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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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seinen Wissensdurst. Mit 20 Jahren
kehrte er seinem Heimatlande den
Rücken, durchkreuzte Deutschland und
einen Teil der Schweiz, als Charakter-
darsteller, als Regisseur des Schau-
und Lustspiels tätig, bis 1899 ein ver-
alteter Katarrh ihn zwang, der dar-
stellenden Kunst -- wenn auch vielleicht
nicht für immer -- zu entsagen. Er
ließ sich in Stuttgart und später in
Lauchröden bei Eisenach nieder, wo er
seitdem als Schrissteller tätig ist. Er
hat eine große Anzahl von Dramen
geschrieben, von denen "Der Gams-
könig" 1891 und "Tyrolerblut" 1892
zur Aufführung gelangten. Erschienen
ist bisher nur

S:

Nanette (Lebens-
bild), 1901.

*Jung, Mathilde Luise,

pseud.
Ludwig Bernow, wurde am 17.
Sept. 1843 zu Meersburg am Boden-
see (Baden) geboren, wo ihr Vater
damals Seminarlehrer war, erhielt
ihre Bildung bis zum 14. Jahre von
ihrem Vater, dann zwei Jahre in einer
Klosterpension, worauf sie in das
Elternhaus zurückkehrte. Später zog
sie mit ihren Eltern nach Villingen u.
1871 nach Baden-Baden, wo sie noch
jetzt, nach dem sie inzwischen ihre Eltern
verloren hat, als Schriftstellerin tätig
ist. Mehrere Jahre stand sie hier auch
dem Damenheim "Ludwig-Wilhelm-
Pflegehaus" als Oberin vor u. führt
seit 1898 auch den Vorsitz der Abtei-
lung Baden-Baden des Vereins
"Frauenbildung -- Frauenstudium".

S:

Dreißig Jahre (E.), 1882. - Mit-
erlebt (3 Nn.), 1883. - Des Schwarz-
walds schönste Sagen, 1889. 2. A.
1903. - Die Sagen der Trinkhalle zu
Baden-Baden, 1889. 6. A. 1904.

Jünger, Nathanael,

Pseudon. für
Johannes Rump; s. d.!

*Junghans, Sophie,

* am 3. Dez.
1845 zu Kassel als die Tochter des kur-
fürstl. hessischen Hofrats Justus J.,
verlor ihren Vater, als sie 14 Jahre
alt war, und so ward ihr schon früh
die schwere Pflicht auferlegt, zur Er-
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Jun
werbung ihres Unterhalts und zur
Unterstützung der Mutter bei dem Er-
ziehungsgeschäft der jüngeren Ge-
schwister mitzuwirken. Jn den Jahren
1864-1871 hielt sie sich als Lehrerin
in England auf, und hier entwickelte
sich bei ihr allmählich das Talent des
Fabulierens. 1871 warf sie die drü-
ckenden Fesseln der Lehrtätigkeit ab,
brachte die Wintermonate von 1871-
73 in geistig anregendem Verkehr in
Berlin zu und begab sich 1876 nach
Jtalien, wo sie längere Zeit in Florenz,
Siena und Rom verweilte. Hier ver-
heiratete sie sich im September 1877
mit dem an einer italienischen Unter-
richtsanstalt wirkenden Lehrer, späte-
ren Universitätsdozenten Joseph
Schuhmann. Die Ehe war eine un-
glückliche und wurde 1880 getrennt.
Dieser Schritt hatte Kämpfe und Lei-
den schwerster Art im Gefolge gehabt,
doch war das literarische Schaffen,
selbst während eines fluchtartigen
Aufenthalts in England in den Jah-
ren 1882 und 1883 stetig fortgegangen.
Nach Deutschland zurückgekehrt, lebte
Sophie J. erst bei ihrer Mutter in
Kassel, seit 1887 in Wiesbaden, seit
1890 in Gotha und seit 1904 in Frank-
furt a. M. Am 16. September 1907
starb sie in Hildburghausen.

S:

Ge-
dichte, 1869. - Verflossene Stunden
(N.), 1871. - Freudvoll und leidvoll
(Nn.); II, 1873 (Jnhalt: Suum cui-
que.
- Chambre garni. - Die Familie
Lester). - Käthe (E.), 1876. - Haus
Eckberg (R.); II, 1876. - Osanna und
andere Erzählungen; II, 1880. - Die
Erbin wider Willen, 1881. - Die
Schwiegertochter (N.), 1882. - Hella
Jasmund und andere Erzählungen,
1883. - Neue Novellen, 1883. - Die
Gäste der Madame Santines (R.); II,
1884. - Helldunkel (R.); II, 1885. -
Die Amerikanerin (R.), 1886. - Spie-
gelungen (R.); II, 1887. - Der Berg-
rat (R.); IV, 1888. 3. A. 1898. - Ein
Rätsel (R.); II, 1889. - Zwei Brüder
(R.); III, 1889. - Die Versuchung (R.),

*


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Jun
ſeinen Wiſſensdurſt. Mit 20 Jahren
kehrte er ſeinem Heimatlande den
Rücken, durchkreuzte Deutſchland und
einen Teil der Schweiz, als Charakter-
darſteller, als Regiſſeur des Schau-
und Luſtſpiels tätig, bis 1899 ein ver-
alteter Katarrh ihn zwang, der dar-
ſtellenden Kunſt — wenn auch vielleicht
nicht für immer — zu entſagen. Er
ließ ſich in Stuttgart und ſpäter in
Lauchröden bei Eiſenach nieder, wo er
ſeitdem als Schriſſteller tätig iſt. Er
hat eine große Anzahl von Dramen
geſchrieben, von denen „Der Gams-
könig“ 1891 und „Tyrolerblut“ 1892
zur Aufführung gelangten. Erſchienen
iſt bisher nur

S:

Nanette (Lebens-
bild), 1901.

*Jung, Mathilde Luiſe,

pſeud.
Ludwig Bernow, wurde am 17.
Sept. 1843 zu Meersburg am Boden-
ſee (Baden) geboren, wo ihr Vater
damals Seminarlehrer war, erhielt
ihre Bildung bis zum 14. Jahre von
ihrem Vater, dann zwei Jahre in einer
Kloſterpenſion, worauf ſie in das
Elternhaus zurückkehrte. Später zog
ſie mit ihren Eltern nach Villingen u.
1871 nach Baden-Baden, wo ſie noch
jetzt, nach dem ſie inzwiſchen ihre Eltern
verloren hat, als Schriftſtellerin tätig
iſt. Mehrere Jahre ſtand ſie hier auch
dem Damenheim „Ludwig-Wilhelm-
Pflegehaus“ als Oberin vor u. führt
ſeit 1898 auch den Vorſitz der Abtei-
lung Baden-Baden des Vereins
„Frauenbildung — Frauenſtudium“.

S:

Dreißig Jahre (E.), 1882. – Mit-
erlebt (3 Nn.), 1883. – Des Schwarz-
walds ſchönſte Sagen, 1889. 2. A.
1903. – Die Sagen der Trinkhalle zu
Baden-Baden, 1889. 6. A. 1904.

Jünger, Nathanael,

Pſeudon. für
Johannes Rump; ſ. d.!

*Junghans, Sophie,

* am 3. Dez.
1845 zu Kaſſel als die Tochter des kur-
fürſtl. heſſiſchen Hofrats Juſtus J.,
verlor ihren Vater, als ſie 14 Jahre
alt war, und ſo ward ihr ſchon früh
die ſchwere Pflicht auferlegt, zur Er-
[Spaltenumbruch]

Jun
werbung ihres Unterhalts und zur
Unterſtützung der Mutter bei dem Er-
ziehungsgeſchäft der jüngeren Ge-
ſchwiſter mitzuwirken. Jn den Jahren
1864–1871 hielt ſie ſich als Lehrerin
in England auf, und hier entwickelte
ſich bei ihr allmählich das Talent des
Fabulierens. 1871 warf ſie die drü-
ckenden Feſſeln der Lehrtätigkeit ab,
brachte die Wintermonate von 1871–
73 in geiſtig anregendem Verkehr in
Berlin zu und begab ſich 1876 nach
Jtalien, wo ſie längere Zeit in Florenz,
Siena und Rom verweilte. Hier ver-
heiratete ſie ſich im September 1877
mit dem an einer italieniſchen Unter-
richtsanſtalt wirkenden Lehrer, ſpäte-
ren Univerſitätsdozenten Joſeph
Schuhmann. Die Ehe war eine un-
glückliche und wurde 1880 getrennt.
Dieſer Schritt hatte Kämpfe und Lei-
den ſchwerſter Art im Gefolge gehabt,
doch war das literariſche Schaffen,
ſelbſt während eines fluchtartigen
Aufenthalts in England in den Jah-
ren 1882 und 1883 ſtetig fortgegangen.
Nach Deutſchland zurückgekehrt, lebte
Sophie J. erſt bei ihrer Mutter in
Kaſſel, ſeit 1887 in Wiesbaden, ſeit
1890 in Gotha und ſeit 1904 in Frank-
furt a. M. Am 16. September 1907
ſtarb ſie in Hildburghauſen.

S:

Ge-
dichte, 1869. – Verfloſſene Stunden
(N.), 1871. – Freudvoll und leidvoll
(Nn.); II, 1873 (Jnhalt: Suum cui-
que.
– Chambre garni. – Die Familie
Leſter). – Käthe (E.), 1876. – Haus
Eckberg (R.); II, 1876. – Oſanna und
andere Erzählungen; II, 1880. – Die
Erbin wider Willen, 1881. – Die
Schwiegertochter (N.), 1882. – Hella
Jasmund und andere Erzählungen,
1883. – Neue Novellen, 1883. – Die
Gäſte der Madame Santines (R.); II,
1884. – Helldunkel (R.); II, 1885. –
Die Amerikanerin (R.), 1886. – Spie-
gelungen (R.); II, 1887. – Der Berg-
rat (R.); IV, 1888. 3. A. 1898. – Ein
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(R.); III, 1889. – Die Verſuchung (R.),

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[382/0386] Jun Jun ſeinen Wiſſensdurſt. Mit 20 Jahren kehrte er ſeinem Heimatlande den Rücken, durchkreuzte Deutſchland und einen Teil der Schweiz, als Charakter- darſteller, als Regiſſeur des Schau- und Luſtſpiels tätig, bis 1899 ein ver- alteter Katarrh ihn zwang, der dar- ſtellenden Kunſt — wenn auch vielleicht nicht für immer — zu entſagen. Er ließ ſich in Stuttgart und ſpäter in Lauchröden bei Eiſenach nieder, wo er ſeitdem als Schriſſteller tätig iſt. Er hat eine große Anzahl von Dramen geſchrieben, von denen „Der Gams- könig“ 1891 und „Tyrolerblut“ 1892 zur Aufführung gelangten. Erſchienen iſt bisher nur S: Nanette (Lebens- bild), 1901. *Jung, Mathilde Luiſe, pſeud. Ludwig Bernow, wurde am 17. Sept. 1843 zu Meersburg am Boden- ſee (Baden) geboren, wo ihr Vater damals Seminarlehrer war, erhielt ihre Bildung bis zum 14. Jahre von ihrem Vater, dann zwei Jahre in einer Kloſterpenſion, worauf ſie in das Elternhaus zurückkehrte. Später zog ſie mit ihren Eltern nach Villingen u. 1871 nach Baden-Baden, wo ſie noch jetzt, nach dem ſie inzwiſchen ihre Eltern verloren hat, als Schriftſtellerin tätig iſt. Mehrere Jahre ſtand ſie hier auch dem Damenheim „Ludwig-Wilhelm- Pflegehaus“ als Oberin vor u. führt ſeit 1898 auch den Vorſitz der Abtei- lung Baden-Baden des Vereins „Frauenbildung — Frauenſtudium“. S: Dreißig Jahre (E.), 1882. – Mit- erlebt (3 Nn.), 1883. – Des Schwarz- walds ſchönſte Sagen, 1889. 2. A. 1903. – Die Sagen der Trinkhalle zu Baden-Baden, 1889. 6. A. 1904. Jünger, Nathanael, Pſeudon. für Johannes Rump; ſ. d.! *Junghans, Sophie, * am 3. Dez. 1845 zu Kaſſel als die Tochter des kur- fürſtl. heſſiſchen Hofrats Juſtus J., verlor ihren Vater, als ſie 14 Jahre alt war, und ſo ward ihr ſchon früh die ſchwere Pflicht auferlegt, zur Er- werbung ihres Unterhalts und zur Unterſtützung der Mutter bei dem Er- ziehungsgeſchäft der jüngeren Ge- ſchwiſter mitzuwirken. Jn den Jahren 1864–1871 hielt ſie ſich als Lehrerin in England auf, und hier entwickelte ſich bei ihr allmählich das Talent des Fabulierens. 1871 warf ſie die drü- ckenden Feſſeln der Lehrtätigkeit ab, brachte die Wintermonate von 1871– 73 in geiſtig anregendem Verkehr in Berlin zu und begab ſich 1876 nach Jtalien, wo ſie längere Zeit in Florenz, Siena und Rom verweilte. Hier ver- heiratete ſie ſich im September 1877 mit dem an einer italieniſchen Unter- richtsanſtalt wirkenden Lehrer, ſpäte- ren Univerſitätsdozenten Joſeph Schuhmann. Die Ehe war eine un- glückliche und wurde 1880 getrennt. Dieſer Schritt hatte Kämpfe und Lei- den ſchwerſter Art im Gefolge gehabt, doch war das literariſche Schaffen, ſelbſt während eines fluchtartigen Aufenthalts in England in den Jah- ren 1882 und 1883 ſtetig fortgegangen. Nach Deutſchland zurückgekehrt, lebte Sophie J. erſt bei ihrer Mutter in Kaſſel, ſeit 1887 in Wiesbaden, ſeit 1890 in Gotha und ſeit 1904 in Frank- furt a. M. Am 16. September 1907 ſtarb ſie in Hildburghauſen. S: Ge- dichte, 1869. – Verfloſſene Stunden (N.), 1871. – Freudvoll und leidvoll (Nn.); II, 1873 (Jnhalt: Suum cui- que. – Chambre garni. – Die Familie Leſter). – Käthe (E.), 1876. – Haus Eckberg (R.); II, 1876. – Oſanna und andere Erzählungen; II, 1880. – Die Erbin wider Willen, 1881. – Die Schwiegertochter (N.), 1882. – Hella Jasmund und andere Erzählungen, 1883. – Neue Novellen, 1883. – Die Gäſte der Madame Santines (R.); II, 1884. – Helldunkel (R.); II, 1885. – Die Amerikanerin (R.), 1886. – Spie- gelungen (R.); II, 1887. – Der Berg- rat (R.); IV, 1888. 3. A. 1898. – Ein Rätſel (R.); II, 1889. – Zwei Brüder (R.); III, 1889. – Die Verſuchung (R.), *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/386>, abgerufen am 28.03.2024.