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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Fis
Fischer, Richard,

geb. am 12. Okt.
1845 in Bromberg, Dr. phil., lebt
(1893) in Berlin als Direktor der
Neuen Theaterschule, 1894 als Chef-
redakteur der "Dresdener Gerichts-
zeitung" in Dresden, (1896) als Re-
dakteur in Berlin.

S:

Antoniusfeuer
(Familiendrama), 1893.

Fischer, Robert,

geb. zu Gera im
Fürstentum Reuß am 19. Juli 1829,
besuchte das dortige Gymnasium und
studierte von 1849-52 in Leipzig die
Rechte und Nationalökonomie. Er
wurde dann in Gera Aktuar beim
Stadtrat und Ratskämmerer, kam
1860 als Kanzleirat in das Ministe-
rium und wurde 1877 einstimmig
zum Oberbürgermeister von Gera
auf Lebenszeit gewählt. Aber schon
1881 wurde er wieder in das Mini-
sterium berufen, dem er als Geh. Re-
gierungsrat u. stellvertretender Ab-
teilungschef bis zu seinem Tode am
4. Febr. 1905 angehörte. F. ist als
Schriftsteller auf dem Gebiete der
Rechtskunde, der Freimaurerei, der
Stenographie, der Stadtgeschichte,
der Nationalökonomie tätig gewesen
und gab heraus "Asträa. Taschen-
buch für Freimaurer".

S:

Jn Freud
und Leid (Ge. in stenogr. Schrift),
1884. - Stimmen des Lebens (Ge. in
stenogr. Schrift), 1886. - Allgemeines
Liederbuch für Freimaurerlogen (ge-
sammelt), 1882.

*Fischer, Rosa,

wurde am 4. Sep-
tember 1868 bei der Stadt Hartberg
in Steiermark als Tochter eines Land-
wirts geboren, der auch als Tierarzt
bei der Landbevölkerung in großem
Ansehen stand. Früh regte sie ihre
poetischen Schwingen, und die Folge
war, daß sich der Ortslehrer ihrer
ganz besonders annahm. Der Schule
entwachsen, mußte sie tatkräftig in
den Wirtschaftsbetrieb eingreifen u.
konnte nur in wenigen Mußestunden
ihrer Neigung zur Schriftstellerei fol-
gen. Die Früchte derselben zu ver-
werten, gelang ihr aber erst, als sie
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Fis
1887 mit Ludwig Anzengruber be-
kannt wurde, der sich ihrer fürsorgend
annahm. Nach seinem Tode vermit-
telte Dr. Anton Bettelheim in Wien
ihre Bekanntschaft mit Peter Roseg-
ger in Graz, der in seinem "Heimgar-
ten" manche Arbeit von ihr veröffent-
lichte. Als ihre Eltern gestorben
waren, blieb sie im Kreise ihrer Ge-
schwister, in deren Familienkreisen
ihr ein freundliches Leben zuteil ward.
Erst im Herbst 1908 verließ sie, um
sich ein Stück von der Welt anzusehen,
ihre Heimat und weilte etwa ein
Jahr in Halensee bei Berlin.

S:


Oststeirisches Bauernleben (En. und
Sk., bevorwortet v. Peter Rosegger),
1903. 2. A. 1905.

*Fischer, Karl Wilhelm Theo-
dor,

pseud. Reschif, * am 15. Sept.
1840 zu Öls in Schlesien als der Sohn
eines Hofrats und Kreisphysikus, er-
hielt seine Erziehung im elterlichen
Hause und absolvierte das Gymna-
sium seiner Vaterstadt. Ostern 1860
trat er als Avantageur in das erste
westpreußische Grenadier-Regiment
Nr. 6, wurde im Herbst d. J. Fähn-
rich, besuchte dann die Kriegsschule
in Neiße und kam im Sommer 1861
als Offizier nach Posen. Der Wunsch
nach weiterer Ausbildung bewog ihn,
im Herbst 1864 den Abschied zu neh-
men. Er ging nach Berlin, wo er an
der Universität Vorlesungen, beson-
ders über Kunstgeschichte, hörte, setzte
im Sommer 1865 diese Studien in
München, im Winter 1865-66 in
Rom fort, machte dann den Feldzug
von 1866 mit und nahm nach dessen
Beendigung seine Studien in Berlin
und München wieder auf. Seine hier
1868 vollzogene Vermählung veran-
laßte ihn, seine Wiederanstellung im
stehenden Heere nachzusuchen. Jm
Sommer 1869 ward er Offizier im
4. posenschen Jnfanterie-Regiment,
machte 1870 im mobilen Landwehr-
bataillon Ostrowo den Feldzug nach
Frankreich mit und wurde im Früh-

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Fiſ
Fiſcher, Richard,

geb. am 12. Okt.
1845 in Bromberg, Dr. phil., lebt
(1893) in Berlin als Direktor der
Neuen Theaterſchule, 1894 als Chef-
redakteur der „Dresdener Gerichts-
zeitung“ in Dresden, (1896) als Re-
dakteur in Berlin.

S:

Antoniusfeuer
(Familiendrama), 1893.

Fiſcher, Robert,

geb. zu Gera im
Fürſtentum Reuß am 19. Juli 1829,
beſuchte das dortige Gymnaſium und
ſtudierte von 1849–52 in Leipzig die
Rechte und Nationalökonomie. Er
wurde dann in Gera Aktuar beim
Stadtrat und Ratskämmerer, kam
1860 als Kanzleirat in das Miniſte-
rium und wurde 1877 einſtimmig
zum Oberbürgermeiſter von Gera
auf Lebenszeit gewählt. Aber ſchon
1881 wurde er wieder in das Mini-
ſterium berufen, dem er als Geh. Re-
gierungsrat u. ſtellvertretender Ab-
teilungschef bis zu ſeinem Tode am
4. Febr. 1905 angehörte. F. iſt als
Schriftſteller auf dem Gebiete der
Rechtskunde, der Freimaurerei, der
Stenographie, der Stadtgeſchichte,
der Nationalökonomie tätig geweſen
und gab heraus „Aſträa. Taſchen-
buch für Freimaurer“.

S:

Jn Freud
und Leid (Ge. in ſtenogr. Schrift),
1884. – Stimmen des Lebens (Ge. in
ſtenogr. Schrift), 1886. – Allgemeines
Liederbuch für Freimaurerlogen (ge-
ſammelt), 1882.

*Fiſcher, Roſa,

wurde am 4. Sep-
tember 1868 bei der Stadt Hartberg
in Steiermark als Tochter eines Land-
wirts geboren, der auch als Tierarzt
bei der Landbevölkerung in großem
Anſehen ſtand. Früh regte ſie ihre
poetiſchen Schwingen, und die Folge
war, daß ſich der Ortslehrer ihrer
ganz beſonders annahm. Der Schule
entwachſen, mußte ſie tatkräftig in
den Wirtſchaftsbetrieb eingreifen u.
konnte nur in wenigen Mußeſtunden
ihrer Neigung zur Schriftſtellerei fol-
gen. Die Früchte derſelben zu ver-
werten, gelang ihr aber erſt, als ſie
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Fiſ
1887 mit Ludwig Anzengruber be-
kannt wurde, der ſich ihrer fürſorgend
annahm. Nach ſeinem Tode vermit-
telte Dr. Anton Bettelheim in Wien
ihre Bekanntſchaft mit Peter Roſeg-
ger in Graz, der in ſeinem „Heimgar-
ten“ manche Arbeit von ihr veröffent-
lichte. Als ihre Eltern geſtorben
waren, blieb ſie im Kreiſe ihrer Ge-
ſchwiſter, in deren Familienkreiſen
ihr ein freundliches Leben zuteil ward.
Erſt im Herbſt 1908 verließ ſie, um
ſich ein Stück von der Welt anzuſehen,
ihre Heimat und weilte etwa ein
Jahr in Halenſee bei Berlin.

S:


Oſtſteiriſches Bauernleben (En. und
Sk., bevorwortet v. Peter Roſegger),
1903. 2. A. 1905.

*Fiſcher, Karl Wilhelm Theo-
dor,

pſeud. Reſchif, * am 15. Sept.
1840 zu Öls in Schleſien als der Sohn
eines Hofrats und Kreisphyſikus, er-
hielt ſeine Erziehung im elterlichen
Hauſe und abſolvierte das Gymna-
ſium ſeiner Vaterſtadt. Oſtern 1860
trat er als Avantageur in das erſte
weſtpreußiſche Grenadier-Regiment
Nr. 6, wurde im Herbſt d. J. Fähn-
rich, beſuchte dann die Kriegsſchule
in Neiße und kam im Sommer 1861
als Offizier nach Poſen. Der Wunſch
nach weiterer Ausbildung bewog ihn,
im Herbſt 1864 den Abſchied zu neh-
men. Er ging nach Berlin, wo er an
der Univerſität Vorleſungen, beſon-
ders über Kunſtgeſchichte, hörte, ſetzte
im Sommer 1865 dieſe Studien in
München, im Winter 1865–66 in
Rom fort, machte dann den Feldzug
von 1866 mit und nahm nach deſſen
Beendigung ſeine Studien in Berlin
und München wieder auf. Seine hier
1868 vollzogene Vermählung veran-
laßte ihn, ſeine Wiederanſtellung im
ſtehenden Heere nachzuſuchen. Jm
Sommer 1869 ward er Offizier im
4. poſenſchen Jnfanterie-Regiment,
machte 1870 im mobilen Landwehr-
bataillon Oſtrowo den Feldzug nach
Frankreich mit und wurde im Früh-

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[222/0226] Fiſ Fiſ Fiſcher, Richard, geb. am 12. Okt. 1845 in Bromberg, Dr. phil., lebt (1893) in Berlin als Direktor der Neuen Theaterſchule, 1894 als Chef- redakteur der „Dresdener Gerichts- zeitung“ in Dresden, (1896) als Re- dakteur in Berlin. S: Antoniusfeuer (Familiendrama), 1893. Fiſcher, Robert, geb. zu Gera im Fürſtentum Reuß am 19. Juli 1829, beſuchte das dortige Gymnaſium und ſtudierte von 1849–52 in Leipzig die Rechte und Nationalökonomie. Er wurde dann in Gera Aktuar beim Stadtrat und Ratskämmerer, kam 1860 als Kanzleirat in das Miniſte- rium und wurde 1877 einſtimmig zum Oberbürgermeiſter von Gera auf Lebenszeit gewählt. Aber ſchon 1881 wurde er wieder in das Mini- ſterium berufen, dem er als Geh. Re- gierungsrat u. ſtellvertretender Ab- teilungschef bis zu ſeinem Tode am 4. Febr. 1905 angehörte. F. iſt als Schriftſteller auf dem Gebiete der Rechtskunde, der Freimaurerei, der Stenographie, der Stadtgeſchichte, der Nationalökonomie tätig geweſen und gab heraus „Aſträa. Taſchen- buch für Freimaurer“. S: Jn Freud und Leid (Ge. in ſtenogr. Schrift), 1884. – Stimmen des Lebens (Ge. in ſtenogr. Schrift), 1886. – Allgemeines Liederbuch für Freimaurerlogen (ge- ſammelt), 1882. *Fiſcher, Roſa, wurde am 4. Sep- tember 1868 bei der Stadt Hartberg in Steiermark als Tochter eines Land- wirts geboren, der auch als Tierarzt bei der Landbevölkerung in großem Anſehen ſtand. Früh regte ſie ihre poetiſchen Schwingen, und die Folge war, daß ſich der Ortslehrer ihrer ganz beſonders annahm. Der Schule entwachſen, mußte ſie tatkräftig in den Wirtſchaftsbetrieb eingreifen u. konnte nur in wenigen Mußeſtunden ihrer Neigung zur Schriftſtellerei fol- gen. Die Früchte derſelben zu ver- werten, gelang ihr aber erſt, als ſie 1887 mit Ludwig Anzengruber be- kannt wurde, der ſich ihrer fürſorgend annahm. Nach ſeinem Tode vermit- telte Dr. Anton Bettelheim in Wien ihre Bekanntſchaft mit Peter Roſeg- ger in Graz, der in ſeinem „Heimgar- ten“ manche Arbeit von ihr veröffent- lichte. Als ihre Eltern geſtorben waren, blieb ſie im Kreiſe ihrer Ge- ſchwiſter, in deren Familienkreiſen ihr ein freundliches Leben zuteil ward. Erſt im Herbſt 1908 verließ ſie, um ſich ein Stück von der Welt anzuſehen, ihre Heimat und weilte etwa ein Jahr in Halenſee bei Berlin. S: Oſtſteiriſches Bauernleben (En. und Sk., bevorwortet v. Peter Roſegger), 1903. 2. A. 1905. *Fiſcher, Karl Wilhelm Theo- dor, pſeud. Reſchif, * am 15. Sept. 1840 zu Öls in Schleſien als der Sohn eines Hofrats und Kreisphyſikus, er- hielt ſeine Erziehung im elterlichen Hauſe und abſolvierte das Gymna- ſium ſeiner Vaterſtadt. Oſtern 1860 trat er als Avantageur in das erſte weſtpreußiſche Grenadier-Regiment Nr. 6, wurde im Herbſt d. J. Fähn- rich, beſuchte dann die Kriegsſchule in Neiße und kam im Sommer 1861 als Offizier nach Poſen. Der Wunſch nach weiterer Ausbildung bewog ihn, im Herbſt 1864 den Abſchied zu neh- men. Er ging nach Berlin, wo er an der Univerſität Vorleſungen, beſon- ders über Kunſtgeſchichte, hörte, ſetzte im Sommer 1865 dieſe Studien in München, im Winter 1865–66 in Rom fort, machte dann den Feldzug von 1866 mit und nahm nach deſſen Beendigung ſeine Studien in Berlin und München wieder auf. Seine hier 1868 vollzogene Vermählung veran- laßte ihn, ſeine Wiederanſtellung im ſtehenden Heere nachzuſuchen. Jm Sommer 1869 ward er Offizier im 4. poſenſchen Jnfanterie-Regiment, machte 1870 im mobilen Landwehr- bataillon Oſtrowo den Feldzug nach Frankreich mit und wurde im Früh- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/226>, abgerufen am 29.03.2024.