Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Fra
Zuspruch des berühmten Bernhard
Baumeister noch vermehrt wurde,
führte ihn dann der Bühne zu. Er
erhielt zwei Jahre lang seine schau-
spielerische Ausbildung in dem fürst-
lich Sulkowskyschen Privattheater --
einer regelrechten Theaterschule --
u. spielte dann kurze Zeit in Teschen,
Ratibor, Kronstadt, Hermannstadt
und Graz. Jm Jahre 1884 trat er
in den Verband des königl. Schau-
spielhauses in Berlin, wurde 1887
jugendlicher Held und Liebhaber am
Hoftheater in Stuttgart und am
1. Septbr. 1889 königl. Hofschauspie-
ler in Dresden. Seit 1904 führt er
die Direktion des Stadttheaters in
Plauen i. V.

S:

Der erste Liebhaber
(Lsp.), 1901.

Franzius, Abraham Gottlieb
Hermann,

* am 18. April 1801 zu
Riga, verlor frühe seine Eltern und
wurde von einer Tante erzogen.
Durch Fürsorge seiner Verwandten
kam er in die Navigations- oder
zweite Kreisschule, 1817 auf das Gym-
nasium in Riga, studierte 1822-25 in
Dorpat die Rechte und ließ sich dann
in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt
nieder. Jm Jahre 1827 nahm er die
Stelle eines Protokollisten bei der
Rigaer Polizeiverwaltung an, die er
bis zu seinem Tode, 26. Dezbr. 1832,
innehatte.

S:

Poetischer Nachlaß;
hersg. von Grave und Möller, 1833.

*Franzos, Karl Emil,

* am 25.
Oktbr. 1848 in einem Forsthause Po-
doliens, hart an der russisch-österrei-
chischen Grenze, als der Sohn eines
israelitischen Bezirksarztes zu Czort-
kow in Galizien und einer deutschen
Mutter, wuchs in dem polnisch-jüdi-
schen Czortkow unter Polen, Ruthe-
nen und Chassiden, aber im Schoß
einer aufgeklärten, von deutscher Bil-
dung und deutschem Geiste erfüllten
Familie auf und besuchte zuerst die
Klosterschule der dortigen Domini-
kaner, kam dann auf den Wunsch sei-
nes (1859 gestorbenen) Vaters auf
[Spaltenumbruch]

Fra
das deutsche Gymnasium zu Czerno-
witz in der Bukowina, wo er, seit
1862 völlig auf sich selbst angewiesen
und sein Brot zu verdienen gezwun-
gen, besonders die klassischen Spra-
chen studierte. Von 1867-71 widmete
er sich in Wien und Graz dem Stu-
dium der Rechtswissenschaft. Da ihm
aber infolge eines an die Grazer Stu-
denten gerichteten Aufrufs und eines
sich daran knüpfenden Prozesses unter
dem Ministerium Hohenwart der
Staatsdienst verschlossen schien, so
wandte er sich, trotzdem er die juristi-
schen Staatsprüfungen glänzend be-
standen, der Schriftstellerlaufbahn,
zunächst als Journalist, zu. Als sol-
cher bereiste er von 1872-76 England,
Frankreich, Jtalien, die Schweiz,
Deutschland, Ungarn, Rußland, die
Türkei, Kleinasien und Ägypten und
ließ sich nach seiner Heimkehr 1877
als freier Schriftsteller in Wien nie-
der. Er redigierte hier von 1884 bis
Oktober 1886 die "Neue illustrierte
Zeitung" und seitdem die Zeitschrift
"Deutsche Dichtung", die er auch,
nachdem er im Herbst 1887 seinen
Wohnsitz nach Berlin verlegt hatte,
bis zu seinem Tode, am 28. Januar
1904, leitete.

S:

Aus Halb-Asien
(Kulturbilder), 1876. 4. A. 1901. -
Die Juden von Barnow (Nn.), 1877
(Jnhalt: Der Shylock von Barnow.
- Das Kind der Sühne. - Nach dem
höheren Gesetz. - Baron Schmule. -
Das Christusbild. - Ohne Jnschrift).
7. A. 1901. - Vom Don zur Donau
(Neue Kulturbilder aus Halb-Asien);
II, 1878. 2. A. 1889. - Junge Liebe
(zwei Novellen), 1879. 4. A. 1884.
- Moschko von Parma (E.), 1880.
3. A. 1898. - Die Hexe (N.), 1880.
- Stille Geschichten, 1880. 3. Aufl.
1882. - Ein Kampf ums Recht (R.);
II, 1882. 4. A. 1901. - Deutsches
Dichterbuch aus Österreich, 1883. -
Mein Franz (N. in V.), 1883. - Der
Präsident (E.), 1884. 3. A. 1896. -
Die Reise nach dem Schicksal (E.),

*


[Spaltenumbruch]

Fra
Zuſpruch des berühmten Bernhard
Baumeiſter noch vermehrt wurde,
führte ihn dann der Bühne zu. Er
erhielt zwei Jahre lang ſeine ſchau-
ſpieleriſche Ausbildung in dem fürſt-
lich Sulkowskyſchen Privattheater —
einer regelrechten Theaterſchule —
u. ſpielte dann kurze Zeit in Teſchen,
Ratibor, Kronſtadt, Hermannſtadt
und Graz. Jm Jahre 1884 trat er
in den Verband des königl. Schau-
ſpielhauſes in Berlin, wurde 1887
jugendlicher Held und Liebhaber am
Hoftheater in Stuttgart und am
1. Septbr. 1889 königl. Hofſchauſpie-
ler in Dresden. Seit 1904 führt er
die Direktion des Stadttheaters in
Plauen i. V.

S:

Der erſte Liebhaber
(Lſp.), 1901.

Franzius, Abraham Gottlieb
Hermann,

* am 18. April 1801 zu
Riga, verlor frühe ſeine Eltern und
wurde von einer Tante erzogen.
Durch Fürſorge ſeiner Verwandten
kam er in die Navigations- oder
zweite Kreisſchule, 1817 auf das Gym-
naſium in Riga, ſtudierte 1822–25 in
Dorpat die Rechte und ließ ſich dann
in ſeiner Vaterſtadt als Rechtsanwalt
nieder. Jm Jahre 1827 nahm er die
Stelle eines Protokolliſten bei der
Rigaer Polizeiverwaltung an, die er
bis zu ſeinem Tode, 26. Dezbr. 1832,
innehatte.

S:

Poetiſcher Nachlaß;
hersg. von Grave und Möller, 1833.

*Franzos, Karl Emil,

* am 25.
Oktbr. 1848 in einem Forſthauſe Po-
doliens, hart an der ruſſiſch-öſterrei-
chiſchen Grenze, als der Sohn eines
iſraelitiſchen Bezirksarztes zu Czort-
kow in Galizien und einer deutſchen
Mutter, wuchs in dem polniſch-jüdi-
ſchen Czortkow unter Polen, Ruthe-
nen und Chaſſiden, aber im Schoß
einer aufgeklärten, von deutſcher Bil-
dung und deutſchem Geiſte erfüllten
Familie auf und beſuchte zuerſt die
Kloſterſchule der dortigen Domini-
kaner, kam dann auf den Wunſch ſei-
nes (1859 geſtorbenen) Vaters auf
[Spaltenumbruch]

Fra
das deutſche Gymnaſium zu Czerno-
witz in der Bukowina, wo er, ſeit
1862 völlig auf ſich ſelbſt angewieſen
und ſein Brot zu verdienen gezwun-
gen, beſonders die klaſſiſchen Spra-
chen ſtudierte. Von 1867–71 widmete
er ſich in Wien und Graz dem Stu-
dium der Rechtswiſſenſchaft. Da ihm
aber infolge eines an die Grazer Stu-
denten gerichteten Aufrufs und eines
ſich daran knüpfenden Prozeſſes unter
dem Miniſterium Hohenwart der
Staatsdienſt verſchloſſen ſchien, ſo
wandte er ſich, trotzdem er die juriſti-
ſchen Staatsprüfungen glänzend be-
ſtanden, der Schriftſtellerlaufbahn,
zunächſt als Journaliſt, zu. Als ſol-
cher bereiſte er von 1872–76 England,
Frankreich, Jtalien, die Schweiz,
Deutſchland, Ungarn, Rußland, die
Türkei, Kleinaſien und Ägypten und
ließ ſich nach ſeiner Heimkehr 1877
als freier Schriftſteller in Wien nie-
der. Er redigierte hier von 1884 bis
Oktober 1886 die „Neue illuſtrierte
Zeitung“ und ſeitdem die Zeitſchrift
„Deutſche Dichtung“, die er auch,
nachdem er im Herbſt 1887 ſeinen
Wohnſitz nach Berlin verlegt hatte,
bis zu ſeinem Tode, am 28. Januar
1904, leitete.

S:

Aus Halb-Aſien
(Kulturbilder), 1876. 4. A. 1901. –
Die Juden von Barnow (Nn.), 1877
(Jnhalt: Der Shylock von Barnow.
– Das Kind der Sühne. – Nach dem
höheren Geſetz. – Baron Schmule. –
Das Chriſtusbild. – Ohne Jnſchrift).
7. A. 1901. – Vom Don zur Donau
(Neue Kulturbilder aus Halb-Aſien);
II, 1878. 2. A. 1889. – Junge Liebe
(zwei Novellen), 1879. 4. A. 1884.
– Moſchko von Parma (E.), 1880.
3. A. 1898. – Die Hexe (N.), 1880.
– Stille Geſchichten, 1880. 3. Aufl.
1882. – Ein Kampf ums Recht (R.);
II, 1882. 4. A. 1901. – Deutſches
Dichterbuch aus Öſterreich, 1883. –
Mein Franz (N. in V.), 1883. – Der
Präſident (E.), 1884. 3. A. 1896. –
Die Reiſe nach dem Schickſal (E.),

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0259" n="255"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fra</hi></fw><lb/>
Zu&#x017F;pruch des berühmten Bernhard<lb/>
Baumei&#x017F;ter noch vermehrt wurde,<lb/>
führte ihn dann der Bühne zu. Er<lb/>
erhielt zwei Jahre lang &#x017F;eine &#x017F;chau-<lb/>
&#x017F;pieleri&#x017F;che Ausbildung in dem für&#x017F;t-<lb/>
lich Sulkowsky&#x017F;chen Privattheater &#x2014;<lb/>
einer regelrechten Theater&#x017F;chule &#x2014;<lb/>
u. &#x017F;pielte dann kurze Zeit in Te&#x017F;chen,<lb/>
Ratibor, Kron&#x017F;tadt, Hermann&#x017F;tadt<lb/>
und Graz. Jm Jahre 1884 trat er<lb/>
in den Verband des königl. Schau-<lb/>
&#x017F;pielhau&#x017F;es in Berlin, wurde 1887<lb/>
jugendlicher Held und Liebhaber am<lb/>
Hoftheater in Stuttgart und am<lb/>
1. Septbr. 1889 königl. Hof&#x017F;chau&#x017F;pie-<lb/>
ler in Dresden. Seit 1904 führt er<lb/>
die Direktion des Stadttheaters in<lb/>
Plauen i. V. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Der er&#x017F;te Liebhaber<lb/>
(L&#x017F;p.), 1901.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Franzius,</hi> Abraham Gottlieb<lb/>
Hermann,</head>
        <p> * am 18. April 1801 zu<lb/>
Riga, verlor frühe &#x017F;eine Eltern und<lb/>
wurde von einer Tante erzogen.<lb/>
Durch Für&#x017F;orge &#x017F;einer Verwandten<lb/>
kam er in die Navigations- oder<lb/>
zweite Kreis&#x017F;chule, 1817 auf das Gym-<lb/>
na&#x017F;ium in Riga, &#x017F;tudierte 1822&#x2013;25 in<lb/>
Dorpat die Rechte und ließ &#x017F;ich dann<lb/>
in &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt als Rechtsanwalt<lb/>
nieder. Jm Jahre 1827 nahm er die<lb/>
Stelle eines Protokolli&#x017F;ten bei der<lb/>
Rigaer Polizeiverwaltung an, die er<lb/>
bis zu &#x017F;einem Tode, 26. Dezbr. 1832,<lb/>
innehatte. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Poeti&#x017F;cher Nachlaß;<lb/>
hersg. von Grave und Möller, 1833.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Franzos,</hi> Karl Emil,</head>
        <p> * am 25.<lb/>
Oktbr. 1848 in einem For&#x017F;thau&#x017F;e Po-<lb/>
doliens, hart an der ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;ch-ö&#x017F;terrei-<lb/>
chi&#x017F;chen Grenze, als der Sohn eines<lb/>
i&#x017F;raeliti&#x017F;chen Bezirksarztes zu Czort-<lb/>
kow in Galizien und einer deut&#x017F;chen<lb/>
Mutter, wuchs in dem polni&#x017F;ch-jüdi-<lb/>
&#x017F;chen Czortkow unter Polen, Ruthe-<lb/>
nen und Cha&#x017F;&#x017F;iden, aber im Schoß<lb/>
einer aufgeklärten, von deut&#x017F;cher Bil-<lb/>
dung und deut&#x017F;chem Gei&#x017F;te erfüllten<lb/>
Familie auf und be&#x017F;uchte zuer&#x017F;t die<lb/>
Klo&#x017F;ter&#x017F;chule der dortigen Domini-<lb/>
kaner, kam dann auf den Wun&#x017F;ch &#x017F;ei-<lb/>
nes (1859 ge&#x017F;torbenen) Vaters auf<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fra</hi></fw><lb/>
das deut&#x017F;che Gymna&#x017F;ium zu Czerno-<lb/>
witz in der Bukowina, wo er, &#x017F;eit<lb/>
1862 völlig auf &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t angewie&#x017F;en<lb/>
und &#x017F;ein Brot zu verdienen gezwun-<lb/>
gen, be&#x017F;onders die kla&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Spra-<lb/>
chen &#x017F;tudierte. Von 1867&#x2013;71 widmete<lb/>
er &#x017F;ich in Wien und Graz dem Stu-<lb/>
dium der Rechtswi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft. Da ihm<lb/>
aber infolge eines an die Grazer Stu-<lb/>
denten gerichteten Aufrufs und eines<lb/>
&#x017F;ich daran knüpfenden Proze&#x017F;&#x017F;es unter<lb/>
dem Mini&#x017F;terium Hohenwart der<lb/>
Staatsdien&#x017F;t ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chien, &#x017F;o<lb/>
wandte er &#x017F;ich, trotzdem er die juri&#x017F;ti-<lb/>
&#x017F;chen Staatsprüfungen glänzend be-<lb/>
&#x017F;tanden, der Schrift&#x017F;tellerlaufbahn,<lb/>
zunäch&#x017F;t als Journali&#x017F;t, zu. Als &#x017F;ol-<lb/>
cher berei&#x017F;te er von 1872&#x2013;76 England,<lb/>
Frankreich, Jtalien, die Schweiz,<lb/>
Deut&#x017F;chland, Ungarn, Rußland, die<lb/>
Türkei, Kleina&#x017F;ien und Ägypten und<lb/>
ließ &#x017F;ich nach &#x017F;einer Heimkehr 1877<lb/>
als freier Schrift&#x017F;teller in Wien nie-<lb/>
der. Er redigierte hier von 1884 bis<lb/>
Oktober 1886 die &#x201E;Neue illu&#x017F;trierte<lb/>
Zeitung&#x201C; und &#x017F;eitdem die Zeit&#x017F;chrift<lb/>
&#x201E;Deut&#x017F;che Dichtung&#x201C;, die er auch,<lb/>
nachdem er im Herb&#x017F;t 1887 &#x017F;einen<lb/>
Wohn&#x017F;itz nach Berlin verlegt hatte,<lb/>
bis zu &#x017F;einem Tode, am 28. Januar<lb/>
1904, leitete. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Aus Halb-A&#x017F;ien<lb/>
(Kulturbilder), 1876. 4. A. 1901. &#x2013;<lb/>
Die Juden von Barnow (Nn.), 1877<lb/>
(Jnhalt: Der Shylock von Barnow.<lb/>
&#x2013; Das Kind der Sühne. &#x2013; Nach dem<lb/>
höheren Ge&#x017F;etz. &#x2013; Baron Schmule. &#x2013;<lb/>
Das Chri&#x017F;tusbild. &#x2013; Ohne Jn&#x017F;chrift).<lb/>
7. A. 1901. &#x2013; Vom Don zur Donau<lb/>
(Neue Kulturbilder aus Halb-A&#x017F;ien);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1878. 2. A. 1889. &#x2013; Junge Liebe<lb/>
(zwei Novellen), 1879. 4. A. 1884.<lb/>
&#x2013; Mo&#x017F;chko von Parma (E.), 1880.<lb/>
3. A. 1898. &#x2013; Die Hexe (N.), 1880.<lb/>
&#x2013; Stille Ge&#x017F;chichten, 1880. 3. Aufl.<lb/>
1882. &#x2013; Ein Kampf ums Recht (R.);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1882. 4. A. 1901. &#x2013; Deut&#x017F;ches<lb/>
Dichterbuch aus Ö&#x017F;terreich, 1883. &#x2013;<lb/>
Mein Franz (N. in V.), 1883. &#x2013; Der<lb/>
Prä&#x017F;ident (E.), 1884. 3. A. 1896. &#x2013;<lb/>
Die Rei&#x017F;e nach dem Schick&#x017F;al (E.),<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[255/0259] Fra Fra Zuſpruch des berühmten Bernhard Baumeiſter noch vermehrt wurde, führte ihn dann der Bühne zu. Er erhielt zwei Jahre lang ſeine ſchau- ſpieleriſche Ausbildung in dem fürſt- lich Sulkowskyſchen Privattheater — einer regelrechten Theaterſchule — u. ſpielte dann kurze Zeit in Teſchen, Ratibor, Kronſtadt, Hermannſtadt und Graz. Jm Jahre 1884 trat er in den Verband des königl. Schau- ſpielhauſes in Berlin, wurde 1887 jugendlicher Held und Liebhaber am Hoftheater in Stuttgart und am 1. Septbr. 1889 königl. Hofſchauſpie- ler in Dresden. Seit 1904 führt er die Direktion des Stadttheaters in Plauen i. V. S: Der erſte Liebhaber (Lſp.), 1901. Franzius, Abraham Gottlieb Hermann, * am 18. April 1801 zu Riga, verlor frühe ſeine Eltern und wurde von einer Tante erzogen. Durch Fürſorge ſeiner Verwandten kam er in die Navigations- oder zweite Kreisſchule, 1817 auf das Gym- naſium in Riga, ſtudierte 1822–25 in Dorpat die Rechte und ließ ſich dann in ſeiner Vaterſtadt als Rechtsanwalt nieder. Jm Jahre 1827 nahm er die Stelle eines Protokolliſten bei der Rigaer Polizeiverwaltung an, die er bis zu ſeinem Tode, 26. Dezbr. 1832, innehatte. S: Poetiſcher Nachlaß; hersg. von Grave und Möller, 1833. *Franzos, Karl Emil, * am 25. Oktbr. 1848 in einem Forſthauſe Po- doliens, hart an der ruſſiſch-öſterrei- chiſchen Grenze, als der Sohn eines iſraelitiſchen Bezirksarztes zu Czort- kow in Galizien und einer deutſchen Mutter, wuchs in dem polniſch-jüdi- ſchen Czortkow unter Polen, Ruthe- nen und Chaſſiden, aber im Schoß einer aufgeklärten, von deutſcher Bil- dung und deutſchem Geiſte erfüllten Familie auf und beſuchte zuerſt die Kloſterſchule der dortigen Domini- kaner, kam dann auf den Wunſch ſei- nes (1859 geſtorbenen) Vaters auf das deutſche Gymnaſium zu Czerno- witz in der Bukowina, wo er, ſeit 1862 völlig auf ſich ſelbſt angewieſen und ſein Brot zu verdienen gezwun- gen, beſonders die klaſſiſchen Spra- chen ſtudierte. Von 1867–71 widmete er ſich in Wien und Graz dem Stu- dium der Rechtswiſſenſchaft. Da ihm aber infolge eines an die Grazer Stu- denten gerichteten Aufrufs und eines ſich daran knüpfenden Prozeſſes unter dem Miniſterium Hohenwart der Staatsdienſt verſchloſſen ſchien, ſo wandte er ſich, trotzdem er die juriſti- ſchen Staatsprüfungen glänzend be- ſtanden, der Schriftſtellerlaufbahn, zunächſt als Journaliſt, zu. Als ſol- cher bereiſte er von 1872–76 England, Frankreich, Jtalien, die Schweiz, Deutſchland, Ungarn, Rußland, die Türkei, Kleinaſien und Ägypten und ließ ſich nach ſeiner Heimkehr 1877 als freier Schriftſteller in Wien nie- der. Er redigierte hier von 1884 bis Oktober 1886 die „Neue illuſtrierte Zeitung“ und ſeitdem die Zeitſchrift „Deutſche Dichtung“, die er auch, nachdem er im Herbſt 1887 ſeinen Wohnſitz nach Berlin verlegt hatte, bis zu ſeinem Tode, am 28. Januar 1904, leitete. S: Aus Halb-Aſien (Kulturbilder), 1876. 4. A. 1901. – Die Juden von Barnow (Nn.), 1877 (Jnhalt: Der Shylock von Barnow. – Das Kind der Sühne. – Nach dem höheren Geſetz. – Baron Schmule. – Das Chriſtusbild. – Ohne Jnſchrift). 7. A. 1901. – Vom Don zur Donau (Neue Kulturbilder aus Halb-Aſien); II, 1878. 2. A. 1889. – Junge Liebe (zwei Novellen), 1879. 4. A. 1884. – Moſchko von Parma (E.), 1880. 3. A. 1898. – Die Hexe (N.), 1880. – Stille Geſchichten, 1880. 3. Aufl. 1882. – Ein Kampf ums Recht (R.); II, 1882. 4. A. 1901. – Deutſches Dichterbuch aus Öſterreich, 1883. – Mein Franz (N. in V.), 1883. – Der Präſident (E.), 1884. 3. A. 1896. – Die Reiſe nach dem Schickſal (E.), *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/259
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/259>, abgerufen am 19.04.2024.