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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gen
lich mit dem Studium Shakespeares,
das er Jahre lang mit höchstem Eifer
und Jnteresse betrieben, die öffent-
lichen Vorträge der Dramen dieses
Dichters (1865). Die großartigsten
Erfolge begleiteten den genialen Vor-
leser von Koburg nach Nürnberg,
München, Dresden, Berlin, Leipzig,
Riga, Dorpat, Petersburg, Reval etc.
Seit dem Jahre 1867 hatte G. sei-
nen dauernden Wohsitz in Dresden,
siedelte aber 1879 nach Berlin über,
wo er seitdem im Viktoria-Lyzeum
Shakespeare-Vorlesungen hielt. Jm
Jahre 1895 wurde ihm der Charak-
ter eines Professors verliehen, und
1904, aus Anlaß seines 80. Geburts-
tages, verlieh der Kaiser ihm einen
jährlichen Ehrensold von 2000 Mark.

S:

Faustin I., Kaiser von Haiti (Sat.
P.), 1850. - Müller und Schultze,
oder: Die Einquartierung (Satir.
Kom.), 1851. - Kreuz und Schwert
(Tr.), 1853. - Lustspiele, 1853 [Jn-
halt: Das Kloster v. Kamenz (1855).
- Ehestands-Exerzitien (1855. 4. A.
1869). - Durch! (1855)]. - Das Wun-
der (Kom.), 1854. - Der Geiger aus
Tirol (O.), 1857. - Die Geburt des
Dichters (Festsp.), 1859. - Der neue
Timon (Lsp.), 1861. - Große und
kleine Welt, 1861. - Frauenkranz
(Weibliche Charaktere aus deutschen
dram. Dn.), 1862. - Deutsche Sturm-
lieder, 1870. - Geschichte der Shake-
speare-Dramen in Deutschland, 1870.
- Shakespeare. Sein Leben und seine
Werke, 1871. - Poetische Abende
(Lehrbuch für deklamator. Vortrag
rhythmischer Poesien), 1874. - Die
Hermannsschlacht (Schsp. von Heinr.
v. Kleist, f. d. Bühne bearb.), 1875.
- Schleicher und Genossen, oder: Die
Lästerschule (Lsp. n. Sheridan), 1875.
Das deutsche Theater u. die Reform-
frage, 1877. - Die englischen Mirakel-
spiele und Moralitäten als Vorläufer
der englischen Dramas, 1878. - Ge-
sammelte Komödien; 1. Bd., 1879
[Jnhalt: Durch! - Stephy Girard. -
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Gen
Ehestandsexerzitien. - Truffaldino
(nach Goldoni). - Das heiß Eisen
(Nürnberger Fastnachtsspiel von H.
Sachs; für neuere Bühnen eingerich-
tet, 1875)]. - Lehr- und Wanderjahre
des deutschen Schauspiels, 1882. -
Klassische Frauenbilder (aus dramat.
Dn. von Shakespeare, Lessing, Goethe,
Schiller), 1884. - Marienburg (Hist.
R.), 1884. - Gastrecht (Dr. G.), 1884.
- Die Klausnerin (Schsp.), 1885. -
Die Entwicklung des ßenischen Thea-
ters und die Bühnenreform in Mün-
chen, 1889. - Hans Sachs, Leben und
ausgewählte Dichtungen, 1888. -
Die Bismarckiade für das deutsche
Volk, 1891. - Hans Sachs und seine
Zeit (Lebens- und Kulturbild), 1893.
- Hans Sachs (Festsp. m. ein. Nach-
spiel: "Der Krämerskorb" von Hans
Sachs), 1894. - Hans Sachs (Nürn-
berger Festschauspiel. 1. Prolog und
Fastnachtsp. - 2. Der junge Meister.
Lebensbild), 1894. - Jfflands Ber-
liner Theaterleitung 1796-1814;
1896. - Zeiten und Menschen (Erleb-
nisse und Meinungen), 1897. 2. A.
1899. - Das Goethe-Geheimnis. Eine
sensationelle Enthüllung von P. P.
Hamlet [pseud.], 1897. - A. W.
Schlegel und Shakespeare, 1903. -
William Shakespeare in seinem Wer-
den und Wesen, 1905.

Genelli, Christoph,

wurde am 24.
April 1800 in Berlin geboren, stu-
dierte in Breslau u. wurde hier zum
Priester geweiht. Jn Schlesien wirkte
er dann längere Zeit als Kaplan
und erwarb sich durch seinen Eifer im
Priesterberufe und durch seinen lie-
benswürdigen Charakter die Ach-
tung und Liebe aller Stände. Er
wurde dann als Regens an das Prie-
sterseminar zu Kulm berufen u. spä-
ter zum Domkapitular an der Dom-
kirche daselbst ernannt. Jm Jahre
1842 trat er zu Jnnsbruck in den
Jesuitenorden, wurde 1848 mit den
übrigen Jesuiten aus Österreich ver-
trieben u. ging nach Amerika, wo er

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Gen
lich mit dem Studium Shakeſpeares,
das er Jahre lang mit höchſtem Eifer
und Jntereſſe betrieben, die öffent-
lichen Vorträge der Dramen dieſes
Dichters (1865). Die großartigſten
Erfolge begleiteten den genialen Vor-
leſer von Koburg nach Nürnberg,
München, Dresden, Berlin, Leipzig,
Riga, Dorpat, Petersburg, Reval ꝛc.
Seit dem Jahre 1867 hatte G. ſei-
nen dauernden Wohſitz in Dresden,
ſiedelte aber 1879 nach Berlin über,
wo er ſeitdem im Viktoria-Lyzeum
Shakeſpeare-Vorleſungen hielt. Jm
Jahre 1895 wurde ihm der Charak-
ter eines Profeſſors verliehen, und
1904, aus Anlaß ſeines 80. Geburts-
tages, verlieh der Kaiſer ihm einen
jährlichen Ehrenſold von 2000 Mark.

S:

Fauſtin I., Kaiſer von Haiti (Sat.
P.), 1850. – Müller und Schultze,
oder: Die Einquartierung (Satir.
Kom.), 1851. – Kreuz und Schwert
(Tr.), 1853. – Luſtſpiele, 1853 [Jn-
halt: Das Kloſter v. Kamenz (1855).
– Eheſtands-Exerzitien (1855. 4. A.
1869). – Durch! (1855)]. – Das Wun-
der (Kom.), 1854. – Der Geiger aus
Tirol (O.), 1857. – Die Geburt des
Dichters (Feſtſp.), 1859. – Der neue
Timon (Lſp.), 1861. – Große und
kleine Welt, 1861. – Frauenkranz
(Weibliche Charaktere aus deutſchen
dram. Dn.), 1862. – Deutſche Sturm-
lieder, 1870. – Geſchichte der Shake-
ſpeare-Dramen in Deutſchland, 1870.
– Shakeſpeare. Sein Leben und ſeine
Werke, 1871. – Poetiſche Abende
(Lehrbuch für deklamator. Vortrag
rhythmiſcher Poeſien), 1874. – Die
Hermannsſchlacht (Schſp. von Heinr.
v. Kleiſt, f. d. Bühne bearb.), 1875.
– Schleicher und Genoſſen, oder: Die
Läſterſchule (Lſp. n. Sheridan), 1875.
Das deutſche Theater u. die Reform-
frage, 1877. – Die engliſchen Mirakel-
ſpiele und Moralitäten als Vorläufer
der engliſchen Dramas, 1878. – Ge-
ſammelte Komödien; 1. Bd., 1879
[Jnhalt: Durch! – Stephy Girard. –
[Spaltenumbruch]

Gen
Eheſtandsexerzitien. – Truffaldino
(nach Goldoni). – Das heiß Eiſen
(Nürnberger Faſtnachtsſpiel von H.
Sachs; für neuere Bühnen eingerich-
tet, 1875)]. – Lehr- und Wanderjahre
des deutſchen Schauſpiels, 1882. –
Klaſſiſche Frauenbilder (aus dramat.
Dn. von Shakeſpeare, Leſſing, Goethe,
Schiller), 1884. – Marienburg (Hiſt.
R.), 1884. – Gaſtrecht (Dr. G.), 1884.
– Die Klausnerin (Schſp.), 1885. –
Die Entwicklung des ſzeniſchen Thea-
ters und die Bühnenreform in Mün-
chen, 1889. – Hans Sachs, Leben und
ausgewählte Dichtungen, 1888. –
Die Bismarckiade für das deutſche
Volk, 1891. – Hans Sachs und ſeine
Zeit (Lebens- und Kulturbild), 1893.
– Hans Sachs (Feſtſp. m. ein. Nach-
ſpiel: „Der Krämerskorb“ von Hans
Sachs), 1894. – Hans Sachs (Nürn-
berger Feſtſchauſpiel. 1. Prolog und
Faſtnachtſp. – 2. Der junge Meiſter.
Lebensbild), 1894. – Jfflands Ber-
liner Theaterleitung 1796–1814;
1896. – Zeiten und Menſchen (Erleb-
niſſe und Meinungen), 1897. 2. A.
1899. – Das Goethe-Geheimnis. Eine
ſenſationelle Enthüllung von P. P.
Hamlet [pſeud.], 1897. – A. W.
Schlegel und Shakeſpeare, 1903. –
William Shakeſpeare in ſeinem Wer-
den und Weſen, 1905.

Genelli, Chriſtoph,

wurde am 24.
April 1800 in Berlin geboren, ſtu-
dierte in Breslau u. wurde hier zum
Prieſter geweiht. Jn Schleſien wirkte
er dann längere Zeit als Kaplan
und erwarb ſich durch ſeinen Eifer im
Prieſterberufe und durch ſeinen lie-
benswürdigen Charakter die Ach-
tung und Liebe aller Stände. Er
wurde dann als Regens an das Prie-
ſterſeminar zu Kulm berufen u. ſpä-
ter zum Domkapitular an der Dom-
kirche daſelbſt ernannt. Jm Jahre
1842 trat er zu Jnnsbruck in den
Jeſuitenorden, wurde 1848 mit den
übrigen Jeſuiten aus Öſterreich ver-
trieben u. ging nach Amerika, wo er

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[346/0350] Gen Gen lich mit dem Studium Shakeſpeares, das er Jahre lang mit höchſtem Eifer und Jntereſſe betrieben, die öffent- lichen Vorträge der Dramen dieſes Dichters (1865). Die großartigſten Erfolge begleiteten den genialen Vor- leſer von Koburg nach Nürnberg, München, Dresden, Berlin, Leipzig, Riga, Dorpat, Petersburg, Reval ꝛc. Seit dem Jahre 1867 hatte G. ſei- nen dauernden Wohſitz in Dresden, ſiedelte aber 1879 nach Berlin über, wo er ſeitdem im Viktoria-Lyzeum Shakeſpeare-Vorleſungen hielt. Jm Jahre 1895 wurde ihm der Charak- ter eines Profeſſors verliehen, und 1904, aus Anlaß ſeines 80. Geburts- tages, verlieh der Kaiſer ihm einen jährlichen Ehrenſold von 2000 Mark. S: Fauſtin I., Kaiſer von Haiti (Sat. P.), 1850. – Müller und Schultze, oder: Die Einquartierung (Satir. Kom.), 1851. – Kreuz und Schwert (Tr.), 1853. – Luſtſpiele, 1853 [Jn- halt: Das Kloſter v. Kamenz (1855). – Eheſtands-Exerzitien (1855. 4. A. 1869). – Durch! (1855)]. – Das Wun- der (Kom.), 1854. – Der Geiger aus Tirol (O.), 1857. – Die Geburt des Dichters (Feſtſp.), 1859. – Der neue Timon (Lſp.), 1861. – Große und kleine Welt, 1861. – Frauenkranz (Weibliche Charaktere aus deutſchen dram. Dn.), 1862. – Deutſche Sturm- lieder, 1870. – Geſchichte der Shake- ſpeare-Dramen in Deutſchland, 1870. – Shakeſpeare. Sein Leben und ſeine Werke, 1871. – Poetiſche Abende (Lehrbuch für deklamator. Vortrag rhythmiſcher Poeſien), 1874. – Die Hermannsſchlacht (Schſp. von Heinr. v. Kleiſt, f. d. Bühne bearb.), 1875. – Schleicher und Genoſſen, oder: Die Läſterſchule (Lſp. n. Sheridan), 1875. Das deutſche Theater u. die Reform- frage, 1877. – Die engliſchen Mirakel- ſpiele und Moralitäten als Vorläufer der engliſchen Dramas, 1878. – Ge- ſammelte Komödien; 1. Bd., 1879 [Jnhalt: Durch! – Stephy Girard. – Eheſtandsexerzitien. – Truffaldino (nach Goldoni). – Das heiß Eiſen (Nürnberger Faſtnachtsſpiel von H. Sachs; für neuere Bühnen eingerich- tet, 1875)]. – Lehr- und Wanderjahre des deutſchen Schauſpiels, 1882. – Klaſſiſche Frauenbilder (aus dramat. Dn. von Shakeſpeare, Leſſing, Goethe, Schiller), 1884. – Marienburg (Hiſt. R.), 1884. – Gaſtrecht (Dr. G.), 1884. – Die Klausnerin (Schſp.), 1885. – Die Entwicklung des ſzeniſchen Thea- ters und die Bühnenreform in Mün- chen, 1889. – Hans Sachs, Leben und ausgewählte Dichtungen, 1888. – Die Bismarckiade für das deutſche Volk, 1891. – Hans Sachs und ſeine Zeit (Lebens- und Kulturbild), 1893. – Hans Sachs (Feſtſp. m. ein. Nach- ſpiel: „Der Krämerskorb“ von Hans Sachs), 1894. – Hans Sachs (Nürn- berger Feſtſchauſpiel. 1. Prolog und Faſtnachtſp. – 2. Der junge Meiſter. Lebensbild), 1894. – Jfflands Ber- liner Theaterleitung 1796–1814; 1896. – Zeiten und Menſchen (Erleb- niſſe und Meinungen), 1897. 2. A. 1899. – Das Goethe-Geheimnis. Eine ſenſationelle Enthüllung von P. P. Hamlet [pſeud.], 1897. – A. W. Schlegel und Shakeſpeare, 1903. – William Shakeſpeare in ſeinem Wer- den und Weſen, 1905. Genelli, Chriſtoph, wurde am 24. April 1800 in Berlin geboren, ſtu- dierte in Breslau u. wurde hier zum Prieſter geweiht. Jn Schleſien wirkte er dann längere Zeit als Kaplan und erwarb ſich durch ſeinen Eifer im Prieſterberufe und durch ſeinen lie- benswürdigen Charakter die Ach- tung und Liebe aller Stände. Er wurde dann als Regens an das Prie- ſterſeminar zu Kulm berufen u. ſpä- ter zum Domkapitular an der Dom- kirche daſelbſt ernannt. Jm Jahre 1842 trat er zu Jnnsbruck in den Jeſuitenorden, wurde 1848 mit den übrigen Jeſuiten aus Öſterreich ver- trieben u. ging nach Amerika, wo er *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/350>, abgerufen am 18.04.2024.