen- tümlichen Verhältniſſe daſelbſt, die ſich mehr dem praktiſchen als dem gei- ſtigen Leben zuneigen. Erſt als er nach mancher Enttäuſchung und bit- teren Erfahrung feſten Fuß in Mün- chen gefaßt (1865), gelang es ihm, ſeinem Streben Erfolg und Anerken- nung zu verſchaffen. Doch ſtarb er bereits am 17. Auguſt 1873 daſelbſt. S: Vor und hinter den Kuliſſen; VI, 1866–70. – Oberitaliſche Fahrten, 1869. – Novellen; III, 1871. – No- vellen. 2. Samml. III, 1873. – Mit- telitaliſche Fahrten, 1. Band, 1878. *Dencker, Willi, wurde am 1. Febr. 1881 in Berlin als der Sohn eines Kaufmanns geboren, hatte als ſechs- jähriger Knabe das Unglück, ſich durch einen Unfall eine Rückgratsverkrüm- mung und dauernde Kränklichkeit zu- zuziehen, die ſich erſt vom 18. Jahre an zum Beſſern wandte. Der Schul- beſuch des talentvollen Knaben wurde daher häufig unterbrochen und mit 15 Jahren mußte er die Sekunda der Realſchule für immer verlaſſen. Er war ſeitdem im väterlichen Geſchäft tätig, begann aber zu gleicher Zeit ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, in- dem er noch im J. 1896 ſein Drama „Adolf von Naſſau“ ſchrieb und ver- öffentlichte. Eine Reihe weiterer Dich- tungen folgte, u. andere harren noch der Ausgabe. Jm Jahre 1905 gab er die deutſche Monatsſchrift für zeit- genöſſiſche Literatur, Kunſt, Ethik u. Kritik, „Der Weg“ heraus. Nach dem Austritt aus dem väterlichen Geſchäft wurde er ſeit 1903 im Dienſte des Berliner Magiſtrats diätariſch be- ſchäftigt u. nach einigen Jahren defi- nitiv als Aſſiſtent angeſtellt. S: Adolf von Naſſau (Tr.), 1896. – Menſch u. Gott. Von Myſterien des Lebens (Ge.), 1901. – Die Brautnacht der Königin (Dram. D.), 1901. – Vagan- tenlieder (Ge.), 1901. (Die drei letz- ten vereinigt unter d. T.: Poetiſche Schriften, 1901). – Heiland Pflicht (Dr., mit Ph. Denzel), 1903. – Der grüne Graf (Phantaſieſpiel), 1903. – Der Vulkan (Dramat. D.), 1904. – Schönheit (Dram. D.), 1905. – Sinn- liche Seele (Ge.), 1905. – Von meinen Erdenſpuren (Ge.), 1905. – Allerlei Unkraut (Ge.), 1905. – Das Buch der Prologe, 1909. *Denffer, Auguſt Nicolai Eugen, wurde am 7. Juli (a. St.) 1827 zu Mitau in Kurland als der Sohn eines ruſſiſchen Majors geboren, erhielt ſeine Bildung im Paſtorat Wahnen und auf den Gymnaſien zu Mitau und Haſenpoth, ſtudierte 1847–51 in Dorpat Geſchichte, wirkte von 1852 bis 1856 in Riga u. in Kurland auf dem Lande als Hauslehrer u. unter- nahm dann eine 14 monatige Reiſe durch Deutſchland, Frankreich, Al- gerien, Spanien und England. Nach ſeiner Rückkehr ließ er ſich 1857 in Riga als Privatlehrer nieder u. ſtarb daſelbſt am 11. Jan. (a. St.) 1888. S: Gedichte, 1853. 2. A. 1868. – Mein Kranz und meine Burg (Neue Ge.), 1870. – Mein Feld (Erzählnde. Ge.), 1878. *Deninger, Albert, geb. am 23. Juli 1851 in Mainz, ſtudierte in Hei- delberg, Berlin und Leipzig Natur- wiſſenſchaften, holte ſich in Heidelberg die Würde eines Dr. phil. und war *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/482>, abgerufen am 25.04.2024.