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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Santiago in Spanien unternommene
Pilgerzüge. Seit 1885 versandte er,
um Fühlung mit den früheren Reise-
teilnehmern zu erhalten, vierteljähr-
lich seine "Pilger-Briefe; Mitteilun-
gen für die Mitglieder der bayeri-
schen Pilgerkarawanen in das heilige
Land", die nach seinem Tode zu einem
"Organ des bayerischen Pilgerver-
eins vom heiligen Lande" erweitert
wurden. Jn Anerkennung seiner Ver-
dienste wurde er zum Geh. päpstlichen
Kämmerer und 1883 zum Ehrendom-
herrn der Patriarchalkirche zu Jeru-
salem ernannt. Er starb am 1. Dez.
1902 in München. Außer einem Le-
bensbilde des "Gregor von Scherr,
Erzbischof von München-Freising"
(1877) veröffentlichte er

S:

Lydia
(Ein Bild a. d. Zeit des Kaisers Mark
Aurel), 1856. 4. A. 1891. - Leander
und Hermigild, oder: Die Wieder-
geburt Spaniens (E. a. d. Gesch. der
Westgoten); II, 1860.

*Geisler, Karl Oskar,

* am 16.
Oktober 1836 zu Strans im Kreise
Bunzlau als der Sohn eines Lehrers,
trat nach seiner Konfirmation als
Lehrling in ein kaufmännisches Ge-
schäft zu Sprottau ein, bezog aber
schon nach einem Jahre (1851) das
Gymnasium zu Groß-Glogau, das er
Ostern 1857 absolvierte. Er widmete
sich dann dem Eisenbahndienste, ging
im Oktbr. 1859 zum Justizsubaltern-
dienste über und vertauschte diesen,
nachdem er im November 1862 sein
Aktuariats-Examen abgelegt, am
1. Juli 1863 mit dem Kommunal-
dienst, indem er eine Rendantenstelle
bei der Görlitzer Forstkasse übernahm.
Von 1865-72 Stadthauptkassenbuch-
halter daselbst, gab er dieses Amt
freiwillig auf, um seinen schöngeisti-
gen Neigungen leben zu können,
gründete aber bald darauf ein großes
Holzgeschäft in Görlitz, das er bis zu
seinem Fallissement (1877) leitete.
Nachdem er dann als Hilfsarbeiter
in verschiedenen Bureaus, seit 1879
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auch als Gerichtsvollzieher tätig ge-
wesen, etablierte er 1881 abermals
ein Holzgeschäft, gab dasselbe wegen
Kränklichkeit im Sommer 1884 auf
und übernahm im Herbste d. J. die
Leitung der "Niederschlesischen Zei-
tung" in Görlitz. Später war er
Chefredakteur der "Geraer Nachrich-
ten" in Gera und ging von hier 1897
nach Berlin, wo er als freier Schrift-
steller bis zu seinem Tode lebte. Er
starb daselbst im Krankenhause am
Urban am 12. Mai 1903.

S:

Der
blutige Oskar (Gesch. in V.), 1885. -
Zündnadeln (Ge.), 1885. - Susanne
im Bade (Lsp.), 1886. - Die Päda-
gogen (Schw.), 1888. - Die Jungfrau
von Orleans (Patriot. Schw.), 1896.
- Unterbilanz (Dr.), 1897.

Geißel, Julius,

pseud. Julius
Gerolstein,
geb. am 14. März
1863 in Koblenz, lebt (1884) als
Theaterkritiker in Wiesbaden.

S:


Aus meinen Jugendtagen (Ge.), 1885.
- Tagebuchblätter (Sk.), 1885.

*Geißler, Friedrich Adolf,

geb.
am 4. Okt. 1868 zu Döhlen bei Dres-
den als Sohn des Justizrats Gustav
Adolf G., wuchs in Wildenfels bei
Zwickau auf, besuchte das Gymnasium
in letztgenannter Stadt und erwarb
dann auf dem Gymnasium in Frei-
berg das Reifezeugnis. An der Uni-
versität Leipzig widmete er sich zu-
nächst dem Studium der Rechte, ent-
sagte aber 1893 der Juristerei und
warf sich der Musik und Literatur in
die Arme. Nachdem er für den "Chor-
gesang" und "Leipziger Konzertsaal"
als Kritiker tätig gewesen, ging er
am 1. April 1895 als Redakteur nach
Bromberg, referierte im nächsten
Jahre in den "Redenden Künsten"
über die Bayreuther Festspiele und
übernahm am 1. September 1896 die
Leitung der Zeitschrift "Dresdener
Kunst" u. 1897 die Stelle eines ersten
Musikreferenten an der "Deutschen
Wacht" in Dresden. Auch ist er Vor-
sitzender des Vereins "Dresdener

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Santiago in Spanien unternommene
Pilgerzüge. Seit 1885 verſandte er,
um Fühlung mit den früheren Reiſe-
teilnehmern zu erhalten, vierteljähr-
lich ſeine „Pilger-Briefe; Mitteilun-
gen für die Mitglieder der bayeri-
ſchen Pilgerkarawanen in das heilige
Land“, die nach ſeinem Tode zu einem
„Organ des bayeriſchen Pilgerver-
eins vom heiligen Lande“ erweitert
wurden. Jn Anerkennung ſeiner Ver-
dienſte wurde er zum Geh. päpſtlichen
Kämmerer und 1883 zum Ehrendom-
herrn der Patriarchalkirche zu Jeru-
ſalem ernannt. Er ſtarb am 1. Dez.
1902 in München. Außer einem Le-
bensbilde des „Gregor von Scherr,
Erzbiſchof von München-Freiſing“
(1877) veröffentlichte er

S:

Lydia
(Ein Bild a. d. Zeit des Kaiſers Mark
Aurel), 1856. 4. A. 1891. – Leander
und Hermigild, oder: Die Wieder-
geburt Spaniens (E. a. d. Geſch. der
Weſtgoten); II, 1860.

*Geisler, Karl Oskar,

* am 16.
Oktober 1836 zu Strans im Kreiſe
Bunzlau als der Sohn eines Lehrers,
trat nach ſeiner Konfirmation als
Lehrling in ein kaufmänniſches Ge-
ſchäft zu Sprottau ein, bezog aber
ſchon nach einem Jahre (1851) das
Gymnaſium zu Groß-Glogau, das er
Oſtern 1857 abſolvierte. Er widmete
ſich dann dem Eiſenbahndienſte, ging
im Oktbr. 1859 zum Juſtizſubaltern-
dienſte über und vertauſchte dieſen,
nachdem er im November 1862 ſein
Aktuariats-Examen abgelegt, am
1. Juli 1863 mit dem Kommunal-
dienſt, indem er eine Rendantenſtelle
bei der Görlitzer Forſtkaſſe übernahm.
Von 1865–72 Stadthauptkaſſenbuch-
halter daſelbſt, gab er dieſes Amt
freiwillig auf, um ſeinen ſchöngeiſti-
gen Neigungen leben zu können,
gründete aber bald darauf ein großes
Holzgeſchäft in Görlitz, das er bis zu
ſeinem Falliſſement (1877) leitete.
Nachdem er dann als Hilfsarbeiter
in verſchiedenen Bureaus, ſeit 1879
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auch als Gerichtsvollzieher tätig ge-
weſen, etablierte er 1881 abermals
ein Holzgeſchäft, gab dasſelbe wegen
Kränklichkeit im Sommer 1884 auf
und übernahm im Herbſte d. J. die
Leitung der „Niederſchleſiſchen Zei-
tung“ in Görlitz. Später war er
Chefredakteur der „Geraer Nachrich-
ten“ in Gera und ging von hier 1897
nach Berlin, wo er als freier Schrift-
ſteller bis zu ſeinem Tode lebte. Er
ſtarb daſelbſt im Krankenhauſe am
Urban am 12. Mai 1903.

S:

Der
blutige Oskar (Geſch. in V.), 1885. –
Zündnadeln (Ge.), 1885. – Suſanne
im Bade (Lſp.), 1886. – Die Päda-
gogen (Schw.), 1888. – Die Jungfrau
von Orleans (Patriot. Schw.), 1896.
– Unterbilanz (Dr.), 1897.

Geißel, Julius,

pſeud. Julius
Gerolſtein,
geb. am 14. März
1863 in Koblenz, lebt (1884) als
Theaterkritiker in Wiesbaden.

S:


Aus meinen Jugendtagen (Ge.), 1885.
– Tagebuchblätter (Sk.), 1885.

*Geißler, Friedrich Adolf,

geb.
am 4. Okt. 1868 zu Döhlen bei Dres-
den als Sohn des Juſtizrats Guſtav
Adolf G., wuchs in Wildenfels bei
Zwickau auf, beſuchte das Gymnaſium
in letztgenannter Stadt und erwarb
dann auf dem Gymnaſium in Frei-
berg das Reifezeugnis. An der Uni-
verſität Leipzig widmete er ſich zu-
nächſt dem Studium der Rechte, ent-
ſagte aber 1893 der Juriſterei und
warf ſich der Muſik und Literatur in
die Arme. Nachdem er für den „Chor-
geſang“ und „Leipziger Konzertſaal“
als Kritiker tätig geweſen, ging er
am 1. April 1895 als Redakteur nach
Bromberg, referierte im nächſten
Jahre in den „Redenden Künſten“
über die Bayreuther Feſtſpiele und
übernahm am 1. September 1896 die
Leitung der Zeitſchrift „Dresdener
Kunſt“ u. 1897 die Stelle eines erſten
Muſikreferenten an der „Deutſchen
Wacht“ in Dresden. Auch iſt er Vor-
ſitzender des Vereins „Dresdener

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[338/0342] Gei Gei Santiago in Spanien unternommene Pilgerzüge. Seit 1885 verſandte er, um Fühlung mit den früheren Reiſe- teilnehmern zu erhalten, vierteljähr- lich ſeine „Pilger-Briefe; Mitteilun- gen für die Mitglieder der bayeri- ſchen Pilgerkarawanen in das heilige Land“, die nach ſeinem Tode zu einem „Organ des bayeriſchen Pilgerver- eins vom heiligen Lande“ erweitert wurden. Jn Anerkennung ſeiner Ver- dienſte wurde er zum Geh. päpſtlichen Kämmerer und 1883 zum Ehrendom- herrn der Patriarchalkirche zu Jeru- ſalem ernannt. Er ſtarb am 1. Dez. 1902 in München. Außer einem Le- bensbilde des „Gregor von Scherr, Erzbiſchof von München-Freiſing“ (1877) veröffentlichte er S: Lydia (Ein Bild a. d. Zeit des Kaiſers Mark Aurel), 1856. 4. A. 1891. – Leander und Hermigild, oder: Die Wieder- geburt Spaniens (E. a. d. Geſch. der Weſtgoten); II, 1860. *Geisler, Karl Oskar, * am 16. Oktober 1836 zu Strans im Kreiſe Bunzlau als der Sohn eines Lehrers, trat nach ſeiner Konfirmation als Lehrling in ein kaufmänniſches Ge- ſchäft zu Sprottau ein, bezog aber ſchon nach einem Jahre (1851) das Gymnaſium zu Groß-Glogau, das er Oſtern 1857 abſolvierte. Er widmete ſich dann dem Eiſenbahndienſte, ging im Oktbr. 1859 zum Juſtizſubaltern- dienſte über und vertauſchte dieſen, nachdem er im November 1862 ſein Aktuariats-Examen abgelegt, am 1. Juli 1863 mit dem Kommunal- dienſt, indem er eine Rendantenſtelle bei der Görlitzer Forſtkaſſe übernahm. Von 1865–72 Stadthauptkaſſenbuch- halter daſelbſt, gab er dieſes Amt freiwillig auf, um ſeinen ſchöngeiſti- gen Neigungen leben zu können, gründete aber bald darauf ein großes Holzgeſchäft in Görlitz, das er bis zu ſeinem Falliſſement (1877) leitete. Nachdem er dann als Hilfsarbeiter in verſchiedenen Bureaus, ſeit 1879 auch als Gerichtsvollzieher tätig ge- weſen, etablierte er 1881 abermals ein Holzgeſchäft, gab dasſelbe wegen Kränklichkeit im Sommer 1884 auf und übernahm im Herbſte d. J. die Leitung der „Niederſchleſiſchen Zei- tung“ in Görlitz. Später war er Chefredakteur der „Geraer Nachrich- ten“ in Gera und ging von hier 1897 nach Berlin, wo er als freier Schrift- ſteller bis zu ſeinem Tode lebte. Er ſtarb daſelbſt im Krankenhauſe am Urban am 12. Mai 1903. S: Der blutige Oskar (Geſch. in V.), 1885. – Zündnadeln (Ge.), 1885. – Suſanne im Bade (Lſp.), 1886. – Die Päda- gogen (Schw.), 1888. – Die Jungfrau von Orleans (Patriot. Schw.), 1896. – Unterbilanz (Dr.), 1897. Geißel, Julius, pſeud. Julius Gerolſtein, geb. am 14. März 1863 in Koblenz, lebt (1884) als Theaterkritiker in Wiesbaden. S: Aus meinen Jugendtagen (Ge.), 1885. – Tagebuchblätter (Sk.), 1885. *Geißler, Friedrich Adolf, geb. am 4. Okt. 1868 zu Döhlen bei Dres- den als Sohn des Juſtizrats Guſtav Adolf G., wuchs in Wildenfels bei Zwickau auf, beſuchte das Gymnaſium in letztgenannter Stadt und erwarb dann auf dem Gymnaſium in Frei- berg das Reifezeugnis. An der Uni- verſität Leipzig widmete er ſich zu- nächſt dem Studium der Rechte, ent- ſagte aber 1893 der Juriſterei und warf ſich der Muſik und Literatur in die Arme. Nachdem er für den „Chor- geſang“ und „Leipziger Konzertſaal“ als Kritiker tätig geweſen, ging er am 1. April 1895 als Redakteur nach Bromberg, referierte im nächſten Jahre in den „Redenden Künſten“ über die Bayreuther Feſtſpiele und übernahm am 1. September 1896 die Leitung der Zeitſchrift „Dresdener Kunſt“ u. 1897 die Stelle eines erſten Muſikreferenten an der „Deutſchen Wacht“ in Dresden. Auch iſt er Vor- ſitzender des Vereins „Dresdener *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/342>, abgerufen am 25.04.2024.