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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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der Landeshauptstadt Brünn in erster
Reihe und ist durch Gründung zahl-
reicher deutscher Schulen u. Kinder-
gärten für die Erhaltung des deut-
schen Charakters der Hauptstadt und
ihrer Umgebung fortgesetzt tätig. Auch
als Landtagsabgeordneter (seit 1907)
und als politischer Schriftsteller wirkt
er für die Sache des Deutschtums (Die
nationale Organisation der Deutschen
in Österreich, 1880. - Die nationalen
Kurien, 1898. - Die Minoritätsschu-
len, 1900. - Materialien zur Spra-
chenfrage in österreich, 1902, u. a.).

S:

Der Liebeshof (Nn.), 1895. - Kö-
nig und Kanzler (Dramat. Zeitbild),
1899.

Fischer, Adolf,

pseudon. Adolf
Mörner,
wurde 1817 geb., widmete
sich dem Soldatenstande, war längere
Zeit Feldwebel bei einem in Lands-
berg an der Warthe garnisonieren-
den Regiment und nahm 1848 seine
Entlassung. Er lebte danach mehrere
Jahre in Ostpreußen als Feldmesser
und verlor hier in einer Gewitter-
nacht plötzlich sein Augenlicht. Spä-
ter kehrte er nach Landsberg an der
Warthe zurück und starb hier am 12.
Dezember 1872.

S:

Gedichte, 1842.
Neue Folge, 1850. Gesamtausgabe,
1868.

Fischer, Alexander,

* am 11. (23.
n. St.) Aug. 1812 zu Petersburg von
deutschen Eltern (sein Vater war Apo-
theker), erhielt seine Erziehung im
französischen Jnstitut daselbst und
ging dann über Berlin nach Leipzig,
wo er sich von 1833-41 belletristi-
schen und literarischen Studien wid-
mete. Hier schloß er sich eng an Adolf
Böttger an und übersetzte mit ihm
gemeinschaftlich mehrere Stücke von
Shakespeare, begründete auch 1837
mit E. Willkomm die Jahrbücher für
Dramaturgie. Später ging er über
Dresden nach Freiberg, dichtete hier
das Trauerspiel "Nausikaa", verfiel
aber während der Arbeit immer mehr
in krankhaften Trübsinn und erschoß
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sich daselbst aus Lebensüberdruß im
ärgsten Mangel am 31. März 1843.

S:

Mas'Aniello (Tr.), 1839. - Nau-
sikaa (Tr., hrsg. v. Ad. Stern), 1854.
- Shakespeares dramatische Werke,
übers. (mit A. Böttger, G. Döring
u. a.); XII, 1839.

*Fischer, W. Amalie,

wurde am
17. Novbr. 1851 in Darmstadt als die
Tochter des bekannten Mathematikers
und Geognosten Prof. Dr. F. geboren,
der die dortige Technische Hochschule
ins Leben rief. Jnfolge eines Nerven-
leidens, das sich bei dem Vater in
seinen Kämpfen um seine Gründung
eingestellt hatte, lebte die Familie in
größter Zurückgezogenheit und Ein-
förmigkeit und verlegte 1877 ihren
Wohnsitz in höher gelegene Gegenden.
Sie zog an den Bodensee, wo sie nach-
einander in Lindau, Kreuzlingen und
Konstanz lebte. Jn Lindau begann
Amalie ihre schriftstellerische Tätig-
keit, zunächst mit Kinderschriften, die
in der in Nowawes bei Potsdam
herausgegebenen "Kinderfreude" er-
schienen. Jm Jahre 1880 kehrte die
Familie nach Darmstadt zurück, wo
sie bis zum Tode ihres Hauptes ver-
blieb. Jnzwischen war auch Amalie
von einem schweren Leiden befallen,
das sie oft recht lange an den Fahr-
stuhl fesselte, und das sie bewog, mit
Mutter und Schwestern nach Auer-
bach a. d. Bergstraße, in eine mildere
Luft, 1887 überzusiedeln. Hier lebt
sie noch jetzt, hat aber ihrer Krank-
heit wegen dem Schreiben fast ganz
entsagen müssen. Außer einer histo-
rischen Schrift "Das Verhältnis
Ottos des Großen zu seinem Sohne
Liudolf und zu seiner Gemahlin Adel-
heid" (1903) veröffentlichte sie

S:


König Heinrichs Söhne (E. a. d. Ju-
gendzeit Ottos d. Großen), 1900. -
Die Schirmherrin des Klosters Her-
renalb (R. a. dem 13. Jahrhundert),
1901. - Herzog Rudolf (Hist. R.), 1912.

Fischer-Löher, Anna,

s. Anna
Glaß!

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der Landeshauptſtadt Brünn in erſter
Reihe und iſt durch Gründung zahl-
reicher deutſcher Schulen u. Kinder-
gärten für die Erhaltung des deut-
ſchen Charakters der Hauptſtadt und
ihrer Umgebung fortgeſetzt tätig. Auch
als Landtagsabgeordneter (ſeit 1907)
und als politiſcher Schriftſteller wirkt
er für die Sache des Deutſchtums (Die
nationale Organiſation der Deutſchen
in Öſterreich, 1880. – Die nationalen
Kurien, 1898. – Die Minoritätsſchu-
len, 1900. – Materialien zur Spra-
chenfrage in öſterreich, 1902, u. a.).

S:

Der Liebeshof (Nn.), 1895. – Kö-
nig und Kanzler (Dramat. Zeitbild),
1899.

Fiſcher, Adolf,

pſeudon. Adolf
Mörner,
wurde 1817 geb., widmete
ſich dem Soldatenſtande, war längere
Zeit Feldwebel bei einem in Lands-
berg an der Warthe garniſonieren-
den Regiment und nahm 1848 ſeine
Entlaſſung. Er lebte danach mehrere
Jahre in Oſtpreußen als Feldmeſſer
und verlor hier in einer Gewitter-
nacht plötzlich ſein Augenlicht. Spä-
ter kehrte er nach Landsberg an der
Warthe zurück und ſtarb hier am 12.
Dezember 1872.

S:

Gedichte, 1842.
Neue Folge, 1850. Geſamtausgabe,
1868.

Fiſcher, Alexander,

* am 11. (23.
n. St.) Aug. 1812 zu Petersburg von
deutſchen Eltern (ſein Vater war Apo-
theker), erhielt ſeine Erziehung im
franzöſiſchen Jnſtitut daſelbſt und
ging dann über Berlin nach Leipzig,
wo er ſich von 1833–41 belletriſti-
ſchen und literariſchen Studien wid-
mete. Hier ſchloß er ſich eng an Adolf
Böttger an und überſetzte mit ihm
gemeinſchaftlich mehrere Stücke von
Shakeſpeare, begründete auch 1837
mit E. Willkomm die Jahrbücher für
Dramaturgie. Später ging er über
Dresden nach Freiberg, dichtete hier
das Trauerſpiel „Nauſikaa“, verfiel
aber während der Arbeit immer mehr
in krankhaften Trübſinn und erſchoß
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ſich daſelbſt aus Lebensüberdruß im
ärgſten Mangel am 31. März 1843.

S:

Mas’Aniello (Tr.), 1839. – Nau-
ſikaa (Tr., hrsg. v. Ad. Stern), 1854.
– Shakeſpeares dramatiſche Werke,
überſ. (mit A. Böttger, G. Döring
u. a.); XII, 1839.

*Fiſcher, W. Amalie,

wurde am
17. Novbr. 1851 in Darmſtadt als die
Tochter des bekannten Mathematikers
und Geognoſten Prof. Dr. F. geboren,
der die dortige Techniſche Hochſchule
ins Leben rief. Jnfolge eines Nerven-
leidens, das ſich bei dem Vater in
ſeinen Kämpfen um ſeine Gründung
eingeſtellt hatte, lebte die Familie in
größter Zurückgezogenheit und Ein-
förmigkeit und verlegte 1877 ihren
Wohnſitz in höher gelegene Gegenden.
Sie zog an den Bodenſee, wo ſie nach-
einander in Lindau, Kreuzlingen und
Konſtanz lebte. Jn Lindau begann
Amalie ihre ſchriftſtelleriſche Tätig-
keit, zunächſt mit Kinderſchriften, die
in der in Nowawes bei Potsdam
herausgegebenen „Kinderfreude“ er-
ſchienen. Jm Jahre 1880 kehrte die
Familie nach Darmſtadt zurück, wo
ſie bis zum Tode ihres Hauptes ver-
blieb. Jnzwiſchen war auch Amalie
von einem ſchweren Leiden befallen,
das ſie oft recht lange an den Fahr-
ſtuhl feſſelte, und das ſie bewog, mit
Mutter und Schweſtern nach Auer-
bach a. d. Bergſtraße, in eine mildere
Luft, 1887 überzuſiedeln. Hier lebt
ſie noch jetzt, hat aber ihrer Krank-
heit wegen dem Schreiben faſt ganz
entſagen müſſen. Außer einer hiſto-
riſchen Schrift „Das Verhältnis
Ottos des Großen zu ſeinem Sohne
Liudolf und zu ſeiner Gemahlin Adel-
heid“ (1903) veröffentlichte ſie

S:


König Heinrichs Söhne (E. a. d. Ju-
gendzeit Ottos d. Großen), 1900. –
Die Schirmherrin des Kloſters Her-
renalb (R. a. dem 13. Jahrhundert),
1901. – Herzog Rudolf (Hiſt. R.), 1912.

Fiſcher-Löher, Anna,

ſ. Anna
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*
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[214/0218] Fiſ Fiſ der Landeshauptſtadt Brünn in erſter Reihe und iſt durch Gründung zahl- reicher deutſcher Schulen u. Kinder- gärten für die Erhaltung des deut- ſchen Charakters der Hauptſtadt und ihrer Umgebung fortgeſetzt tätig. Auch als Landtagsabgeordneter (ſeit 1907) und als politiſcher Schriftſteller wirkt er für die Sache des Deutſchtums (Die nationale Organiſation der Deutſchen in Öſterreich, 1880. – Die nationalen Kurien, 1898. – Die Minoritätsſchu- len, 1900. – Materialien zur Spra- chenfrage in öſterreich, 1902, u. a.). S: Der Liebeshof (Nn.), 1895. – Kö- nig und Kanzler (Dramat. Zeitbild), 1899. Fiſcher, Adolf, pſeudon. Adolf Mörner, wurde 1817 geb., widmete ſich dem Soldatenſtande, war längere Zeit Feldwebel bei einem in Lands- berg an der Warthe garniſonieren- den Regiment und nahm 1848 ſeine Entlaſſung. Er lebte danach mehrere Jahre in Oſtpreußen als Feldmeſſer und verlor hier in einer Gewitter- nacht plötzlich ſein Augenlicht. Spä- ter kehrte er nach Landsberg an der Warthe zurück und ſtarb hier am 12. Dezember 1872. S: Gedichte, 1842. Neue Folge, 1850. Geſamtausgabe, 1868. Fiſcher, Alexander, * am 11. (23. n. St.) Aug. 1812 zu Petersburg von deutſchen Eltern (ſein Vater war Apo- theker), erhielt ſeine Erziehung im franzöſiſchen Jnſtitut daſelbſt und ging dann über Berlin nach Leipzig, wo er ſich von 1833–41 belletriſti- ſchen und literariſchen Studien wid- mete. Hier ſchloß er ſich eng an Adolf Böttger an und überſetzte mit ihm gemeinſchaftlich mehrere Stücke von Shakeſpeare, begründete auch 1837 mit E. Willkomm die Jahrbücher für Dramaturgie. Später ging er über Dresden nach Freiberg, dichtete hier das Trauerſpiel „Nauſikaa“, verfiel aber während der Arbeit immer mehr in krankhaften Trübſinn und erſchoß ſich daſelbſt aus Lebensüberdruß im ärgſten Mangel am 31. März 1843. S: Mas’Aniello (Tr.), 1839. – Nau- ſikaa (Tr., hrsg. v. Ad. Stern), 1854. – Shakeſpeares dramatiſche Werke, überſ. (mit A. Böttger, G. Döring u. a.); XII, 1839. *Fiſcher, W. Amalie, wurde am 17. Novbr. 1851 in Darmſtadt als die Tochter des bekannten Mathematikers und Geognoſten Prof. Dr. F. geboren, der die dortige Techniſche Hochſchule ins Leben rief. Jnfolge eines Nerven- leidens, das ſich bei dem Vater in ſeinen Kämpfen um ſeine Gründung eingeſtellt hatte, lebte die Familie in größter Zurückgezogenheit und Ein- förmigkeit und verlegte 1877 ihren Wohnſitz in höher gelegene Gegenden. Sie zog an den Bodenſee, wo ſie nach- einander in Lindau, Kreuzlingen und Konſtanz lebte. Jn Lindau begann Amalie ihre ſchriftſtelleriſche Tätig- keit, zunächſt mit Kinderſchriften, die in der in Nowawes bei Potsdam herausgegebenen „Kinderfreude“ er- ſchienen. Jm Jahre 1880 kehrte die Familie nach Darmſtadt zurück, wo ſie bis zum Tode ihres Hauptes ver- blieb. Jnzwiſchen war auch Amalie von einem ſchweren Leiden befallen, das ſie oft recht lange an den Fahr- ſtuhl feſſelte, und das ſie bewog, mit Mutter und Schweſtern nach Auer- bach a. d. Bergſtraße, in eine mildere Luft, 1887 überzuſiedeln. Hier lebt ſie noch jetzt, hat aber ihrer Krank- heit wegen dem Schreiben faſt ganz entſagen müſſen. Außer einer hiſto- riſchen Schrift „Das Verhältnis Ottos des Großen zu ſeinem Sohne Liudolf und zu ſeiner Gemahlin Adel- heid“ (1903) veröffentlichte ſie S: König Heinrichs Söhne (E. a. d. Ju- gendzeit Ottos d. Großen), 1900. – Die Schirmherrin des Kloſters Her- renalb (R. a. dem 13. Jahrhundert), 1901. – Herzog Rudolf (Hiſt. R.), 1912. Fiſcher-Löher, Anna, ſ. Anna Glaß! *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/218>, abgerufen am 20.04.2024.