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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Konfekt to Verdauung noa Disch,
politsch un unpolitsch, 2. A. 1854.

Dranmor,

Pseudon. für Ferdi-
nand von Schmid;
s. d.:

*Dransfeld, Hedwig,

wurde am
24. Febr. 1871 zu Hacheney b. Dort-
mund (Westfal.) als die Tochter eines
Oberförsters geboren. Jhre Eltern
starben frühe, und so mag es gekom-
men sein, daß ihre Jugend ziemlich
einförmig verlief. Sie erhielt ihre
Erziehung erst bei Verwandten in
Hörde, dann bei ihrem Vormunde in
Dortmund u. bildete sich dann 1887
bis 1890 im Seminar zu Paderborn
zur Lehrerin aus. Sie kam als welt-
liche Lehrerin an die höhere Töchter-
schule der Ursulinerinnen in Werl,
und als 1904 diese zu einem Seminar
für Lehrerinnen an Volks- u. höhe-
ren Töchterschulen ausgebildet wur-
de, ward sie Lehrerin an dem päda-
gogischen Kursus des neuen Jnstituts.
Seit 1905 gibt sie die Zeitschrift "Die
christliche Frau" heraus.

S:

Gedichte,
1893. - Das Grafendorli (E. f. junge
Mädchen), 1897. - Wie das Grafen-
dorli glücklich wird (desgl.), 1898. -
Nach harter Prüfung (desgl.), 1898.
- Flitter und Schein (desgl.), 1899.
- Weihnachtsfeier in Schule u. Haus
(Sammlg. v. Gn.), 1898. - Buch der
Wünsche (Sammlg. v. Gelegenheits-
gedichten), 1898. - Theo Westerholt
(E. für d. Jugd.), 1899. - Jl Santo
(En. u. Ge. für alle Verehrer des heil.
Antonius von Padua), 1902. - Er-
wachen (Neue Ge.), 1903. 2. A. 1907.

Dräxler, Karl Ferdinand,

pseud.
(seit 1823) Manfred, (seit 1838)
Dräxler-Manfred, als Roman-
schriftsteller auch K. L. W. v. Klin-
ger
u. als Jugendschriftsteller F. C.
Claudius, wurde am 17. Juni
1806 als der Sohn eines österreichi-
schen Staatsbeamten zu Lemberg ge-
boren. Obgleich die Eltern Deutsche
waren, so überwog in seiner ersten
Erziehung doch das slawische Element
u. zwar zuerst das polnische u. später,
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als er mit seinem Vater nach Prag
zog, das böhmische, so daß er in sei-
nen jungen Jahren der deutschen
Sprache kaum mächtig war. Doch
bald erwachte in dem Jünglinge, be-
einflußt durch die Dichtungen eines
Rückert, Platen und Heine, der Sinn
für deutsche Wissenschaft und Kunst,
und unter dem wohltätigen Einfluß
bedeutender Männer, wie Gerle,
Marsano, Egon Ebert, R. Glaser u.
a., die seine poetische Entwicklung in
jeder Weise förderten, wurde er dem
Slawentum völlig entfremdet. Nach-
dem er seine Vorstudien in Prag ge-
macht, studierte er, dem Wunsche des
Vaters folgend, ein Jahr lang in
Wien die Rechte, ging dann aber,
durch den Tod seiner Großmutter
unabhängiger geworden, nach Leip-
zig, wo er sich philosophischen Stu-
dien zuwandte u. 1829 promovierte.
Schon 1826 hatte er seine ersten Dich-
tungen publiziert. Von 1829 ab lebte
er acht Jahre in Wien, wo er sich an-
fänglich um einen Lehrstuhl an einem
Gymnasium bewarb, sich aber, als er
sein Ziel nicht erreichen konnte, aus-
schließlich der schriftstellerischen Lauf-
bahn zuwandte. Sein freundschaft-
licher Verkehr mit A. Grün, Lenau,
Bauernfeld, Seidl u. a. sorgte dafür,
daß auch der Beschäftigung mit der
Poesie -- wenn auch in beschränktem
Maße -- ihr Recht wurde; denn seine
äußeren Verhältnisse waren derart,
daß er die rechte Stimmung zu selb-
ständig. Arbeiten nicht finden konnte,
da beinahe seine ganze Zeit von sei-
ner journalistischen u. redaktionellen
Tätigkeit (u. a. redigierte er 1834-36
das Brockhaussche Pfennigmagazin)
in Anspruch genommen wurde. Jm
Jahre 1837 verließ er Wien für im-
mer, bereiste das südwestliche Deutsch-
land, Belgien, England, Frankreich,
Norddeutschland und lebte dann ab-
wechselnd in Mannheim, Frankfurt
a. M., Meiningen, Köln und Wies-
baden, wo er das von Dr. Adrian

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Konfekt to Verdauung noa Diſch,
politſch un unpolitſch, 2. A. 1854.

Dranmor,

Pſeudon. für Ferdi-
nand von Schmid;
ſ. d.:

*Dransfeld, Hedwig,

wurde am
24. Febr. 1871 zu Hacheney b. Dort-
mund (Weſtfal.) als die Tochter eines
Oberförſters geboren. Jhre Eltern
ſtarben frühe, und ſo mag es gekom-
men ſein, daß ihre Jugend ziemlich
einförmig verlief. Sie erhielt ihre
Erziehung erſt bei Verwandten in
Hörde, dann bei ihrem Vormunde in
Dortmund u. bildete ſich dann 1887
bis 1890 im Seminar zu Paderborn
zur Lehrerin aus. Sie kam als welt-
liche Lehrerin an die höhere Töchter-
ſchule der Urſulinerinnen in Werl,
und als 1904 dieſe zu einem Seminar
für Lehrerinnen an Volks- u. höhe-
ren Töchterſchulen ausgebildet wur-
de, ward ſie Lehrerin an dem päda-
gogiſchen Kurſus des neuen Jnſtituts.
Seit 1905 gibt ſie die Zeitſchrift „Die
chriſtliche Frau“ heraus.

S:

Gedichte,
1893. – Das Grafendorli (E. f. junge
Mädchen), 1897. – Wie das Grafen-
dorli glücklich wird (desgl.), 1898. –
Nach harter Prüfung (desgl.), 1898.
– Flitter und Schein (desgl.), 1899.
– Weihnachtsfeier in Schule u. Haus
(Sammlg. v. Gn.), 1898. – Buch der
Wünſche (Sammlg. v. Gelegenheits-
gedichten), 1898. – Theo Weſterholt
(E. für d. Jugd.), 1899. – Jl Santo
(En. u. Ge. für alle Verehrer des heil.
Antonius von Padua), 1902. – Er-
wachen (Neue Ge.), 1903. 2. A. 1907.

Dräxler, Karl Ferdinand,

pſeud.
(ſeit 1823) Manfred, (ſeit 1838)
Dräxler-Manfred, als Roman-
ſchriftſteller auch K. L. W. v. Klin-
ger
u. als Jugendſchriftſteller F. C.
Claudius, wurde am 17. Juni
1806 als der Sohn eines öſterreichi-
ſchen Staatsbeamten zu Lemberg ge-
boren. Obgleich die Eltern Deutſche
waren, ſo überwog in ſeiner erſten
Erziehung doch das ſlawiſche Element
u. zwar zuerſt das polniſche u. ſpäter,
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als er mit ſeinem Vater nach Prag
zog, das böhmiſche, ſo daß er in ſei-
nen jungen Jahren der deutſchen
Sprache kaum mächtig war. Doch
bald erwachte in dem Jünglinge, be-
einflußt durch die Dichtungen eines
Rückert, Platen und Heine, der Sinn
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und unter dem wohltätigen Einfluß
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Marſano, Egon Ebert, R. Glaſer u.
a., die ſeine poetiſche Entwicklung in
jeder Weiſe förderten, wurde er dem
Slawentum völlig entfremdet. Nach-
dem er ſeine Vorſtudien in Prag ge-
macht, ſtudierte er, dem Wunſche des
Vaters folgend, ein Jahr lang in
Wien die Rechte, ging dann aber,
durch den Tod ſeiner Großmutter
unabhängiger geworden, nach Leip-
zig, wo er ſich philoſophiſchen Stu-
dien zuwandte u. 1829 promovierte.
Schon 1826 hatte er ſeine erſten Dich-
tungen publiziert. Von 1829 ab lebte
er acht Jahre in Wien, wo er ſich an-
fänglich um einen Lehrſtuhl an einem
Gymnaſium bewarb, ſich aber, als er
ſein Ziel nicht erreichen konnte, aus-
ſchließlich der ſchriftſtelleriſchen Lauf-
bahn zuwandte. Sein freundſchaft-
licher Verkehr mit A. Grün, Lenau,
Bauernfeld, Seidl u. a. ſorgte dafür,
daß auch der Beſchäftigung mit der
Poeſie — wenn auch in beſchränktem
Maße — ihr Recht wurde; denn ſeine
äußeren Verhältniſſe waren derart,
daß er die rechte Stimmung zu ſelb-
ſtändig. Arbeiten nicht finden konnte,
da beinahe ſeine ganze Zeit von ſei-
ner journaliſtiſchen u. redaktionellen
Tätigkeit (u. a. redigierte er 1834–36
das Brockhausſche Pfennigmagazin)
in Anſpruch genommen wurde. Jm
Jahre 1837 verließ er Wien für im-
mer, bereiſte das ſüdweſtliche Deutſch-
land, Belgien, England, Frankreich,
Norddeutſchland und lebte dann ab-
wechſelnd in Mannheim, Frankfurt
a. M., Meiningen, Köln und Wies-
baden, wo er das von Dr. Adrian

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[55/0059] Dra Drä Konfekt to Verdauung noa Diſch, politſch un unpolitſch, 2. A. 1854. Dranmor, Pſeudon. für Ferdi- nand von Schmid; ſ. d.: *Dransfeld, Hedwig, wurde am 24. Febr. 1871 zu Hacheney b. Dort- mund (Weſtfal.) als die Tochter eines Oberförſters geboren. Jhre Eltern ſtarben frühe, und ſo mag es gekom- men ſein, daß ihre Jugend ziemlich einförmig verlief. Sie erhielt ihre Erziehung erſt bei Verwandten in Hörde, dann bei ihrem Vormunde in Dortmund u. bildete ſich dann 1887 bis 1890 im Seminar zu Paderborn zur Lehrerin aus. Sie kam als welt- liche Lehrerin an die höhere Töchter- ſchule der Urſulinerinnen in Werl, und als 1904 dieſe zu einem Seminar für Lehrerinnen an Volks- u. höhe- ren Töchterſchulen ausgebildet wur- de, ward ſie Lehrerin an dem päda- gogiſchen Kurſus des neuen Jnſtituts. Seit 1905 gibt ſie die Zeitſchrift „Die chriſtliche Frau“ heraus. S: Gedichte, 1893. – Das Grafendorli (E. f. junge Mädchen), 1897. – Wie das Grafen- dorli glücklich wird (desgl.), 1898. – Nach harter Prüfung (desgl.), 1898. – Flitter und Schein (desgl.), 1899. – Weihnachtsfeier in Schule u. Haus (Sammlg. v. Gn.), 1898. – Buch der Wünſche (Sammlg. v. Gelegenheits- gedichten), 1898. – Theo Weſterholt (E. für d. Jugd.), 1899. – Jl Santo (En. u. Ge. für alle Verehrer des heil. Antonius von Padua), 1902. – Er- wachen (Neue Ge.), 1903. 2. A. 1907. Dräxler, Karl Ferdinand, pſeud. (ſeit 1823) Manfred, (ſeit 1838) Dräxler-Manfred, als Roman- ſchriftſteller auch K. L. W. v. Klin- ger u. als Jugendſchriftſteller F. C. Claudius, wurde am 17. Juni 1806 als der Sohn eines öſterreichi- ſchen Staatsbeamten zu Lemberg ge- boren. Obgleich die Eltern Deutſche waren, ſo überwog in ſeiner erſten Erziehung doch das ſlawiſche Element u. zwar zuerſt das polniſche u. ſpäter, als er mit ſeinem Vater nach Prag zog, das böhmiſche, ſo daß er in ſei- nen jungen Jahren der deutſchen Sprache kaum mächtig war. Doch bald erwachte in dem Jünglinge, be- einflußt durch die Dichtungen eines Rückert, Platen und Heine, der Sinn für deutſche Wiſſenſchaft und Kunſt, und unter dem wohltätigen Einfluß bedeutender Männer, wie Gerle, Marſano, Egon Ebert, R. Glaſer u. a., die ſeine poetiſche Entwicklung in jeder Weiſe förderten, wurde er dem Slawentum völlig entfremdet. Nach- dem er ſeine Vorſtudien in Prag ge- macht, ſtudierte er, dem Wunſche des Vaters folgend, ein Jahr lang in Wien die Rechte, ging dann aber, durch den Tod ſeiner Großmutter unabhängiger geworden, nach Leip- zig, wo er ſich philoſophiſchen Stu- dien zuwandte u. 1829 promovierte. Schon 1826 hatte er ſeine erſten Dich- tungen publiziert. Von 1829 ab lebte er acht Jahre in Wien, wo er ſich an- fänglich um einen Lehrſtuhl an einem Gymnaſium bewarb, ſich aber, als er ſein Ziel nicht erreichen konnte, aus- ſchließlich der ſchriftſtelleriſchen Lauf- bahn zuwandte. Sein freundſchaft- licher Verkehr mit A. Grün, Lenau, Bauernfeld, Seidl u. a. ſorgte dafür, daß auch der Beſchäftigung mit der Poeſie — wenn auch in beſchränktem Maße — ihr Recht wurde; denn ſeine äußeren Verhältniſſe waren derart, daß er die rechte Stimmung zu ſelb- ſtändig. Arbeiten nicht finden konnte, da beinahe ſeine ganze Zeit von ſei- ner journaliſtiſchen u. redaktionellen Tätigkeit (u. a. redigierte er 1834–36 das Brockhausſche Pfennigmagazin) in Anſpruch genommen wurde. Jm Jahre 1837 verließ er Wien für im- mer, bereiſte das ſüdweſtliche Deutſch- land, Belgien, England, Frankreich, Norddeutſchland und lebte dann ab- wechſelnd in Mannheim, Frankfurt a. M., Meiningen, Köln und Wies- baden, wo er das von Dr. Adrian *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/59>, abgerufen am 24.04.2024.