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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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fühlte aber nicht volle Befriedigung
in demselben und ging deshalb nach
Berlin, wo sie drei Jahre lang das
Konservatorium besuchte, um ihre
Stimme ausbilden zu lassen. Sie
kehrte dann als Gesanglehrerin nach
Tilsit zurück, mußte aber eines ner-
vösen Leidens wegen auch diese Tä-
tigkeit aufgeben u. wandte sich nun-
mehr der Schriftstellerei zu. Seit 1903
hat sie ihren Wohnsitz wieder in Ber-
lin oder den Vororten dieser Stadt
(zurzeit in Wilmersdorf).

S:

Lud-
wig van Beethoven in seinen Bezie-
hungen zu berühmten Musikern und
Dichtern, 1892. - Jm Lenz des Le-
bens (Erzählung für die Jugend),
1892. - Gelöste Dissonanzen (Nn.),
1893. - Jm Banne der Musik (En. f.
d. Jugend), 1894. - Nur ein Künst-
ler (R.) und: Aus eigener Kraft (N.),
1898. - Und vergib uns unsere Schuld
(E.), 1900. - Überwunden u. andere
Novellen, 1902. - Dem Glücke wie-
dergegeben. Pieta (2 Nn.), 1902. -
Die Geigenfee (E. f. d. reifere Jugd.),
1903. 2. A. 1905. - Prinzeßchen (des-
gleichen), 1904. - Ein Schwur. Durch
Kampf zum Ziel (2 Nn.), 1907. -
Nur ein Künstler. Stürme (2 Nn.),
1907. - Wachsen und werden (E. f. d.
Jugd.), 1908. - Überwunden. Ver-
irrt (2 Nn.), 1908. - Die von Roth-
sattel (E.), 1908. - Meine Tante und
andere Humoresken, 1909. - Aus vor-
nehmer Familie (E.), 1910.

*Gerling, Reinhold Robert
Oskar,

geb. am 30. August 1863 zu
Posen, besuchte das dortige Friedrich-
Wilhelms-Gymnasium und sollte sich
nach dem Willen seines Vaters dem
geistlichen Stande widmen. Da aber
dieser Beruf dem Sohne in keiner
Hinsicht behagte, so verließ dieser mit
18 Jahren heimlich das Elternhaus
und wurde Schauspieler. Als solcher
war er Hospitant an den Universi-
täten Bern und Zürich und ging dar-
auf zur journalistischen Laufbahn
über. Jm Jahre 1893 trat er als
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Ger
Volksredner in die Öffentlichkeit und
suchte für hygieinische Reformen zu
wirken. Zu diesem Zwecke gründete
er zahlreiche Vereine für Gesundheits-
pflege und Körperkultur, deren Or-
gane er zwölf Jahre lang redigierte.
G. hat sich auch auf dem Gebiete des
Hypnotismus und der Suggestion
durch seine weitverbreiteten Lehr-
bücher einen Namen gemacht u. später
durch mehrere Flugschriften u. durch
seine Vorträge die Frage der sexuel-
len Aufklärung in Fluß gebracht.
Seit 1896 bewegt sich seine literari-
sche Tätigkeit hauptsächlich auf die-
sem Spezialgebiet. G. hat seit einem
Jahrzehnt seinen Wohnsitz in Ora-
nienburg bei Berlin.

S:

Jm hohen
Norden (Dram. Szene n. e. Erz. von
Helene Pichler), 1885. - Eine Judith
(Causerie), 1885. - Dichterlinge
(Schw.), 1885. - Der Alabasterherzog
(Lsp.), 1885. - Die Byzantiner (Schau-
spiel), 1885. - Bei Hofe (Lsp.), 1886.
- Die sterbende Nation (Schsp.), 1887.
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Herzenskrisen (Schsp.), 1888. - Sie-
ben Todsünden (Lsp.), 1888. - Sa-
taniel (Lsp.), 1889. - Ketten (Schsp.),
1890. - Er ist bekehrt (Schw.), 1896.
- Auf der Brautschau (Schw.), 1903.
- Das Modell der Hygieia (Szenische
Plauderei), 1903. - Er beißt (P. n. e.
älteren Jdee), 1903. - Mecklenburgs
Sagenschatz, gesamm. u. hrsg., 1904.
2. A. 1907.

*German, Wilhelm,

geb. am 2.
April 1858 in Schwäbisch-Hall (Würt-
temberg), widmete sich 1873 dem Buch-
handel und gründete in seiner Vater-
stadt eine Sortimentsbuchhandlung,
die er bis zum Jahre 1895 leitete.
Nach Verkauf derselben betreibt er
nur den reinen Berlagsbuchhandel.
Nebenher verfolgt er als Spezialität
die Erforschung des württembergi-
schen Frankenlandes in Mundart u.
Sitten, wie er denn auch der erste
ist, der in Haller Mundart geschrieben
hat.

S:

Ba da Haller Doovelich!

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[Spaltenumbruch]

Ger
fühlte aber nicht volle Befriedigung
in demſelben und ging deshalb nach
Berlin, wo ſie drei Jahre lang das
Konſervatorium beſuchte, um ihre
Stimme ausbilden zu laſſen. Sie
kehrte dann als Geſanglehrerin nach
Tilſit zurück, mußte aber eines ner-
vöſen Leidens wegen auch dieſe Tä-
tigkeit aufgeben u. wandte ſich nun-
mehr der Schriftſtellerei zu. Seit 1903
hat ſie ihren Wohnſitz wieder in Ber-
lin oder den Vororten dieſer Stadt
(zurzeit in Wilmersdorf).

S:

Lud-
wig van Beethoven in ſeinen Bezie-
hungen zu berühmten Muſikern und
Dichtern, 1892. – Jm Lenz des Le-
bens (Erzählung für die Jugend),
1892. – Gelöſte Diſſonanzen (Nn.),
1893. – Jm Banne der Muſik (En. f.
d. Jugend), 1894. – Nur ein Künſt-
ler (R.) und: Aus eigener Kraft (N.),
1898. – Und vergib uns unſere Schuld
(E.), 1900. – Überwunden u. andere
Novellen, 1902. – Dem Glücke wie-
dergegeben. Pieta (2 Nn.), 1902. –
Die Geigenfee (E. f. d. reifere Jugd.),
1903. 2. A. 1905. – Prinzeßchen (des-
gleichen), 1904. – Ein Schwur. Durch
Kampf zum Ziel (2 Nn.), 1907. –
Nur ein Künſtler. Stürme (2 Nn.),
1907. – Wachſen und werden (E. f. d.
Jugd.), 1908. – Überwunden. Ver-
irrt (2 Nn.), 1908. – Die von Roth-
ſattel (E.), 1908. – Meine Tante und
andere Humoresken, 1909. – Aus vor-
nehmer Familie (E.), 1910.

*Gerling, Reinhold Robert
Oskar,

geb. am 30. Auguſt 1863 zu
Poſen, beſuchte das dortige Friedrich-
Wilhelms-Gymnaſium und ſollte ſich
nach dem Willen ſeines Vaters dem
geiſtlichen Stande widmen. Da aber
dieſer Beruf dem Sohne in keiner
Hinſicht behagte, ſo verließ dieſer mit
18 Jahren heimlich das Elternhaus
und wurde Schauſpieler. Als ſolcher
war er Hoſpitant an den Univerſi-
täten Bern und Zürich und ging dar-
auf zur journaliſtiſchen Laufbahn
über. Jm Jahre 1893 trat er als
[Spaltenumbruch]

Ger
Volksredner in die Öffentlichkeit und
ſuchte für hygieiniſche Reformen zu
wirken. Zu dieſem Zwecke gründete
er zahlreiche Vereine für Geſundheits-
pflege und Körperkultur, deren Or-
gane er zwölf Jahre lang redigierte.
G. hat ſich auch auf dem Gebiete des
Hypnotismus und der Suggeſtion
durch ſeine weitverbreiteten Lehr-
bücher einen Namen gemacht u. ſpäter
durch mehrere Flugſchriften u. durch
ſeine Vorträge die Frage der ſexuel-
len Aufklärung in Fluß gebracht.
Seit 1896 bewegt ſich ſeine literari-
ſche Tätigkeit hauptſächlich auf die-
ſem Spezialgebiet. G. hat ſeit einem
Jahrzehnt ſeinen Wohnſitz in Ora-
nienburg bei Berlin.

S:

Jm hohen
Norden (Dram. Szene n. e. Erz. von
Helene Pichler), 1885. – Eine Judith
(Cauſerie), 1885. – Dichterlinge
(Schw.), 1885. – Der Alabaſterherzog
(Lſp.), 1885. – Die Byzantiner (Schau-
ſpiel), 1885. – Bei Hofe (Lſp.), 1886.
– Die ſterbende Nation (Schſp.), 1887.
– ’s Chriſtkind (Volksſt.), 1888. –
Herzenskriſen (Schſp.), 1888. – Sie-
ben Todſünden (Lſp.), 1888. – Sa-
taniel (Lſp.), 1889. – Ketten (Schſp.),
1890. – Er iſt bekehrt (Schw.), 1896.
– Auf der Brautſchau (Schw.), 1903.
– Das Modell der Hygieia (Szeniſche
Plauderei), 1903. – Er beißt (P. n. e.
älteren Jdee), 1903. – Mecklenburgs
Sagenſchatz, geſamm. u. hrsg., 1904.
2. A. 1907.

*German, Wilhelm,

geb. am 2.
April 1858 in Schwäbiſch-Hall (Würt-
temberg), widmete ſich 1873 dem Buch-
handel und gründete in ſeiner Vater-
ſtadt eine Sortimentsbuchhandlung,
die er bis zum Jahre 1895 leitete.
Nach Verkauf derſelben betreibt er
nur den reinen Berlagsbuchhandel.
Nebenher verfolgt er als Spezialität
die Erforſchung des württembergi-
ſchen Frankenlandes in Mundart u.
Sitten, wie er denn auch der erſte
iſt, der in Haller Mundart geſchrieben
hat.

S:

Ba da Haller Doovelich!

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[356/0360] Ger Ger fühlte aber nicht volle Befriedigung in demſelben und ging deshalb nach Berlin, wo ſie drei Jahre lang das Konſervatorium beſuchte, um ihre Stimme ausbilden zu laſſen. Sie kehrte dann als Geſanglehrerin nach Tilſit zurück, mußte aber eines ner- vöſen Leidens wegen auch dieſe Tä- tigkeit aufgeben u. wandte ſich nun- mehr der Schriftſtellerei zu. Seit 1903 hat ſie ihren Wohnſitz wieder in Ber- lin oder den Vororten dieſer Stadt (zurzeit in Wilmersdorf). S: Lud- wig van Beethoven in ſeinen Bezie- hungen zu berühmten Muſikern und Dichtern, 1892. – Jm Lenz des Le- bens (Erzählung für die Jugend), 1892. – Gelöſte Diſſonanzen (Nn.), 1893. – Jm Banne der Muſik (En. f. d. Jugend), 1894. – Nur ein Künſt- ler (R.) und: Aus eigener Kraft (N.), 1898. – Und vergib uns unſere Schuld (E.), 1900. – Überwunden u. andere Novellen, 1902. – Dem Glücke wie- dergegeben. Pieta (2 Nn.), 1902. – Die Geigenfee (E. f. d. reifere Jugd.), 1903. 2. A. 1905. – Prinzeßchen (des- gleichen), 1904. – Ein Schwur. Durch Kampf zum Ziel (2 Nn.), 1907. – Nur ein Künſtler. Stürme (2 Nn.), 1907. – Wachſen und werden (E. f. d. Jugd.), 1908. – Überwunden. Ver- irrt (2 Nn.), 1908. – Die von Roth- ſattel (E.), 1908. – Meine Tante und andere Humoresken, 1909. – Aus vor- nehmer Familie (E.), 1910. *Gerling, Reinhold Robert Oskar, geb. am 30. Auguſt 1863 zu Poſen, beſuchte das dortige Friedrich- Wilhelms-Gymnaſium und ſollte ſich nach dem Willen ſeines Vaters dem geiſtlichen Stande widmen. Da aber dieſer Beruf dem Sohne in keiner Hinſicht behagte, ſo verließ dieſer mit 18 Jahren heimlich das Elternhaus und wurde Schauſpieler. Als ſolcher war er Hoſpitant an den Univerſi- täten Bern und Zürich und ging dar- auf zur journaliſtiſchen Laufbahn über. Jm Jahre 1893 trat er als Volksredner in die Öffentlichkeit und ſuchte für hygieiniſche Reformen zu wirken. Zu dieſem Zwecke gründete er zahlreiche Vereine für Geſundheits- pflege und Körperkultur, deren Or- gane er zwölf Jahre lang redigierte. G. hat ſich auch auf dem Gebiete des Hypnotismus und der Suggeſtion durch ſeine weitverbreiteten Lehr- bücher einen Namen gemacht u. ſpäter durch mehrere Flugſchriften u. durch ſeine Vorträge die Frage der ſexuel- len Aufklärung in Fluß gebracht. Seit 1896 bewegt ſich ſeine literari- ſche Tätigkeit hauptſächlich auf die- ſem Spezialgebiet. G. hat ſeit einem Jahrzehnt ſeinen Wohnſitz in Ora- nienburg bei Berlin. S: Jm hohen Norden (Dram. Szene n. e. Erz. von Helene Pichler), 1885. – Eine Judith (Cauſerie), 1885. – Dichterlinge (Schw.), 1885. – Der Alabaſterherzog (Lſp.), 1885. – Die Byzantiner (Schau- ſpiel), 1885. – Bei Hofe (Lſp.), 1886. – Die ſterbende Nation (Schſp.), 1887. – ’s Chriſtkind (Volksſt.), 1888. – Herzenskriſen (Schſp.), 1888. – Sie- ben Todſünden (Lſp.), 1888. – Sa- taniel (Lſp.), 1889. – Ketten (Schſp.), 1890. – Er iſt bekehrt (Schw.), 1896. – Auf der Brautſchau (Schw.), 1903. – Das Modell der Hygieia (Szeniſche Plauderei), 1903. – Er beißt (P. n. e. älteren Jdee), 1903. – Mecklenburgs Sagenſchatz, geſamm. u. hrsg., 1904. 2. A. 1907. *German, Wilhelm, geb. am 2. April 1858 in Schwäbiſch-Hall (Würt- temberg), widmete ſich 1873 dem Buch- handel und gründete in ſeiner Vater- ſtadt eine Sortimentsbuchhandlung, die er bis zum Jahre 1895 leitete. Nach Verkauf derſelben betreibt er nur den reinen Berlagsbuchhandel. Nebenher verfolgt er als Spezialität die Erforſchung des württembergi- ſchen Frankenlandes in Mundart u. Sitten, wie er denn auch der erſte iſt, der in Haller Mundart geſchrieben hat. S: Ba da Haller Doovelich! *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/360>, abgerufen am 16.04.2024.