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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Asch
nachbarten Deutsch-Budack, wo er
sechs glückliche Jahre verlebte und
manche wirtschaftliche Neuerungen
zur Hebung des Wohlstandes der Ge-
meinde einführte. Jm Jahre 1899
berief ihn die Gemeinde Dobring zu
ihrem Pfarrer, wo er in rascher Folge
zum Konsistorialrat, Vorstand des
Lehrervereins u. des landwirtschaft-
lichen Bezirksvereins, zum Mitgliede
der Komitatsverwaltung u. anderen
Ehrenämtern gewählt ward. Seit
1904 wirkt er als Pfarrer in Reuß-
markt.

S:

Das neunte Gebot (Dorf-
gesch.), 1908.

Ascharin, Andreas,

geb. am
12. (24. n. St.) Juni 1843 zu Pernau
in Livland, wurde in Dorpat erzogen
u. besuchte das dortige Gymnasium.
Von Jugend auf viel kränkelnd, so
daß er oft Monate, ja Jahre ans
Bett gefesselt war, konnte er erst 1865
zur Universität Dorpat übertreten,
an der er bis 1874 Mathematik und
Jurisprudenz studierte. Als gra-
duierter Student (d. h. nach Erstehung
der Staatsprüfung) wandte er sich
nach Petersburg, wo er Mitarbeiter
der beiden deutschen u. einiger aus-
ländischen Zeitungen war, und folgte
1879 einem Rufe als Lehrer der deut-
schen Sprache und Literatur an das
russische Alexander-Gymnasium in
Riga, an dem er, nachdem er 1883
das Oberlehrerexamen für die ge-
nannten Fächer abgelegt hatte, bis
1895 wirkte. Dann trat er in den
Ruhestand, starb aber bereits am 12.
(24. n. St.) Dezember 1896 in Riga.
Obwohl russischer Nationalität und
griechisch-orthodoxen Glaubens, war
er in Sprache u. Gesinnung ein Deut-
scher.

S:

Dichtungen von Puschkin
u. Lermontoff (Übersetzgn.), 1877. -
Gedichte, 1878. - Russischer Novellen-
schatz; II, 1882. - Nordische Klänge
(Russische Dn. i. deutscher Übertrgg.),
1894. - Schach-Humoresken, 1894.

Aschenbach, Hanna,

Pseud. für
Gretchen Barthelmes; s. d.!

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Asm
Aschenberg, Th. von,

Pseud. für
Therese von Horix; s. d.)

Ascheraden, M. von,

Pseud. für
Marie Baronin von Schultz-
Ascheraden;
s. d.!

Asenijeff, Elsa,

entstammt einer
angesehenen österreichischen Familie,
die dem Kaiserstaate zahlreiche hohe
Militärs und Beamten gestellt hat,
und wurde in Wien geboren. Jhre
Mutter, die sich als hochgebildete Ma-
lerin und Bildhauerin bekannt ge-
macht hat, lenkte durch ihre Tätigkeit
unbewußt den Sinn der Tochter auf
Kunst und Wissenschaft und bestärkte
sie damit in ihrem Hange zum Philo-
sophieren und in ihren dichterischen
Versuchen. Nachdem Elsa die Lehre-
rinnenbildungsanstalt in Wien ab-
solviert und dann noch einen Kur-
sus am Blindeninstitut durchgemacht
hatte, verheiratete sie sich mit einem
hohen bulgarischen Ministerialbeam-
ten namens Nestonoff. Doch war
die Ehe keine glückliche und wurde
dann auch auf Wunsch der jungen
Frau wieder getrennt. Der Drang
nach vertiefter philosophischer Bil-
dung führte sie dann 1899 nach Leip-
zig, wo sie Vorlesungen an der Uni-
versität besuchte und nebenher als
Schriftstellerin tätig war.

S:

Jst
das die Liebe (Kleine psycholog. En.
und Betrachtgn.), 1896. - Sehnsucht,
1898. - Unschuld (Ein modernes Mäd-
chenbuch), 1901. - Tagebuchblätter
einer Emanzipierten, 1902. - Der
Kuß der Maja (Traumfugen über das
Leben), 1903. - Die Schwestern (N.),
1905.

Asmodi,

Pseud. für Burghard
Aßmus;
s. d.!

Asmus, Georg,

* am 28. März
1830 zu Gießen in Hessen, studierte
auf verschiedenen Hochschulen das
Berg- u. Hüttenwesen und wanderte
1862 nach Amerika aus. Dort brachte
er vier Jahre als Direktor einer Kup-
fergrube am Lake Superior zu und
lebte seit 1867 in Neuyork als konsul-

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Aſch
nachbarten Deutſch-Budack, wo er
ſechs glückliche Jahre verlebte und
manche wirtſchaftliche Neuerungen
zur Hebung des Wohlſtandes der Ge-
meinde einführte. Jm Jahre 1899
berief ihn die Gemeinde Dobring zu
ihrem Pfarrer, wo er in raſcher Folge
zum Konſiſtorialrat, Vorſtand des
Lehrervereins u. des landwirtſchaft-
lichen Bezirksvereins, zum Mitgliede
der Komitatsverwaltung u. anderen
Ehrenämtern gewählt ward. Seit
1904 wirkt er als Pfarrer in Reuß-
markt.

S:

Das neunte Gebot (Dorf-
geſch.), 1908.

Aſcharin, Andreas,

geb. am
12. (24. n. St.) Juni 1843 zu Pernau
in Livland, wurde in Dorpat erzogen
u. beſuchte das dortige Gymnaſium.
Von Jugend auf viel kränkelnd, ſo
daß er oft Monate, ja Jahre ans
Bett gefeſſelt war, konnte er erſt 1865
zur Univerſität Dorpat übertreten,
an der er bis 1874 Mathematik und
Jurisprudenz ſtudierte. Als gra-
duierter Student (d. h. nach Erſtehung
der Staatsprüfung) wandte er ſich
nach Petersburg, wo er Mitarbeiter
der beiden deutſchen u. einiger aus-
ländiſchen Zeitungen war, und folgte
1879 einem Rufe als Lehrer der deut-
ſchen Sprache und Literatur an das
ruſſiſche Alexander-Gymnaſium in
Riga, an dem er, nachdem er 1883
das Oberlehrerexamen für die ge-
nannten Fächer abgelegt hatte, bis
1895 wirkte. Dann trat er in den
Ruheſtand, ſtarb aber bereits am 12.
(24. n. St.) Dezember 1896 in Riga.
Obwohl ruſſiſcher Nationalität und
griechiſch-orthodoxen Glaubens, war
er in Sprache u. Geſinnung ein Deut-
ſcher.

S:

Dichtungen von Puſchkin
u. Lermontoff (Überſetzgn.), 1877. –
Gedichte, 1878. – Ruſſiſcher Novellen-
ſchatz; II, 1882. – Nordiſche Klänge
(Ruſſiſche Dn. i. deutſcher Übertrgg.),
1894. – Schach-Humoresken, 1894.

Aſchenbach, Hanna,

Pſeud. für
Gretchen Barthelmes; ſ. d.!

[Spaltenumbruch]
Asm
Aſchenberg, Th. von,

Pſeud. für
Thereſe von Horix; ſ. d.)

Aſcheraden, M. von,

Pſeud. für
Marie Baronin von Schultz-
Aſcheraden;
ſ. d.!

Aſenijeff, Elſa,

entſtammt einer
angeſehenen öſterreichiſchen Familie,
die dem Kaiſerſtaate zahlreiche hohe
Militärs und Beamten geſtellt hat,
und wurde in Wien geboren. Jhre
Mutter, die ſich als hochgebildete Ma-
lerin und Bildhauerin bekannt ge-
macht hat, lenkte durch ihre Tätigkeit
unbewußt den Sinn der Tochter auf
Kunſt und Wiſſenſchaft und beſtärkte
ſie damit in ihrem Hange zum Philo-
ſophieren und in ihren dichteriſchen
Verſuchen. Nachdem Elſa die Lehre-
rinnenbildungsanſtalt in Wien ab-
ſolviert und dann noch einen Kur-
ſus am Blindeninſtitut durchgemacht
hatte, verheiratete ſie ſich mit einem
hohen bulgariſchen Miniſterialbeam-
ten namens Neſtonoff. Doch war
die Ehe keine glückliche und wurde
dann auch auf Wunſch der jungen
Frau wieder getrennt. Der Drang
nach vertiefter philoſophiſcher Bil-
dung führte ſie dann 1899 nach Leip-
zig, wo ſie Vorleſungen an der Uni-
verſität beſuchte und nebenher als
Schriftſtellerin tätig war.

S:

Jſt
das die Liebe (Kleine pſycholog. En.
und Betrachtgn.), 1896. – Sehnſucht,
1898. – Unſchuld (Ein modernes Mäd-
chenbuch), 1901. – Tagebuchblätter
einer Emanzipierten, 1902. – Der
Kuß der Maja (Traumfugen über das
Leben), 1903. – Die Schweſtern (N.),
1905.

Asmodi,

Pſeud. für Burghard
Aßmus;
ſ. d.!

Asmus, Georg,

* am 28. März
1830 zu Gießen in Heſſen, ſtudierte
auf verſchiedenen Hochſchulen das
Berg- u. Hüttenweſen und wanderte
1862 nach Amerika aus. Dort brachte
er vier Jahre als Direktor einer Kup-
fergrube am Lake Superior zu und
lebte ſeit 1867 in Neuyork als konſul-

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[80/0084] Aſch Asm nachbarten Deutſch-Budack, wo er ſechs glückliche Jahre verlebte und manche wirtſchaftliche Neuerungen zur Hebung des Wohlſtandes der Ge- meinde einführte. Jm Jahre 1899 berief ihn die Gemeinde Dobring zu ihrem Pfarrer, wo er in raſcher Folge zum Konſiſtorialrat, Vorſtand des Lehrervereins u. des landwirtſchaft- lichen Bezirksvereins, zum Mitgliede der Komitatsverwaltung u. anderen Ehrenämtern gewählt ward. Seit 1904 wirkt er als Pfarrer in Reuß- markt. S: Das neunte Gebot (Dorf- geſch.), 1908. Aſcharin, Andreas, geb. am 12. (24. n. St.) Juni 1843 zu Pernau in Livland, wurde in Dorpat erzogen u. beſuchte das dortige Gymnaſium. Von Jugend auf viel kränkelnd, ſo daß er oft Monate, ja Jahre ans Bett gefeſſelt war, konnte er erſt 1865 zur Univerſität Dorpat übertreten, an der er bis 1874 Mathematik und Jurisprudenz ſtudierte. Als gra- duierter Student (d. h. nach Erſtehung der Staatsprüfung) wandte er ſich nach Petersburg, wo er Mitarbeiter der beiden deutſchen u. einiger aus- ländiſchen Zeitungen war, und folgte 1879 einem Rufe als Lehrer der deut- ſchen Sprache und Literatur an das ruſſiſche Alexander-Gymnaſium in Riga, an dem er, nachdem er 1883 das Oberlehrerexamen für die ge- nannten Fächer abgelegt hatte, bis 1895 wirkte. Dann trat er in den Ruheſtand, ſtarb aber bereits am 12. (24. n. St.) Dezember 1896 in Riga. Obwohl ruſſiſcher Nationalität und griechiſch-orthodoxen Glaubens, war er in Sprache u. Geſinnung ein Deut- ſcher. S: Dichtungen von Puſchkin u. Lermontoff (Überſetzgn.), 1877. – Gedichte, 1878. – Ruſſiſcher Novellen- ſchatz; II, 1882. – Nordiſche Klänge (Ruſſiſche Dn. i. deutſcher Übertrgg.), 1894. – Schach-Humoresken, 1894. Aſchenbach, Hanna, Pſeud. für Gretchen Barthelmes; ſ. d.! Aſchenberg, Th. von, Pſeud. für Thereſe von Horix; ſ. d.) Aſcheraden, M. von, Pſeud. für Marie Baronin von Schultz- Aſcheraden; ſ. d.! Aſenijeff, Elſa, entſtammt einer angeſehenen öſterreichiſchen Familie, die dem Kaiſerſtaate zahlreiche hohe Militärs und Beamten geſtellt hat, und wurde in Wien geboren. Jhre Mutter, die ſich als hochgebildete Ma- lerin und Bildhauerin bekannt ge- macht hat, lenkte durch ihre Tätigkeit unbewußt den Sinn der Tochter auf Kunſt und Wiſſenſchaft und beſtärkte ſie damit in ihrem Hange zum Philo- ſophieren und in ihren dichteriſchen Verſuchen. Nachdem Elſa die Lehre- rinnenbildungsanſtalt in Wien ab- ſolviert und dann noch einen Kur- ſus am Blindeninſtitut durchgemacht hatte, verheiratete ſie ſich mit einem hohen bulgariſchen Miniſterialbeam- ten namens Neſtonoff. Doch war die Ehe keine glückliche und wurde dann auch auf Wunſch der jungen Frau wieder getrennt. Der Drang nach vertiefter philoſophiſcher Bil- dung führte ſie dann 1899 nach Leip- zig, wo ſie Vorleſungen an der Uni- verſität beſuchte und nebenher als Schriftſtellerin tätig war. S: Jſt das die Liebe (Kleine pſycholog. En. und Betrachtgn.), 1896. – Sehnſucht, 1898. – Unſchuld (Ein modernes Mäd- chenbuch), 1901. – Tagebuchblätter einer Emanzipierten, 1902. – Der Kuß der Maja (Traumfugen über das Leben), 1903. – Die Schweſtern (N.), 1905. Asmodi, Pſeud. für Burghard Aßmus; ſ. d.! Asmus, Georg, * am 28. März 1830 zu Gießen in Heſſen, ſtudierte auf verſchiedenen Hochſchulen das Berg- u. Hüttenweſen und wanderte 1862 nach Amerika aus. Dort brachte er vier Jahre als Direktor einer Kup- fergrube am Lake Superior zu und lebte ſeit 1867 in Neuyork als konſul- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/84>, abgerufen am 24.04.2024.