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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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mehreren Jahren in Fiume (Ungarn).

S:

Gedichte, 1901.

Giebelhausen, Karl Friedrich Au-
gust,

* am 28. Dezbr. 1800 zu Fran-
kenhausen in Thüringen als der Sohn
eines praktischen Arztes, wurde nach
dem frühen Tode des Vaters (1806)
von seinem Großvater, einem Pastor
in Thondorf bei Mansfeld, erzogen
und lernte hier die Mundart kennen,
die er später zu literarischer Bedeu-
tung führte. Jm Jahre 1815 kam er
zu seinem Oheim, einem Apotheker in
Zerbst, in die Lehre, ging aber im
folgenden Jahre auf das Gymnasium
zu Eisleben und studierte dann seit
1820 in Halle und Berlin Medizin.
Von 1825-64 war er praktischer Arzt
in Eisleben, wurde 1836 auch zum
Bergarzt und 1856 zum Sanitätsrat
ernannt. Seit 1864 lebte er als Pri-
vatmann in Halle, wo er, nachdem er
noch manches Familienleid hatte
durchkosten müssen, am 1. Okt. 1877
starb.

S:

Mansfeldsche Sagen u. Er-
zählungen. Jn Mansfeldscher Mund-
art erzählt, 1847. 3. A. 1857. - Derr
olle Mansfäller, wie ä leibet un läbet
(Dn., mit F. G. Tauer), 1859. -
Nischt wie lauter Hack un Mack; 2
Hefte, 1865. - Der Berggeist. Ernste
und heitere Mitteilgn. a. Mansfelds
Vor- und Neuzeit in Volksmundart,
1868.

Giehrl, Emmy,

als Jugend-
schriftstellerin Tante Emmy, wurde
am 1. Novbr. 1837 zu Regensburg
als die Tochter des königl. bayrischen
Finanzministers Dr. Joseph von
Aschenbrenner geboren, siedelte
aber schon in zartester Kindheit mit
ihren Eltern nach München über, wo
sie im Elternhause eine vorzügliche
Erziehung erhielt. Sie vermählte sich
1858 mit dem damaligen Assessor
Rudolf Giehrl in München und ver-
lor kurze Zeit darauf ihren Vater
durch den Tod. Dieser Verlust er-
schütterte den schwachen Körper der
Tochter derart, daß sich bald ein un-
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heilbares Rückenmarksleiden einstellte
Obwohl sich die Kranke auf ihrem
Leidenslager ausschließlich geistig be-
schäftigte, trat sie doch erst nach dem
Tode ihres Gatten (1876), mit dem
sie in glücklichster Ehe gelebt hatte,
mit schriftstellerischen Arbeiten an die
Öffentlichkeit. Sie lebt noch jetzt in
München und gab seit 1877 den
illustrierten "Kinderkalender" und
1885-1905 den "Tierschutzkalender"
heraus. Außer einer großen Zahl
von Kinder- und Jugendschriften ver-
öffentlichte sie

S:

Jm Kampfe des
Lebens (Volkserz.) München o. J. -
Wahrheit und Erfindung (Nn. f. die
Familie), 1893. - Die Verlobte (für
junge Mädchen), 1895. 2. A. 1896. -
Mariahilf (E.), 1882. - Kreuzesblü-
ten (den lieben Gefährten in Krank-
heit und Leiden geweiht) 1889. 16. A.
1904 (auch ins Französische, Eng-
lische, Holländische und Böhmische
übers.) - Aus der goldenen Jugend-
zeit (En. u. M.), 1899. - Gesammelte
Jugend- und Volksschriften; XII,
1904-06 (Jnhalt: I. Die Sternsän-
ger. - Meister Fridolin. - II. Des
Bruders Schutzgeist. - Eine Lüge u.
ihre Folgen. - III. Jn harten Zeiten.
- Das junge Familienhaupt. - IV.
Weihnachtsgrüße. - V. Für Muße-
stunden. - VI. Rosen und Dornen. -
VII.-VIII. Kurze Geschichten. - IX.
Edle Rache und andere Erzählungen.
- X. Schatzkästlein. - XI. Für Mühe
und Fleiß. - XII. Heckenrosen). -
Grüß Gott! (E.), 1904. - Gedichte u.
Vorträge bei verschiedenen festlichen
Anlässen, 1903.

*Gierow, F.,

* am 11. Okt. 1809
zu Stralsund in Pommern, besuchte
das dortige Gymnasium, um sich spä-
ter dem Studium der Theologie zu
widmen; doch hatten die langen
Kriegsjahre seine Eltern in ihren
Vermögensverhältnissen so zurück-
gebracht, daß er seine Studien auf-
geben und das Tischlerhandwerk er-
lernen mußte. Nach beendigter Lehr-

*


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Gie
mehreren Jahren in Fiume (Ungarn).

S:

Gedichte, 1901.

Giebelhauſen, Karl Friedrich Au-
guſt,

* am 28. Dezbr. 1800 zu Fran-
kenhauſen in Thüringen als der Sohn
eines praktiſchen Arztes, wurde nach
dem frühen Tode des Vaters (1806)
von ſeinem Großvater, einem Paſtor
in Thondorf bei Mansfeld, erzogen
und lernte hier die Mundart kennen,
die er ſpäter zu literariſcher Bedeu-
tung führte. Jm Jahre 1815 kam er
zu ſeinem Oheim, einem Apotheker in
Zerbſt, in die Lehre, ging aber im
folgenden Jahre auf das Gymnaſium
zu Eisleben und ſtudierte dann ſeit
1820 in Halle und Berlin Medizin.
Von 1825–64 war er praktiſcher Arzt
in Eisleben, wurde 1836 auch zum
Bergarzt und 1856 zum Sanitätsrat
ernannt. Seit 1864 lebte er als Pri-
vatmann in Halle, wo er, nachdem er
noch manches Familienleid hatte
durchkoſten müſſen, am 1. Okt. 1877
ſtarb.

S:

Mansfeldſche Sagen u. Er-
zählungen. Jn Mansfeldſcher Mund-
art erzählt, 1847. 3. A. 1857. – Derr
olle Mansfäller, wie ä leibet un läbet
(Dn., mit F. G. Tauer), 1859. –
Niſcht wie lauter Hack un Mack; 2
Hefte, 1865. – Der Berggeiſt. Ernſte
und heitere Mitteilgn. a. Mansfelds
Vor- und Neuzeit in Volksmundart,
1868.

Giehrl, Emmy,

als Jugend-
ſchriftſtellerin Tante Emmy, wurde
am 1. Novbr. 1837 zu Regensburg
als die Tochter des königl. bayriſchen
Finanzminiſters Dr. Joſeph von
Aſchenbrenner geboren, ſiedelte
aber ſchon in zarteſter Kindheit mit
ihren Eltern nach München über, wo
ſie im Elternhauſe eine vorzügliche
Erziehung erhielt. Sie vermählte ſich
1858 mit dem damaligen Aſſeſſor
Rudolf Giehrl in München und ver-
lor kurze Zeit darauf ihren Vater
durch den Tod. Dieſer Verluſt er-
ſchütterte den ſchwachen Körper der
Tochter derart, daß ſich bald ein un-
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Gie
heilbares Rückenmarksleiden einſtellte
Obwohl ſich die Kranke auf ihrem
Leidenslager ausſchließlich geiſtig be-
ſchäftigte, trat ſie doch erſt nach dem
Tode ihres Gatten (1876), mit dem
ſie in glücklichſter Ehe gelebt hatte,
mit ſchriftſtelleriſchen Arbeiten an die
Öffentlichkeit. Sie lebt noch jetzt in
München und gab ſeit 1877 den
illuſtrierten „Kinderkalender“ und
1885–1905 den „Tierſchutzkalender“
heraus. Außer einer großen Zahl
von Kinder- und Jugendſchriften ver-
öffentlichte ſie

S:

Jm Kampfe des
Lebens (Volkserz.) München o. J. –
Wahrheit und Erfindung (Nn. f. die
Familie), 1893. – Die Verlobte (für
junge Mädchen), 1895. 2. A. 1896. –
Mariahilf (E.), 1882. – Kreuzesblü-
ten (den lieben Gefährten in Krank-
heit und Leiden geweiht) 1889. 16. A.
1904 (auch ins Franzöſiſche, Eng-
liſche, Holländiſche und Böhmiſche
überſ.) – Aus der goldenen Jugend-
zeit (En. u. M.), 1899. – Geſammelte
Jugend- und Volksſchriften; XII,
1904–06 (Jnhalt: I. Die Sternſän-
ger. – Meiſter Fridolin. – II. Des
Bruders Schutzgeiſt. – Eine Lüge u.
ihre Folgen. – III. Jn harten Zeiten.
– Das junge Familienhaupt. – IV.
Weihnachtsgrüße. – V. Für Muße-
ſtunden. – VI. Roſen und Dornen. –
VII.–VIII. Kurze Geſchichten. – IX.
Edle Rache und andere Erzählungen.
X. Schatzkäſtlein. – XI. Für Mühe
und Fleiß. – XII. Heckenroſen). –
Grüß Gott! (E.), 1904. – Gedichte u.
Vorträge bei verſchiedenen feſtlichen
Anläſſen, 1903.

*Gierow, F.,

* am 11. Okt. 1809
zu Stralſund in Pommern, beſuchte
das dortige Gymnaſium, um ſich ſpä-
ter dem Studium der Theologie zu
widmen; doch hatten die langen
Kriegsjahre ſeine Eltern in ihren
Vermögensverhältniſſen ſo zurück-
gebracht, daß er ſeine Studien auf-
geben und das Tiſchlerhandwerk er-
lernen mußte. Nach beendigter Lehr-

*
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[367/0371] Gie Gie mehreren Jahren in Fiume (Ungarn). S: Gedichte, 1901. Giebelhauſen, Karl Friedrich Au- guſt, * am 28. Dezbr. 1800 zu Fran- kenhauſen in Thüringen als der Sohn eines praktiſchen Arztes, wurde nach dem frühen Tode des Vaters (1806) von ſeinem Großvater, einem Paſtor in Thondorf bei Mansfeld, erzogen und lernte hier die Mundart kennen, die er ſpäter zu literariſcher Bedeu- tung führte. Jm Jahre 1815 kam er zu ſeinem Oheim, einem Apotheker in Zerbſt, in die Lehre, ging aber im folgenden Jahre auf das Gymnaſium zu Eisleben und ſtudierte dann ſeit 1820 in Halle und Berlin Medizin. Von 1825–64 war er praktiſcher Arzt in Eisleben, wurde 1836 auch zum Bergarzt und 1856 zum Sanitätsrat ernannt. Seit 1864 lebte er als Pri- vatmann in Halle, wo er, nachdem er noch manches Familienleid hatte durchkoſten müſſen, am 1. Okt. 1877 ſtarb. S: Mansfeldſche Sagen u. Er- zählungen. Jn Mansfeldſcher Mund- art erzählt, 1847. 3. A. 1857. – Derr olle Mansfäller, wie ä leibet un läbet (Dn., mit F. G. Tauer), 1859. – Niſcht wie lauter Hack un Mack; 2 Hefte, 1865. – Der Berggeiſt. Ernſte und heitere Mitteilgn. a. Mansfelds Vor- und Neuzeit in Volksmundart, 1868. Giehrl, Emmy, als Jugend- ſchriftſtellerin Tante Emmy, wurde am 1. Novbr. 1837 zu Regensburg als die Tochter des königl. bayriſchen Finanzminiſters Dr. Joſeph von Aſchenbrenner geboren, ſiedelte aber ſchon in zarteſter Kindheit mit ihren Eltern nach München über, wo ſie im Elternhauſe eine vorzügliche Erziehung erhielt. Sie vermählte ſich 1858 mit dem damaligen Aſſeſſor Rudolf Giehrl in München und ver- lor kurze Zeit darauf ihren Vater durch den Tod. Dieſer Verluſt er- ſchütterte den ſchwachen Körper der Tochter derart, daß ſich bald ein un- heilbares Rückenmarksleiden einſtellte Obwohl ſich die Kranke auf ihrem Leidenslager ausſchließlich geiſtig be- ſchäftigte, trat ſie doch erſt nach dem Tode ihres Gatten (1876), mit dem ſie in glücklichſter Ehe gelebt hatte, mit ſchriftſtelleriſchen Arbeiten an die Öffentlichkeit. Sie lebt noch jetzt in München und gab ſeit 1877 den illuſtrierten „Kinderkalender“ und 1885–1905 den „Tierſchutzkalender“ heraus. Außer einer großen Zahl von Kinder- und Jugendſchriften ver- öffentlichte ſie S: Jm Kampfe des Lebens (Volkserz.) München o. J. – Wahrheit und Erfindung (Nn. f. die Familie), 1893. – Die Verlobte (für junge Mädchen), 1895. 2. A. 1896. – Mariahilf (E.), 1882. – Kreuzesblü- ten (den lieben Gefährten in Krank- heit und Leiden geweiht) 1889. 16. A. 1904 (auch ins Franzöſiſche, Eng- liſche, Holländiſche und Böhmiſche überſ.) – Aus der goldenen Jugend- zeit (En. u. M.), 1899. – Geſammelte Jugend- und Volksſchriften; XII, 1904–06 (Jnhalt: I. Die Sternſän- ger. – Meiſter Fridolin. – II. Des Bruders Schutzgeiſt. – Eine Lüge u. ihre Folgen. – III. Jn harten Zeiten. – Das junge Familienhaupt. – IV. Weihnachtsgrüße. – V. Für Muße- ſtunden. – VI. Roſen und Dornen. – VII.–VIII. Kurze Geſchichten. – IX. Edle Rache und andere Erzählungen. – X. Schatzkäſtlein. – XI. Für Mühe und Fleiß. – XII. Heckenroſen). – Grüß Gott! (E.), 1904. – Gedichte u. Vorträge bei verſchiedenen feſtlichen Anläſſen, 1903. *Gierow, F., * am 11. Okt. 1809 zu Stralſund in Pommern, beſuchte das dortige Gymnaſium, um ſich ſpä- ter dem Studium der Theologie zu widmen; doch hatten die langen Kriegsjahre ſeine Eltern in ihren Vermögensverhältniſſen ſo zurück- gebracht, daß er ſeine Studien auf- geben und das Tiſchlerhandwerk er- lernen mußte. Nach beendigter Lehr- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/371>, abgerufen am 29.03.2024.