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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Fro
dium, mit dem er auch historische und
ästhetische Studien verband, in Ber-
lin und Heidelberg fort, war nach
Ablegung der theologischen Dienst-
prüfung mit Urlaub der badischen
Behörde ein Jahr an der reformier-
ten Gemeinde in Leipzig tätig und
wurde 1897 als Vikar an der großherz.
Hofkirche in Karlsruhe (Baden) an-
gestellt. Jn demselben Jahre erwarb
er sich in Heidelberg mit der Schrift
"Die päpstliche Legatengewalt im
Deutschen Reiche während des 10.,
11. u. 12. Jahrhunderts" die Würde
eines Dr. phil. Später rückte er zum
Hofdiakonus und 1906 zum Hofpre-
diger an seiner Kirche vor, wurde
aber schon 1907 zum Stadtpfarrer u.
Lehrer am theologischen Seminar in
Heidelberg berufen.

S:

Wandern u.
Weilen (Ge.), 1897. 2. A. 1898. -
Flutwellen (Neue Ge.), 1900. - Neuere
deutsche Dichter in ihrer religiösen
Stellung (Acht Aufsätze), 1902. - No-
vellen und Märchen, 1907. - Theo-
bald Hüglin (R. a. Schwaben), 1908.
- Jm farbiger Reigen (Ge.), 1909.

*Frommelt, Gustav,

* am 9. Dez.
1842 zu Jauer in Schlesien als der
Sohn eines Fleischermeisters, er-
lernte, durch ungünstige Verhältnisse
gedrängt, das Gewerbe seines Va-
ters, trat 1862 freiwillig in das
5. Jägerbataillon zu Görlitz ein und
machte 1866 den Feldzug gegen Öster-
reich mit, der indes den Grund zu
späterem Siechtum legte. Er starb zu
Jauer am 22. Oktbr. 1878.

S:

Wilde
Rosen (Ge.), 1867. - Siegesklänge
aus Deutschlands großer Zeit (Ge.),
1871. - Gedichte, 1879.

Fron, Konrad,

Pseud. für Konrad
Ludwig Frohnhäuser; s. d.!

Fronius, Franz Friedrich,

geb.
am 9. Januar 1829 zu Nadesch in
Siebenbürgen, besuchte 1838-47 das
Gymnasium in Schäßburg, das da-
mals ganz vorzügliche Lehrer auf-
wies, und ging dann nach Leipzig,
um an der Universität Theologie u.
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Fro
Philologie zu studieren. Er nutzte
seine Zeit in der redlichsten Weise aus
und kehrte im November 1849 in die
Heimat nach Groß-Alisch zurück, wo-
hin sein Vater 1848 als Pfarrer ver-
setzt worden war. Jm folgenden
Jahre übernahm er in Hermannstadt
im Hause des Generals Chavanne die
Stelle eines Erziehers und im Oktbr.
1850 ein Lehramt am Gymnasium in
Schäßburg, das er mehr als 8 Jahre
verwaltete. Zu den Unterrichts-
fächern, die ihm überwiesen worden,
gehörte auch die Naturgeschichte, für
welche er sich durch vielfache Exkur-
sionen zur Erforschung der einheimi-
schen Pflanzenwelt immer tauglicher
machte. Jm Frühjahr 1859 wurde
F. zum Pfarrsubstituten nach Arkeden
berufen. Jn diesem neuen Wirkungs-
kreise hatte er Gelegenheit, tiefe Ein-
blicke in das Volksleben zu tun und
Sitten, Gebräuche u. Gewohnheiten
der Landbevölkerung nicht nur mit
geschärftem Forscherauge, sondern
auch mit einem warm empfindenden
Gemüte zu beobachten. Jm Jahre
1868 kam er als Pfarrer nach Ag-
netheln, wo er später auch Dechant
wurde und sich um das Schulwesen
große Verdienste erwarb. Auch war
er mehrmals Abgeordneter der Lan-
deskirchenversammlung und Mitglied
zahlreicher naturwissenschaftlicher u.
historischer Vereine. Er starb am 14.
Febr. 1886 in Agnetheln.

S:

Bilder
aus dem sächsischen Bauernleben in
Siebenbürgen (Beitrag zur deutschen
Kulturgesch.), 1879. 3. A. 1885.

*Fronmüller, Georg Theodor


Christoph, geb. am 1. Juli 1827 zu
Fürth bei Nürnberg in Bayern, be-
suchte das Gymnasium in Nürnberg
und studierte seit 1846 in Erlangen
Theologie u. Philologie. Nachdem er
ein Jahr lang Hauslehrer bei dem
Freiherrn von Tucher in Neuburg an
der Donau gewesen, wurde er 1852
Lehrer am Brandtschen Pfarr-Wai-
senhaus in Windsbach, 1853 Hilfs-

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Fro
dium, mit dem er auch hiſtoriſche und
äſthetiſche Studien verband, in Ber-
lin und Heidelberg fort, war nach
Ablegung der theologiſchen Dienſt-
prüfung mit Urlaub der badiſchen
Behörde ein Jahr an der reformier-
ten Gemeinde in Leipzig tätig und
wurde 1897 als Vikar an der großherz.
Hofkirche in Karlsruhe (Baden) an-
geſtellt. Jn demſelben Jahre erwarb
er ſich in Heidelberg mit der Schrift
„Die päpſtliche Legatengewalt im
Deutſchen Reiche während des 10.,
11. u. 12. Jahrhunderts“ die Würde
eines Dr. phil. Später rückte er zum
Hofdiakonus und 1906 zum Hofpre-
diger an ſeiner Kirche vor, wurde
aber ſchon 1907 zum Stadtpfarrer u.
Lehrer am theologiſchen Seminar in
Heidelberg berufen.

S:

Wandern u.
Weilen (Ge.), 1897. 2. A. 1898. –
Flutwellen (Neue Ge.), 1900. – Neuere
deutſche Dichter in ihrer religiöſen
Stellung (Acht Aufſätze), 1902. – No-
vellen und Märchen, 1907. – Theo-
bald Hüglin (R. a. Schwaben), 1908.
– Jm farbiger Reigen (Ge.), 1909.

*Frommelt, Guſtav,

* am 9. Dez.
1842 zu Jauer in Schleſien als der
Sohn eines Fleiſchermeiſters, er-
lernte, durch ungünſtige Verhältniſſe
gedrängt, das Gewerbe ſeines Va-
ters, trat 1862 freiwillig in das
5. Jägerbataillon zu Görlitz ein und
machte 1866 den Feldzug gegen Öſter-
reich mit, der indes den Grund zu
ſpäterem Siechtum legte. Er ſtarb zu
Jauer am 22. Oktbr. 1878.

S:

Wilde
Roſen (Ge.), 1867. – Siegesklänge
aus Deutſchlands großer Zeit (Ge.),
1871. – Gedichte, 1879.

Fron, Konrad,

Pſeud. für Konrad
Ludwig Frohnhäuſer; ſ. d.!

Fronius, Franz Friedrich,

geb.
am 9. Januar 1829 zu Nadeſch in
Siebenbürgen, beſuchte 1838–47 das
Gymnaſium in Schäßburg, das da-
mals ganz vorzügliche Lehrer auf-
wies, und ging dann nach Leipzig,
um an der Univerſität Theologie u.
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Fro
Philologie zu ſtudieren. Er nutzte
ſeine Zeit in der redlichſten Weiſe aus
und kehrte im November 1849 in die
Heimat nach Groß-Aliſch zurück, wo-
hin ſein Vater 1848 als Pfarrer ver-
ſetzt worden war. Jm folgenden
Jahre übernahm er in Hermannſtadt
im Hauſe des Generals Chavanne die
Stelle eines Erziehers und im Oktbr.
1850 ein Lehramt am Gymnaſium in
Schäßburg, das er mehr als 8 Jahre
verwaltete. Zu den Unterrichts-
fächern, die ihm überwieſen worden,
gehörte auch die Naturgeſchichte, für
welche er ſich durch vielfache Exkur-
ſionen zur Erforſchung der einheimi-
ſchen Pflanzenwelt immer tauglicher
machte. Jm Frühjahr 1859 wurde
F. zum Pfarrſubſtituten nach Arkeden
berufen. Jn dieſem neuen Wirkungs-
kreiſe hatte er Gelegenheit, tiefe Ein-
blicke in das Volksleben zu tun und
Sitten, Gebräuche u. Gewohnheiten
der Landbevölkerung nicht nur mit
geſchärftem Forſcherauge, ſondern
auch mit einem warm empfindenden
Gemüte zu beobachten. Jm Jahre
1868 kam er als Pfarrer nach Ag-
netheln, wo er ſpäter auch Dechant
wurde und ſich um das Schulweſen
große Verdienſte erwarb. Auch war
er mehrmals Abgeordneter der Lan-
deskirchenverſammlung und Mitglied
zahlreicher naturwiſſenſchaftlicher u.
hiſtoriſcher Vereine. Er ſtarb am 14.
Febr. 1886 in Agnetheln.

S:

Bilder
aus dem ſächſiſchen Bauernleben in
Siebenbürgen (Beitrag zur deutſchen
Kulturgeſch.), 1879. 3. A. 1885.

*Fronmüller, Georg Theodor


Chriſtoph, geb. am 1. Juli 1827 zu
Fürth bei Nürnberg in Bayern, be-
ſuchte das Gymnaſium in Nürnberg
und ſtudierte ſeit 1846 in Erlangen
Theologie u. Philologie. Nachdem er
ein Jahr lang Hauslehrer bei dem
Freiherrn von Tucher in Neuburg an
der Donau geweſen, wurde er 1852
Lehrer am Brandtſchen Pfarr-Wai-
ſenhaus in Windsbach, 1853 Hilfs-

*
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[298/0302] Fro Fro dium, mit dem er auch hiſtoriſche und äſthetiſche Studien verband, in Ber- lin und Heidelberg fort, war nach Ablegung der theologiſchen Dienſt- prüfung mit Urlaub der badiſchen Behörde ein Jahr an der reformier- ten Gemeinde in Leipzig tätig und wurde 1897 als Vikar an der großherz. Hofkirche in Karlsruhe (Baden) an- geſtellt. Jn demſelben Jahre erwarb er ſich in Heidelberg mit der Schrift „Die päpſtliche Legatengewalt im Deutſchen Reiche während des 10., 11. u. 12. Jahrhunderts“ die Würde eines Dr. phil. Später rückte er zum Hofdiakonus und 1906 zum Hofpre- diger an ſeiner Kirche vor, wurde aber ſchon 1907 zum Stadtpfarrer u. Lehrer am theologiſchen Seminar in Heidelberg berufen. S: Wandern u. Weilen (Ge.), 1897. 2. A. 1898. – Flutwellen (Neue Ge.), 1900. – Neuere deutſche Dichter in ihrer religiöſen Stellung (Acht Aufſätze), 1902. – No- vellen und Märchen, 1907. – Theo- bald Hüglin (R. a. Schwaben), 1908. – Jm farbiger Reigen (Ge.), 1909. *Frommelt, Guſtav, * am 9. Dez. 1842 zu Jauer in Schleſien als der Sohn eines Fleiſchermeiſters, er- lernte, durch ungünſtige Verhältniſſe gedrängt, das Gewerbe ſeines Va- ters, trat 1862 freiwillig in das 5. Jägerbataillon zu Görlitz ein und machte 1866 den Feldzug gegen Öſter- reich mit, der indes den Grund zu ſpäterem Siechtum legte. Er ſtarb zu Jauer am 22. Oktbr. 1878. S: Wilde Roſen (Ge.), 1867. – Siegesklänge aus Deutſchlands großer Zeit (Ge.), 1871. – Gedichte, 1879. Fron, Konrad, Pſeud. für Konrad Ludwig Frohnhäuſer; ſ. d.! Fronius, Franz Friedrich, geb. am 9. Januar 1829 zu Nadeſch in Siebenbürgen, beſuchte 1838–47 das Gymnaſium in Schäßburg, das da- mals ganz vorzügliche Lehrer auf- wies, und ging dann nach Leipzig, um an der Univerſität Theologie u. Philologie zu ſtudieren. Er nutzte ſeine Zeit in der redlichſten Weiſe aus und kehrte im November 1849 in die Heimat nach Groß-Aliſch zurück, wo- hin ſein Vater 1848 als Pfarrer ver- ſetzt worden war. Jm folgenden Jahre übernahm er in Hermannſtadt im Hauſe des Generals Chavanne die Stelle eines Erziehers und im Oktbr. 1850 ein Lehramt am Gymnaſium in Schäßburg, das er mehr als 8 Jahre verwaltete. Zu den Unterrichts- fächern, die ihm überwieſen worden, gehörte auch die Naturgeſchichte, für welche er ſich durch vielfache Exkur- ſionen zur Erforſchung der einheimi- ſchen Pflanzenwelt immer tauglicher machte. Jm Frühjahr 1859 wurde F. zum Pfarrſubſtituten nach Arkeden berufen. Jn dieſem neuen Wirkungs- kreiſe hatte er Gelegenheit, tiefe Ein- blicke in das Volksleben zu tun und Sitten, Gebräuche u. Gewohnheiten der Landbevölkerung nicht nur mit geſchärftem Forſcherauge, ſondern auch mit einem warm empfindenden Gemüte zu beobachten. Jm Jahre 1868 kam er als Pfarrer nach Ag- netheln, wo er ſpäter auch Dechant wurde und ſich um das Schulweſen große Verdienſte erwarb. Auch war er mehrmals Abgeordneter der Lan- deskirchenverſammlung und Mitglied zahlreicher naturwiſſenſchaftlicher u. hiſtoriſcher Vereine. Er ſtarb am 14. Febr. 1886 in Agnetheln. S: Bilder aus dem ſächſiſchen Bauernleben in Siebenbürgen (Beitrag zur deutſchen Kulturgeſch.), 1879. 3. A. 1885. *Fronmüller, Georg Theodor Chriſtoph, geb. am 1. Juli 1827 zu Fürth bei Nürnberg in Bayern, be- ſuchte das Gymnaſium in Nürnberg und ſtudierte ſeit 1846 in Erlangen Theologie u. Philologie. Nachdem er ein Jahr lang Hauslehrer bei dem Freiherrn von Tucher in Neuburg an der Donau geweſen, wurde er 1852 Lehrer am Brandtſchen Pfarr-Wai- ſenhaus in Windsbach, 1853 Hilfs- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/302>, abgerufen am 28.03.2024.