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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kest
nickel (pseud.), 1910. - Die Kette, 1910.
- Die Tarantel, 1910. - Verschiedene
Solo-Szenen, Libretti usw.

*Kesting, Franz,

wurde am 30.
März 1872 in Belecke (Kreis Arns-
berg, Westfalen) geboren, wo sein
Vater Förster war. Mit ihm durch-
streifte der Knabe die Täler u. Höhen
des Arnsberger Waldes, und noch
heute hängt er mit großer Liebe an
seiner schönen Heimat, der er auch
das Erstlingswerk seiner Muse weihte.
Jm Alter von sieben Jahren verlor
er seinen Vater durch den Tod. Die-
ser Verlust hatte für die Mutter und
deren sieben Kinder gar bittere Jahre
im Gefolge, aber mit unerschöpflicher
Liebe, mit unversieglicher Arbeits-
kraft wußte die Mutter ihren Kindern
den nötigen Unterhalt zu erwerben
und ihnen achtbare Lebensstellungen
zu verschaffen. Franz erhielt seine
Ausbildung im Lehrerseminar zu
Büren und fand nach seiner Entlas-
sung aus demselben (1892) Anstellung
an der Volksschule in Lippstadt, wo
er jetzt noch wirkt.

S:

Weidmanns
Liebe und Leid (Episch-lyr. D.), 1904.
- Das Buch der Sprüche (f. d. Jugd.
und die Hand der Erzieher gesamm.),
1904. - Jn Wald und Heide (E. f. d.
Jugend), 1905. - Jm dunklen Forst
(desgl.), 1905. - Jsolde (Romant. D.
a. d. Zeit der provencalischen Trou-
badours), 1905.

*Kestranek, Klara,

pseud. Klara
Forstenheim,
ist die Tochter eines
angesehenen Kaufmanns, namens
Hirschler, und dessen Gattin, der
unter dem Namen Anna Forstenheim
bekannten Dichterin (s. d.!). Sie
wurde am 20. Mai 1868 zu Wien ge-
boren, bis zum 10. Jahre teils vom
Vater in den realen, teils von der
Mutter in den formalen Gegenstän-
den unterrichtet, besuchte dann eine
öffentliche Schule und erhielt neben-
her Privatunterricht in den Gym-
nasialfächern, in Musik, Zeichnen und
Malen. Der Schulpflicht enthoben,
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Ket
besuchte sie das Jnstitut Hanausek u.
später einen höheren Jahrgang der
Lehrerinnen-Bildungsanstalt, welche
sie mit gutem Erfolge 1889 absol-
vierte. Jn demselben Jahre trat sie
auch, um ihrer leidenden Mutter eine
Freude zu bereiten, als Schriftstelle-
rin auf, wenngleich sich ihre erste
Tätigkeit mehr auf pädagogischem
Gebiete geltend machte. Dann wirkte
sie zwei Jahre lang als Erzieherin
an demselben Jnstitute, dem sie ihre
Fortbildung verdankte, und lernte
während dieser Zeit ihren späteren
Gatten, den k. k. Hauptmann, nachmali-
gen Obersten Paul Kestranek kennen,
den ältesten Sohn der Schriftstellerin
Margarete Halm (s. d.!) und reichte
ihm am 8. September 1892 die Hand
zum Ehebunde. Seitdem lebte das
Paar in der Garnison Raab in Un-
garn, von wo es 1894 nach Uj-Szöny,
1895 nach Temesvar, 1898 nach Buda-
pest und 1902 nach Wien übersiedelte.
Seit 1905 lebte die Schriftstellerin
in Klosterbruck bei Znaim und wäh-
rend des Sommers in Vöslau bei
Wien.

S:

Gedichte, 1892. - Seelen-
blüten (Ge. u. M.), 1895. - Amor in
Uniform (Novelletten aus Österr.-
Ungarns Garnisonen), 1896.

Kette, Hermann,

pseudon. Karl
Heinrich,
wurde am 13. Februar
1828 zu Einwinkel in der Altmark
geb., studierte die Rechte, trat 1848
als Auskultator in den Staatsdienst,
wurde 1852 Referendar u. ging zwei
Jahre später zur Verwaltung über.
Er war zunächst bei der Spezialkom-
mission in Landsberg a. Warte be-
schäftigt, wurde 1867 Regierungsrat
und 1873 Mitglied der Generalkom-
mission in Breslau. Seit 1877 Prä-
sident der Generalkommission für
Brandenburg u. Pommern, mit dem
Wohnsitz in Frankfurt a. Oder, wurde
er 1891 in gleicher Eigenschaft nach
Kassel versetzt, wo er aus Anlaß sei-
nes 50 jährigen Dienstjubiläums zum
Wirkl. Geh. Oberregierungsrat und

* 29*


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Keſt
nickel (pſeud.), 1910. – Die Kette, 1910.
– Die Tarantel, 1910. – Verſchiedene
Solo-Szenen, Libretti uſw.

*Keſting, Franz,

wurde am 30.
März 1872 in Belecke (Kreis Arns-
berg, Weſtfalen) geboren, wo ſein
Vater Förſter war. Mit ihm durch-
ſtreifte der Knabe die Täler u. Höhen
des Arnsberger Waldes, und noch
heute hängt er mit großer Liebe an
ſeiner ſchönen Heimat, der er auch
das Erſtlingswerk ſeiner Muſe weihte.
Jm Alter von ſieben Jahren verlor
er ſeinen Vater durch den Tod. Die-
ſer Verluſt hatte für die Mutter und
deren ſieben Kinder gar bittere Jahre
im Gefolge, aber mit unerſchöpflicher
Liebe, mit unverſieglicher Arbeits-
kraft wußte die Mutter ihren Kindern
den nötigen Unterhalt zu erwerben
und ihnen achtbare Lebensſtellungen
zu verſchaffen. Franz erhielt ſeine
Ausbildung im Lehrerſeminar zu
Büren und fand nach ſeiner Entlaſ-
ſung aus demſelben (1892) Anſtellung
an der Volksſchule in Lippſtadt, wo
er jetzt noch wirkt.

S:

Weidmanns
Liebe und Leid (Epiſch-lyr. D.), 1904.
– Das Buch der Sprüche (f. d. Jugd.
und die Hand der Erzieher geſamm.),
1904. – Jn Wald und Heide (E. f. d.
Jugend), 1905. – Jm dunklen Forſt
(desgl.), 1905. – Jſolde (Romant. D.
a. d. Zeit der provençaliſchen Trou-
badours), 1905.

*Keſtranek, Klara,

pſeud. Klara
Forſtenheim,
iſt die Tochter eines
angeſehenen Kaufmanns, namens
Hirſchler, und deſſen Gattin, der
unter dem Namen Anna Forſtenheim
bekannten Dichterin (ſ. d.!). Sie
wurde am 20. Mai 1868 zu Wien ge-
boren, bis zum 10. Jahre teils vom
Vater in den realen, teils von der
Mutter in den formalen Gegenſtän-
den unterrichtet, beſuchte dann eine
öffentliche Schule und erhielt neben-
her Privatunterricht in den Gym-
naſialfächern, in Muſik, Zeichnen und
Malen. Der Schulpflicht enthoben,
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Ket
beſuchte ſie das Jnſtitut Hanauſek u.
ſpäter einen höheren Jahrgang der
Lehrerinnen-Bildungsanſtalt, welche
ſie mit gutem Erfolge 1889 abſol-
vierte. Jn demſelben Jahre trat ſie
auch, um ihrer leidenden Mutter eine
Freude zu bereiten, als Schriftſtelle-
rin auf, wenngleich ſich ihre erſte
Tätigkeit mehr auf pädagogiſchem
Gebiete geltend machte. Dann wirkte
ſie zwei Jahre lang als Erzieherin
an demſelben Jnſtitute, dem ſie ihre
Fortbildung verdankte, und lernte
während dieſer Zeit ihren ſpäteren
Gatten, den k. k. Hauptmann, nachmali-
gen Oberſten Paul Keſtranek kennen,
den älteſten Sohn der Schriftſtellerin
Margarete Halm (ſ. d.!) und reichte
ihm am 8. September 1892 die Hand
zum Ehebunde. Seitdem lebte das
Paar in der Garniſon Raab in Un-
garn, von wo es 1894 nach Uj-Szöny,
1895 nach Temesvár, 1898 nach Buda-
peſt und 1902 nach Wien überſiedelte.
Seit 1905 lebte die Schriftſtellerin
in Kloſterbruck bei Znaim und wäh-
rend des Sommers in Vöslau bei
Wien.

S:

Gedichte, 1892. – Seelen-
blüten (Ge. u. M.), 1895. – Amor in
Uniform (Novelletten aus Öſterr.-
Ungarns Garniſonen), 1896.

Kette, Hermann,

pſeudon. Karl
Heinrich,
wurde am 13. Februar
1828 zu Einwinkel in der Altmark
geb., ſtudierte die Rechte, trat 1848
als Auskultator in den Staatsdienſt,
wurde 1852 Referendar u. ging zwei
Jahre ſpäter zur Verwaltung über.
Er war zunächſt bei der Spezialkom-
miſſion in Landsberg a. Warte be-
ſchäftigt, wurde 1867 Regierungsrat
und 1873 Mitglied der Generalkom-
miſſion in Breslau. Seit 1877 Prä-
ſident der Generalkommiſſion für
Brandenburg u. Pommern, mit dem
Wohnſitz in Frankfurt a. Oder, wurde
er 1891 in gleicher Eigenſchaft nach
Kaſſel verſetzt, wo er aus Anlaß ſei-
nes 50 jährigen Dienſtjubiläums zum
Wirkl. Geh. Oberregierungsrat und

* 29*
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[451/0455] Keſt Ket nickel (pſeud.), 1910. – Die Kette, 1910. – Die Tarantel, 1910. – Verſchiedene Solo-Szenen, Libretti uſw. *Keſting, Franz, wurde am 30. März 1872 in Belecke (Kreis Arns- berg, Weſtfalen) geboren, wo ſein Vater Förſter war. Mit ihm durch- ſtreifte der Knabe die Täler u. Höhen des Arnsberger Waldes, und noch heute hängt er mit großer Liebe an ſeiner ſchönen Heimat, der er auch das Erſtlingswerk ſeiner Muſe weihte. Jm Alter von ſieben Jahren verlor er ſeinen Vater durch den Tod. Die- ſer Verluſt hatte für die Mutter und deren ſieben Kinder gar bittere Jahre im Gefolge, aber mit unerſchöpflicher Liebe, mit unverſieglicher Arbeits- kraft wußte die Mutter ihren Kindern den nötigen Unterhalt zu erwerben und ihnen achtbare Lebensſtellungen zu verſchaffen. Franz erhielt ſeine Ausbildung im Lehrerſeminar zu Büren und fand nach ſeiner Entlaſ- ſung aus demſelben (1892) Anſtellung an der Volksſchule in Lippſtadt, wo er jetzt noch wirkt. S: Weidmanns Liebe und Leid (Epiſch-lyr. D.), 1904. – Das Buch der Sprüche (f. d. Jugd. und die Hand der Erzieher geſamm.), 1904. – Jn Wald und Heide (E. f. d. Jugend), 1905. – Jm dunklen Forſt (desgl.), 1905. – Jſolde (Romant. D. a. d. Zeit der provençaliſchen Trou- badours), 1905. *Keſtranek, Klara, pſeud. Klara Forſtenheim, iſt die Tochter eines angeſehenen Kaufmanns, namens Hirſchler, und deſſen Gattin, der unter dem Namen Anna Forſtenheim bekannten Dichterin (ſ. d.!). Sie wurde am 20. Mai 1868 zu Wien ge- boren, bis zum 10. Jahre teils vom Vater in den realen, teils von der Mutter in den formalen Gegenſtän- den unterrichtet, beſuchte dann eine öffentliche Schule und erhielt neben- her Privatunterricht in den Gym- naſialfächern, in Muſik, Zeichnen und Malen. Der Schulpflicht enthoben, beſuchte ſie das Jnſtitut Hanauſek u. ſpäter einen höheren Jahrgang der Lehrerinnen-Bildungsanſtalt, welche ſie mit gutem Erfolge 1889 abſol- vierte. Jn demſelben Jahre trat ſie auch, um ihrer leidenden Mutter eine Freude zu bereiten, als Schriftſtelle- rin auf, wenngleich ſich ihre erſte Tätigkeit mehr auf pädagogiſchem Gebiete geltend machte. Dann wirkte ſie zwei Jahre lang als Erzieherin an demſelben Jnſtitute, dem ſie ihre Fortbildung verdankte, und lernte während dieſer Zeit ihren ſpäteren Gatten, den k. k. Hauptmann, nachmali- gen Oberſten Paul Keſtranek kennen, den älteſten Sohn der Schriftſtellerin Margarete Halm (ſ. d.!) und reichte ihm am 8. September 1892 die Hand zum Ehebunde. Seitdem lebte das Paar in der Garniſon Raab in Un- garn, von wo es 1894 nach Uj-Szöny, 1895 nach Temesvár, 1898 nach Buda- peſt und 1902 nach Wien überſiedelte. Seit 1905 lebte die Schriftſtellerin in Kloſterbruck bei Znaim und wäh- rend des Sommers in Vöslau bei Wien. S: Gedichte, 1892. – Seelen- blüten (Ge. u. M.), 1895. – Amor in Uniform (Novelletten aus Öſterr.- Ungarns Garniſonen), 1896. Kette, Hermann, pſeudon. Karl Heinrich, wurde am 13. Februar 1828 zu Einwinkel in der Altmark geb., ſtudierte die Rechte, trat 1848 als Auskultator in den Staatsdienſt, wurde 1852 Referendar u. ging zwei Jahre ſpäter zur Verwaltung über. Er war zunächſt bei der Spezialkom- miſſion in Landsberg a. Warte be- ſchäftigt, wurde 1867 Regierungsrat und 1873 Mitglied der Generalkom- miſſion in Breslau. Seit 1877 Prä- ſident der Generalkommiſſion für Brandenburg u. Pommern, mit dem Wohnſitz in Frankfurt a. Oder, wurde er 1891 in gleicher Eigenſchaft nach Kaſſel verſetzt, wo er aus Anlaß ſei- nes 50 jährigen Dienſtjubiläums zum Wirkl. Geh. Oberregierungsrat und * 29*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/455>, abgerufen am 29.03.2024.