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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gro
meinen Deutschen Schulvereins zur
Erhaltung des Deutschtums im Aus-
lande", trennte sich aber infolge der
sogenannten Kanzlerkrisis 1887 von
diesem Verbande. Das später erlas-
sene Verbot der "Deutschen Post"
durch die russische Oberpreßverwal-
tung hatte zur Folge, daß G. aus der
Leitung u. dem Verlage dieses Blat-
tes gänzlich ausschied, um sich eige-
ner schriftstellerischer Tätigkeit zu
widmen. Zwar übernahm er 1890
auf Drängen des Herausgebers und
des Verlags der "Deutschen Post"
abermals deren Oberleitung, legte
sie aber bald wieder nieder u. nahm
seine früheren Beziehungen wieder
auf. Seit 1898 gibt er die Zeitschrift
"Der Türmer" heraus, woran sich
dann 1902 die Herausgabe des "Tür-
mer Jahrbuchs" schloß, das seit 1908
unter dem Titel "Am Webstuhl der
Zeit" erscheint, und seit 1904 auch die
"Bücher der Weisheit u. Schönheit".
Seinen Wohnsitz verlegte G. 1903
von Berlin nach Bad Oeynhausen.

S:

Am Strome der Zeit (Dn.), 1885.
- Das Baltische Dichterbuch (Anthol.
mit biographisch-kritischen Studien),
1894. - Heinrich Heine als deutscher
Lyriker (Eine literarische Ketzerei),
1894. - Der Segen der Sünde (Ge-
schichte eines Menschen), 1897. 10. T.
1905. - Probleme und Charakter-
köpfe (Studien zur Literatur unserer
Zeit), 1897. 12. T. 1905. - Gott-
suchers Wanderlieder (Dn.), 1898. -
Die Halben (R. aus unserer Zeit),
1. u. 2. A. 1900. - Lucian (Auswahl
a. seinen Schriften, hrsg.); II, 1905.
- Aus deutscher Dämmerung (Schat-
tenbilder einer Übergangskultur),
1. u. 2. A. 1909.

*Groetzsch, Georg,

geb. am 8. Juli
1875 in Frankfurt a. d. Oder als der
Sohn des Kaufmanns Georg G., er-
hielt seine Schulbildung auf der
Guericke-Schule in Magdeburg und
der Claußschen Privatschule in Dres-
den. Der frühe Tod seiner Eltern
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Gru
machte ihn fast noch als Knaben zum
selbständigen Menschen u. zwang ihn,
sein Brot zu verdienen, wo es ihm
möglich war. Seit 1892 in Berlin,
in den sozialen Anstalten der Stadt
und des Staates, später in den Bu-
reaus großer Jndustriegesellschaften
in mancherlei Eigenschaft tätig, hat
er Gelegenheit gehabt, das deutsche
Vaterland nach allen Himmelsrich-
tungen zu durchwandern. Er hat jetzt
seinen Wohnsitz in Steglitz bei Ber-
lin.

S:

Des Herzens Golgatha (Ge.),
1907.

Grua, Ernst,

Sohn des ehemali-
gen Hofschauspielers Franz G., wur-
de am 10. Juni 1848 in Berlin ge-
boren und wählte den Kaufmanns-
stand zu seinem Berufe, mußte den-
selben aber krankheitshalber aufgeben
und war gezwungen, in milden Kli-
maten nur seiner Gesundheit zu leben.
Die unfreiwillige Muße füllte er mit
kleinen novellistischen und dramati-
schen Arbeiten aus. Jm Frühjahr
1878 nach Berlin zurückgekehrt, erlag
er seinen langen schweren Leiden am
12. September 1879.

S:

Die weiße
und die rote Rose (Schsp.), 1879. -
Cäsar Borgia (Tr.), 1881. - Kaiser
Friedrich der Erste (Schsp.), 1881.

Grube, Elisabeth,

wurde am
22. Okt. 1803 zu Netphen an der Sieg
in Westfalen geboren, wo ihr Vater,
Diez mit Namen, als Rentmeister
lebte. Ein ungemein lebhafter Geist
und ein mutiger, fast knabenhafter
Sinn zeichnete sie schon als Mädchen
aus. Für alles Edle und Schöne
schwärmend, dichtete sie schon im Alter
von zwölf Jahren ein heroisches
Schauspiel, das sie mit ihren Gespie-
len aufführte. Durch einen akademi-
schen Freund ihres Bruders lernte sie
Schillers Werke kennen, mit deren
Lektüre ihr ein neues Leben aufging.
Je mehr sie zur Jungfrau heran-
blühte, desto mehr beschäftigte sie sich
mit der Poesie u. den Träumen ihrer
Phantasie, und manches Gedicht von

*


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Gro
meinen Deutſchen Schulvereins zur
Erhaltung des Deutſchtums im Aus-
lande“, trennte ſich aber infolge der
ſogenannten Kanzlerkriſis 1887 von
dieſem Verbande. Das ſpäter erlaſ-
ſene Verbot der „Deutſchen Poſt“
durch die ruſſiſche Oberpreßverwal-
tung hatte zur Folge, daß G. aus der
Leitung u. dem Verlage dieſes Blat-
tes gänzlich ausſchied, um ſich eige-
ner ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu
widmen. Zwar übernahm er 1890
auf Drängen des Herausgebers und
des Verlags der „Deutſchen Poſt“
abermals deren Oberleitung, legte
ſie aber bald wieder nieder u. nahm
ſeine früheren Beziehungen wieder
auf. Seit 1898 gibt er die Zeitſchrift
„Der Türmer“ heraus, woran ſich
dann 1902 die Herausgabe des „Tür-
mer Jahrbuchs“ ſchloß, das ſeit 1908
unter dem Titel „Am Webſtuhl der
Zeit“ erſcheint, und ſeit 1904 auch die
„Bücher der Weisheit u. Schönheit“.
Seinen Wohnſitz verlegte G. 1903
von Berlin nach Bad Oeynhauſen.

S:

Am Strome der Zeit (Dn.), 1885.
– Das Baltiſche Dichterbuch (Anthol.
mit biographiſch-kritiſchen Studien),
1894. – Heinrich Heine als deutſcher
Lyriker (Eine literariſche Ketzerei),
1894. – Der Segen der Sünde (Ge-
ſchichte eines Menſchen), 1897. 10. T.
1905. – Probleme und Charakter-
köpfe (Studien zur Literatur unſerer
Zeit), 1897. 12. T. 1905. – Gott-
ſuchers Wanderlieder (Dn.), 1898. –
Die Halben (R. aus unſerer Zeit),
1. u. 2. A. 1900. – Lucian (Auswahl
a. ſeinen Schriften, hrsg.); II, 1905.
– Aus deutſcher Dämmerung (Schat-
tenbilder einer Übergangskultur),
1. u. 2. A. 1909.

*Groetzſch, Georg,

geb. am 8. Juli
1875 in Frankfurt a. d. Oder als der
Sohn des Kaufmanns Georg G., er-
hielt ſeine Schulbildung auf der
Guericke-Schule in Magdeburg und
der Claußſchen Privatſchule in Dres-
den. Der frühe Tod ſeiner Eltern
[Spaltenumbruch]

Gru
machte ihn faſt noch als Knaben zum
ſelbſtändigen Menſchen u. zwang ihn,
ſein Brot zu verdienen, wo es ihm
möglich war. Seit 1892 in Berlin,
in den ſozialen Anſtalten der Stadt
und des Staates, ſpäter in den Bu-
reaus großer Jnduſtriegeſellſchaften
in mancherlei Eigenſchaft tätig, hat
er Gelegenheit gehabt, das deutſche
Vaterland nach allen Himmelsrich-
tungen zu durchwandern. Er hat jetzt
ſeinen Wohnſitz in Steglitz bei Ber-
lin.

S:

Des Herzens Golgatha (Ge.),
1907.

Grua, Ernſt,

Sohn des ehemali-
gen Hofſchauſpielers Franz G., wur-
de am 10. Juni 1848 in Berlin ge-
boren und wählte den Kaufmanns-
ſtand zu ſeinem Berufe, mußte den-
ſelben aber krankheitshalber aufgeben
und war gezwungen, in milden Kli-
maten nur ſeiner Geſundheit zu leben.
Die unfreiwillige Muße füllte er mit
kleinen novelliſtiſchen und dramati-
ſchen Arbeiten aus. Jm Frühjahr
1878 nach Berlin zurückgekehrt, erlag
er ſeinen langen ſchweren Leiden am
12. September 1879.

S:

Die weiße
und die rote Roſe (Schſp.), 1879. –
Cäſar Borgia (Tr.), 1881. – Kaiſer
Friedrich der Erſte (Schſp.), 1881.

Grube, Eliſabeth,

wurde am
22. Okt. 1803 zu Netphen an der Sieg
in Weſtfalen geboren, wo ihr Vater,
Diez mit Namen, als Rentmeiſter
lebte. Ein ungemein lebhafter Geiſt
und ein mutiger, faſt knabenhafter
Sinn zeichnete ſie ſchon als Mädchen
aus. Für alles Edle und Schöne
ſchwärmend, dichtete ſie ſchon im Alter
von zwölf Jahren ein heroiſches
Schauſpiel, das ſie mit ihren Geſpie-
len aufführte. Durch einen akademi-
ſchen Freund ihres Bruders lernte ſie
Schillers Werke kennen, mit deren
Lektüre ihr ein neues Leben aufging.
Je mehr ſie zur Jungfrau heran-
blühte, deſto mehr beſchäftigte ſie ſich
mit der Poeſie u. den Träumen ihrer
Phantaſie, und manches Gedicht von

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[466/0470] Gro Gru meinen Deutſchen Schulvereins zur Erhaltung des Deutſchtums im Aus- lande“, trennte ſich aber infolge der ſogenannten Kanzlerkriſis 1887 von dieſem Verbande. Das ſpäter erlaſ- ſene Verbot der „Deutſchen Poſt“ durch die ruſſiſche Oberpreßverwal- tung hatte zur Folge, daß G. aus der Leitung u. dem Verlage dieſes Blat- tes gänzlich ausſchied, um ſich eige- ner ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu widmen. Zwar übernahm er 1890 auf Drängen des Herausgebers und des Verlags der „Deutſchen Poſt“ abermals deren Oberleitung, legte ſie aber bald wieder nieder u. nahm ſeine früheren Beziehungen wieder auf. Seit 1898 gibt er die Zeitſchrift „Der Türmer“ heraus, woran ſich dann 1902 die Herausgabe des „Tür- mer Jahrbuchs“ ſchloß, das ſeit 1908 unter dem Titel „Am Webſtuhl der Zeit“ erſcheint, und ſeit 1904 auch die „Bücher der Weisheit u. Schönheit“. Seinen Wohnſitz verlegte G. 1903 von Berlin nach Bad Oeynhauſen. S: Am Strome der Zeit (Dn.), 1885. – Das Baltiſche Dichterbuch (Anthol. mit biographiſch-kritiſchen Studien), 1894. – Heinrich Heine als deutſcher Lyriker (Eine literariſche Ketzerei), 1894. – Der Segen der Sünde (Ge- ſchichte eines Menſchen), 1897. 10. T. 1905. – Probleme und Charakter- köpfe (Studien zur Literatur unſerer Zeit), 1897. 12. T. 1905. – Gott- ſuchers Wanderlieder (Dn.), 1898. – Die Halben (R. aus unſerer Zeit), 1. u. 2. A. 1900. – Lucian (Auswahl a. ſeinen Schriften, hrsg.); II, 1905. – Aus deutſcher Dämmerung (Schat- tenbilder einer Übergangskultur), 1. u. 2. A. 1909. *Groetzſch, Georg, geb. am 8. Juli 1875 in Frankfurt a. d. Oder als der Sohn des Kaufmanns Georg G., er- hielt ſeine Schulbildung auf der Guericke-Schule in Magdeburg und der Claußſchen Privatſchule in Dres- den. Der frühe Tod ſeiner Eltern machte ihn faſt noch als Knaben zum ſelbſtändigen Menſchen u. zwang ihn, ſein Brot zu verdienen, wo es ihm möglich war. Seit 1892 in Berlin, in den ſozialen Anſtalten der Stadt und des Staates, ſpäter in den Bu- reaus großer Jnduſtriegeſellſchaften in mancherlei Eigenſchaft tätig, hat er Gelegenheit gehabt, das deutſche Vaterland nach allen Himmelsrich- tungen zu durchwandern. Er hat jetzt ſeinen Wohnſitz in Steglitz bei Ber- lin. S: Des Herzens Golgatha (Ge.), 1907. Grua, Ernſt, Sohn des ehemali- gen Hofſchauſpielers Franz G., wur- de am 10. Juni 1848 in Berlin ge- boren und wählte den Kaufmanns- ſtand zu ſeinem Berufe, mußte den- ſelben aber krankheitshalber aufgeben und war gezwungen, in milden Kli- maten nur ſeiner Geſundheit zu leben. Die unfreiwillige Muße füllte er mit kleinen novelliſtiſchen und dramati- ſchen Arbeiten aus. Jm Frühjahr 1878 nach Berlin zurückgekehrt, erlag er ſeinen langen ſchweren Leiden am 12. September 1879. S: Die weiße und die rote Roſe (Schſp.), 1879. – Cäſar Borgia (Tr.), 1881. – Kaiſer Friedrich der Erſte (Schſp.), 1881. Grube, Eliſabeth, wurde am 22. Okt. 1803 zu Netphen an der Sieg in Weſtfalen geboren, wo ihr Vater, Diez mit Namen, als Rentmeiſter lebte. Ein ungemein lebhafter Geiſt und ein mutiger, faſt knabenhafter Sinn zeichnete ſie ſchon als Mädchen aus. Für alles Edle und Schöne ſchwärmend, dichtete ſie ſchon im Alter von zwölf Jahren ein heroiſches Schauſpiel, das ſie mit ihren Geſpie- len aufführte. Durch einen akademi- ſchen Freund ihres Bruders lernte ſie Schillers Werke kennen, mit deren Lektüre ihr ein neues Leben aufging. Je mehr ſie zur Jungfrau heran- blühte, deſto mehr beſchäftigte ſie ſich mit der Poeſie u. den Träumen ihrer Phantaſie, und manches Gedicht von *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/470>, abgerufen am 24.04.2024.