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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ausland, in Berlin, und widmete sich
schriftstellerischer Tätigkeit. Unter
seinen philosophischen Arbeiten sind
besonders sein "Flammentod" (1892)
und "Wege zur Kultur" (1910) her-
vorzuheben, in denen er seine Jdeen
zu einer verinnerlichten gehobenen
Lebensanschauung niederlegt, sowie
seine auf mehrere Bände berechnete
"Geschichte der europäischen Blut-
mischung," in welcher er die Rassen-
mischung der europäischen Menschheit
und ihre Kulturergebnisse zu be-
arbeiten gedenkt, dergestalt, daß die
vielfachen Richtungen u. Bestrebun-
gen des modernen Lebens in Kunst,
Religion, Politik u. wirtschaftlichem
Leben auf die verschiedenartigen Ras-
senelemente zurückgeführt werden. Die
beiden ersten Bände tragen die Titel
"Das Keltentum in der europäischen
Blutmischung" (1900) u. "Die Wahl-
verwandtschaften der deutschen Blut-
mischung" (1901). Seine Biographie
über "M. von Egidy, sein Leben und
Wirken (1890) zeigt ihn als Vertre-
ter der Egidyschen Gedanken, und im
Sinne dieses Streiters leitete er auch
die Halbmonatsschrift "Ernstes Wol-
len" und die Monatsschrift "Deutsche
Kultur".

S:

Urania (Ge.), 1893. -
Das Edikt des Kaisers (Hist. Dr.),
1897. - Judas. Das fünfte Evan-
gelium (Dr.), 1897. 2. A. 1909. -
Rasse und Milieu (Kulturproblem der
Gegenwart), 1902. - Der Mensch der
Urzeit (Kunde über Lebensweise,
Sprache u. Kultur des vorgeschicht-
lichen Menschen in Europa u. Asien),
1.-15. T. 1907.

*Drigalski, Liesbet von,

bekannt
unter ihrem Mädchennamen Lies-
bet Dill,
stammt aus einer der
ältesten begüterten Familien der
Saarbrücker Lande und wurde am
28. März 1877 geboren. Jn der Fa-
milie war künstlerische Anlage und
Betätigung von jeher heimisch, auch
bei Liesbet offenbarte sich schon als
junges Mädchen ein überraschendes
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Dro
Können auf malerischem, musikali-
schem und literarischem Gebiet. Ei-
gentliche Anregung von außen, abge-
sehen von solcher durch vielfache Rei-
sen -- fehlten gänzlich; sie hatte im
Gegenteil starke Kämpfe bei Aus-
übung ihrer literarischen Neigung zu
bestehen. Sehr jung noch verheiratete
sie sich mit dem Landrichter Seibert
in Wiesbaden, und am 5. März 1905
reichte sie zu einer zweiten Ehe dem
Stabsarzt Dr. von Dr. die Hand, an
dessen Seite sie seitdem in Kassel, seit
1906 in Hannover und seit 1907 in
Halle an der Saale lebt, wo der
Gatte eine Professur an der Univer-
sität bekleidet.

S:

Lo's Ehe (R.),
1903. 6. A. 1907. - Oberleutnant
Grote (R.), 1904. 3. A. 1908. - Suse
(R.), 1. und 2. A. 1906. - Das gelbe
Haus (R.), 1906. 2. A. 1909. - Die
kleine Stadt (Trag. eines Mannes
von Geschmack. R.), 1907. 5. A. 1909.
- Eine von zu vielen (R.), 1907. 4. A.
1909. - Unverbrannte Briefe (R.),
1.-4. A. 1909. - Die Freiheit (R.), 1911.

Drobisch, Gustav Theodor,

* zu
Dresden am 26. Dezbr. 1811, kam
mit seinen Eltern früh nach Leipzig,
wo sein Vater Mitglied des Orche-
sters geworden war, und erhielt hier
auch seine Gymnasialbildung. Kämp-
fend mit stetigen Widerwärtigkeiten
und den härtesten Schicksalsprüfun-
gen, zwang ihn jeglicher Mangel an
Unterstützung, von den Rechtsstudien
abzusehen. Um Brot zu verdienen,
ging er aus Verzweiflung zum Thea-
ter, kehrte aber bald an den Schreib-
tisch zurück und wurde Schriftsteller.
Wohl eine Frucht seiner kurzen Büh-
nenerfahrungen waren seine "Frag-
mente über Ludwig Devrients erste
Schritte auf seiner künstlerischen
Laufbahn". Zu einem gesuchten
Schriftsteller erhob ihn jedoch erst
seine "Denkrede auf Schiller", die
am Schillerfeste 1841 in Leipzig Auf-
sehen erregte. Von da an war er ein
beliebter Mitarbeiter an vielen Zeit-

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Dri
Ausland, in Berlin, und widmete ſich
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit. Unter
ſeinen philoſophiſchen Arbeiten ſind
beſonders ſein „Flammentod“ (1892)
und „Wege zur Kultur“ (1910) her-
vorzuheben, in denen er ſeine Jdeen
zu einer verinnerlichten gehobenen
Lebensanſchauung niederlegt, ſowie
ſeine auf mehrere Bände berechnete
„Geſchichte der europäiſchen Blut-
miſchung,“ in welcher er die Raſſen-
miſchung der europäiſchen Menſchheit
und ihre Kulturergebniſſe zu be-
arbeiten gedenkt, dergeſtalt, daß die
vielfachen Richtungen u. Beſtrebun-
gen des modernen Lebens in Kunſt,
Religion, Politik u. wirtſchaftlichem
Leben auf die verſchiedenartigen Raſ-
ſenelemente zurückgeführt werden. Die
beiden erſten Bände tragen die Titel
„Das Keltentum in der europäiſchen
Blutmiſchung“ (1900) u. „Die Wahl-
verwandtſchaften der deutſchen Blut-
miſchung“ (1901). Seine Biographie
über „M. von Egidy, ſein Leben und
Wirken (1890) zeigt ihn als Vertre-
ter der Egidyſchen Gedanken, und im
Sinne dieſes Streiters leitete er auch
die Halbmonatsſchrift „Ernſtes Wol-
len“ und die Monatsſchrift „Deutſche
Kultur“.

S:

Urania (Ge.), 1893. –
Das Edikt des Kaiſers (Hiſt. Dr.),
1897. – Judas. Das fünfte Evan-
gelium (Dr.), 1897. 2. A. 1909. –
Raſſe und Milieu (Kulturproblem der
Gegenwart), 1902. – Der Menſch der
Urzeit (Kunde über Lebensweiſe,
Sprache u. Kultur des vorgeſchicht-
lichen Menſchen in Europa u. Aſien),
1.–15. T. 1907.

*Drigalski, Liesbet von,

bekannt
unter ihrem Mädchennamen Lies-
bet Dill,
ſtammt aus einer der
älteſten begüterten Familien der
Saarbrücker Lande und wurde am
28. März 1877 geboren. Jn der Fa-
milie war künſtleriſche Anlage und
Betätigung von jeher heimiſch, auch
bei Liesbet offenbarte ſich ſchon als
junges Mädchen ein überraſchendes
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Dro
Können auf maleriſchem, muſikali-
ſchem und literariſchem Gebiet. Ei-
gentliche Anregung von außen, abge-
ſehen von ſolcher durch vielfache Rei-
ſen — fehlten gänzlich; ſie hatte im
Gegenteil ſtarke Kämpfe bei Aus-
übung ihrer literariſchen Neigung zu
beſtehen. Sehr jung noch verheiratete
ſie ſich mit dem Landrichter Seibert
in Wiesbaden, und am 5. März 1905
reichte ſie zu einer zweiten Ehe dem
Stabsarzt Dr. von Dr. die Hand, an
deſſen Seite ſie ſeitdem in Kaſſel, ſeit
1906 in Hannover und ſeit 1907 in
Halle an der Saale lebt, wo der
Gatte eine Profeſſur an der Univer-
ſität bekleidet.

S:

Lo’s Ehe (R.),
1903. 6. A. 1907. – Oberleutnant
Grote (R.), 1904. 3. A. 1908. – Suſe
(R.), 1. und 2. A. 1906. – Das gelbe
Haus (R.), 1906. 2. A. 1909. – Die
kleine Stadt (Trag. eines Mannes
von Geſchmack. R.), 1907. 5. A. 1909.
– Eine von zu vielen (R.), 1907. 4. A.
1909. – Unverbrannte Briefe (R.),
1.–4. A. 1909. – Die Freiheit (R.), 1911.

Drobiſch, Guſtav Theodor,

* zu
Dresden am 26. Dezbr. 1811, kam
mit ſeinen Eltern früh nach Leipzig,
wo ſein Vater Mitglied des Orche-
ſters geworden war, und erhielt hier
auch ſeine Gymnaſialbildung. Kämp-
fend mit ſtetigen Widerwärtigkeiten
und den härteſten Schickſalsprüfun-
gen, zwang ihn jeglicher Mangel an
Unterſtützung, von den Rechtsſtudien
abzuſehen. Um Brot zu verdienen,
ging er aus Verzweiflung zum Thea-
ter, kehrte aber bald an den Schreib-
tiſch zurück und wurde Schriftſteller.
Wohl eine Frucht ſeiner kurzen Büh-
nenerfahrungen waren ſeine „Frag-
mente über Ludwig Devrients erſte
Schritte auf ſeiner künſtleriſchen
Laufbahn“. Zu einem geſuchten
Schriftſteller erhob ihn jedoch erſt
ſeine „Denkrede auf Schiller“, die
am Schillerfeſte 1841 in Leipzig Auf-
ſehen erregte. Von da an war er ein
beliebter Mitarbeiter an vielen Zeit-

*
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[64/0068] Dri Dro Ausland, in Berlin, und widmete ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit. Unter ſeinen philoſophiſchen Arbeiten ſind beſonders ſein „Flammentod“ (1892) und „Wege zur Kultur“ (1910) her- vorzuheben, in denen er ſeine Jdeen zu einer verinnerlichten gehobenen Lebensanſchauung niederlegt, ſowie ſeine auf mehrere Bände berechnete „Geſchichte der europäiſchen Blut- miſchung,“ in welcher er die Raſſen- miſchung der europäiſchen Menſchheit und ihre Kulturergebniſſe zu be- arbeiten gedenkt, dergeſtalt, daß die vielfachen Richtungen u. Beſtrebun- gen des modernen Lebens in Kunſt, Religion, Politik u. wirtſchaftlichem Leben auf die verſchiedenartigen Raſ- ſenelemente zurückgeführt werden. Die beiden erſten Bände tragen die Titel „Das Keltentum in der europäiſchen Blutmiſchung“ (1900) u. „Die Wahl- verwandtſchaften der deutſchen Blut- miſchung“ (1901). Seine Biographie über „M. von Egidy, ſein Leben und Wirken (1890) zeigt ihn als Vertre- ter der Egidyſchen Gedanken, und im Sinne dieſes Streiters leitete er auch die Halbmonatsſchrift „Ernſtes Wol- len“ und die Monatsſchrift „Deutſche Kultur“. S: Urania (Ge.), 1893. – Das Edikt des Kaiſers (Hiſt. Dr.), 1897. – Judas. Das fünfte Evan- gelium (Dr.), 1897. 2. A. 1909. – Raſſe und Milieu (Kulturproblem der Gegenwart), 1902. – Der Menſch der Urzeit (Kunde über Lebensweiſe, Sprache u. Kultur des vorgeſchicht- lichen Menſchen in Europa u. Aſien), 1.–15. T. 1907. *Drigalski, Liesbet von, bekannt unter ihrem Mädchennamen Lies- bet Dill, ſtammt aus einer der älteſten begüterten Familien der Saarbrücker Lande und wurde am 28. März 1877 geboren. Jn der Fa- milie war künſtleriſche Anlage und Betätigung von jeher heimiſch, auch bei Liesbet offenbarte ſich ſchon als junges Mädchen ein überraſchendes Können auf maleriſchem, muſikali- ſchem und literariſchem Gebiet. Ei- gentliche Anregung von außen, abge- ſehen von ſolcher durch vielfache Rei- ſen — fehlten gänzlich; ſie hatte im Gegenteil ſtarke Kämpfe bei Aus- übung ihrer literariſchen Neigung zu beſtehen. Sehr jung noch verheiratete ſie ſich mit dem Landrichter Seibert in Wiesbaden, und am 5. März 1905 reichte ſie zu einer zweiten Ehe dem Stabsarzt Dr. von Dr. die Hand, an deſſen Seite ſie ſeitdem in Kaſſel, ſeit 1906 in Hannover und ſeit 1907 in Halle an der Saale lebt, wo der Gatte eine Profeſſur an der Univer- ſität bekleidet. S: Lo’s Ehe (R.), 1903. 6. A. 1907. – Oberleutnant Grote (R.), 1904. 3. A. 1908. – Suſe (R.), 1. und 2. A. 1906. – Das gelbe Haus (R.), 1906. 2. A. 1909. – Die kleine Stadt (Trag. eines Mannes von Geſchmack. R.), 1907. 5. A. 1909. – Eine von zu vielen (R.), 1907. 4. A. 1909. – Unverbrannte Briefe (R.), 1.–4. A. 1909. – Die Freiheit (R.), 1911. Drobiſch, Guſtav Theodor, * zu Dresden am 26. Dezbr. 1811, kam mit ſeinen Eltern früh nach Leipzig, wo ſein Vater Mitglied des Orche- ſters geworden war, und erhielt hier auch ſeine Gymnaſialbildung. Kämp- fend mit ſtetigen Widerwärtigkeiten und den härteſten Schickſalsprüfun- gen, zwang ihn jeglicher Mangel an Unterſtützung, von den Rechtsſtudien abzuſehen. Um Brot zu verdienen, ging er aus Verzweiflung zum Thea- ter, kehrte aber bald an den Schreib- tiſch zurück und wurde Schriftſteller. Wohl eine Frucht ſeiner kurzen Büh- nenerfahrungen waren ſeine „Frag- mente über Ludwig Devrients erſte Schritte auf ſeiner künſtleriſchen Laufbahn“. Zu einem geſuchten Schriftſteller erhob ihn jedoch erſt ſeine „Denkrede auf Schiller“, die am Schillerfeſte 1841 in Leipzig Auf- ſehen erregte. Von da an war er ein beliebter Mitarbeiter an vielen Zeit- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/68>, abgerufen am 19.04.2024.