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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Er bat um Beschäftigung in der in-
aktiven Armee, führte die Handwer-
kerabteilung des Kaiser-Franz-Gar-
degrenadierregiments, bildete sich
nach dem Frieden bei der Regierung
in Potsdam und dem Polizeipräsi-
dium zu Berlin im Verwaltungsfache
aus und trat 1872 als Beamter in
das Ministerium des Jnnern ein, wo
er als Geh. Registrator und später
als Geh. Kanzleirat die Bibliothek
des Ministeriums verwaltete u. 1894
zum Bibliothekar ernannt wurde. G.
war daneben aus Passion Heraldiker
und hat auf diesem Gebiete mehrere
sehr wertvolle Schriften veröffent-
licht, welche ihm die Mitgliedschaft
vieler gelehrten Gesellschaften und
viele Ordensauszeichnungen von
deutschen und außerdeutschen Fürsten
eintrugen. Er starb in Steglitz bei
Berlin im Juli 1902.

S:

Die Bran-
denburger vor Ofen (Dr.), 1883. -
Feindliche Gewalten (Vaterl. Schsp.),
1886.

*Groag(-Belmonte), Carola,


pseudon. Carola Buchheim und
Carola Belmonte, wurde am
2. Oktbr. 1859 zu Loschitz in Mähren
als die Tochter des hervorragenden
Kanzelredners Elias Karpeles ge-
boren, vermählte sich in ihrem 17.
Jahre mit dem Eisenbahningenieur
Berthold Groag, der jedoch einige
Jahre darauf als Opfer seines Be-
rufes starb, und lebt nun nach mehr-
jährigen Reisen in Wien, wo sie als
Schriftstellerin besonders auf musik-
geschichtlichem Gebiete tätig ist.

S:


Mozart-Novellen (bevorwortet von
Gustav Karpeles), 1895. - Über alles
geht die Liebe (R.), 1902. - Die Kö-
nigsbraut (R.), 1905. - Aus bangen
Tagen (E. a. d. römischen Kaiserzeit),
1901.

Gröber, Karl,

wurde am 18. Juni
1847 zu Bersaska geboren, wo sein
Vater k. k. Oberarzt und Kontumaz-
Direktor im serbisch-banater Grenz-
regimente war, und verlebte seine
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Jugendzeit an der bosnischen Grenze.
Nachdem G. die Artillerieschulkom-
pagnie in Liebenau bei Graz und die
Artillerieakademie zu Weißkirchen
absolviert hatte, trat er 1869 in das
9. Feldartillerieregiment ein. Wäh-
rend der Okkupation in Bosnien hatte
er Gelegenheit, sich in mehreren Ge-
fechten auszuzeichnen, wofür er mit
dem Militär-Verdienstkreuz geziert
ward. Jn den Jahren 1879 u. 1880
war er Adjutant bei der VII. Trup-
pendivision, früher auch eine Zeit-
lang Lehrer an der Artilleriekadet-
tenschule; später war er Hauptmann
im k. k. Reichskriegsministerium und
seit 1890 als Hauptmann der Bat-
teriedivision Nr. 9 in Schütt-Som-
merein stationiert.

S:

Der Königs-
sohn Marko (Serbischer Volksgesang
in deutscher Nachdichtung), 1883. -
Die Schlacht am Amselfelde (Ep. D.),
1885. - Mehmeds Brautfahrt (Smai-
lagic Meho
). Ein Volksepos der süd-
slawischen Mohamedaner; deutsch,
1890. - Nach Tische (Lsp., mit Leo
Friedrich), 1904. - Die Nihilistin
(Schw., mit Leo Friedrich), 1904.

*Groch, Friedrich,

pseud. Karl
Albert,
wurde am 1. Novbr. 1827
in Kottbus geboren, besuchte das
dortige Gymnasium und studierte in
Halle und Berlin Theologie. Seit
1860 war er Prediger in Rosenhagen
bei Perleberg, trat Michaelis 1906
in den Ruhestand u. siedelte dann nach
Perleberg über.

S:

Drei Dichtungen,
1857. - Dichten und Denken (Ge.),
1894.

Groch, Roman,

pseud. Theo-
bald Marx,
wurde am 14. Mai
1857 zu Szepes-varalja in Ungarn
als der Sohn eines armen Handwer-
kers geboren, absolvierte die Mittel-
schulen in Leutschau und Erlau, den
philosophischen Kursus an den Uni-
versitäten Budapest und Wien und
widmete sich dann an diesen Hoch-
schulen dem Studium der deutschen
und ungarischen Sprache und Lite-

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Gro
Er bat um Beſchäftigung in der in-
aktiven Armee, führte die Handwer-
kerabteilung des Kaiſer-Franz-Gar-
degrenadierregiments, bildete ſich
nach dem Frieden bei der Regierung
in Potsdam und dem Polizeipräſi-
dium zu Berlin im Verwaltungsfache
aus und trat 1872 als Beamter in
das Miniſterium des Jnnern ein, wo
er als Geh. Regiſtrator und ſpäter
als Geh. Kanzleirat die Bibliothek
des Miniſteriums verwaltete u. 1894
zum Bibliothekar ernannt wurde. G.
war daneben aus Paſſion Heraldiker
und hat auf dieſem Gebiete mehrere
ſehr wertvolle Schriften veröffent-
licht, welche ihm die Mitgliedſchaft
vieler gelehrten Geſellſchaften und
viele Ordensauszeichnungen von
deutſchen und außerdeutſchen Fürſten
eintrugen. Er ſtarb in Steglitz bei
Berlin im Juli 1902.

S:

Die Bran-
denburger vor Ofen (Dr.), 1883. –
Feindliche Gewalten (Vaterl. Schſp.),
1886.

*Groag(-Belmonte), Carola,


pſeudon. Carola Buchheim und
Carola Belmonte, wurde am
2. Oktbr. 1859 zu Loſchitz in Mähren
als die Tochter des hervorragenden
Kanzelredners Elias Karpeles ge-
boren, vermählte ſich in ihrem 17.
Jahre mit dem Eiſenbahningenieur
Berthold Groag, der jedoch einige
Jahre darauf als Opfer ſeines Be-
rufes ſtarb, und lebt nun nach mehr-
jährigen Reiſen in Wien, wo ſie als
Schriftſtellerin beſonders auf muſik-
geſchichtlichem Gebiete tätig iſt.

S:


Mozart-Novellen (bevorwortet von
Guſtav Karpeles), 1895. – Über alles
geht die Liebe (R.), 1902. – Die Kö-
nigsbraut (R.), 1905. – Aus bangen
Tagen (E. a. d. römiſchen Kaiſerzeit),
1901.

Gröber, Karl,

wurde am 18. Juni
1847 zu Berſaska geboren, wo ſein
Vater k. k. Oberarzt und Kontumaz-
Direktor im ſerbiſch-banater Grenz-
regimente war, und verlebte ſeine
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Jugendzeit an der bosniſchen Grenze.
Nachdem G. die Artillerieſchulkom-
pagnie in Liebenau bei Graz und die
Artillerieakademie zu Weißkirchen
abſolviert hatte, trat er 1869 in das
9. Feldartillerieregiment ein. Wäh-
rend der Okkupation in Bosnien hatte
er Gelegenheit, ſich in mehreren Ge-
fechten auszuzeichnen, wofür er mit
dem Militär-Verdienſtkreuz geziert
ward. Jn den Jahren 1879 u. 1880
war er Adjutant bei der VII. Trup-
pendiviſion, früher auch eine Zeit-
lang Lehrer an der Artilleriekadet-
tenſchule; ſpäter war er Hauptmann
im k. k. Reichskriegsminiſterium und
ſeit 1890 als Hauptmann der Bat-
teriediviſion Nr. 9 in Schütt-Som-
merein ſtationiert.

S:

Der Königs-
ſohn Marko (Serbiſcher Volksgeſang
in deutſcher Nachdichtung), 1883. –
Die Schlacht am Amſelfelde (Ep. D.),
1885. – Mehmeds Brautfahrt (Smai-
lagič Meho
). Ein Volksepos der ſüd-
ſlawiſchen Mohamedaner; deutſch,
1890. – Nach Tiſche (Lſp., mit Leo
Friedrich), 1904. – Die Nihiliſtin
(Schw., mit Leo Friedrich), 1904.

*Groch, Friedrich,

pſeud. Karl
Albert,
wurde am 1. Novbr. 1827
in Kottbus geboren, beſuchte das
dortige Gymnaſium und ſtudierte in
Halle und Berlin Theologie. Seit
1860 war er Prediger in Roſenhagen
bei Perleberg, trat Michaelis 1906
in den Ruheſtand u. ſiedelte dann nach
Perleberg über.

S:

Drei Dichtungen,
1857. – Dichten und Denken (Ge.),
1894.

Groch, Roman,

pſeud. Theo-
bald Marx,
wurde am 14. Mai
1857 zu Szepes-váralja in Ungarn
als der Sohn eines armen Handwer-
kers geboren, abſolvierte die Mittel-
ſchulen in Leutſchau und Erlau, den
philoſophiſchen Kurſus an den Uni-
verſitäten Budapeſt und Wien und
widmete ſich dann an dieſen Hoch-
ſchulen dem Studium der deutſchen
und ungariſchen Sprache und Lite-

*
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[448/0452] Gro Gro Er bat um Beſchäftigung in der in- aktiven Armee, führte die Handwer- kerabteilung des Kaiſer-Franz-Gar- degrenadierregiments, bildete ſich nach dem Frieden bei der Regierung in Potsdam und dem Polizeipräſi- dium zu Berlin im Verwaltungsfache aus und trat 1872 als Beamter in das Miniſterium des Jnnern ein, wo er als Geh. Regiſtrator und ſpäter als Geh. Kanzleirat die Bibliothek des Miniſteriums verwaltete u. 1894 zum Bibliothekar ernannt wurde. G. war daneben aus Paſſion Heraldiker und hat auf dieſem Gebiete mehrere ſehr wertvolle Schriften veröffent- licht, welche ihm die Mitgliedſchaft vieler gelehrten Geſellſchaften und viele Ordensauszeichnungen von deutſchen und außerdeutſchen Fürſten eintrugen. Er ſtarb in Steglitz bei Berlin im Juli 1902. S: Die Bran- denburger vor Ofen (Dr.), 1883. – Feindliche Gewalten (Vaterl. Schſp.), 1886. *Groag(-Belmonte), Carola, pſeudon. Carola Buchheim und Carola Belmonte, wurde am 2. Oktbr. 1859 zu Loſchitz in Mähren als die Tochter des hervorragenden Kanzelredners Elias Karpeles ge- boren, vermählte ſich in ihrem 17. Jahre mit dem Eiſenbahningenieur Berthold Groag, der jedoch einige Jahre darauf als Opfer ſeines Be- rufes ſtarb, und lebt nun nach mehr- jährigen Reiſen in Wien, wo ſie als Schriftſtellerin beſonders auf muſik- geſchichtlichem Gebiete tätig iſt. S: Mozart-Novellen (bevorwortet von Guſtav Karpeles), 1895. – Über alles geht die Liebe (R.), 1902. – Die Kö- nigsbraut (R.), 1905. – Aus bangen Tagen (E. a. d. römiſchen Kaiſerzeit), 1901. Gröber, Karl, wurde am 18. Juni 1847 zu Berſaska geboren, wo ſein Vater k. k. Oberarzt und Kontumaz- Direktor im ſerbiſch-banater Grenz- regimente war, und verlebte ſeine Jugendzeit an der bosniſchen Grenze. Nachdem G. die Artillerieſchulkom- pagnie in Liebenau bei Graz und die Artillerieakademie zu Weißkirchen abſolviert hatte, trat er 1869 in das 9. Feldartillerieregiment ein. Wäh- rend der Okkupation in Bosnien hatte er Gelegenheit, ſich in mehreren Ge- fechten auszuzeichnen, wofür er mit dem Militär-Verdienſtkreuz geziert ward. Jn den Jahren 1879 u. 1880 war er Adjutant bei der VII. Trup- pendiviſion, früher auch eine Zeit- lang Lehrer an der Artilleriekadet- tenſchule; ſpäter war er Hauptmann im k. k. Reichskriegsminiſterium und ſeit 1890 als Hauptmann der Bat- teriediviſion Nr. 9 in Schütt-Som- merein ſtationiert. S: Der Königs- ſohn Marko (Serbiſcher Volksgeſang in deutſcher Nachdichtung), 1883. – Die Schlacht am Amſelfelde (Ep. D.), 1885. – Mehmeds Brautfahrt (Smai- lagič Meho). Ein Volksepos der ſüd- ſlawiſchen Mohamedaner; deutſch, 1890. – Nach Tiſche (Lſp., mit Leo Friedrich), 1904. – Die Nihiliſtin (Schw., mit Leo Friedrich), 1904. *Groch, Friedrich, pſeud. Karl Albert, wurde am 1. Novbr. 1827 in Kottbus geboren, beſuchte das dortige Gymnaſium und ſtudierte in Halle und Berlin Theologie. Seit 1860 war er Prediger in Roſenhagen bei Perleberg, trat Michaelis 1906 in den Ruheſtand u. ſiedelte dann nach Perleberg über. S: Drei Dichtungen, 1857. – Dichten und Denken (Ge.), 1894. Groch, Roman, pſeud. Theo- bald Marx, wurde am 14. Mai 1857 zu Szepes-váralja in Ungarn als der Sohn eines armen Handwer- kers geboren, abſolvierte die Mittel- ſchulen in Leutſchau und Erlau, den philoſophiſchen Kurſus an den Uni- verſitäten Budapeſt und Wien und widmete ſich dann an dieſen Hoch- ſchulen dem Studium der deutſchen und ungariſchen Sprache und Lite- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/452>, abgerufen am 28.03.2024.