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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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rarischen Arbeiten und Studien wid-
mete. Reisen in Deutschland u. eine
solche nach Jtalien (1882) unterbra-
chen seinen dortigen Aufenthalt. Jm
Jahre 1888 verlegte er seinen Wohn-
sitz nach Dresden, wo er bis 1890 das
"Magazin für die Literatur des Jn-
und Auslandes" redigierte u. darauf
als Theaterreferent für die "Dres-
dener Nachrichten" tätig war, bis er
1896 seinen Wohnsitz nach Berlin-
Steglitz verlegte. Hier war er 1899
Direktor der historischen modernen
Festspiele, unternahm dann zu Stu-
dienzwecken besonders auf dem Ge-
biet der Kunst und Religionswissen-
schaft, Rundreisen durch Deutschland,
1901 durch Österreich-Ungarn, weilte
1903-04 in Paris und kehrte dann
nach Berlin zurück. Er starb in Bad
Nauheim, wo er Genesung suchte, am
8. Septbr. 1906.

S:

Kosmopolitische
Originale (Dr. Farce), 1878. - Mär-
chen, 1880. - Salvator Rosa (R.); II,
1880. - Kinder des Reiches (Roman-
zyklus); II, 1883. - Ausgewählte Ge-
dichte, 1883. - Der Menschenkenner
(Lsp.), 1884. - Ein Lebensbuch (Ges.
kleinere Schriften), 1885. - Waiblin-
ger (Tr.), 1886. - Die letzten Men-
schen (Bühnenmärchen), 1890. - Der
Weltfahrer (R.), 1891. - Das Leben
auf der Walze (R.), 1892. - Minia-
turen (5 Nn.), 1893. - Die Hosen des
Baron Werdau (Hum.), 1893. - Des
Sonnenreiches Untergang (Kultur-
drama), 1894. - Gordon Pascha (Zeit-
drama), 1895. - Eginhardt u. Emma
(Schsp.), 1895. - Jung gefreit! (Lsp.),
1896. - Wein (Schsp.), 1899. - Die
Lieder vom Zweirad (Radlerleben u.
-Liebe), 1900. - Die neue Religion
(E.), 1903. - Friedrich Schiller, der
Realist und Realpolitiker, 1905. - Der
Leiermann von Berlin (Heitere Ro-
mane a. d. Volksgeist), 1906. - Deut-
sche Heimgeschichten, 1906. - Gesam-
melte poetische Werke; VIII, 1908 ff.
- Wolfgang Kirchbach in seiner Zeit
(Briefwechsel u. Essays, a. d. Nachlaß
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Kir
hrsg. von seiner Gattin u. Karl von
Levetzow), 1910.

*Kirchhoff, August,

geb. am 20.
Mai 1879 in Vlotho a. d. Weser als
Sohn arbeitsamer Geschäftsleute, be-
suchte eine Privatschule daselbst und
wurde dann Kaufmann. Er blieb in
diesem Berufe vier Jahre. Kaum von
der Heimat entfernt, erwachte in ihm
die Freude an der Ausübung der schö-
nen Künste. Er ließ sich in Hannover
zum Schauspieler ausbilden, ging
1899 zur Bühne und widmete sich in
seiner freien Zeit wissenschaftlichen
und philosophischen Privatstudien.
Jnnere Konflikte, Leiden und schwere
religiöse Krisen ließen ihn im Som-
mer 1900 von der Bühne scheiden, u.
nun schwankte er einige Jahre, nach
Broterwerb und neue Ziele ringend,
durchs Leben, bis er sich abermals
als Sänger und Schauspieler ver-
suchte u. in Güstrow, Rostock, Swine-
münde, Lübeck u. Bremen als solcher
auftrat. Dann erfaßte ihn der Wan-
dertrieb; er pilgerte zu Fuß durch die
Schweiz, über die Alpen, durchkreuzte
Jtalien von Mailand bis Neapel, von
Nizza bis Venedig und vertiefte sich
überall in die schönen Künste. Heim-
gekehrt, betrieb er im Sommer 1906
in München u. Dresden die Malerei,
nahm Ende d. J. seinen Wohnsitz in
Berlin u. 1907 in Trachau bei Dres-
den.

S:

Weltverbesserer (Eine Glau-
benstrag.), 1907. - Leben und lieben
(Ge.), 1907.

*Kirchhoff, Friedrich Christian,


geb. am 11. Juni 1822 zu Ütersen in
Holstein, wo sein Vater, nachmaliger
Bürgermeister in Kiel, damals Ad-
vokat war, besuchte die Schulen in
Ütersen, Flensburg, Lübeck und stu-
dierte seit Michaelis 1840 in Kiel,
Bonn und Berlin Theologie. Nach-
dem er 1847 sein theologisches und
1848 sein Schulamtsexamen abgelegt,
wurde er Lehrer an der Domschule in
Schleswig, aber im Herbst 1850 von
der dänischen Regierung entlassen.

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Kir
rariſchen Arbeiten und Studien wid-
mete. Reiſen in Deutſchland u. eine
ſolche nach Jtalien (1882) unterbra-
chen ſeinen dortigen Aufenthalt. Jm
Jahre 1888 verlegte er ſeinen Wohn-
ſitz nach Dresden, wo er bis 1890 das
„Magazin für die Literatur des Jn-
und Auslandes“ redigierte u. darauf
als Theaterreferent für die „Dres-
dener Nachrichten“ tätig war, bis er
1896 ſeinen Wohnſitz nach Berlin-
Steglitz verlegte. Hier war er 1899
Direktor der hiſtoriſchen modernen
Feſtſpiele, unternahm dann zu Stu-
dienzwecken beſonders auf dem Ge-
biet der Kunſt und Religionswiſſen-
ſchaft, Rundreiſen durch Deutſchland,
1901 durch Öſterreich-Ungarn, weilte
1903–04 in Paris und kehrte dann
nach Berlin zurück. Er ſtarb in Bad
Nauheim, wo er Geneſung ſuchte, am
8. Septbr. 1906.

S:

Kosmopolitiſche
Originale (Dr. Farce), 1878. – Mär-
chen, 1880. – Salvator Roſa (R.); II,
1880. – Kinder des Reiches (Roman-
zyklus); II, 1883. – Ausgewählte Ge-
dichte, 1883. – Der Menſchenkenner
(Lſp.), 1884. – Ein Lebensbuch (Geſ.
kleinere Schriften), 1885. – Waiblin-
ger (Tr.), 1886. – Die letzten Men-
ſchen (Bühnenmärchen), 1890. – Der
Weltfahrer (R.), 1891. – Das Leben
auf der Walze (R.), 1892. – Minia-
turen (5 Nn.), 1893. – Die Hoſen des
Baron Werdau (Hum.), 1893. – Des
Sonnenreiches Untergang (Kultur-
drama), 1894. – Gordon Paſcha (Zeit-
drama), 1895. – Eginhardt u. Emma
(Schſp.), 1895. – Jung gefreit! (Lſp.),
1896. – Wein (Schſp.), 1899. – Die
Lieder vom Zweirad (Radlerleben u.
-Liebe), 1900. – Die neue Religion
(E.), 1903. – Friedrich Schiller, der
Realiſt und Realpolitiker, 1905. – Der
Leiermann von Berlin (Heitere Ro-
mane a. d. Volksgeiſt), 1906. – Deut-
ſche Heimgeſchichten, 1906. – Geſam-
melte poetiſche Werke; VIII, 1908 ff.
– Wolfgang Kirchbach in ſeiner Zeit
(Briefwechſel u. Eſſays, a. d. Nachlaß
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Kir
hrsg. von ſeiner Gattin u. Karl von
Levetzow), 1910.

*Kirchhoff, Auguſt,

geb. am 20.
Mai 1879 in Vlotho a. d. Weſer als
Sohn arbeitſamer Geſchäftsleute, be-
ſuchte eine Privatſchule daſelbſt und
wurde dann Kaufmann. Er blieb in
dieſem Berufe vier Jahre. Kaum von
der Heimat entfernt, erwachte in ihm
die Freude an der Ausübung der ſchö-
nen Künſte. Er ließ ſich in Hannover
zum Schauſpieler ausbilden, ging
1899 zur Bühne und widmete ſich in
ſeiner freien Zeit wiſſenſchaftlichen
und philoſophiſchen Privatſtudien.
Jnnere Konflikte, Leiden und ſchwere
religiöſe Kriſen ließen ihn im Som-
mer 1900 von der Bühne ſcheiden, u.
nun ſchwankte er einige Jahre, nach
Broterwerb und neue Ziele ringend,
durchs Leben, bis er ſich abermals
als Sänger und Schauſpieler ver-
ſuchte u. in Güſtrow, Roſtock, Swine-
münde, Lübeck u. Bremen als ſolcher
auftrat. Dann erfaßte ihn der Wan-
dertrieb; er pilgerte zu Fuß durch die
Schweiz, über die Alpen, durchkreuzte
Jtalien von Mailand bis Neapel, von
Nizza bis Venedig und vertiefte ſich
überall in die ſchönen Künſte. Heim-
gekehrt, betrieb er im Sommer 1906
in München u. Dresden die Malerei,
nahm Ende d. J. ſeinen Wohnſitz in
Berlin u. 1907 in Trachau bei Dres-
den.

S:

Weltverbeſſerer (Eine Glau-
benstrag.), 1907. – Leben und lieben
(Ge.), 1907.

*Kirchhoff, Friedrich Chriſtian,


geb. am 11. Juni 1822 zu Üterſen in
Holſtein, wo ſein Vater, nachmaliger
Bürgermeiſter in Kiel, damals Ad-
vokat war, beſuchte die Schulen in
Üterſen, Flensburg, Lübeck und ſtu-
dierte ſeit Michaelis 1840 in Kiel,
Bonn und Berlin Theologie. Nach-
dem er 1847 ſein theologiſches und
1848 ſein Schulamtsexamen abgelegt,
wurde er Lehrer an der Domſchule in
Schleswig, aber im Herbſt 1850 von
der däniſchen Regierung entlaſſen.

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[466/0470] Kir Kir rariſchen Arbeiten und Studien wid- mete. Reiſen in Deutſchland u. eine ſolche nach Jtalien (1882) unterbra- chen ſeinen dortigen Aufenthalt. Jm Jahre 1888 verlegte er ſeinen Wohn- ſitz nach Dresden, wo er bis 1890 das „Magazin für die Literatur des Jn- und Auslandes“ redigierte u. darauf als Theaterreferent für die „Dres- dener Nachrichten“ tätig war, bis er 1896 ſeinen Wohnſitz nach Berlin- Steglitz verlegte. Hier war er 1899 Direktor der hiſtoriſchen modernen Feſtſpiele, unternahm dann zu Stu- dienzwecken beſonders auf dem Ge- biet der Kunſt und Religionswiſſen- ſchaft, Rundreiſen durch Deutſchland, 1901 durch Öſterreich-Ungarn, weilte 1903–04 in Paris und kehrte dann nach Berlin zurück. Er ſtarb in Bad Nauheim, wo er Geneſung ſuchte, am 8. Septbr. 1906. S: Kosmopolitiſche Originale (Dr. Farce), 1878. – Mär- chen, 1880. – Salvator Roſa (R.); II, 1880. – Kinder des Reiches (Roman- zyklus); II, 1883. – Ausgewählte Ge- dichte, 1883. – Der Menſchenkenner (Lſp.), 1884. – Ein Lebensbuch (Geſ. kleinere Schriften), 1885. – Waiblin- ger (Tr.), 1886. – Die letzten Men- ſchen (Bühnenmärchen), 1890. – Der Weltfahrer (R.), 1891. – Das Leben auf der Walze (R.), 1892. – Minia- turen (5 Nn.), 1893. – Die Hoſen des Baron Werdau (Hum.), 1893. – Des Sonnenreiches Untergang (Kultur- drama), 1894. – Gordon Paſcha (Zeit- drama), 1895. – Eginhardt u. Emma (Schſp.), 1895. – Jung gefreit! (Lſp.), 1896. – Wein (Schſp.), 1899. – Die Lieder vom Zweirad (Radlerleben u. -Liebe), 1900. – Die neue Religion (E.), 1903. – Friedrich Schiller, der Realiſt und Realpolitiker, 1905. – Der Leiermann von Berlin (Heitere Ro- mane a. d. Volksgeiſt), 1906. – Deut- ſche Heimgeſchichten, 1906. – Geſam- melte poetiſche Werke; VIII, 1908 ff. – Wolfgang Kirchbach in ſeiner Zeit (Briefwechſel u. Eſſays, a. d. Nachlaß hrsg. von ſeiner Gattin u. Karl von Levetzow), 1910. *Kirchhoff, Auguſt, geb. am 20. Mai 1879 in Vlotho a. d. Weſer als Sohn arbeitſamer Geſchäftsleute, be- ſuchte eine Privatſchule daſelbſt und wurde dann Kaufmann. Er blieb in dieſem Berufe vier Jahre. Kaum von der Heimat entfernt, erwachte in ihm die Freude an der Ausübung der ſchö- nen Künſte. Er ließ ſich in Hannover zum Schauſpieler ausbilden, ging 1899 zur Bühne und widmete ſich in ſeiner freien Zeit wiſſenſchaftlichen und philoſophiſchen Privatſtudien. Jnnere Konflikte, Leiden und ſchwere religiöſe Kriſen ließen ihn im Som- mer 1900 von der Bühne ſcheiden, u. nun ſchwankte er einige Jahre, nach Broterwerb und neue Ziele ringend, durchs Leben, bis er ſich abermals als Sänger und Schauſpieler ver- ſuchte u. in Güſtrow, Roſtock, Swine- münde, Lübeck u. Bremen als ſolcher auftrat. Dann erfaßte ihn der Wan- dertrieb; er pilgerte zu Fuß durch die Schweiz, über die Alpen, durchkreuzte Jtalien von Mailand bis Neapel, von Nizza bis Venedig und vertiefte ſich überall in die ſchönen Künſte. Heim- gekehrt, betrieb er im Sommer 1906 in München u. Dresden die Malerei, nahm Ende d. J. ſeinen Wohnſitz in Berlin u. 1907 in Trachau bei Dres- den. S: Weltverbeſſerer (Eine Glau- benstrag.), 1907. – Leben und lieben (Ge.), 1907. *Kirchhoff, Friedrich Chriſtian, geb. am 11. Juni 1822 zu Üterſen in Holſtein, wo ſein Vater, nachmaliger Bürgermeiſter in Kiel, damals Ad- vokat war, beſuchte die Schulen in Üterſen, Flensburg, Lübeck und ſtu- dierte ſeit Michaelis 1840 in Kiel, Bonn und Berlin Theologie. Nach- dem er 1847 ſein theologiſches und 1848 ſein Schulamtsexamen abgelegt, wurde er Lehrer an der Domſchule in Schleswig, aber im Herbſt 1850 von der däniſchen Regierung entlaſſen. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/470>, abgerufen am 29.03.2024.