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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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lin über, wo er bis 1875 schriftstelle-
risch tätig war. Seitdem lebte er in
stiller Zurückgezogenheit u. meist lei-
dend in Rheinsberg, wo er am 16.
Dezbr. 1889 starb.

S:

Die Seelen-
verkäufer (R.), 1857. - Das verlas-
sene Haus (N.), 1859. - Ein Aben-
teuer an der Seeküste (N.), 1859. -
Der Beschützte des Götz von Berli-
chingen (N.), 1859. - Nur Pflichten --
keine Rechte! (Lustsp.), 1862. - Der
Wahrsager (E.), 1863. - Unter Schill
(Histor. E.), 1863. - Schleswig-Hol-
stein meerumschlungen (R.), 1864. -
Schill u. seine Gefährten (R.), 1866.
- Aus dem Leben eines Junggesellen
(R.); II, 1866. - Eine heimliche Ehe
(R.); II, 1867. - Die letzten Tränen
(R.), 1866. - Der Diogenesklub (Hu-
morist.-satir. R.); II, 1868. - Peters-
burg und Stockholm (Histor. R.); II,
1868. - Königstreu (R.); II, 1869. -
Fried Eigenreich, oder: Die Schule
des Lebens (R.); II, 1870. - Der
Teufel auf Reisen (Humorist.-satir.
R.); III, 1870. - Der Dämon des
Hauses (R.), 1872. - Lebensrichtun-
gen (R.); II, 1875.

*Keßler, Engelbert,

geb. am 1.
März 1834 zu Riezlern im Kleinen
Walsertal (Vorarlberg) als der Sohn
eines Landmanns, verriet schon als
Kind hervorragende Talente, beson-
ders im Zeichnen, so daß nach dem
frühen Tode seiner Eltern die Ge-
meinde sich seiner annahm u. in einer
Zeichenschule unterbrachte. Mit elf
Jahren kam er nach Bregenz und am
3. Okt. 1848 nach Wien, wo er in den
Strudel der politischen Bewegung
gewaltsam hineingerissen wurde. Als
Schüler der St. Annenschule wurde
er zur Mobilgarde assentiert und an
den Währinger Wall zur "Verteidi-
gung Wiens eskortiert". Er entrann
noch rechtzeitig und entging so nach
der Einnahme Wiens durch die kais.
Truppen dem Standrecht. Seit 1849
bereitete er sich an der St. Annen-
schule und an der Technik für das
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Lehramt vor, wirkte danach als Leh-
rer an verschiedenen Privat- und öf-
fentlichen Schulen in Wien u. endlich
als Erzieher des Grafen Karl Eszter-
hazy von Galantha. Nach kurzer Ver-
wendung in der Wiener Handels-
kammer trat er unter dem berühmten
Techniker Karl von Etzel in Stellung
beim Bau der Kaiser Franz Joseph-
Orientbahn; sodann diente er drei
Jahre unter Balze bei der Südbahn
und weitere drei Jahre als Bausekre-
tär bei der Betriebsdirektion der Al-
földbahn in Budapest, worauf er
nach Wien berufen wurde. Hier ent-
faltete er eine großartige Tätigkeit
auf dem Gebiet verschiedener Wohl-
fahrts-Einrichtungen. Jm Geiste
Schulze-Delitzsch' gründete er 1864
den I. Allgemeinen Beamtenverein
der österr.-ungar. Monarchie, dessen
Ehrenmitglied er 1870 ward, ferner
den I. Wiener Ferienkolonien-, Spar-
und Unterstützungsverein für Kinder,
den Erziehungs- und Volksbildungs-
verein "Schulz-Straßnitzki", dessen
Präsident er ist, und redigierte die
mit diesen Vereinen zusammenhän-
genden Zeitschriften "Österreichische
Beamtenkorrespondenz" (1864-69),
"Die Genossenschaft" (1869) und gab
mehr als 25 Jahrg. des "Pädago-
gisch-literarischen Jahrbuchs" her-
aus. Kein Wunder, daß ihm an seinem
70. Geburtstage (1904) großartige
Ovationen dargebracht wurden.

S:


Elisabeth (Kaiserin von Österr.-Un-
garn. Ein Denkmal in freien Rhyth-
men), 1899. - Natur- und Stim-
mungsbilder von St. Gotthardsberg
(Eine lyrische Bergpredigt), 1906.

Keßler, Helene,

geb. von Mon-
bart,
pseud. Hans von Kahlen-
berg,
wurde am 23. Februar 1870
in Heiligenstadt (Prov. Sachsen) als
Tochter eines Offiziers, spät. Oberst-
leutnants a. D. Erich von Monbart
geboren, erhielt ihre Ausbildung im
Stift Keppel (Westfalen) und hielt sich
dann zur Erweiterung derselben in

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Keß
lin über, wo er bis 1875 ſchriftſtelle-
riſch tätig war. Seitdem lebte er in
ſtiller Zurückgezogenheit u. meiſt lei-
dend in Rheinsberg, wo er am 16.
Dezbr. 1889 ſtarb.

S:

Die Seelen-
verkäufer (R.), 1857. – Das verlaſ-
ſene Haus (N.), 1859. – Ein Aben-
teuer an der Seeküſte (N.), 1859. –
Der Beſchützte des Götz von Berli-
chingen (N.), 1859. – Nur Pflichten —
keine Rechte! (Luſtſp.), 1862. – Der
Wahrſager (E.), 1863. – Unter Schill
(Hiſtor. E.), 1863. – Schleswig-Hol-
ſtein meerumſchlungen (R.), 1864. –
Schill u. ſeine Gefährten (R.), 1866.
– Aus dem Leben eines Junggeſellen
(R.); II, 1866. – Eine heimliche Ehe
(R.); II, 1867. – Die letzten Tränen
(R.), 1866. – Der Diogenesklub (Hu-
moriſt.-ſatir. R.); II, 1868. – Peters-
burg und Stockholm (Hiſtor. R.); II,
1868. – Königstreu (R.); II, 1869. –
Fried Eigenreich, oder: Die Schule
des Lebens (R.); II, 1870. – Der
Teufel auf Reiſen (Humoriſt.-ſatir.
R.); III, 1870. – Der Dämon des
Hauſes (R.), 1872. – Lebensrichtun-
gen (R.); II, 1875.

*Keßler, Engelbert,

geb. am 1.
März 1834 zu Riezlern im Kleinen
Walſertal (Vorarlberg) als der Sohn
eines Landmanns, verriet ſchon als
Kind hervorragende Talente, beſon-
ders im Zeichnen, ſo daß nach dem
frühen Tode ſeiner Eltern die Ge-
meinde ſich ſeiner annahm u. in einer
Zeichenſchule unterbrachte. Mit elf
Jahren kam er nach Bregenz und am
3. Okt. 1848 nach Wien, wo er in den
Strudel der politiſchen Bewegung
gewaltſam hineingeriſſen wurde. Als
Schüler der St. Annenſchule wurde
er zur Mobilgarde aſſentiert und an
den Währinger Wall zur „Verteidi-
gung Wiens eskortiert“. Er entrann
noch rechtzeitig und entging ſo nach
der Einnahme Wiens durch die kaiſ.
Truppen dem Standrecht. Seit 1849
bereitete er ſich an der St. Annen-
ſchule und an der Technik für das
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Keß
Lehramt vor, wirkte danach als Leh-
rer an verſchiedenen Privat- und öf-
fentlichen Schulen in Wien u. endlich
als Erzieher des Grafen Karl Eszter-
hazy von Galantha. Nach kurzer Ver-
wendung in der Wiener Handels-
kammer trat er unter dem berühmten
Techniker Karl von Etzel in Stellung
beim Bau der Kaiſer Franz Joſeph-
Orientbahn; ſodann diente er drei
Jahre unter Balze bei der Südbahn
und weitere drei Jahre als Bauſekre-
tär bei der Betriebsdirektion der Al-
földbahn in Budapeſt, worauf er
nach Wien berufen wurde. Hier ent-
faltete er eine großartige Tätigkeit
auf dem Gebiet verſchiedener Wohl-
fahrts-Einrichtungen. Jm Geiſte
Schulze-Delitzſch’ gründete er 1864
den I. Allgemeinen Beamtenverein
der öſterr.-ungar. Monarchie, deſſen
Ehrenmitglied er 1870 ward, ferner
den I. Wiener Ferienkolonien-, Spar-
und Unterſtützungsverein für Kinder,
den Erziehungs- und Volksbildungs-
verein „Schulz-Straßnitzki“, deſſen
Präſident er iſt, und redigierte die
mit dieſen Vereinen zuſammenhän-
genden Zeitſchriften „Öſterreichiſche
Beamtenkorreſpondenz“ (1864–69),
„Die Genoſſenſchaft“ (1869) und gab
mehr als 25 Jahrg. des „Pädago-
giſch-literariſchen Jahrbuchs“ her-
aus. Kein Wunder, daß ihm an ſeinem
70. Geburtstage (1904) großartige
Ovationen dargebracht wurden.

S:


Eliſabeth (Kaiſerin von Öſterr.-Un-
garn. Ein Denkmal in freien Rhyth-
men), 1899. – Natur- und Stim-
mungsbilder von St. Gotthardsberg
(Eine lyriſche Bergpredigt), 1906.

Keßler, Helene,

geb. von Mon-
bart,
pſeud. Hans von Kahlen-
berg,
wurde am 23. Februar 1870
in Heiligenſtadt (Prov. Sachſen) als
Tochter eines Offiziers, ſpät. Oberſt-
leutnants a. D. Erich von Monbart
geboren, erhielt ihre Ausbildung im
Stift Keppel (Weſtfalen) und hielt ſich
dann zur Erweiterung derſelben in

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[449/0453] Keß Keß lin über, wo er bis 1875 ſchriftſtelle- riſch tätig war. Seitdem lebte er in ſtiller Zurückgezogenheit u. meiſt lei- dend in Rheinsberg, wo er am 16. Dezbr. 1889 ſtarb. S: Die Seelen- verkäufer (R.), 1857. – Das verlaſ- ſene Haus (N.), 1859. – Ein Aben- teuer an der Seeküſte (N.), 1859. – Der Beſchützte des Götz von Berli- chingen (N.), 1859. – Nur Pflichten — keine Rechte! (Luſtſp.), 1862. – Der Wahrſager (E.), 1863. – Unter Schill (Hiſtor. E.), 1863. – Schleswig-Hol- ſtein meerumſchlungen (R.), 1864. – Schill u. ſeine Gefährten (R.), 1866. – Aus dem Leben eines Junggeſellen (R.); II, 1866. – Eine heimliche Ehe (R.); II, 1867. – Die letzten Tränen (R.), 1866. – Der Diogenesklub (Hu- moriſt.-ſatir. R.); II, 1868. – Peters- burg und Stockholm (Hiſtor. R.); II, 1868. – Königstreu (R.); II, 1869. – Fried Eigenreich, oder: Die Schule des Lebens (R.); II, 1870. – Der Teufel auf Reiſen (Humoriſt.-ſatir. R.); III, 1870. – Der Dämon des Hauſes (R.), 1872. – Lebensrichtun- gen (R.); II, 1875. *Keßler, Engelbert, geb. am 1. März 1834 zu Riezlern im Kleinen Walſertal (Vorarlberg) als der Sohn eines Landmanns, verriet ſchon als Kind hervorragende Talente, beſon- ders im Zeichnen, ſo daß nach dem frühen Tode ſeiner Eltern die Ge- meinde ſich ſeiner annahm u. in einer Zeichenſchule unterbrachte. Mit elf Jahren kam er nach Bregenz und am 3. Okt. 1848 nach Wien, wo er in den Strudel der politiſchen Bewegung gewaltſam hineingeriſſen wurde. Als Schüler der St. Annenſchule wurde er zur Mobilgarde aſſentiert und an den Währinger Wall zur „Verteidi- gung Wiens eskortiert“. Er entrann noch rechtzeitig und entging ſo nach der Einnahme Wiens durch die kaiſ. Truppen dem Standrecht. Seit 1849 bereitete er ſich an der St. Annen- ſchule und an der Technik für das Lehramt vor, wirkte danach als Leh- rer an verſchiedenen Privat- und öf- fentlichen Schulen in Wien u. endlich als Erzieher des Grafen Karl Eszter- hazy von Galantha. Nach kurzer Ver- wendung in der Wiener Handels- kammer trat er unter dem berühmten Techniker Karl von Etzel in Stellung beim Bau der Kaiſer Franz Joſeph- Orientbahn; ſodann diente er drei Jahre unter Balze bei der Südbahn und weitere drei Jahre als Bauſekre- tär bei der Betriebsdirektion der Al- földbahn in Budapeſt, worauf er nach Wien berufen wurde. Hier ent- faltete er eine großartige Tätigkeit auf dem Gebiet verſchiedener Wohl- fahrts-Einrichtungen. Jm Geiſte Schulze-Delitzſch’ gründete er 1864 den I. Allgemeinen Beamtenverein der öſterr.-ungar. Monarchie, deſſen Ehrenmitglied er 1870 ward, ferner den I. Wiener Ferienkolonien-, Spar- und Unterſtützungsverein für Kinder, den Erziehungs- und Volksbildungs- verein „Schulz-Straßnitzki“, deſſen Präſident er iſt, und redigierte die mit dieſen Vereinen zuſammenhän- genden Zeitſchriften „Öſterreichiſche Beamtenkorreſpondenz“ (1864–69), „Die Genoſſenſchaft“ (1869) und gab mehr als 25 Jahrg. des „Pädago- giſch-literariſchen Jahrbuchs“ her- aus. Kein Wunder, daß ihm an ſeinem 70. Geburtstage (1904) großartige Ovationen dargebracht wurden. S: Eliſabeth (Kaiſerin von Öſterr.-Un- garn. Ein Denkmal in freien Rhyth- men), 1899. – Natur- und Stim- mungsbilder von St. Gotthardsberg (Eine lyriſche Bergpredigt), 1906. Keßler, Helene, geb. von Mon- bart, pſeud. Hans von Kahlen- berg, wurde am 23. Februar 1870 in Heiligenſtadt (Prov. Sachſen) als Tochter eines Offiziers, ſpät. Oberſt- leutnants a. D. Erich von Monbart geboren, erhielt ihre Ausbildung im Stift Keppel (Weſtfalen) und hielt ſich dann zur Erweiterung derſelben in * 29

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/453>, abgerufen am 28.03.2024.