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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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mehr oder weniger gemeinsamer Ar-
beit zusammengefunden; doch wurde
dieser Kreis in den Jahren 1896-98
durch den Tod der jüngsten und äl-
testen Schwester gelichtet. Jm Som-
mer 1901 siedelte Julie mit ihren
Angehörigen nach Wössö am estnischen
Strand über, um dort die Ferien zu-
zubringen. Hier starb sie am 2. (15.
n. St.) August 1901; ihr Leib wurde
in Esko zur Ruhe bestattet.

S:

Mai-
blumen (Lr. einer Stillen im Lande;
hrsg. v. Gustav Knak), 1860. - Blu-
men aus Gottes Garten (Lr. u. Ge.),
1902.

*Hausmann, Otto,

wurde am 5.
November 1837 als der Sohn eines
Färbereibesitzers zu Elberfeld geboren
und konnte infolge mißlicher Verhält-
nisse nur den Elementarunterricht
einer Volksschule genießen. Während
seiner Lehrzeit als Lithograph bildete
er sich indessen wissenschaftlich weiter,
so daß er sich die Berechtigung zum
einjährigen Militärdienst erwerben
konnte. Selbständig geworden in sei-
ner Vaterstadt, ist er in seinen Muße-
stunden für verschiedene Blätter lite-
rarisch tätig.

S:

Das Haus der Ver-
suchungen (Lustsp.), 1866. - Romeo
und Julie (Schw.), 1867. - Der Kan-
didat Jobs im Examen (Operette frei
nach Kortum), 1868. - Brummfliegen
(Hum. Ge.), 1869. - Humoristisch-
satirische Reiseskizzen. 3. A. 1876. -
Blätter aus der Chronik (Burleske
mit Ges.), 1877. - Nach der Mosel.
Von Koblenz bis Trier (Trinkfahrt-
Ge.), 1879. - Jns Ahrtal (Lustige
Wallfahrt-Ge.), 1880. - Vater Noah
und Gambrinus (Operette), 1882. -
Zerstreute Blätter (Ge.), 1886. -
Freud' und Leid (Ge.), 1888. - Neue
Gedichte, 1890. - Aus der Mappe
(Ge.), 1894. - Mina Knallenfels (Kul-
turhist. Studie a. Elberfelds jüngster
Vergangenh.), 1.-8. A. 1895. - Mosaik
(Ge.), 1898. - Ruhmreiche Berge (Dr.
D.), 1899. - Jugendfahrten (Reise-
skizzen), 1899. - Unkraut (Ge.), 1903.
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Hau
- Ausgewählte Gedichte (Mit einer
biogr. Sk. des Dichters hrsg. v. Prof.
Dr. Hörter), 1907.

*Hausrath, Adolf,

pseudonym
George Taylor, wurde am 13.
Januar 1837 zu Karlsruhe geboren.
Der Vater, Hofdiakonus daselbst,
starb frühe; doch leitete die Mutter,
unterstützt von dem Vormunde, dem
späteren badischen Minister Adolf v.
Marschall, die Erziehung ihrer sechs
Kinder in musterhafter Weise. Adolf
besuchte das Lyzeum in Karlsruhe u.
bezog 1856 die Universität Jena, um
Theologie zu studieren. Die Vorträge
Droysens und Karl Hases bestimmten
ihn bald, sich ausschließlich der Kir-
chengeschichte zu widmen, und ist er
derselben auch stets treu geblieben.
Nachdem er seine Studien in Göttin-
gen und Berlin fortgesetzt, in Heidel-
berg 1860 durch die Staatsprüfung
zum Abschluß gebracht hatte, wandte
er sich nochmals nach Berlin u. kehrte
im Frühjahr 1861 nach Heidelberg
zurück, wo er nach Absolvierung des
Lizentiatenexamens sich als Privat-
dozent für Kirchengeschichte habili-
tierte und zugleich als Stadtvikar
fungierte. Mit dem ganzen Eifer der
Jugend warf sich H. in die kirchen-
politischen Kämpfe, sich auf die Seite
der Liberalen stellend, redigierte das
"Süddeutsche Wochenblatt", das Or-
gan der Reformpartei, wurde Sekre-
tär des Protestantenvereins u. fand
daneben noch Zeit, für Bunsens Bibel-
werk die Apokalypse zu bearbeiten.
Aber 1862 brach die überbürdete Kraft
des jungen Mannes zusammen: er
mußte einen längeren Urlaub antre-
ten und legte seine Predigerstelle nie-
der. Jm Frühling 1864 erhielt H.
den ehrenvollen Antrag, als Assessor
in den Oberkirchenrat einzutreten; er
folgte demselben und hielt in dieser
Stellung unter äußerst schwierigen
Verhältnissen drei u. ein halbes Jahr
aus. Dann trat er als außerordent-
licher Professor an die Universität

*


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Hau
mehr oder weniger gemeinſamer Ar-
beit zuſammengefunden; doch wurde
dieſer Kreis in den Jahren 1896–98
durch den Tod der jüngſten und äl-
teſten Schweſter gelichtet. Jm Som-
mer 1901 ſiedelte Julie mit ihren
Angehörigen nach Wöſſö am eſtniſchen
Strand über, um dort die Ferien zu-
zubringen. Hier ſtarb ſie am 2. (15.
n. St.) Auguſt 1901; ihr Leib wurde
in Esko zur Ruhe beſtattet.

S:

Mai-
blumen (Lr. einer Stillen im Lande;
hrsg. v. Guſtav Knak), 1860. – Blu-
men aus Gottes Garten (Lr. u. Ge.),
1902.

*Hausmann, Otto,

wurde am 5.
November 1837 als der Sohn eines
Färbereibeſitzers zu Elberfeld geboren
und konnte infolge mißlicher Verhält-
niſſe nur den Elementarunterricht
einer Volksſchule genießen. Während
ſeiner Lehrzeit als Lithograph bildete
er ſich indeſſen wiſſenſchaftlich weiter,
ſo daß er ſich die Berechtigung zum
einjährigen Militärdienſt erwerben
konnte. Selbſtändig geworden in ſei-
ner Vaterſtadt, iſt er in ſeinen Muße-
ſtunden für verſchiedene Blätter lite-
rariſch tätig.

S:

Das Haus der Ver-
ſuchungen (Luſtſp.), 1866. – Romeo
und Julie (Schw.), 1867. – Der Kan-
didat Jobs im Examen (Operette frei
nach Kortum), 1868. – Brummfliegen
(Hum. Ge.), 1869. – Humoriſtiſch-
ſatiriſche Reiſeſkizzen. 3. A. 1876. –
Blätter aus der Chronik (Burleske
mit Geſ.), 1877. – Nach der Moſel.
Von Koblenz bis Trier (Trinkfahrt-
Ge.), 1879. – Jns Ahrtal (Luſtige
Wallfahrt-Ge.), 1880. – Vater Noah
und Gambrinus (Operette), 1882. –
Zerſtreute Blätter (Ge.), 1886. –
Freud’ und Leid (Ge.), 1888. – Neue
Gedichte, 1890. – Aus der Mappe
(Ge.), 1894. – Mina Knallenfels (Kul-
turhiſt. Studie a. Elberfelds jüngſter
Vergangenh.), 1.–8. A. 1895. – Moſaik
(Ge.), 1898. – Ruhmreiche Berge (Dr.
D.), 1899. – Jugendfahrten (Reiſe-
ſkizzen), 1899. – Unkraut (Ge.), 1903.
[Spaltenumbruch]

Hau
– Ausgewählte Gedichte (Mit einer
biogr. Sk. des Dichters hrsg. v. Prof.
Dr. Hörter), 1907.

*Hausrath, Adolf,

pſeudonym
George Taylor, wurde am 13.
Januar 1837 zu Karlsruhe geboren.
Der Vater, Hofdiakonus daſelbſt,
ſtarb frühe; doch leitete die Mutter,
unterſtützt von dem Vormunde, dem
ſpäteren badiſchen Miniſter Adolf v.
Marſchall, die Erziehung ihrer ſechs
Kinder in muſterhafter Weiſe. Adolf
beſuchte das Lyzeum in Karlsruhe u.
bezog 1856 die Univerſität Jena, um
Theologie zu ſtudieren. Die Vorträge
Droyſens und Karl Haſes beſtimmten
ihn bald, ſich ausſchließlich der Kir-
chengeſchichte zu widmen, und iſt er
derſelben auch ſtets treu geblieben.
Nachdem er ſeine Studien in Göttin-
gen und Berlin fortgeſetzt, in Heidel-
berg 1860 durch die Staatsprüfung
zum Abſchluß gebracht hatte, wandte
er ſich nochmals nach Berlin u. kehrte
im Frühjahr 1861 nach Heidelberg
zurück, wo er nach Abſolvierung des
Lizentiatenexamens ſich als Privat-
dozent für Kirchengeſchichte habili-
tierte und zugleich als Stadtvikar
fungierte. Mit dem ganzen Eifer der
Jugend warf ſich H. in die kirchen-
politiſchen Kämpfe, ſich auf die Seite
der Liberalen ſtellend, redigierte das
„Süddeutſche Wochenblatt“, das Or-
gan der Reformpartei, wurde Sekre-
tär des Proteſtantenvereins u. fand
daneben noch Zeit, für Bunſens Bibel-
werk die Apokalypſe zu bearbeiten.
Aber 1862 brach die überbürdete Kraft
des jungen Mannes zuſammen: er
mußte einen längeren Urlaub antre-
ten und legte ſeine Predigerſtelle nie-
der. Jm Frühling 1864 erhielt H.
den ehrenvollen Antrag, als Aſſeſſor
in den Oberkirchenrat einzutreten; er
folgte demſelben und hielt in dieſer
Stellung unter äußerſt ſchwierigen
Verhältniſſen drei u. ein halbes Jahr
aus. Dann trat er als außerordent-
licher Profeſſor an die Univerſität

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[108/0112] Hau Hau mehr oder weniger gemeinſamer Ar- beit zuſammengefunden; doch wurde dieſer Kreis in den Jahren 1896–98 durch den Tod der jüngſten und äl- teſten Schweſter gelichtet. Jm Som- mer 1901 ſiedelte Julie mit ihren Angehörigen nach Wöſſö am eſtniſchen Strand über, um dort die Ferien zu- zubringen. Hier ſtarb ſie am 2. (15. n. St.) Auguſt 1901; ihr Leib wurde in Esko zur Ruhe beſtattet. S: Mai- blumen (Lr. einer Stillen im Lande; hrsg. v. Guſtav Knak), 1860. – Blu- men aus Gottes Garten (Lr. u. Ge.), 1902. *Hausmann, Otto, wurde am 5. November 1837 als der Sohn eines Färbereibeſitzers zu Elberfeld geboren und konnte infolge mißlicher Verhält- niſſe nur den Elementarunterricht einer Volksſchule genießen. Während ſeiner Lehrzeit als Lithograph bildete er ſich indeſſen wiſſenſchaftlich weiter, ſo daß er ſich die Berechtigung zum einjährigen Militärdienſt erwerben konnte. Selbſtändig geworden in ſei- ner Vaterſtadt, iſt er in ſeinen Muße- ſtunden für verſchiedene Blätter lite- rariſch tätig. S: Das Haus der Ver- ſuchungen (Luſtſp.), 1866. – Romeo und Julie (Schw.), 1867. – Der Kan- didat Jobs im Examen (Operette frei nach Kortum), 1868. – Brummfliegen (Hum. Ge.), 1869. – Humoriſtiſch- ſatiriſche Reiſeſkizzen. 3. A. 1876. – Blätter aus der Chronik (Burleske mit Geſ.), 1877. – Nach der Moſel. Von Koblenz bis Trier (Trinkfahrt- Ge.), 1879. – Jns Ahrtal (Luſtige Wallfahrt-Ge.), 1880. – Vater Noah und Gambrinus (Operette), 1882. – Zerſtreute Blätter (Ge.), 1886. – Freud’ und Leid (Ge.), 1888. – Neue Gedichte, 1890. – Aus der Mappe (Ge.), 1894. – Mina Knallenfels (Kul- turhiſt. Studie a. Elberfelds jüngſter Vergangenh.), 1.–8. A. 1895. – Moſaik (Ge.), 1898. – Ruhmreiche Berge (Dr. D.), 1899. – Jugendfahrten (Reiſe- ſkizzen), 1899. – Unkraut (Ge.), 1903. – Ausgewählte Gedichte (Mit einer biogr. Sk. des Dichters hrsg. v. Prof. Dr. Hörter), 1907. *Hausrath, Adolf, pſeudonym George Taylor, wurde am 13. Januar 1837 zu Karlsruhe geboren. Der Vater, Hofdiakonus daſelbſt, ſtarb frühe; doch leitete die Mutter, unterſtützt von dem Vormunde, dem ſpäteren badiſchen Miniſter Adolf v. Marſchall, die Erziehung ihrer ſechs Kinder in muſterhafter Weiſe. Adolf beſuchte das Lyzeum in Karlsruhe u. bezog 1856 die Univerſität Jena, um Theologie zu ſtudieren. Die Vorträge Droyſens und Karl Haſes beſtimmten ihn bald, ſich ausſchließlich der Kir- chengeſchichte zu widmen, und iſt er derſelben auch ſtets treu geblieben. Nachdem er ſeine Studien in Göttin- gen und Berlin fortgeſetzt, in Heidel- berg 1860 durch die Staatsprüfung zum Abſchluß gebracht hatte, wandte er ſich nochmals nach Berlin u. kehrte im Frühjahr 1861 nach Heidelberg zurück, wo er nach Abſolvierung des Lizentiatenexamens ſich als Privat- dozent für Kirchengeſchichte habili- tierte und zugleich als Stadtvikar fungierte. Mit dem ganzen Eifer der Jugend warf ſich H. in die kirchen- politiſchen Kämpfe, ſich auf die Seite der Liberalen ſtellend, redigierte das „Süddeutſche Wochenblatt“, das Or- gan der Reformpartei, wurde Sekre- tär des Proteſtantenvereins u. fand daneben noch Zeit, für Bunſens Bibel- werk die Apokalypſe zu bearbeiten. Aber 1862 brach die überbürdete Kraft des jungen Mannes zuſammen: er mußte einen längeren Urlaub antre- ten und legte ſeine Predigerſtelle nie- der. Jm Frühling 1864 erhielt H. den ehrenvollen Antrag, als Aſſeſſor in den Oberkirchenrat einzutreten; er folgte demſelben und hielt in dieſer Stellung unter äußerſt ſchwierigen Verhältniſſen drei u. ein halbes Jahr aus. Dann trat er als außerordent- licher Profeſſor an die Univerſität *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/112>, abgerufen am 29.03.2024.