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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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genden zehn Jahren meist in Berlin,
wo sie noch Unterricht im Generalbaß
nahm und sich zu einer berühmten
Pianistin ausbildete. Nach Bonn
zurückgekehrt, lernte sie Kinkel kennen,
der ihr auch bei einer Fahrt auf dem
Rhein das Leben rettete. Am 22. Mai
1840 wurde sie gerichtlich von ihrem
Manne geschieden, und am 22. Mai
1843 wurde sie mit Kinkel getraut.
Sie gab den ersten Anlaß zur Grün-
dung des "Maikäferbundes", der an-
fänglich nur den Zweck hatte, alle
Kunstsinnigen der Stadt zu einem
heiteren Zirkel und zur Herausgabe
eines Witzblattes unter dem Titel
"Der Maikäfer" zu vereinigen, später
aber höhere Zwecke verfolgte und in
der Geschichte der heutigen rhein-
ländischen Poesie nicht ohne Bedeutung
ist. Nach der Befreiung ihres Gatten
eilte sie zu ihm nach London, wo sie
Gesang- und Klavierunterricht er-
teilte und so zur Gründung eines
neuen Heimwesens tätig mitwirkte.
Das Klima äußerte indes bald eine
nachteilige Wirkung auf ihren Ge-
sundheitszustand, und unter der Angst
der sie quälenden Herzbeklemmungen
stürzte sie sich am 15. November 1858
aus dem Fenster ihrer Wohnung und
fand den Tod.

S:

Erzählungen von
Gottfried und Johanna K., 1849. 3.
A. 1883. - Hans Jbeles in London
(Familienbild); II, 1860.

*Kinkel, Walter,

geb. am 23. Dez.
1871 in Hagen (Westfalen) als Sohn
eines Kaufmanns, besuchte eine Volks-
schule daselbst, später das Realgym-
nasium in Wiesbaden, dessen Direktor,
Geh. Rat Fischer, es verstand, in sei-
nen Schülern die Liebe zur deutschen
Literatur zu wecken, und studierte
dann in Bonn, Berlin u. Jena Philo-
sophie. Jm Jahre 1896 erwarb er
sich in Jena die Doktorwürde, und
zwei Jahre später habilitierte er sich
für Philosophie an der Universität
Gießen, an der er 1904 zum außer-
ordentlich. Professor ernannt wurde.
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Kip
Außer einer Reihe von philosophisch-
wissenschaftlichen Werken, unter denen
sein "Grundriß der Ethik" (1908) u.
seine "Geschichte der Philosophie"
(II, 1906-08) hervorzuheben sind, ver-
öffentlichte er

S:

Gedichte, 1904. -
Lieder Hans Ohnesterns, des Gott-
suchers, 1905. - Vom Sein und von
der Seele, 1906. - Lieder eines Wan-
dermüden, 1907. - Aus Traum und
Wirklichkeit der Seele (Stille Gedan-
ken in einsamen Stunden), 1907. -
Lebensgaben (Lyr. u. dramat. Sk.),
1909.

Kinsky(-Körner), Sophie Grä-
fin,

geb. 1816, stammte aus der Familie
des begeisterten Kriegsführers Theo-
dor Körner und vermählte sich 1836
mit dem k. k. österreichischen Kämme-
rer und Feldmarschall-Leutnant Franz
Joseph Graf K., den sie aber bereits
1843 durch den Tod verlor. Sie lebte
als Witwe meist in Graz und starb
1884. Jhre Tochter ist die bekannte
Schriftstellerin Bertha Suttner (s.d.!).

S:

Gedichte, 1879.

Kipp, August,

geb. am 19. Dezbr.
1862 in der Gemeinde Werther im
Ravensberger Lande als der Sohn
eines Landmannes, besuchte die Prä-
parandenanstalt in Schildesche und
1879-82 das Lehrerseminar in Pe-
tershagen in Westfalen, wurde im
Oktober 1882 Lehrer in Gütersloh u.
wirkt seit 1885 als solcher in Biele-
feld.

S:

Gedichte, 1898.

*Kipp, Friedrich,

geb. am 14. Juli
1878 in Lengerich (Westfalen) als
Sohn eines Lehrers, empfing durch
seinen poetisch veranlagten Vater sehr
frühe Anregung zur Beschäftigung
mit der Dichtkunst und zu Versuchen
in derselben. Auf dem Seminar in
Gütersloh bildete er sich 1896-99 zum
Lehrer aus, war als solcher dann in
verschiedenen Ämtern tätig, zuletzt in
Brochterbeck, wirkte seit dem 1. Ok-
tober 1907 in Gronau (Westfalen)
und steht seit 1910 in Rheine (West-
falen) im Amte.

S:

Aus meinem Her-

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Kin
genden zehn Jahren meiſt in Berlin,
wo ſie noch Unterricht im Generalbaß
nahm und ſich zu einer berühmten
Pianiſtin ausbildete. Nach Bonn
zurückgekehrt, lernte ſie Kinkel kennen,
der ihr auch bei einer Fahrt auf dem
Rhein das Leben rettete. Am 22. Mai
1840 wurde ſie gerichtlich von ihrem
Manne geſchieden, und am 22. Mai
1843 wurde ſie mit Kinkel getraut.
Sie gab den erſten Anlaß zur Grün-
dung des „Maikäferbundes“, der an-
fänglich nur den Zweck hatte, alle
Kunſtſinnigen der Stadt zu einem
heiteren Zirkel und zur Herausgabe
eines Witzblattes unter dem Titel
„Der Maikäfer“ zu vereinigen, ſpäter
aber höhere Zwecke verfolgte und in
der Geſchichte der heutigen rhein-
ländiſchen Poeſie nicht ohne Bedeutung
iſt. Nach der Befreiung ihres Gatten
eilte ſie zu ihm nach London, wo ſie
Geſang- und Klavierunterricht er-
teilte und ſo zur Gründung eines
neuen Heimweſens tätig mitwirkte.
Das Klima äußerte indes bald eine
nachteilige Wirkung auf ihren Ge-
ſundheitszuſtand, und unter der Angſt
der ſie quälenden Herzbeklemmungen
ſtürzte ſie ſich am 15. November 1858
aus dem Fenſter ihrer Wohnung und
fand den Tod.

S:

Erzählungen von
Gottfried und Johanna K., 1849. 3.
A. 1883. – Hans Jbeles in London
(Familienbild); II, 1860.

*Kinkel, Walter,

geb. am 23. Dez.
1871 in Hagen (Weſtfalen) als Sohn
eines Kaufmanns, beſuchte eine Volks-
ſchule daſelbſt, ſpäter das Realgym-
naſium in Wiesbaden, deſſen Direktor,
Geh. Rat Fiſcher, es verſtand, in ſei-
nen Schülern die Liebe zur deutſchen
Literatur zu wecken, und ſtudierte
dann in Bonn, Berlin u. Jena Philo-
ſophie. Jm Jahre 1896 erwarb er
ſich in Jena die Doktorwürde, und
zwei Jahre ſpäter habilitierte er ſich
für Philoſophie an der Univerſität
Gießen, an der er 1904 zum außer-
ordentlich. Profeſſor ernannt wurde.
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Kip
Außer einer Reihe von philoſophiſch-
wiſſenſchaftlichen Werken, unter denen
ſein „Grundriß der Ethik“ (1908) u.
ſeine „Geſchichte der Philoſophie“
(II, 1906–08) hervorzuheben ſind, ver-
öffentlichte er

S:

Gedichte, 1904. –
Lieder Hans Ohneſterns, des Gott-
ſuchers, 1905. – Vom Sein und von
der Seele, 1906. – Lieder eines Wan-
dermüden, 1907. – Aus Traum und
Wirklichkeit der Seele (Stille Gedan-
ken in einſamen Stunden), 1907. –
Lebensgaben (Lyr. u. dramat. Sk.),
1909.

Kinsky(-Körner), Sophie Grä-
fin,

geb. 1816, ſtammte aus der Familie
des begeiſterten Kriegsführers Theo-
dor Körner und vermählte ſich 1836
mit dem k. k. öſterreichiſchen Kämme-
rer und Feldmarſchall-Leutnant Franz
Joſeph Graf K., den ſie aber bereits
1843 durch den Tod verlor. Sie lebte
als Witwe meiſt in Graz und ſtarb
1884. Jhre Tochter iſt die bekannte
Schriftſtellerin Bertha Suttner (ſ.d.!).

S:

Gedichte, 1879.

Kipp, Auguſt,

geb. am 19. Dezbr.
1862 in der Gemeinde Werther im
Ravensberger Lande als der Sohn
eines Landmannes, beſuchte die Prä-
parandenanſtalt in Schildeſche und
1879–82 das Lehrerſeminar in Pe-
tershagen in Weſtfalen, wurde im
Oktober 1882 Lehrer in Gütersloh u.
wirkt ſeit 1885 als ſolcher in Biele-
feld.

S:

Gedichte, 1898.

*Kipp, Friedrich,

geb. am 14. Juli
1878 in Lengerich (Weſtfalen) als
Sohn eines Lehrers, empfing durch
ſeinen poetiſch veranlagten Vater ſehr
frühe Anregung zur Beſchäftigung
mit der Dichtkunſt und zu Verſuchen
in derſelben. Auf dem Seminar in
Gütersloh bildete er ſich 1896–99 zum
Lehrer aus, war als ſolcher dann in
verſchiedenen Ämtern tätig, zuletzt in
Brochterbeck, wirkte ſeit dem 1. Ok-
tober 1907 in Gronau (Weſtfalen)
und ſteht ſeit 1910 in Rheine (Weſt-
falen) im Amte.

S:

Aus meinem Her-

*
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[464/0468] Kin Kip genden zehn Jahren meiſt in Berlin, wo ſie noch Unterricht im Generalbaß nahm und ſich zu einer berühmten Pianiſtin ausbildete. Nach Bonn zurückgekehrt, lernte ſie Kinkel kennen, der ihr auch bei einer Fahrt auf dem Rhein das Leben rettete. Am 22. Mai 1840 wurde ſie gerichtlich von ihrem Manne geſchieden, und am 22. Mai 1843 wurde ſie mit Kinkel getraut. Sie gab den erſten Anlaß zur Grün- dung des „Maikäferbundes“, der an- fänglich nur den Zweck hatte, alle Kunſtſinnigen der Stadt zu einem heiteren Zirkel und zur Herausgabe eines Witzblattes unter dem Titel „Der Maikäfer“ zu vereinigen, ſpäter aber höhere Zwecke verfolgte und in der Geſchichte der heutigen rhein- ländiſchen Poeſie nicht ohne Bedeutung iſt. Nach der Befreiung ihres Gatten eilte ſie zu ihm nach London, wo ſie Geſang- und Klavierunterricht er- teilte und ſo zur Gründung eines neuen Heimweſens tätig mitwirkte. Das Klima äußerte indes bald eine nachteilige Wirkung auf ihren Ge- ſundheitszuſtand, und unter der Angſt der ſie quälenden Herzbeklemmungen ſtürzte ſie ſich am 15. November 1858 aus dem Fenſter ihrer Wohnung und fand den Tod. S: Erzählungen von Gottfried und Johanna K., 1849. 3. A. 1883. – Hans Jbeles in London (Familienbild); II, 1860. *Kinkel, Walter, geb. am 23. Dez. 1871 in Hagen (Weſtfalen) als Sohn eines Kaufmanns, beſuchte eine Volks- ſchule daſelbſt, ſpäter das Realgym- naſium in Wiesbaden, deſſen Direktor, Geh. Rat Fiſcher, es verſtand, in ſei- nen Schülern die Liebe zur deutſchen Literatur zu wecken, und ſtudierte dann in Bonn, Berlin u. Jena Philo- ſophie. Jm Jahre 1896 erwarb er ſich in Jena die Doktorwürde, und zwei Jahre ſpäter habilitierte er ſich für Philoſophie an der Univerſität Gießen, an der er 1904 zum außer- ordentlich. Profeſſor ernannt wurde. Außer einer Reihe von philoſophiſch- wiſſenſchaftlichen Werken, unter denen ſein „Grundriß der Ethik“ (1908) u. ſeine „Geſchichte der Philoſophie“ (II, 1906–08) hervorzuheben ſind, ver- öffentlichte er S: Gedichte, 1904. – Lieder Hans Ohneſterns, des Gott- ſuchers, 1905. – Vom Sein und von der Seele, 1906. – Lieder eines Wan- dermüden, 1907. – Aus Traum und Wirklichkeit der Seele (Stille Gedan- ken in einſamen Stunden), 1907. – Lebensgaben (Lyr. u. dramat. Sk.), 1909. Kinsky(-Körner), Sophie Grä- fin, geb. 1816, ſtammte aus der Familie des begeiſterten Kriegsführers Theo- dor Körner und vermählte ſich 1836 mit dem k. k. öſterreichiſchen Kämme- rer und Feldmarſchall-Leutnant Franz Joſeph Graf K., den ſie aber bereits 1843 durch den Tod verlor. Sie lebte als Witwe meiſt in Graz und ſtarb 1884. Jhre Tochter iſt die bekannte Schriftſtellerin Bertha Suttner (ſ.d.!). S: Gedichte, 1879. Kipp, Auguſt, geb. am 19. Dezbr. 1862 in der Gemeinde Werther im Ravensberger Lande als der Sohn eines Landmannes, beſuchte die Prä- parandenanſtalt in Schildeſche und 1879–82 das Lehrerſeminar in Pe- tershagen in Weſtfalen, wurde im Oktober 1882 Lehrer in Gütersloh u. wirkt ſeit 1885 als ſolcher in Biele- feld. S: Gedichte, 1898. *Kipp, Friedrich, geb. am 14. Juli 1878 in Lengerich (Weſtfalen) als Sohn eines Lehrers, empfing durch ſeinen poetiſch veranlagten Vater ſehr frühe Anregung zur Beſchäftigung mit der Dichtkunſt und zu Verſuchen in derſelben. Auf dem Seminar in Gütersloh bildete er ſich 1896–99 zum Lehrer aus, war als ſolcher dann in verſchiedenen Ämtern tätig, zuletzt in Brochterbeck, wirkte ſeit dem 1. Ok- tober 1907 in Gronau (Weſtfalen) und ſteht ſeit 1910 in Rheine (Weſt- falen) im Amte. S: Aus meinem Her- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/468>, abgerufen am 28.03.2024.