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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hech
Befähigung und trieb ihn, unbeküm-
mert um manche offene und heimliche
Gegnerschaft, zu literarischer Betäti-
gung. H. ist seit einer Reihe von
Jahren erster Korrespondent in einem
Berliner Welthause der Textil-Jn-
dustrie.

S:

Gedichte, 1888. - Gedichte
(Neue Folge), 1896. - Dichtungen,
1905. - Büchlein des Übermuts
(Feuchtfröhliches und sonst Heiteres.
Ge.), 1910.

*Hecht, Joseph J.,

pseud. Joseph
J. Brochet,
wurde im Jahre 1861
in Budapest geboren, absolvierte die
Mittelschule und wandte sich dann
dem kaufmännischen Berufe zu. Seine
günstige materielle Lage gestattete
ihm daneben, seine schöngeistigen Nei-
gungen zu pflegen, sowie seine schrift-
stellerischen Anlagen zur vollen Ent-
faltung zu bringen. Während er
einerseits seinem Berufe nachging und
ein bedeutendes kommerzielles Unter-
nehmen leitete, pflegte er auf der
anderen Seite das Studium in aus-
giebiger, wenn auch nur in autodi-
daktischer Weise. Deutsche u. vater-
ländische Literatur, Philosophie und
Sozialwissenschaften wurden in den
Kreis der Studien gezogen u. so die
Bildung -- wenn auch nicht lücken-
los -- so doch umfassend genug ge-
staltet, um selbst auf literarischem
Gebiet produktiv sein zu können. H.
lebt noch jetzt in Budapest.

S:

Ein
moderner Don Juan (R.), 1893. -
Nemesis (Dr.), 1899.

*Heckel, Karl,

ist ein Sohn des be-
kannten Freundes Richard Wagners,
Emil Heckel, des Mitbegründers und
Verwaltungsrats der Bühnenfest-
spiele in Bayreuth, und wurde am
23. Juni 1858 in Mannheim geboren.
Er erhielt seinen Unterricht in dem
durch selbständige individualistische
Methode ausgezeichneten Jnstitut
Krebs in Mannheim u. dem dortigen
Realgymnasium und trat 1855 als
Teilhaber in die Hofmusikalienhand-
lung von K. Ferd. Hecker in Mann-
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Heck
heim ein. Er gehört derselben noch
jetzt an und ist dabei fortgesetzt lite-
rarisch tätig. Literarische u. wissen-
schaftliche Vorträge führten ihn wie-
derholt nach Wien, München, Leipzig
und anderen größeren Städten. Für
seine philosophische Schrift "Die Jdee
der Wiedergeburt" (1889) erhielt er
von der August Jenny-Stiftung den
höchsten Preis.

S:

Friederike von
Sesenheim (Jd. Dr.), 1880. - Richard
Wagner-Gedenkfeier (D.), 1883. -
Karin (Ep. D.), 1883. - Robert Em-
met (Histor. Dr.), 1884. - Erläute-
rungen zu Tristan und Jsolde, 1889.
- Die Bühnenfestspiele in Bayreuth
(Authent. Beitrag zur Gesch. ihrer
Entstehung), 1891. - Sonnenwende
(Dr.), 1894.- Richard Wagners Briefe
an Emil Heckel; hrsg., 1899. - Einen
Garten nenn' ich die Ehe (R.), 1907.

*Hecker, Karl,

* am 23. Nov. 1845
zu Ulm in Württemberg als der Sohn
eines Rechtsanwalts, besuchte die
Gymnasien zu Eßlingen und Stutt-
gart, wohin seine Eltern später über-
gesiedelt waren, und trat im Herbst
1861 in die königl. württembergische
Kriegsschule zu Ludwigsburg ein.
Schon damals reichten die poetischen
Neigungen des Marsjüngers den krie-
gerischen die Hand. Er benutzte seine
Mußestunden, um unter dem Titel
"Des Trompeters von Säckingen letz-
tes Stück" eine Fortsetzung zu Schef-
fels berühmtem Werke zu dichten,
worüber sich Scheffel, dem es der
junge Soldat zusandte, in einem län-
geren Schreiben anerkennend u. auf-
munternd äußerte. Jm Jahre 1865
wurde H. Leutnant in dem zu Lud-
wigsburg stehenden 1. Reiterregiment
König Karl, später ebendaselbst im
1. württemb. Dragonerregim. Nr. 25,
dem er für den Rest seiner Dienstzeit,
und zwar seit 1878 als Rittmeister
angehörte. H. machte 1866 den Feld-
zug gegen Preußen u. 1870-71 gegen
Frankreich mit. Um diese Zeit fing er
an, die mancherlei Schwächen seiner

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Hech
Befähigung und trieb ihn, unbeküm-
mert um manche offene und heimliche
Gegnerſchaft, zu literariſcher Betäti-
gung. H. iſt ſeit einer Reihe von
Jahren erſter Korreſpondent in einem
Berliner Welthauſe der Textil-Jn-
duſtrie.

S:

Gedichte, 1888. – Gedichte
(Neue Folge), 1896. – Dichtungen,
1905. – Büchlein des Übermuts
(Feuchtfröhliches und ſonſt Heiteres.
Ge.), 1910.

*Hecht, Joſeph J.,

pſeud. Joſeph
J. Brochet,
wurde im Jahre 1861
in Budapeſt geboren, abſolvierte die
Mittelſchule und wandte ſich dann
dem kaufmänniſchen Berufe zu. Seine
günſtige materielle Lage geſtattete
ihm daneben, ſeine ſchöngeiſtigen Nei-
gungen zu pflegen, ſowie ſeine ſchrift-
ſtelleriſchen Anlagen zur vollen Ent-
faltung zu bringen. Während er
einerſeits ſeinem Berufe nachging und
ein bedeutendes kommerzielles Unter-
nehmen leitete, pflegte er auf der
anderen Seite das Studium in aus-
giebiger, wenn auch nur in autodi-
daktiſcher Weiſe. Deutſche u. vater-
ländiſche Literatur, Philoſophie und
Sozialwiſſenſchaften wurden in den
Kreis der Studien gezogen u. ſo die
Bildung — wenn auch nicht lücken-
los — ſo doch umfaſſend genug ge-
ſtaltet, um ſelbſt auf literariſchem
Gebiet produktiv ſein zu können. H.
lebt noch jetzt in Budapeſt.

S:

Ein
moderner Don Juan (R.), 1893. –
Nemeſis (Dr.), 1899.

*Heckel, Karl,

iſt ein Sohn des be-
kannten Freundes Richard Wagners,
Emil Heckel, des Mitbegründers und
Verwaltungsrats der Bühnenfeſt-
ſpiele in Bayreuth, und wurde am
23. Juni 1858 in Mannheim geboren.
Er erhielt ſeinen Unterricht in dem
durch ſelbſtändige individualiſtiſche
Methode ausgezeichneten Jnſtitut
Krebs in Mannheim u. dem dortigen
Realgymnaſium und trat 1855 als
Teilhaber in die Hofmuſikalienhand-
lung von K. Ferd. Hecker in Mann-
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Heck
heim ein. Er gehört derſelben noch
jetzt an und iſt dabei fortgeſetzt lite-
rariſch tätig. Literariſche u. wiſſen-
ſchaftliche Vorträge führten ihn wie-
derholt nach Wien, München, Leipzig
und anderen größeren Städten. Für
ſeine philoſophiſche Schrift „Die Jdee
der Wiedergeburt“ (1889) erhielt er
von der Auguſt Jenny-Stiftung den
höchſten Preis.

S:

Friederike von
Seſenheim (Jd. Dr.), 1880. – Richard
Wagner-Gedenkfeier (D.), 1883. –
Karin (Ep. D.), 1883. – Robert Em-
met (Hiſtor. Dr.), 1884. – Erläute-
rungen zu Triſtan und Jſolde, 1889.
– Die Bühnenfeſtſpiele in Bayreuth
(Authent. Beitrag zur Geſch. ihrer
Entſtehung), 1891. – Sonnenwende
(Dr.), 1894.– Richard Wagners Briefe
an Emil Heckel; hrsg., 1899. – Einen
Garten nenn’ ich die Ehe (R.), 1907.

*Hecker, Karl,

* am 23. Nov. 1845
zu Ulm in Württemberg als der Sohn
eines Rechtsanwalts, beſuchte die
Gymnaſien zu Eßlingen und Stutt-
gart, wohin ſeine Eltern ſpäter über-
geſiedelt waren, und trat im Herbſt
1861 in die königl. württembergiſche
Kriegsſchule zu Ludwigsburg ein.
Schon damals reichten die poetiſchen
Neigungen des Marsjüngers den krie-
geriſchen die Hand. Er benutzte ſeine
Mußeſtunden, um unter dem Titel
„Des Trompeters von Säckingen letz-
tes Stück“ eine Fortſetzung zu Schef-
fels berühmtem Werke zu dichten,
worüber ſich Scheffel, dem es der
junge Soldat zuſandte, in einem län-
geren Schreiben anerkennend u. auf-
munternd äußerte. Jm Jahre 1865
wurde H. Leutnant in dem zu Lud-
wigsburg ſtehenden 1. Reiterregiment
König Karl, ſpäter ebendaſelbſt im
1. württemb. Dragonerregim. Nr. 25,
dem er für den Reſt ſeiner Dienſtzeit,
und zwar ſeit 1878 als Rittmeiſter
angehörte. H. machte 1866 den Feld-
zug gegen Preußen u. 1870–71 gegen
Frankreich mit. Um dieſe Zeit fing er
an, die mancherlei Schwächen ſeiner

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[114/0118] Hech Heck Befähigung und trieb ihn, unbeküm- mert um manche offene und heimliche Gegnerſchaft, zu literariſcher Betäti- gung. H. iſt ſeit einer Reihe von Jahren erſter Korreſpondent in einem Berliner Welthauſe der Textil-Jn- duſtrie. S: Gedichte, 1888. – Gedichte (Neue Folge), 1896. – Dichtungen, 1905. – Büchlein des Übermuts (Feuchtfröhliches und ſonſt Heiteres. Ge.), 1910. *Hecht, Joſeph J., pſeud. Joſeph J. Brochet, wurde im Jahre 1861 in Budapeſt geboren, abſolvierte die Mittelſchule und wandte ſich dann dem kaufmänniſchen Berufe zu. Seine günſtige materielle Lage geſtattete ihm daneben, ſeine ſchöngeiſtigen Nei- gungen zu pflegen, ſowie ſeine ſchrift- ſtelleriſchen Anlagen zur vollen Ent- faltung zu bringen. Während er einerſeits ſeinem Berufe nachging und ein bedeutendes kommerzielles Unter- nehmen leitete, pflegte er auf der anderen Seite das Studium in aus- giebiger, wenn auch nur in autodi- daktiſcher Weiſe. Deutſche u. vater- ländiſche Literatur, Philoſophie und Sozialwiſſenſchaften wurden in den Kreis der Studien gezogen u. ſo die Bildung — wenn auch nicht lücken- los — ſo doch umfaſſend genug ge- ſtaltet, um ſelbſt auf literariſchem Gebiet produktiv ſein zu können. H. lebt noch jetzt in Budapeſt. S: Ein moderner Don Juan (R.), 1893. – Nemeſis (Dr.), 1899. *Heckel, Karl, iſt ein Sohn des be- kannten Freundes Richard Wagners, Emil Heckel, des Mitbegründers und Verwaltungsrats der Bühnenfeſt- ſpiele in Bayreuth, und wurde am 23. Juni 1858 in Mannheim geboren. Er erhielt ſeinen Unterricht in dem durch ſelbſtändige individualiſtiſche Methode ausgezeichneten Jnſtitut Krebs in Mannheim u. dem dortigen Realgymnaſium und trat 1855 als Teilhaber in die Hofmuſikalienhand- lung von K. Ferd. Hecker in Mann- heim ein. Er gehört derſelben noch jetzt an und iſt dabei fortgeſetzt lite- rariſch tätig. Literariſche u. wiſſen- ſchaftliche Vorträge führten ihn wie- derholt nach Wien, München, Leipzig und anderen größeren Städten. Für ſeine philoſophiſche Schrift „Die Jdee der Wiedergeburt“ (1889) erhielt er von der Auguſt Jenny-Stiftung den höchſten Preis. S: Friederike von Seſenheim (Jd. Dr.), 1880. – Richard Wagner-Gedenkfeier (D.), 1883. – Karin (Ep. D.), 1883. – Robert Em- met (Hiſtor. Dr.), 1884. – Erläute- rungen zu Triſtan und Jſolde, 1889. – Die Bühnenfeſtſpiele in Bayreuth (Authent. Beitrag zur Geſch. ihrer Entſtehung), 1891. – Sonnenwende (Dr.), 1894.– Richard Wagners Briefe an Emil Heckel; hrsg., 1899. – Einen Garten nenn’ ich die Ehe (R.), 1907. *Hecker, Karl, * am 23. Nov. 1845 zu Ulm in Württemberg als der Sohn eines Rechtsanwalts, beſuchte die Gymnaſien zu Eßlingen und Stutt- gart, wohin ſeine Eltern ſpäter über- geſiedelt waren, und trat im Herbſt 1861 in die königl. württembergiſche Kriegsſchule zu Ludwigsburg ein. Schon damals reichten die poetiſchen Neigungen des Marsjüngers den krie- geriſchen die Hand. Er benutzte ſeine Mußeſtunden, um unter dem Titel „Des Trompeters von Säckingen letz- tes Stück“ eine Fortſetzung zu Schef- fels berühmtem Werke zu dichten, worüber ſich Scheffel, dem es der junge Soldat zuſandte, in einem län- geren Schreiben anerkennend u. auf- munternd äußerte. Jm Jahre 1865 wurde H. Leutnant in dem zu Lud- wigsburg ſtehenden 1. Reiterregiment König Karl, ſpäter ebendaſelbſt im 1. württemb. Dragonerregim. Nr. 25, dem er für den Reſt ſeiner Dienſtzeit, und zwar ſeit 1878 als Rittmeiſter angehörte. H. machte 1866 den Feld- zug gegen Preußen u. 1870–71 gegen Frankreich mit. Um dieſe Zeit fing er an, die mancherlei Schwächen ſeiner *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/118>, abgerufen am 24.04.2024.