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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gay
lungen einen Stoß erlitt und deshalb
an den Staat übergeben wurde. Seit
dieser Zeit hatte Jeanne Marie
von Gayette mehr Muße, sich schrift-
stellerischer Tätigkeit hinzugeben.
Nachdem sie vorübergehend in der
Schweiz und zwei Jahre in Nürn-
berg gelebt hatte, siedelte sie nach
Berlin über, wo sie ihre Muße der
Vereinstätigkeit und Schriftstellerei
widmete. Jm November 1886 verlor
sie zu Dobberan in Mecklenburg ihren
Gatten, der dort Heilung gesucht
hatte, durch den Tod und behielt
seitdem dort ihren Wohnsitz bei, bis
sie 1893 nach Schwerin in Mecklen-
burg übersiedelte. Jm Jahre 1886
gründete sie die Zeitschrift "Zu
Hause", die zwei Jahre Bestand hatte.
Sie starb am 14. Juni 1895 in Leip-
zig, wohin sie nicht lange vorher ver-
zogen war.

S:

Elisenhof (R.), 1844.
- Vincenza (N.), 1847. - Claudia
(N.), 1849. - Gedichte, 1850. - Die
Familie (Blätter a. d. Leben); II,
1850. - Luigia Sanfelice (Histor. R.);
III, 1850. - Vornehm und edel (N.),
1851. - Form und Geist (N.), 1851.
Abhängig und frei (N.), 1852. -
Edith (N.), 1853. - Jakobäa von
Holland (Hist. R.), 1860. - Sich selbst
erobert (R.); II, 1862. - Maximus
Casus, der Oberlehrer von Drunten-
heim (R.), 1868. - Geist des Schönen
in Kunst und Leben, 1869. - Frauen-
Album (mit H. Kletke), 1870. -
Oceana (D.), 1871. - Vom Baum der
freien Erkenntnis, 1872. - Die Frauen
in Erwerb und Beruf, 1872. - Was
du tun und nicht tun sollst (Denkgut
in Spruchgaben), 1890.

Gayworowsky, Olga von,

psd.
O. Gayer, geb. 1855 in Südrußland
von deutschen Eltern, lebte viele
Jahre in Berlin und starb hier am
15. Septbr. 1891 unvermählt. Jhre
Leiche wurde von der Familie nach
der russischen Heimat übergeführt.

S:


Lumpenprinzessin (R.), 1888. - Die
Frau Rechtsanwalt (Berliner R.),
[Spaltenumbruch]

Geb
1891. - Esther (Nn.), 1895. - Nur ein
Modell (2 Nn.), 1896. - Das Antlitz
der Medusa (2 Nn.), 1897.

*Gburek, Paul,

als Schauspieler
u. Schriftsteller Paul Gernsdorf
genannt, wurde am 1. März 1875 in
Breslau als der Sohn eines Kauf-
manns geboren, besuchte daselbst erst
das Realgymnasium zum Heil. Geist,
dann das Matthias-Gymnasium und
ging mit 19 Jahren - entgegen dem
Willen seiner Eltern - zur Bühne.
Am Lobe-Theater in Breslau be-
gann er seine Laufbahn, die ihn dann
später nach Thüringen, Sachsen und
Brandenburg führte. Jm Jahre 1897
kehrte er nach Breslau zurück, um
an der dortigen Universität literar-
historische Studien zu treiben, und
wurde nach Jahresfrist an das neu
gegründete Deutsche Theater daselbst
als Mitglied verpflichtet. Er gehörte
demselben bis 1900 als Dramaturg,
und Regisseur an. Hierauf engagierte
ihn Direktor Hans Gregor in gleicher
Eigenschaft an das Stadttheater in
Elberfeld. Später wirkte er als Ober-
regisseur am Oberschlesischen Volks-
theater in Königshütte, an den Stadt-
theatern in Basel und Saarbrücken,
seit 1905 als selbständiger Theater-
leiter in Oppeln und Gleiwitz und
wurde 1908 zum Direktor des Stadt-
theaters in Döbeln (Sachsen) ge-
wählt, wo er noch jetzt erfolgreich
tätig ist.

S:

Wie einst im Mai (Schau-
spiel), 1899. - Alt-Breslau (Volsst.),
1899. - Amaturi (Kom.), 1900. - Die
Virginen (Schw.), 1902. - Jünger
der Liebe (Kom.), 1906. - Die Kaiser-
brücke (Schsp.), 1909. - Die Lüge
(Schsp.), 1909. - Der lustige Avia-
tiker (Lsp.), 1910.

*Gebauer, Hulda,

geb. May,
wurde am 26. Septbr. 1857 auf dem
Gute Kortmedien bei Allenburg (Ost-
preußen) geboren, verlor ihren Vater
in frühester Kindheit und erhielt ihre
erste Erziehung unter den Augen
einer liebevollen Mutter. Als sich

*


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Gay
lungen einen Stoß erlitt und deshalb
an den Staat übergeben wurde. Seit
dieſer Zeit hatte Jeanne Marie
von Gayette mehr Muße, ſich ſchrift-
ſtelleriſcher Tätigkeit hinzugeben.
Nachdem ſie vorübergehend in der
Schweiz und zwei Jahre in Nürn-
berg gelebt hatte, ſiedelte ſie nach
Berlin über, wo ſie ihre Muße der
Vereinstätigkeit und Schriftſtellerei
widmete. Jm November 1886 verlor
ſie zu Dobberan in Mecklenburg ihren
Gatten, der dort Heilung geſucht
hatte, durch den Tod und behielt
ſeitdem dort ihren Wohnſitz bei, bis
ſie 1893 nach Schwerin in Mecklen-
burg überſiedelte. Jm Jahre 1886
gründete ſie die Zeitſchrift „Zu
Hauſe“, die zwei Jahre Beſtand hatte.
Sie ſtarb am 14. Juni 1895 in Leip-
zig, wohin ſie nicht lange vorher ver-
zogen war.

S:

Eliſenhof (R.), 1844.
– Vincenza (N.), 1847. – Claudia
(N.), 1849. – Gedichte, 1850. – Die
Familie (Blätter a. d. Leben); II,
1850. – Luigia Sanfelice (Hiſtor. R.);
III, 1850. – Vornehm und edel (N.),
1851. – Form und Geiſt (N.), 1851.
Abhängig und frei (N.), 1852. –
Edith (N.), 1853. – Jakobäa von
Holland (Hiſt. R.), 1860. – Sich ſelbſt
erobert (R.); II, 1862. – Maximus
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heim (R.), 1868. – Geiſt des Schönen
in Kunſt und Leben, 1869. – Frauen-
Album (mit H. Kletke), 1870. –
Oceana (D.), 1871. – Vom Baum der
freien Erkenntnis, 1872. – Die Frauen
in Erwerb und Beruf, 1872. – Was
du tun und nicht tun ſollſt (Denkgut
in Spruchgaben), 1890.

Gayworowsky, Olga von,

pſd.
O. Gayer, geb. 1855 in Südrußland
von deutſchen Eltern, lebte viele
Jahre in Berlin und ſtarb hier am
15. Septbr. 1891 unvermählt. Jhre
Leiche wurde von der Familie nach
der ruſſiſchen Heimat übergeführt.

S:


Lumpenprinzeſſin (R.), 1888. – Die
Frau Rechtsanwalt (Berliner R.),
[Spaltenumbruch]

Geb
1891. – Eſther (Nn.), 1895. – Nur ein
Modell (2 Nn.), 1896. – Das Antlitz
der Meduſa (2 Nn.), 1897.

*Gburek, Paul,

als Schauſpieler
u. Schriftſteller Paul Gernsdorf
genannt, wurde am 1. März 1875 in
Breslau als der Sohn eines Kauf-
manns geboren, beſuchte daſelbſt erſt
das Realgymnaſium zum Heil. Geiſt,
dann das Matthias-Gymnaſium und
ging mit 19 Jahren – entgegen dem
Willen ſeiner Eltern – zur Bühne.
Am Lobe-Theater in Breslau be-
gann er ſeine Laufbahn, die ihn dann
ſpäter nach Thüringen, Sachſen und
Brandenburg führte. Jm Jahre 1897
kehrte er nach Breslau zurück, um
an der dortigen Univerſität literar-
hiſtoriſche Studien zu treiben, und
wurde nach Jahresfriſt an das neu
gegründete Deutſche Theater daſelbſt
als Mitglied verpflichtet. Er gehörte
demſelben bis 1900 als Dramaturg,
und Regiſſeur an. Hierauf engagierte
ihn Direktor Hans Gregor in gleicher
Eigenſchaft an das Stadttheater in
Elberfeld. Später wirkte er als Ober-
regiſſeur am Oberſchleſiſchen Volks-
theater in Königshütte, an den Stadt-
theatern in Baſel und Saarbrücken,
ſeit 1905 als ſelbſtändiger Theater-
leiter in Oppeln und Gleiwitz und
wurde 1908 zum Direktor des Stadt-
theaters in Döbeln (Sachſen) ge-
wählt, wo er noch jetzt erfolgreich
tätig iſt.

S:

Wie einſt im Mai (Schau-
ſpiel), 1899. – Alt-Breslau (Volsſt.),
1899. – Amaturi (Kom.), 1900. – Die
Virginen (Schw.), 1902. – Jünger
der Liebe (Kom.), 1906. – Die Kaiſer-
brücke (Schſp.), 1909. – Die Lüge
(Schſp.), 1909. – Der luſtige Avia-
tiker (Lſp.), 1910.

*Gebauer, Hulda,

geb. May,
wurde am 26. Septbr. 1857 auf dem
Gute Kortmedien bei Allenburg (Oſt-
preußen) geboren, verlor ihren Vater
in früheſter Kindheit und erhielt ihre
erſte Erziehung unter den Augen
einer liebevollen Mutter. Als ſich

*
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[329/0333] Gay Geb lungen einen Stoß erlitt und deshalb an den Staat übergeben wurde. Seit dieſer Zeit hatte Jeanne Marie von Gayette mehr Muße, ſich ſchrift- ſtelleriſcher Tätigkeit hinzugeben. Nachdem ſie vorübergehend in der Schweiz und zwei Jahre in Nürn- berg gelebt hatte, ſiedelte ſie nach Berlin über, wo ſie ihre Muße der Vereinstätigkeit und Schriftſtellerei widmete. Jm November 1886 verlor ſie zu Dobberan in Mecklenburg ihren Gatten, der dort Heilung geſucht hatte, durch den Tod und behielt ſeitdem dort ihren Wohnſitz bei, bis ſie 1893 nach Schwerin in Mecklen- burg überſiedelte. Jm Jahre 1886 gründete ſie die Zeitſchrift „Zu Hauſe“, die zwei Jahre Beſtand hatte. Sie ſtarb am 14. Juni 1895 in Leip- zig, wohin ſie nicht lange vorher ver- zogen war. S: Eliſenhof (R.), 1844. – Vincenza (N.), 1847. – Claudia (N.), 1849. – Gedichte, 1850. – Die Familie (Blätter a. d. Leben); II, 1850. – Luigia Sanfelice (Hiſtor. R.); III, 1850. – Vornehm und edel (N.), 1851. – Form und Geiſt (N.), 1851. Abhängig und frei (N.), 1852. – Edith (N.), 1853. – Jakobäa von Holland (Hiſt. R.), 1860. – Sich ſelbſt erobert (R.); II, 1862. – Maximus Caſus, der Oberlehrer von Drunten- heim (R.), 1868. – Geiſt des Schönen in Kunſt und Leben, 1869. – Frauen- Album (mit H. Kletke), 1870. – Oceana (D.), 1871. – Vom Baum der freien Erkenntnis, 1872. – Die Frauen in Erwerb und Beruf, 1872. – Was du tun und nicht tun ſollſt (Denkgut in Spruchgaben), 1890. Gayworowsky, Olga von, pſd. O. Gayer, geb. 1855 in Südrußland von deutſchen Eltern, lebte viele Jahre in Berlin und ſtarb hier am 15. Septbr. 1891 unvermählt. Jhre Leiche wurde von der Familie nach der ruſſiſchen Heimat übergeführt. S: Lumpenprinzeſſin (R.), 1888. – Die Frau Rechtsanwalt (Berliner R.), 1891. – Eſther (Nn.), 1895. – Nur ein Modell (2 Nn.), 1896. – Das Antlitz der Meduſa (2 Nn.), 1897. *Gburek, Paul, als Schauſpieler u. Schriftſteller Paul Gernsdorf genannt, wurde am 1. März 1875 in Breslau als der Sohn eines Kauf- manns geboren, beſuchte daſelbſt erſt das Realgymnaſium zum Heil. Geiſt, dann das Matthias-Gymnaſium und ging mit 19 Jahren – entgegen dem Willen ſeiner Eltern – zur Bühne. Am Lobe-Theater in Breslau be- gann er ſeine Laufbahn, die ihn dann ſpäter nach Thüringen, Sachſen und Brandenburg führte. Jm Jahre 1897 kehrte er nach Breslau zurück, um an der dortigen Univerſität literar- hiſtoriſche Studien zu treiben, und wurde nach Jahresfriſt an das neu gegründete Deutſche Theater daſelbſt als Mitglied verpflichtet. Er gehörte demſelben bis 1900 als Dramaturg, und Regiſſeur an. Hierauf engagierte ihn Direktor Hans Gregor in gleicher Eigenſchaft an das Stadttheater in Elberfeld. Später wirkte er als Ober- regiſſeur am Oberſchleſiſchen Volks- theater in Königshütte, an den Stadt- theatern in Baſel und Saarbrücken, ſeit 1905 als ſelbſtändiger Theater- leiter in Oppeln und Gleiwitz und wurde 1908 zum Direktor des Stadt- theaters in Döbeln (Sachſen) ge- wählt, wo er noch jetzt erfolgreich tätig iſt. S: Wie einſt im Mai (Schau- ſpiel), 1899. – Alt-Breslau (Volsſt.), 1899. – Amaturi (Kom.), 1900. – Die Virginen (Schw.), 1902. – Jünger der Liebe (Kom.), 1906. – Die Kaiſer- brücke (Schſp.), 1909. – Die Lüge (Schſp.), 1909. – Der luſtige Avia- tiker (Lſp.), 1910. *Gebauer, Hulda, geb. May, wurde am 26. Septbr. 1857 auf dem Gute Kortmedien bei Allenburg (Oſt- preußen) geboren, verlor ihren Vater in früheſter Kindheit und erhielt ihre erſte Erziehung unter den Augen einer liebevollen Mutter. Als ſich *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/333>, abgerufen am 29.03.2024.