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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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For
sie sich umfassende Kenntnisse in den
neueren Sprachen und allgemeinen
Wissenschaften, so daß sie schon mit
16 Jahren die Erziehung und Aus-
bildung ihrer jüngeren Schwester
übernehmen konnte. Nach dem Tode
ihres Vaters (1841) unternahm sie
mit befreundeten Familien alljähr-
lich größere Reisen im Sachsenlande,
nach Süddeutschland, 1849 nach Vol-
hynien und Südrußland, wo sie zwei
Jahre weilte, u. 1853 nach Jtalien.
Sie + in Dresden am 28. April 1856.

S:

Gedichte, 1857. - Briefe aus Süd-
rußland während eines Aufenthalts
in Podolien, Volhynien und der
Ukraine, 1856. - Das Leben der Mar-
garete Davidson von Jrwing, über-
setzt 1843. - Das Leben der Laurentia
Maria Davidson von Anna Sedg-
wick, übersetzt 1848.

*Forstner, Karl August,

geboren
am 25. März 1843 in Wien, trat nach
absolviertem Gymnasium zu Sankt
Andrä in Kärnten als Kleriker in den
Jesuitenorden (31. Juli 1863), ver-
[l]ieß denselben jedoch schon 1864 und
[g]ründete in Wien den katholischen
Studentenverein "Charitas", dessen
Satzungen vom fürsterzbischöflichen
Ordinariate in Wien gutgeheißen
[w]urden. Auf seine Anregung und
[u]nter Leitung zweier emeritierter
[P]farrer konstituierte sich der Verein
[a]m 27. Juli 1866 als Konfraterni-
[tä]t mit feierlichen Gelübden in der
[A]egidiuskirche zu Mödling. Wegen
[M]angels der zur kanonischen Errich-
[tu]ng der Konfraternität erforder-
[li]chen Mittel verbot jedoch Kardinal
[R]auscher im November 1867 die wei-
[te]re Aufnahme von Priestern oder
[Kl]erikern, was am 30. März 1868 die
[A]uflösung der Konfraternität zur
[F]olge hatte. F. legte hierauf sein
[O]rdenskleid ab und schloß sich, nach-
[de]m er am 4. Mai 1868 auf Veran-
[la]ssung des Münchener Stiftpropstes
[Dr]. Döllinger in Utrecht die Priester-
[w]eihe empfangen hatte, der von Jo-
[Spaltenumbruch]

Fra
hannes Ronge in Österreich ins Leben
gerufenen kirchlichen Reformbewe-
gung an und gründete in Wien die
neukatholische Gemeinde, die sich im
Oktober 1868 auf Wunsch der Regie-
rung den Unitariern anschloß. 1871
redigierte F. die Halbmonatsschrift
"Der Morgenstern". Anfang 1879
schwer erkrankt, trat er in den Ruhe-
stand u. lebt nun in großer Zurückge-
zogenheit seiner Neigung zur Schrift-
stellerei.

S:

Abendgedanken eines
alten Touristen, 1903. - Jm Glanze
des Abendgoldes (7 En.), 1905.

Förstner, Klara,

siehe Klara
Langensiepen!

Fort, le,

drei Schriftstellerinnen
dieses Namens siehe unter Le Fort!

Foertsch, Helene,

pseudonym H.
Förster, geb. am 22. Dezbr. 1870
in Görlitz, ist Erzieherin, lebte (1905)
in Wien.

S:

Mater Dolorosa (R.),
1904. - Der Mees und andere No-
vellen (mit H. v. Echtlitz), 1904.

Foy, Karl,

geb. 1856 in Ludwigs-
lust (Mecklenburg), studierte in Leipzig
klassische Philologie und mit beson-
derer Vorliebe die griechische Sprache
und ging dann nach Griechenland u.
der Türkei, wo er sich durch ein Jahr-
zehnt mit der neugriechischen u. tür-
kischen Sprache auf das gründlichste
vertraut machte. Jm Jahre 1890
wurde er in den Lehrkörper des Orien-
talischen Seminars in Berlin berufen,
und hat er sich als Lektor des Türki-
schen um das Aufblühen des Semi-
nars in hohem Maße verdient ge-
macht. Nach einigen Jahren erfolgte
seine Ernennung zum Professor. Er
starb nach kurzer, aber schwerer Krank-
heit am 25. März 1907.

S:

Lieder
vom Goldenen Horn, 1888.

Fraas, Karl Nikolaus,

geb. am
6. Septbr. 1810 zu Rattelsdorf bei
Bamberg, besuchte das Gymnasium
in Bamberg, studierte in München
Medizin u. Botanik, wurde bald Assi-
stent am Botanischen Garten, ging
nach seiner Promotion (1835) als

* 16*


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For
ſie ſich umfaſſende Kenntniſſe in den
neueren Sprachen und allgemeinen
Wiſſenſchaften, ſo daß ſie ſchon mit
16 Jahren die Erziehung und Aus-
bildung ihrer jüngeren Schweſter
übernehmen konnte. Nach dem Tode
ihres Vaters (1841) unternahm ſie
mit befreundeten Familien alljähr-
lich größere Reiſen im Sachſenlande,
nach Süddeutſchland, 1849 nach Vol-
hynien und Südrußland, wo ſie zwei
Jahre weilte, u. 1853 nach Jtalien.
Sie † in Dresden am 28. April 1856.

S:

Gedichte, 1857. – Briefe aus Süd-
rußland während eines Aufenthalts
in Podolien, Volhynien und der
Ukraine, 1856. – Das Leben der Mar-
garete Davidſon von Jrwing, über-
ſetzt 1843. – Das Leben der Laurentia
Maria Davidſon von Anna Sedg-
wick, überſetzt 1848.

*Forſtner, Karl Auguſt,

geboren
am 25. März 1843 in Wien, trat nach
abſolviertem Gymnaſium zu Sankt
Andrä in Kärnten als Kleriker in den
Jeſuitenorden (31. Juli 1863), ver-
[l]ieß denſelben jedoch ſchon 1864 und
[g]ründete in Wien den katholiſchen
Studentenverein „Charitas“, deſſen
Satzungen vom fürſterzbiſchöflichen
Ordinariate in Wien gutgeheißen
[w]urden. Auf ſeine Anregung und
[u]nter Leitung zweier emeritierter
[P]farrer konſtituierte ſich der Verein
[a]m 27. Juli 1866 als Konfraterni-
[tä]t mit feierlichen Gelübden in der
[A]egidiuskirche zu Mödling. Wegen
[M]angels der zur kanoniſchen Errich-
[tu]ng der Konfraternität erforder-
[li]chen Mittel verbot jedoch Kardinal
[R]auſcher im November 1867 die wei-
[te]re Aufnahme von Prieſtern oder
[Kl]erikern, was am 30. März 1868 die
[A]uflöſung der Konfraternität zur
[F]olge hatte. F. legte hierauf ſein
[O]rdenskleid ab und ſchloß ſich, nach-
[de]m er am 4. Mai 1868 auf Veran-
[la]ſſung des Münchener Stiftpropſtes
[Dr]. Döllinger in Utrecht die Prieſter-
[w]eihe empfangen hatte, der von Jo-
[Spaltenumbruch]

Fra
hannes Ronge in Öſterreich ins Leben
gerufenen kirchlichen Reformbewe-
gung an und gründete in Wien die
neukatholiſche Gemeinde, die ſich im
Oktober 1868 auf Wunſch der Regie-
rung den Unitariern anſchloß. 1871
redigierte F. die Halbmonatsſchrift
„Der Morgenſtern“. Anfang 1879
ſchwer erkrankt, trat er in den Ruhe-
ſtand u. lebt nun in großer Zurückge-
zogenheit ſeiner Neigung zur Schrift-
ſtellerei.

S:

Abendgedanken eines
alten Touriſten, 1903. – Jm Glanze
des Abendgoldes (7 En.), 1905.

Förſtner, Klara,

ſiehe Klara
Langenſiepen!

Fort, le,

drei Schriftſtellerinnen
dieſes Namens ſiehe unter Le Fort!

Foertſch, Helene,

pſeudonym H.
Förſter, geb. am 22. Dezbr. 1870
in Görlitz, iſt Erzieherin, lebte (1905)
in Wien.

S:

Mater Doloroſa (R.),
1904. – Der Mees und andere No-
vellen (mit H. v. Echtlitz), 1904.

Foy, Karl,

geb. 1856 in Ludwigs-
luſt (Mecklenburg), ſtudierte in Leipzig
klaſſiſche Philologie und mit beſon-
derer Vorliebe die griechiſche Sprache
und ging dann nach Griechenland u.
der Türkei, wo er ſich durch ein Jahr-
zehnt mit der neugriechiſchen u. tür-
kiſchen Sprache auf das gründlichſte
vertraut machte. Jm Jahre 1890
wurde er in den Lehrkörper des Orien-
taliſchen Seminars in Berlin berufen,
und hat er ſich als Lektor des Türki-
ſchen um das Aufblühen des Semi-
nars in hohem Maße verdient ge-
macht. Nach einigen Jahren erfolgte
ſeine Ernennung zum Profeſſor. Er
ſtarb nach kurzer, aber ſchwerer Krank-
heit am 25. März 1907.

S:

Lieder
vom Goldenen Horn, 1888.

Fraas, Karl Nikolaus,

geb. am
6. Septbr. 1810 zu Rattelsdorf bei
Bamberg, beſuchte das Gymnaſium
in Bamberg, ſtudierte in München
Medizin u. Botanik, wurde bald Aſſi-
ſtent am Botaniſchen Garten, ging
nach ſeiner Promotion (1835) als

* 16*
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[243/0247] For Fra ſie ſich umfaſſende Kenntniſſe in den neueren Sprachen und allgemeinen Wiſſenſchaften, ſo daß ſie ſchon mit 16 Jahren die Erziehung und Aus- bildung ihrer jüngeren Schweſter übernehmen konnte. Nach dem Tode ihres Vaters (1841) unternahm ſie mit befreundeten Familien alljähr- lich größere Reiſen im Sachſenlande, nach Süddeutſchland, 1849 nach Vol- hynien und Südrußland, wo ſie zwei Jahre weilte, u. 1853 nach Jtalien. Sie † in Dresden am 28. April 1856. S: Gedichte, 1857. – Briefe aus Süd- rußland während eines Aufenthalts in Podolien, Volhynien und der Ukraine, 1856. – Das Leben der Mar- garete Davidſon von Jrwing, über- ſetzt 1843. – Das Leben der Laurentia Maria Davidſon von Anna Sedg- wick, überſetzt 1848. *Forſtner, Karl Auguſt, geboren am 25. März 1843 in Wien, trat nach abſolviertem Gymnaſium zu Sankt Andrä in Kärnten als Kleriker in den Jeſuitenorden (31. Juli 1863), ver- ließ denſelben jedoch ſchon 1864 und gründete in Wien den katholiſchen Studentenverein „Charitas“, deſſen Satzungen vom fürſterzbiſchöflichen Ordinariate in Wien gutgeheißen wurden. Auf ſeine Anregung und unter Leitung zweier emeritierter Pfarrer konſtituierte ſich der Verein am 27. Juli 1866 als Konfraterni- tät mit feierlichen Gelübden in der Aegidiuskirche zu Mödling. Wegen Mangels der zur kanoniſchen Errich- tung der Konfraternität erforder- lichen Mittel verbot jedoch Kardinal Rauſcher im November 1867 die wei- tere Aufnahme von Prieſtern oder Klerikern, was am 30. März 1868 die Auflöſung der Konfraternität zur Folge hatte. F. legte hierauf ſein Ordenskleid ab und ſchloß ſich, nach- dem er am 4. Mai 1868 auf Veran- laſſung des Münchener Stiftpropſtes Dr. Döllinger in Utrecht die Prieſter- weihe empfangen hatte, der von Jo- hannes Ronge in Öſterreich ins Leben gerufenen kirchlichen Reformbewe- gung an und gründete in Wien die neukatholiſche Gemeinde, die ſich im Oktober 1868 auf Wunſch der Regie- rung den Unitariern anſchloß. 1871 redigierte F. die Halbmonatsſchrift „Der Morgenſtern“. Anfang 1879 ſchwer erkrankt, trat er in den Ruhe- ſtand u. lebt nun in großer Zurückge- zogenheit ſeiner Neigung zur Schrift- ſtellerei. S: Abendgedanken eines alten Touriſten, 1903. – Jm Glanze des Abendgoldes (7 En.), 1905. Förſtner, Klara, ſiehe Klara Langenſiepen! Fort, le, drei Schriftſtellerinnen dieſes Namens ſiehe unter Le Fort! Foertſch, Helene, pſeudonym H. Förſter, geb. am 22. Dezbr. 1870 in Görlitz, iſt Erzieherin, lebte (1905) in Wien. S: Mater Doloroſa (R.), 1904. – Der Mees und andere No- vellen (mit H. v. Echtlitz), 1904. Foy, Karl, geb. 1856 in Ludwigs- luſt (Mecklenburg), ſtudierte in Leipzig klaſſiſche Philologie und mit beſon- derer Vorliebe die griechiſche Sprache und ging dann nach Griechenland u. der Türkei, wo er ſich durch ein Jahr- zehnt mit der neugriechiſchen u. tür- kiſchen Sprache auf das gründlichſte vertraut machte. Jm Jahre 1890 wurde er in den Lehrkörper des Orien- taliſchen Seminars in Berlin berufen, und hat er ſich als Lektor des Türki- ſchen um das Aufblühen des Semi- nars in hohem Maße verdient ge- macht. Nach einigen Jahren erfolgte ſeine Ernennung zum Profeſſor. Er ſtarb nach kurzer, aber ſchwerer Krank- heit am 25. März 1907. S: Lieder vom Goldenen Horn, 1888. Fraas, Karl Nikolaus, geb. am 6. Septbr. 1810 zu Rattelsdorf bei Bamberg, beſuchte das Gymnaſium in Bamberg, ſtudierte in München Medizin u. Botanik, wurde bald Aſſi- ſtent am Botaniſchen Garten, ging nach ſeiner Promotion (1835) als * 16*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/247>, abgerufen am 28.03.2024.