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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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bereits im folgenden Jahre versetzt
wurde, besuchte Otto G. die höhere
Bürgerschule, kam dann im Herbst
1847 auf das Gymnasium nach Luckau
u. Ostern 1849 auf das Gymnasium
zum grauen Kloster nach Berlin, von
wo aus er 1852 zur Universität über-
ging. Er erwählte das Studium der
Rechte, dem er ein Semester in Ber-
lin u. ein zweites in Heidelberg oblag,
das er dann aber mit dem der Philo-
sophie u. Geschichte vertauschte. Nach-
dem er die Würde eines Dr. phil. er-
worben, betrat er die Schriftsteller-
laufbahn; doch vergingen einige
Jahre, ehe er sich Erfolg und damit
eine unabhängige Lage errang. G.
lebt seit Jahren in Berlin u. gehört
dort zu den geachtetsten Schriftstel-
lern, besonders auf dramatischem
und novellistischem Gebiet.

S:

Nero
(Hist. Tr.), 1856 (als Manuskr. ge-
druckt). - Lessing und Mendelssohn
(Schsp, Manuskr.), o. J. - Cäsar
Borgia (Dr.), 1864. - Dramatische
Werke; II, 1867-74 [Jnhalt: Char-
lotte Corday (Dr.). - Y 1 (Lsp.). -
Paroli (Lsp.). - Politische Grundsätze
(Lsp.). - Meine Mutter hat's gewollt
(Schsp.). - Preußisches Strafrecht
(Schw.). - Eine Stunde aus Schil-
lers Leben (Lsp.)]. - Novellen, 1867.
- Dramatische Gestalten (Nn.); II,
1873. - Gemütliche Gesellschaft (Hum.
En.); II, 1875. - Ein heimliches Ver-
hältnis. Ellek (Nn.), 1876. - Letzte
Liebe (Genrebild), 1876. - Unter der
Linde v. Steinheim am Main (Dram.
Sk.), 1876. - Nicht Ursache! (Dram.
Scherz), 1877. - Harzreise Anno 72,
1877. - Die Galoschen des Glücks
(P., mit Ed. Jakobson), 1876. - Orien-
talische Wirren (Lsp.), 1877. - Ro-
manhaft (E.), 1880. Neue Ausg. 1904.
- Vereinsdamen (Humor.), 1881. -
Dankelmann (Tr.), 1882. - Die Ret-
tung des Königs (Histor. E.), 1882.
- Lustige Geschichten (3 Hum.), 1883.
- Das Reich des Glücks (Geschichtl.
Tr.), 1885. - Am andern Tage (Lsp.),
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Gir
1887. - Morgentraum, 1887. - Das
ehrliche Gesicht (Histor. E.), 1887. -
Erich Brahe (Geschichtl. Tr.), 1889. -
Endlich (Lsp.), 1890. - Dreizehn (Lsp.),
1892. - Most (Lsp., mit G. v. Moser),
1899. - Die Schlacht bei Torgau
(Schsp.), 1900. - Künstlerleben (R.),
1905. - Der Wassermann (E.), 1909.

Girsberger, Johannes,

* am
12. Septbr. 1808 zu Stammheim (Kt.
Zürich) als der Sohn eines Schrei-
ners, erlernte noch während der
Schulzeit das Gewerbe seines Vaters,
ging bald nach seiner Konfirmation
auf die Wanderschaft u. ließ sich dann
in Riesbach nieder, wo er seinen
Hausstand gründete. Aus Gesund-
heitsrücksichten gab er 1831 seinen
Beruf auf und gründete nicht lange
darauf ein kaufmännisches Geschäft,
dem er bis 1860 vorstand. Seit
März 1859 Mitglied der Aufsichts-
behörde der Gemeindeschule, wurde er
1862 zum Stadtschulverwalter ge-
wählt, welches Amt er bis zu seinem
Tode, 23. Jan. 1880, versah.

S:

Ge-
dichte; 2 Reihen, 1875. - Naturbilder
in Dichtungen; 4 Reihen, 1855-73. -
Naturbilder in Prosa; 2 Reihen, 1863
bis 1869. - Festgrüße, 1858, 1870,
1876.

*Girsberger, Sophie,

geborene
Willy, wurde am 28. Aug. 1847 in
Horgen (Schweiz) geboren und ver-
lebte im Hause ihrer Eltern in Win-
terthur eine glückliche Kindheit und
Jugend. Auf ihre Schulbildung wur-
de um so mehr Wert gelegt, als sie
sich durch regen Fleiß u. schnelle Auf-
fassungsgabe auszeichnete. 1864 ging
sie auf ein Jahr zu Verwandten nach
Paris und besuchte darauf in Jersey
ein angesehenes Töchterinstitut, wo
sie sich zur Lehrerin ausbildete und
besonders mit der englischen Sprache
vertraut machte. Heimgekehrt ins
Elternhaus, setzte sie ihre Studien
fort und dehnte dieselben auch auf
Zeichnen und Malen aus. Jm Ok-
tober 1868 verheiratete sie sich mit

*


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Gir
bereits im folgenden Jahre verſetzt
wurde, beſuchte Otto G. die höhere
Bürgerſchule, kam dann im Herbſt
1847 auf das Gymnaſium nach Luckau
u. Oſtern 1849 auf das Gymnaſium
zum grauen Kloſter nach Berlin, von
wo aus er 1852 zur Univerſität über-
ging. Er erwählte das Studium der
Rechte, dem er ein Semeſter in Ber-
lin u. ein zweites in Heidelberg oblag,
das er dann aber mit dem der Philo-
ſophie u. Geſchichte vertauſchte. Nach-
dem er die Würde eines Dr. phil. er-
worben, betrat er die Schriftſteller-
laufbahn; doch vergingen einige
Jahre, ehe er ſich Erfolg und damit
eine unabhängige Lage errang. G.
lebt ſeit Jahren in Berlin u. gehört
dort zu den geachtetſten Schriftſtel-
lern, beſonders auf dramatiſchem
und novelliſtiſchem Gebiet.

S:

Nero
(Hiſt. Tr.), 1856 (als Manuſkr. ge-
druckt). – Leſſing und Mendelsſohn
(Schſp, Manuſkr.), o. J. – Cäſar
Borgia (Dr.), 1864. – Dramatiſche
Werke; II, 1867–74 [Jnhalt: Char-
lotte Corday (Dr.). – Y 1 (Lſp.). –
Paroli (Lſp.). – Politiſche Grundſätze
(Lſp.). – Meine Mutter hat’s gewollt
(Schſp.). – Preußiſches Strafrecht
(Schw.). – Eine Stunde aus Schil-
lers Leben (Lſp.)]. – Novellen, 1867.
– Dramatiſche Geſtalten (Nn.); II,
1873. – Gemütliche Geſellſchaft (Hum.
En.); II, 1875. – Ein heimliches Ver-
hältnis. Ellek (Nn.), 1876. – Letzte
Liebe (Genrebild), 1876. – Unter der
Linde v. Steinheim am Main (Dram.
Sk.), 1876. – Nicht Urſache! (Dram.
Scherz), 1877. – Harzreiſe Anno 72,
1877. – Die Galoſchen des Glücks
(P., mit Ed. Jakobſon), 1876. – Orien-
taliſche Wirren (Lſp.), 1877. – Ro-
manhaft (E.), 1880. Neue Ausg. 1904.
– Vereinsdamen (Humor.), 1881. –
Dankelmann (Tr.), 1882. – Die Ret-
tung des Königs (Hiſtor. E.), 1882.
– Luſtige Geſchichten (3 Hum.), 1883.
– Das Reich des Glücks (Geſchichtl.
Tr.), 1885. – Am andern Tage (Lſp.),
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Gir
1887. – Morgentraum, 1887. – Das
ehrliche Geſicht (Hiſtor. E.), 1887. –
Erich Brahe (Geſchichtl. Tr.), 1889. –
Endlich (Lſp.), 1890. – Dreizehn (Lſp.),
1892. – Moſt (Lſp., mit G. v. Moſer),
1899. – Die Schlacht bei Torgau
(Schſp.), 1900. – Künſtlerleben (R.),
1905. – Der Waſſermann (E.), 1909.

Girsberger, Johannes,

* am
12. Septbr. 1808 zu Stammheim (Kt.
Zürich) als der Sohn eines Schrei-
ners, erlernte noch während der
Schulzeit das Gewerbe ſeines Vaters,
ging bald nach ſeiner Konfirmation
auf die Wanderſchaft u. ließ ſich dann
in Riesbach nieder, wo er ſeinen
Hausſtand gründete. Aus Geſund-
heitsrückſichten gab er 1831 ſeinen
Beruf auf und gründete nicht lange
darauf ein kaufmänniſches Geſchäft,
dem er bis 1860 vorſtand. Seit
März 1859 Mitglied der Aufſichts-
behörde der Gemeindeſchule, wurde er
1862 zum Stadtſchulverwalter ge-
wählt, welches Amt er bis zu ſeinem
Tode, 23. Jan. 1880, verſah.

S:

Ge-
dichte; 2 Reihen, 1875. – Naturbilder
in Dichtungen; 4 Reihen, 1855–73. –
Naturbilder in Proſa; 2 Reihen, 1863
bis 1869. – Feſtgrüße, 1858, 1870,
1876.

*Girsberger, Sophie,

geborene
Willy, wurde am 28. Aug. 1847 in
Horgen (Schweiz) geboren und ver-
lebte im Hauſe ihrer Eltern in Win-
terthur eine glückliche Kindheit und
Jugend. Auf ihre Schulbildung wur-
de um ſo mehr Wert gelegt, als ſie
ſich durch regen Fleiß u. ſchnelle Auf-
faſſungsgabe auszeichnete. 1864 ging
ſie auf ein Jahr zu Verwandten nach
Paris und beſuchte darauf in Jerſey
ein angeſehenes Töchterinſtitut, wo
ſie ſich zur Lehrerin ausbildete und
beſonders mit der engliſchen Sprache
vertraut machte. Heimgekehrt ins
Elternhaus, ſetzte ſie ihre Studien
fort und dehnte dieſelben auch auf
Zeichnen und Malen aus. Jm Ok-
tober 1868 verheiratete ſie ſich mit

*
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[373/0377] Gir Gir bereits im folgenden Jahre verſetzt wurde, beſuchte Otto G. die höhere Bürgerſchule, kam dann im Herbſt 1847 auf das Gymnaſium nach Luckau u. Oſtern 1849 auf das Gymnaſium zum grauen Kloſter nach Berlin, von wo aus er 1852 zur Univerſität über- ging. Er erwählte das Studium der Rechte, dem er ein Semeſter in Ber- lin u. ein zweites in Heidelberg oblag, das er dann aber mit dem der Philo- ſophie u. Geſchichte vertauſchte. Nach- dem er die Würde eines Dr. phil. er- worben, betrat er die Schriftſteller- laufbahn; doch vergingen einige Jahre, ehe er ſich Erfolg und damit eine unabhängige Lage errang. G. lebt ſeit Jahren in Berlin u. gehört dort zu den geachtetſten Schriftſtel- lern, beſonders auf dramatiſchem und novelliſtiſchem Gebiet. S: Nero (Hiſt. Tr.), 1856 (als Manuſkr. ge- druckt). – Leſſing und Mendelsſohn (Schſp, Manuſkr.), o. J. – Cäſar Borgia (Dr.), 1864. – Dramatiſche Werke; II, 1867–74 [Jnhalt: Char- lotte Corday (Dr.). – Y 1 (Lſp.). – Paroli (Lſp.). – Politiſche Grundſätze (Lſp.). – Meine Mutter hat’s gewollt (Schſp.). – Preußiſches Strafrecht (Schw.). – Eine Stunde aus Schil- lers Leben (Lſp.)]. – Novellen, 1867. – Dramatiſche Geſtalten (Nn.); II, 1873. – Gemütliche Geſellſchaft (Hum. En.); II, 1875. – Ein heimliches Ver- hältnis. Ellek (Nn.), 1876. – Letzte Liebe (Genrebild), 1876. – Unter der Linde v. Steinheim am Main (Dram. Sk.), 1876. – Nicht Urſache! (Dram. Scherz), 1877. – Harzreiſe Anno 72, 1877. – Die Galoſchen des Glücks (P., mit Ed. Jakobſon), 1876. – Orien- taliſche Wirren (Lſp.), 1877. – Ro- manhaft (E.), 1880. Neue Ausg. 1904. – Vereinsdamen (Humor.), 1881. – Dankelmann (Tr.), 1882. – Die Ret- tung des Königs (Hiſtor. E.), 1882. – Luſtige Geſchichten (3 Hum.), 1883. – Das Reich des Glücks (Geſchichtl. Tr.), 1885. – Am andern Tage (Lſp.), 1887. – Morgentraum, 1887. – Das ehrliche Geſicht (Hiſtor. E.), 1887. – Erich Brahe (Geſchichtl. Tr.), 1889. – Endlich (Lſp.), 1890. – Dreizehn (Lſp.), 1892. – Moſt (Lſp., mit G. v. Moſer), 1899. – Die Schlacht bei Torgau (Schſp.), 1900. – Künſtlerleben (R.), 1905. – Der Waſſermann (E.), 1909. Girsberger, Johannes, * am 12. Septbr. 1808 zu Stammheim (Kt. Zürich) als der Sohn eines Schrei- ners, erlernte noch während der Schulzeit das Gewerbe ſeines Vaters, ging bald nach ſeiner Konfirmation auf die Wanderſchaft u. ließ ſich dann in Riesbach nieder, wo er ſeinen Hausſtand gründete. Aus Geſund- heitsrückſichten gab er 1831 ſeinen Beruf auf und gründete nicht lange darauf ein kaufmänniſches Geſchäft, dem er bis 1860 vorſtand. Seit März 1859 Mitglied der Aufſichts- behörde der Gemeindeſchule, wurde er 1862 zum Stadtſchulverwalter ge- wählt, welches Amt er bis zu ſeinem Tode, 23. Jan. 1880, verſah. S: Ge- dichte; 2 Reihen, 1875. – Naturbilder in Dichtungen; 4 Reihen, 1855–73. – Naturbilder in Proſa; 2 Reihen, 1863 bis 1869. – Feſtgrüße, 1858, 1870, 1876. *Girsberger, Sophie, geborene Willy, wurde am 28. Aug. 1847 in Horgen (Schweiz) geboren und ver- lebte im Hauſe ihrer Eltern in Win- terthur eine glückliche Kindheit und Jugend. Auf ihre Schulbildung wur- de um ſo mehr Wert gelegt, als ſie ſich durch regen Fleiß u. ſchnelle Auf- faſſungsgabe auszeichnete. 1864 ging ſie auf ein Jahr zu Verwandten nach Paris und beſuchte darauf in Jerſey ein angeſehenes Töchterinſtitut, wo ſie ſich zur Lehrerin ausbildete und beſonders mit der engliſchen Sprache vertraut machte. Heimgekehrt ins Elternhaus, ſetzte ſie ihre Studien fort und dehnte dieſelben auch auf Zeichnen und Malen aus. Jm Ok- tober 1868 verheiratete ſie ſich mit *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/377>, abgerufen am 18.04.2024.