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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Allein die ärztliche Kunst erwies sich
als erfolglos, und in Dresden verlor
Elisabeth das Augenlicht gänzlich.
Für so herbes Schicksal fand sie Trost
und Beruhigung im Schoße der ka-
tholischen Kirche, zu welcher sie, die
Protestantin, am 25. Juni 1855 in
Mariaschein (Böhmen) übertrat. Jn
ihrer Schrift "Meine Bekehrung"
(1893) sucht sie diesen Schritt zu
rechtfertigen. Eine innige Freund-
schaft verband sie mit der Gräfin
Kuefstein, der Gattin des österreich.
Gesandten in Dresden. Als die Mut-
ter der blinden Jungfrau zu ihrem
Gatten nach Rußland zurückkehrte,
die Tochter aber auf Befehl der Ärzte
in Deutschland zurückbleiben mußte,
weilte diese fast unausgesetzt in der
Nähe der Gräfin Kuefstein und folgte
ihr u. ihrem Gatten auch 1856 nach
Wien, wo sie seitdem ihren Wohnsitz
beibehalten hat und am 4. Februar
1896 gestorben ist.

S:

Anna Rosen-
berg (N.), 1867. - Novellen; III,
1867. - Erzählungen, 1868. - Die
Familie Runenthal (R.), 1869. - Das
Gasthaus zum grünen Baum (E.),
1869. - Die Adoptivgeschwister (R.),
1870. - Die Männer der Loge (R.),
1871. - Graf Bruno Degenhart (R.),
1872. - Celeste Alland, oder: Die ge-
mischten Ehen (R.), 1873. - Das falsch
verstandene Ehrgefühl (N.), 1874. -
Zwei Onkel aus Amerika (Lsp.), 1875.
- Vier Lebensbilder, 1875. - Der
Magnetiseur (Lsp.), 1876. - Kochbuch
und Konversationslexikon (Lsp.),
1877. - Novellen (Aus Doktor Ber-
ners Leben. - Graf Kurzeggs Leben),
1877. - Bilderbuch ohne Bilder (Hu-
moresken), 1878. - Eleonore (R.),
1878. - Pastor Freimann (R.), 1878.
- Die beiden Vettern (R.), 1879. -
Die Verwaisten (R.) und: Der Geist
der Mutter (E.), 1880. - Die Leib-
eigenen (R.), 1881. - Lucie (E.), 1881.
- Mit und ohne Vokation (R.); II,
1882. - Die Kinder des Nihilisten
(R.), 1883. - Die Rache Anna Dimi-
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Gro
trownas (R.), 1884. - Helene Grand-
pre (Sozial. R.), 1885. - Wilhelm
Hort (desgl.). Die Wanduhr (E.),
1886. - Ginevra Contarini (R.).
Seltsam, aber wahr (E.), 1887. -
Das amerikanische Duell. Die Räu-
berspelunke. Aus Gustchens Kinder-
jahren, 1888. - Martha (R.), 1889.
- Die beiden Schwägerinnen. Wer
ist der Schuldige?, 1890. - Gräfin
Alma Adlerskyöld (R.), 1891. - Die
Geschichte des Schlaghahn (M.), 1892.
- Drei Novellen, 1892. - Fünf No-
vellen, 1893. - Scheintot (R.), 1894.
- Marie de St. Croix (R.), 1895. -
Susanne (R.), 1895. - Die kleine
Samariterin (E.) und: Mir fehlt der
Sohn (N.), 1896. - Severine (E.),
1896. - Berta Dürsprung (R.), 1897.
- Adelheid Steinau (E.) und: Elsbeth
Sommer (N.), 1898. - Die Söhne
des Räubers (R.), 1899.

*Grotthuß, Jeannot Emil Frei-
herr von,

entstammt einem alten
westfälisch-niedersächsischen Frei-
herrngeschlechte, das schon seit 1505
in Kurland ansässig ist, u. wurde am
5. April (24. März a. St.) 1865 zu Riga
in Livland geboren. Er erhielt seinen
ersten Unterricht auf dem väterlichen
Gute Wellikau, besuchte dann das
Stadtgymnasium in Riga u. das Ni-
kolai-Gymnasium in Libau, worauf
er die Universität Berlin bezog, an
der er sich hauptsächlich philosophi-
schen, ästhetischen, literar- und kul-
turhistorischen Studien widmete.
Schon als Student literarisch tätig,
trat er später als zweiter Redakteur
in die Redaktion des "Deutschen
Adelsblatts", um dann (1886) in
Gemeinschaft mit dem Herausgeber
dieses Blattes, Rud. von Mosch,
die illustrierte Zeitschrift "Deutsche
Post", ein Gesamtorgan für die
Deutschen aller Länder, insbesondere
des Auslandes, zu begründen. Die
Zeitschrift wurde unter G.s Leitung
offizielles Organ des damals über
30 000 Mitglieder zählenden "Allge-

* 30


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Gro
Allein die ärztliche Kunſt erwies ſich
als erfolglos, und in Dresden verlor
Eliſabeth das Augenlicht gänzlich.
Für ſo herbes Schickſal fand ſie Troſt
und Beruhigung im Schoße der ka-
tholiſchen Kirche, zu welcher ſie, die
Proteſtantin, am 25. Juni 1855 in
Mariaſchein (Böhmen) übertrat. Jn
ihrer Schrift „Meine Bekehrung“
(1893) ſucht ſie dieſen Schritt zu
rechtfertigen. Eine innige Freund-
ſchaft verband ſie mit der Gräfin
Kuefſtein, der Gattin des öſterreich.
Geſandten in Dresden. Als die Mut-
ter der blinden Jungfrau zu ihrem
Gatten nach Rußland zurückkehrte,
die Tochter aber auf Befehl der Ärzte
in Deutſchland zurückbleiben mußte,
weilte dieſe faſt unausgeſetzt in der
Nähe der Gräfin Kuefſtein und folgte
ihr u. ihrem Gatten auch 1856 nach
Wien, wo ſie ſeitdem ihren Wohnſitz
beibehalten hat und am 4. Februar
1896 geſtorben iſt.

S:

Anna Roſen-
berg (N.), 1867. – Novellen; III,
1867. – Erzählungen, 1868. – Die
Familie Runenthal (R.), 1869. – Das
Gaſthaus zum grünen Baum (E.),
1869. – Die Adoptivgeſchwiſter (R.),
1870. – Die Männer der Loge (R.),
1871. – Graf Bruno Degenhart (R.),
1872. – Celeſte Alland, oder: Die ge-
miſchten Ehen (R.), 1873. – Das falſch
verſtandene Ehrgefühl (N.), 1874. –
Zwei Onkel aus Amerika (Lſp.), 1875.
– Vier Lebensbilder, 1875. – Der
Magnetiſeur (Lſp.), 1876. – Kochbuch
und Konverſationslexikon (Lſp.),
1877. – Novellen (Aus Doktor Ber-
ners Leben. – Graf Kurzeggs Leben),
1877. – Bilderbuch ohne Bilder (Hu-
moresken), 1878. – Eleonore (R.),
1878. – Paſtor Freimann (R.), 1878.
– Die beiden Vettern (R.), 1879. –
Die Verwaiſten (R.) und: Der Geiſt
der Mutter (E.), 1880. – Die Leib-
eigenen (R.), 1881. – Lucie (E.), 1881.
– Mit und ohne Vokation (R.); II,
1882. – Die Kinder des Nihiliſten
(R.), 1883. – Die Rache Anna Dimi-
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Gro
trownas (R.), 1884. – Helene Grand-
pré (Sozial. R.), 1885. – Wilhelm
Hort (desgl.). Die Wanduhr (E.),
1886. – Ginevra Contarini (R.).
Seltſam, aber wahr (E.), 1887. –
Das amerikaniſche Duell. Die Räu-
berſpelunke. Aus Guſtchens Kinder-
jahren, 1888. – Martha (R.), 1889.
– Die beiden Schwägerinnen. Wer
iſt der Schuldige?, 1890. – Gräfin
Alma Adlerſkyöld (R.), 1891. – Die
Geſchichte des Schlaghahn (M.), 1892.
– Drei Novellen, 1892. – Fünf No-
vellen, 1893. – Scheintot (R.), 1894.
– Marie de St. Croix (R.), 1895. –
Suſanne (R.), 1895. – Die kleine
Samariterin (E.) und: Mir fehlt der
Sohn (N.), 1896. – Severine (E.),
1896. – Berta Dürſprung (R.), 1897.
– Adelheid Steinau (E.) und: Elsbeth
Sommer (N.), 1898. – Die Söhne
des Räubers (R.), 1899.

*Grotthuß, Jeannot Emil Frei-
herr von,

entſtammt einem alten
weſtfäliſch-niederſächſiſchen Frei-
herrngeſchlechte, das ſchon ſeit 1505
in Kurland anſäſſig iſt, u. wurde am
5. April (24. März a. St.) 1865 zu Riga
in Livland geboren. Er erhielt ſeinen
erſten Unterricht auf dem väterlichen
Gute Wellikau, beſuchte dann das
Stadtgymnaſium in Riga u. das Ni-
kolai-Gymnaſium in Libau, worauf
er die Univerſität Berlin bezog, an
der er ſich hauptſächlich philoſophi-
ſchen, äſthetiſchen, literar- und kul-
turhiſtoriſchen Studien widmete.
Schon als Student literariſch tätig,
trat er ſpäter als zweiter Redakteur
in die Redaktion des „Deutſchen
Adelsblatts“, um dann (1886) in
Gemeinſchaft mit dem Herausgeber
dieſes Blattes, Rud. von Moſch,
die illuſtrierte Zeitſchrift „Deutſche
Poſt“, ein Geſamtorgan für die
Deutſchen aller Länder, insbeſondere
des Auslandes, zu begründen. Die
Zeitſchrift wurde unter G.s Leitung
offizielles Organ des damals über
30 000 Mitglieder zählenden „Allge-

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[465/0469] Gro Gro Allein die ärztliche Kunſt erwies ſich als erfolglos, und in Dresden verlor Eliſabeth das Augenlicht gänzlich. Für ſo herbes Schickſal fand ſie Troſt und Beruhigung im Schoße der ka- tholiſchen Kirche, zu welcher ſie, die Proteſtantin, am 25. Juni 1855 in Mariaſchein (Böhmen) übertrat. Jn ihrer Schrift „Meine Bekehrung“ (1893) ſucht ſie dieſen Schritt zu rechtfertigen. Eine innige Freund- ſchaft verband ſie mit der Gräfin Kuefſtein, der Gattin des öſterreich. Geſandten in Dresden. Als die Mut- ter der blinden Jungfrau zu ihrem Gatten nach Rußland zurückkehrte, die Tochter aber auf Befehl der Ärzte in Deutſchland zurückbleiben mußte, weilte dieſe faſt unausgeſetzt in der Nähe der Gräfin Kuefſtein und folgte ihr u. ihrem Gatten auch 1856 nach Wien, wo ſie ſeitdem ihren Wohnſitz beibehalten hat und am 4. Februar 1896 geſtorben iſt. S: Anna Roſen- berg (N.), 1867. – Novellen; III, 1867. – Erzählungen, 1868. – Die Familie Runenthal (R.), 1869. – Das Gaſthaus zum grünen Baum (E.), 1869. – Die Adoptivgeſchwiſter (R.), 1870. – Die Männer der Loge (R.), 1871. – Graf Bruno Degenhart (R.), 1872. – Celeſte Alland, oder: Die ge- miſchten Ehen (R.), 1873. – Das falſch verſtandene Ehrgefühl (N.), 1874. – Zwei Onkel aus Amerika (Lſp.), 1875. – Vier Lebensbilder, 1875. – Der Magnetiſeur (Lſp.), 1876. – Kochbuch und Konverſationslexikon (Lſp.), 1877. – Novellen (Aus Doktor Ber- ners Leben. – Graf Kurzeggs Leben), 1877. – Bilderbuch ohne Bilder (Hu- moresken), 1878. – Eleonore (R.), 1878. – Paſtor Freimann (R.), 1878. – Die beiden Vettern (R.), 1879. – Die Verwaiſten (R.) und: Der Geiſt der Mutter (E.), 1880. – Die Leib- eigenen (R.), 1881. – Lucie (E.), 1881. – Mit und ohne Vokation (R.); II, 1882. – Die Kinder des Nihiliſten (R.), 1883. – Die Rache Anna Dimi- trownas (R.), 1884. – Helene Grand- pré (Sozial. R.), 1885. – Wilhelm Hort (desgl.). Die Wanduhr (E.), 1886. – Ginevra Contarini (R.). Seltſam, aber wahr (E.), 1887. – Das amerikaniſche Duell. Die Räu- berſpelunke. Aus Guſtchens Kinder- jahren, 1888. – Martha (R.), 1889. – Die beiden Schwägerinnen. Wer iſt der Schuldige?, 1890. – Gräfin Alma Adlerſkyöld (R.), 1891. – Die Geſchichte des Schlaghahn (M.), 1892. – Drei Novellen, 1892. – Fünf No- vellen, 1893. – Scheintot (R.), 1894. – Marie de St. Croix (R.), 1895. – Suſanne (R.), 1895. – Die kleine Samariterin (E.) und: Mir fehlt der Sohn (N.), 1896. – Severine (E.), 1896. – Berta Dürſprung (R.), 1897. – Adelheid Steinau (E.) und: Elsbeth Sommer (N.), 1898. – Die Söhne des Räubers (R.), 1899. *Grotthuß, Jeannot Emil Frei- herr von, entſtammt einem alten weſtfäliſch-niederſächſiſchen Frei- herrngeſchlechte, das ſchon ſeit 1505 in Kurland anſäſſig iſt, u. wurde am 5. April (24. März a. St.) 1865 zu Riga in Livland geboren. Er erhielt ſeinen erſten Unterricht auf dem väterlichen Gute Wellikau, beſuchte dann das Stadtgymnaſium in Riga u. das Ni- kolai-Gymnaſium in Libau, worauf er die Univerſität Berlin bezog, an der er ſich hauptſächlich philoſophi- ſchen, äſthetiſchen, literar- und kul- turhiſtoriſchen Studien widmete. Schon als Student literariſch tätig, trat er ſpäter als zweiter Redakteur in die Redaktion des „Deutſchen Adelsblatts“, um dann (1886) in Gemeinſchaft mit dem Herausgeber dieſes Blattes, Rud. von Moſch, die illuſtrierte Zeitſchrift „Deutſche Poſt“, ein Geſamtorgan für die Deutſchen aller Länder, insbeſondere des Auslandes, zu begründen. Die Zeitſchrift wurde unter G.s Leitung offizielles Organ des damals über 30 000 Mitglieder zählenden „Allge- * 30

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/469>, abgerufen am 29.03.2024.