Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Jöch
Jnstitute des benachbarten Hanau u.
zeichnete sich hier bald durch ihre Lern-
begierde und geistige Begabung aus.
Am 1. Sept. 1859 vermählte sie sich
mit dem Arzte Dr. Jochheim in Darm-
stadt. Während des Krieges 1870/71
erwarb sie sich durch ihre Menschen-
liebe und Tätigkeit die Kriegsdenk-
münze für Nichtkombattanten. Jhre
unermüdliche Tätigkeit hatte aber ihre
Gesundheit untergraben und den
Keim zu einer Lungenkrankheit gelegt,
der die jugendliche Frau am 1. Sept.
1874 erlag.

S:

Anna Braun (R.);
II, 1870. - Die Liebe macht alles gleich
(Ssp., Musik von Anton). - Eine Szene
aus dem Zigeunerleben (Ssp., Musik
von Anton).

*Jöchle, Norbert,

geb. am 20. März
1878 in dem Marktflecken Schwendi
bei Ober-Laupheim (Württemberg)
als der Sohn eines bemittelten
Bauern, besuchte nach vorbereitenden
Unterricht durch den Pfarrer des Orts
seit 1888 das Gymnasium in Ehingen
a. D., das er bereits mit 17 Jahren
absolvierte und trat dann in das Wil-
helmsstift in Tübingen ein, wo er nach
manchen inneren Kämpfen sich für den
katholischen Priesterstand entschloß.
Nach vierjährigem Studium wurde
er in das Priesterseminar zu Rotten-
burg a. N. aufgenommen, wo er noch
ein Jahr mit der näheren Vorberei-
tung auf den Priesterstand zubrachte
und dann 1900 die Priesterweihe emp-
sing. Seit 1902 ist er Expositurvikar
in dem Dorfe Matzenbach.

S:

Aller-
hand Gedichte für ernsthafte Leute,
1903. - Der Kunzenbauer (Dr.), 1903.

*Jockisch, Hermann Reinhold,


pseud. Hermann Reinhold,
wurde am 13. März 1882 in Leipzig
als Sohn des Musiklehrers Reinhold
J. geboren, absolvierte dort 1899 die
erste Realschule und wurde dann
Bureaubeamter. Seit 1900 in glei-
cher Eigenschaft in Berlin tätig, gab
er im Oktober 1905 diese Stellung auf
und siedelte nach Kiel über, wo er
[Spaltenumbruch]

Joe
ausschließlich seinen Studien und
Arbeiten lebte, bis er 1909 seinen
Wohnsitz nach Berlin zurückverlegte.

S:

Gesänge eines Einsamen (Ge.),
1904.

Jocosus, Pipin,

Pseud. für Karl
von Gumppenberg;
s. d.!

Jocundus, Frater,

Pseud. für
Wilhelm Müller; s. d.!

*Joel, Käte,

geb. am 12. Mai 1862
in Berlin, verlebte dort in großem
Geschwisterkreise eine glückliche Kind-
heit und erhielt daselbst die Schul-
bildung der Töchter besserer Stände.
Später zogen ihre Eltern nach Dan-
zig, dann nach Leipzig, Freiburg und
anderen Orten. Jn Darmstadt, wo
sie seit 1882 längere Zeit weilte, fand
sie an ihrem Vetter, dem bekannten
Bildhauer Professor König, die ge-
eignete Kraft, welche ihr Auge für die
Kunst öffnete und zu eigenem Model-
lieren anleitete. Jm Jahre 1885 be-
suchte sie das Pestalozzi-Fröbelhaus
unter Frau Henr. Schraders Leitung
und bildete sich hier zur Kindergärt-
nerin aus. Später, nach dem Tode
des Vaters, eröffnete sie im Hause ihrer
Mutter in Konstanz einen kleinen
Privatkindergarten, und hier führte
sie 1899 zum erstenmal ihr Märchen-
Singspiel "Die Sonntagskinder" auf.
Die Wirkung dieser Privataufführung
war eine so außerordentliche, daß Käte
J. sich nun an weitere derartige Arbei-
ten machte. Nach einer Aufführung
der "Sonntagskinder" bei Einweihung
des neuen Pestalozzi-Fröbelhauses in
Berlin wurde sie von einer Berliner
Redaktion zur Leitung einer Kinder-
zeitschrift berufen; doch gab sie die-
selbe, weil ihr eigenes Schaffen unter
diesem Berufe litt, bald wieder auf
und kehrte zu ihrer Mutter zurück, mit
der sie sich in Feldmeilen bei Zürich
niederließ. Jetzt lebt die Dichterin in
Zug in der Schweiz.

S:

Sonntags-
kinder (Märchen-Ssp.), 1899. - Unter
Christkindleins Schutz (Weihnachts-
Dr.), 1905. - Bei den Osterhasen

*


[Spaltenumbruch]

Jöch
Jnſtitute des benachbarten Hanau u.
zeichnete ſich hier bald durch ihre Lern-
begierde und geiſtige Begabung aus.
Am 1. Sept. 1859 vermählte ſie ſich
mit dem Arzte Dr. Jochheim in Darm-
ſtadt. Während des Krieges 1870/71
erwarb ſie ſich durch ihre Menſchen-
liebe und Tätigkeit die Kriegsdenk-
münze für Nichtkombattanten. Jhre
unermüdliche Tätigkeit hatte aber ihre
Geſundheit untergraben und den
Keim zu einer Lungenkrankheit gelegt,
der die jugendliche Frau am 1. Sept.
1874 erlag.

S:

Anna Braun (R.);
II, 1870. – Die Liebe macht alles gleich
(Sſp., Muſik von Anton). – Eine Szene
aus dem Zigeunerleben (Sſp., Muſik
von Anton).

*Jöchle, Norbert,

geb. am 20. März
1878 in dem Marktflecken Schwendi
bei Ober-Laupheim (Württemberg)
als der Sohn eines bemittelten
Bauern, beſuchte nach vorbereitenden
Unterricht durch den Pfarrer des Orts
ſeit 1888 das Gymnaſium in Ehingen
a. D., das er bereits mit 17 Jahren
abſolvierte und trat dann in das Wil-
helmsſtift in Tübingen ein, wo er nach
manchen inneren Kämpfen ſich für den
katholiſchen Prieſterſtand entſchloß.
Nach vierjährigem Studium wurde
er in das Prieſterſeminar zu Rotten-
burg a. N. aufgenommen, wo er noch
ein Jahr mit der näheren Vorberei-
tung auf den Prieſterſtand zubrachte
und dann 1900 die Prieſterweihe emp-
ſing. Seit 1902 iſt er Expoſiturvikar
in dem Dorfe Matzenbach.

S:

Aller-
hand Gedichte für ernſthafte Leute,
1903. – Der Kunzenbauer (Dr.), 1903.

*Jockiſch, Hermann Reinhold,


pſeud. Hermann Reinhold,
wurde am 13. März 1882 in Leipzig
als Sohn des Muſiklehrers Reinhold
J. geboren, abſolvierte dort 1899 die
erſte Realſchule und wurde dann
Bureaubeamter. Seit 1900 in glei-
cher Eigenſchaft in Berlin tätig, gab
er im Oktober 1905 dieſe Stellung auf
und ſiedelte nach Kiel über, wo er
[Spaltenumbruch]

Joë
ausſchließlich ſeinen Studien und
Arbeiten lebte, bis er 1909 ſeinen
Wohnſitz nach Berlin zurückverlegte.

S:

Geſänge eines Einſamen (Ge.),
1904.

Jocoſus, Pipin,

Pſeud. für Karl
von Gumppenberg;
ſ. d.!

Jocundus, Frater,

Pſeud. für
Wilhelm Müller; ſ. d.!

*Joël, Käte,

geb. am 12. Mai 1862
in Berlin, verlebte dort in großem
Geſchwiſterkreiſe eine glückliche Kind-
heit und erhielt daſelbſt die Schul-
bildung der Töchter beſſerer Stände.
Später zogen ihre Eltern nach Dan-
zig, dann nach Leipzig, Freiburg und
anderen Orten. Jn Darmſtadt, wo
ſie ſeit 1882 längere Zeit weilte, fand
ſie an ihrem Vetter, dem bekannten
Bildhauer Profeſſor König, die ge-
eignete Kraft, welche ihr Auge für die
Kunſt öffnete und zu eigenem Model-
lieren anleitete. Jm Jahre 1885 be-
ſuchte ſie das Peſtalozzi-Fröbelhaus
unter Frau Henr. Schraders Leitung
und bildete ſich hier zur Kindergärt-
nerin aus. Später, nach dem Tode
des Vaters, eröffnete ſie im Hauſe ihrer
Mutter in Konſtanz einen kleinen
Privatkindergarten, und hier führte
ſie 1899 zum erſtenmal ihr Märchen-
Singſpiel „Die Sonntagskinder“ auf.
Die Wirkung dieſer Privataufführung
war eine ſo außerordentliche, daß Käte
J. ſich nun an weitere derartige Arbei-
ten machte. Nach einer Aufführung
der „Sonntagskinder“ bei Einweihung
des neuen Peſtalozzi-Fröbelhauſes in
Berlin wurde ſie von einer Berliner
Redaktion zur Leitung einer Kinder-
zeitſchrift berufen; doch gab ſie die-
ſelbe, weil ihr eigenes Schaffen unter
dieſem Berufe litt, bald wieder auf
und kehrte zu ihrer Mutter zurück, mit
der ſie ſich in Feldmeilen bei Zürich
niederließ. Jetzt lebt die Dichterin in
Zug in der Schweiz.

S:

Sonntags-
kinder (Märchen-Sſp.), 1899. – Unter
Chriſtkindleins Schutz (Weihnachts-
Dr.), 1905. – Bei den Oſterhaſen

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0369" n="365"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Jöch</hi></fw><lb/>
Jn&#x017F;titute des benachbarten Hanau u.<lb/>
zeichnete &#x017F;ich hier bald durch ihre Lern-<lb/>
begierde und gei&#x017F;tige Begabung aus.<lb/>
Am 1. Sept. 1859 vermählte &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
mit dem Arzte <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Jochheim in Darm-<lb/>
&#x017F;tadt. Während des Krieges 1870/71<lb/>
erwarb &#x017F;ie &#x017F;ich durch ihre Men&#x017F;chen-<lb/>
liebe und Tätigkeit die Kriegsdenk-<lb/>
münze für Nichtkombattanten. Jhre<lb/>
unermüdliche Tätigkeit hatte aber ihre<lb/>
Ge&#x017F;undheit untergraben und den<lb/>
Keim zu einer Lungenkrankheit gelegt,<lb/>
der die jugendliche Frau am 1. Sept.<lb/>
1874 erlag. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Anna Braun (R.);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1870. &#x2013; Die Liebe macht alles gleich<lb/>
(S&#x017F;p., Mu&#x017F;ik von Anton). &#x2013; Eine Szene<lb/>
aus dem Zigeunerleben (S&#x017F;p., Mu&#x017F;ik<lb/>
von Anton).</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Jöchle,</hi> Norbert,</head>
        <p> geb. am 20. März<lb/>
1878 in dem Marktflecken Schwendi<lb/>
bei Ober-Laupheim (Württemberg)<lb/>
als der Sohn eines bemittelten<lb/>
Bauern, be&#x017F;uchte nach vorbereitenden<lb/>
Unterricht durch den Pfarrer des Orts<lb/>
&#x017F;eit 1888 das Gymna&#x017F;ium in Ehingen<lb/>
a. D., das er bereits mit 17 Jahren<lb/>
ab&#x017F;olvierte und trat dann in das Wil-<lb/>
helms&#x017F;tift in Tübingen ein, wo er nach<lb/>
manchen inneren Kämpfen &#x017F;ich für den<lb/>
katholi&#x017F;chen Prie&#x017F;ter&#x017F;tand ent&#x017F;chloß.<lb/>
Nach vierjährigem Studium wurde<lb/>
er in das Prie&#x017F;ter&#x017F;eminar zu Rotten-<lb/>
burg a. N. aufgenommen, wo er noch<lb/>
ein Jahr mit der näheren Vorberei-<lb/>
tung auf den Prie&#x017F;ter&#x017F;tand zubrachte<lb/>
und dann 1900 die Prie&#x017F;terweihe emp-<lb/>
&#x017F;ing. Seit 1902 i&#x017F;t er Expo&#x017F;iturvikar<lb/>
in dem Dorfe Matzenbach. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Aller-<lb/>
hand Gedichte für ern&#x017F;thafte Leute,<lb/>
1903. &#x2013; Der Kunzenbauer (Dr.), 1903.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Jocki&#x017F;ch,</hi> Hermann Reinhold,</head>
        <p><lb/>
p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Hermann Reinhold,</hi><lb/>
wurde am 13. März 1882 in Leipzig<lb/>
als Sohn des Mu&#x017F;iklehrers Reinhold<lb/>
J. geboren, ab&#x017F;olvierte dort 1899 die<lb/>
er&#x017F;te Real&#x017F;chule und wurde dann<lb/>
Bureaubeamter. Seit 1900 in glei-<lb/>
cher Eigen&#x017F;chaft in Berlin tätig, gab<lb/>
er im Oktober 1905 die&#x017F;e Stellung auf<lb/>
und &#x017F;iedelte nach Kiel über, wo er<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Jo<hi rendition="#aq">ë</hi></hi></fw><lb/>
aus&#x017F;chließlich &#x017F;einen Studien und<lb/>
Arbeiten lebte, bis er 1909 &#x017F;einen<lb/>
Wohn&#x017F;itz nach Berlin zurückverlegte.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ge&#x017F;änge eines Ein&#x017F;amen (Ge.),<lb/>
1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Joco&#x017F;us,</hi> Pipin,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Karl<lb/>
von Gumppenberg;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Jocundus,</hi> Frater,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für<lb/><hi rendition="#g">Wilhelm Müller;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Jo<hi rendition="#aq">ë</hi>l,</hi> Käte,</head>
        <p> geb. am 12. Mai 1862<lb/>
in Berlin, verlebte dort in großem<lb/>
Ge&#x017F;chwi&#x017F;terkrei&#x017F;e eine glückliche Kind-<lb/>
heit und erhielt da&#x017F;elb&#x017F;t die Schul-<lb/>
bildung der Töchter be&#x017F;&#x017F;erer Stände.<lb/>
Später zogen ihre Eltern nach Dan-<lb/>
zig, dann nach Leipzig, Freiburg und<lb/>
anderen Orten. Jn Darm&#x017F;tadt, wo<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;eit 1882 längere Zeit weilte, fand<lb/>
&#x017F;ie an ihrem Vetter, dem bekannten<lb/>
Bildhauer Profe&#x017F;&#x017F;or König, die ge-<lb/>
eignete Kraft, welche ihr Auge für die<lb/>
Kun&#x017F;t öffnete und zu eigenem Model-<lb/>
lieren anleitete. Jm Jahre 1885 be-<lb/>
&#x017F;uchte &#x017F;ie das Pe&#x017F;talozzi-Fröbelhaus<lb/>
unter Frau Henr. Schraders Leitung<lb/>
und bildete &#x017F;ich hier zur Kindergärt-<lb/>
nerin aus. Später, nach dem Tode<lb/>
des Vaters, eröffnete &#x017F;ie im Hau&#x017F;e ihrer<lb/>
Mutter in Kon&#x017F;tanz einen kleinen<lb/>
Privatkindergarten, und hier führte<lb/>
&#x017F;ie 1899 zum er&#x017F;tenmal ihr Märchen-<lb/>
Sing&#x017F;piel &#x201E;Die Sonntagskinder&#x201C; auf.<lb/>
Die Wirkung die&#x017F;er Privataufführung<lb/>
war eine &#x017F;o außerordentliche, daß Käte<lb/>
J. &#x017F;ich nun an weitere derartige Arbei-<lb/>
ten machte. Nach einer Aufführung<lb/>
der &#x201E;Sonntagskinder&#x201C; bei Einweihung<lb/>
des neuen Pe&#x017F;talozzi-Fröbelhau&#x017F;es in<lb/>
Berlin wurde &#x017F;ie von einer Berliner<lb/>
Redaktion zur Leitung einer Kinder-<lb/>
zeit&#x017F;chrift berufen; doch gab &#x017F;ie die-<lb/>
&#x017F;elbe, weil ihr eigenes Schaffen unter<lb/>
die&#x017F;em Berufe litt, bald wieder auf<lb/>
und kehrte zu ihrer Mutter zurück, mit<lb/>
der &#x017F;ie &#x017F;ich in Feldmeilen bei Zürich<lb/>
niederließ. Jetzt lebt die Dichterin in<lb/>
Zug in der Schweiz. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Sonntags-<lb/>
kinder (Märchen-S&#x017F;p.), 1899. &#x2013; Unter<lb/>
Chri&#x017F;tkindleins Schutz (Weihnachts-<lb/>
Dr.), 1905. &#x2013; Bei den O&#x017F;terha&#x017F;en<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[365/0369] Jöch Joë Jnſtitute des benachbarten Hanau u. zeichnete ſich hier bald durch ihre Lern- begierde und geiſtige Begabung aus. Am 1. Sept. 1859 vermählte ſie ſich mit dem Arzte Dr. Jochheim in Darm- ſtadt. Während des Krieges 1870/71 erwarb ſie ſich durch ihre Menſchen- liebe und Tätigkeit die Kriegsdenk- münze für Nichtkombattanten. Jhre unermüdliche Tätigkeit hatte aber ihre Geſundheit untergraben und den Keim zu einer Lungenkrankheit gelegt, der die jugendliche Frau am 1. Sept. 1874 erlag. S: Anna Braun (R.); II, 1870. – Die Liebe macht alles gleich (Sſp., Muſik von Anton). – Eine Szene aus dem Zigeunerleben (Sſp., Muſik von Anton). *Jöchle, Norbert, geb. am 20. März 1878 in dem Marktflecken Schwendi bei Ober-Laupheim (Württemberg) als der Sohn eines bemittelten Bauern, beſuchte nach vorbereitenden Unterricht durch den Pfarrer des Orts ſeit 1888 das Gymnaſium in Ehingen a. D., das er bereits mit 17 Jahren abſolvierte und trat dann in das Wil- helmsſtift in Tübingen ein, wo er nach manchen inneren Kämpfen ſich für den katholiſchen Prieſterſtand entſchloß. Nach vierjährigem Studium wurde er in das Prieſterſeminar zu Rotten- burg a. N. aufgenommen, wo er noch ein Jahr mit der näheren Vorberei- tung auf den Prieſterſtand zubrachte und dann 1900 die Prieſterweihe emp- ſing. Seit 1902 iſt er Expoſiturvikar in dem Dorfe Matzenbach. S: Aller- hand Gedichte für ernſthafte Leute, 1903. – Der Kunzenbauer (Dr.), 1903. *Jockiſch, Hermann Reinhold, pſeud. Hermann Reinhold, wurde am 13. März 1882 in Leipzig als Sohn des Muſiklehrers Reinhold J. geboren, abſolvierte dort 1899 die erſte Realſchule und wurde dann Bureaubeamter. Seit 1900 in glei- cher Eigenſchaft in Berlin tätig, gab er im Oktober 1905 dieſe Stellung auf und ſiedelte nach Kiel über, wo er ausſchließlich ſeinen Studien und Arbeiten lebte, bis er 1909 ſeinen Wohnſitz nach Berlin zurückverlegte. S: Geſänge eines Einſamen (Ge.), 1904. Jocoſus, Pipin, Pſeud. für Karl von Gumppenberg; ſ. d.! Jocundus, Frater, Pſeud. für Wilhelm Müller; ſ. d.! *Joël, Käte, geb. am 12. Mai 1862 in Berlin, verlebte dort in großem Geſchwiſterkreiſe eine glückliche Kind- heit und erhielt daſelbſt die Schul- bildung der Töchter beſſerer Stände. Später zogen ihre Eltern nach Dan- zig, dann nach Leipzig, Freiburg und anderen Orten. Jn Darmſtadt, wo ſie ſeit 1882 längere Zeit weilte, fand ſie an ihrem Vetter, dem bekannten Bildhauer Profeſſor König, die ge- eignete Kraft, welche ihr Auge für die Kunſt öffnete und zu eigenem Model- lieren anleitete. Jm Jahre 1885 be- ſuchte ſie das Peſtalozzi-Fröbelhaus unter Frau Henr. Schraders Leitung und bildete ſich hier zur Kindergärt- nerin aus. Später, nach dem Tode des Vaters, eröffnete ſie im Hauſe ihrer Mutter in Konſtanz einen kleinen Privatkindergarten, und hier führte ſie 1899 zum erſtenmal ihr Märchen- Singſpiel „Die Sonntagskinder“ auf. Die Wirkung dieſer Privataufführung war eine ſo außerordentliche, daß Käte J. ſich nun an weitere derartige Arbei- ten machte. Nach einer Aufführung der „Sonntagskinder“ bei Einweihung des neuen Peſtalozzi-Fröbelhauſes in Berlin wurde ſie von einer Berliner Redaktion zur Leitung einer Kinder- zeitſchrift berufen; doch gab ſie die- ſelbe, weil ihr eigenes Schaffen unter dieſem Berufe litt, bald wieder auf und kehrte zu ihrer Mutter zurück, mit der ſie ſich in Feldmeilen bei Zürich niederließ. Jetzt lebt die Dichterin in Zug in der Schweiz. S: Sonntags- kinder (Märchen-Sſp.), 1899. – Unter Chriſtkindleins Schutz (Weihnachts- Dr.), 1905. – Bei den Oſterhaſen *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/369
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/369>, abgerufen am 16.04.2024.