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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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kreise eingeführt sah. Sie lernte nicht
nur scharf beobachten, sondern auch
das Wahrgenommene in sich verar-
beiten und die Eindrücke zu künstle-
risch angeordneten Bildern aus dem
gesellschaftlichen Leben der Gegen-
wart gestalten. Jm Alter von 16
Jahren betrat sie schon mit Glück die
sonst so dornenvolle literarische Lauf-
bahn, indem sie mit ihrer Novelle
"Verkannt und verfehlt" in der Pra-
ger "Bohemia" debütierte. Nicht nur
der russische Romanzier Turgenjew,
den sie in Paris kennen lernte, son-
dern auch George Sand und Alfr.
Meißner munterten sie in ihren Be-
strebungen auf. Jhren Namen in
weitere Kreise zu tragen, dafür sorgte
die Originalität ihrer Werke ebenso
sehr, wie der große Leserkreis, dessen
sich "Schorers Familienblatt", "Über
Land und Meer" und andere bedeu-
tende Blätter rühmen können. Die
Dichterin lebt teils bei ihrer Schwe-
ster in Brüssel, teils in Prag oder auf
dem elterlichen Gute Lochkow, neuer-
dings aber vorwiegend auf Schloß
Bonrepos bei Lissa a. d. Elbe (Böh-
men).

S:

Ehre (R.), 1883. 10. A.
1892. - Die Geschichte eines Genies.
Die Galbrizzi (2 Nn.), 1884. 2. A.
1891. - Mal'occhio u. and. Novellen,
1884. 2. A. u. d. T.: Mal'occhio (N.),
1888. 4. A. u. d. T.: Es fiel ein Reif
in der Frühlingsnacht (Nn.), 1901.
(Jnhalt: Blanche. - Memento mori, -
Schneeglöckchen.) - Schuldig (R.),
1883. - Bravo rechts! (Lustige Som-
mergeschn.), 1885. - "Unter uns" (R.);
II, 1884. 5. A. 1898. - Ein Frühlings-
traum (N.), 1885. - Gloria victis!
(R.); III, 1885. 4. A. 1902. - Erin-
nerungen eines alten Österreichers
(3 En.), 1886. - Etiquette (Eine
Rokoko-Arabeske), 1887. 2. A. 1894.
- Erlachhof (R.); II, 1887. 3. A. 1891.
- Asbein (Aus dem Leben eines Vir-
tuosen), 1888. 4. A. 1901. - Unheim-
liche Geschichten, 1889. 2. A. 1895. -
Boris Lensky (R.); III, 1889. 3. A.
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1897. - Bludicka (E.), 1890. - O du
mein Österreich! (R.); III, 1890. 3. A.
1891. - Heil dir im Siegerkranz (E.),
1891. - Gräfin Erikas Lehr- u. Wan-
derjahre (R.); III, 1. u. 2. A. 1892. -
Torschlußpanik (E.), 1892. 4. A. 1895.
- Ein müdes Herz (E.), 1892. 4. A.
1899. - Finis Poloniae (R.), 1893. -
Toter Frühling (E.); II, 1. u. 2. A.
1893. - Schatten (Nn.), 1893. - Ge-
brochene Flügel (R.), 1894. 4. A. 1908.
- Woher tönt dieser Mißklang durch
die Welt? (R.); III, 1894. 3. A. 1896.
- Con fiocci! (R.), 1896. - Maximum
(R. a. Monte Carlo), 1896. 2. A. 1899.
- Wenn's nur schon Winter wär'!
(R.), 1897. 2. A. 1910. - Die Heim-
kehr (R.); II, 1897. - Vollmondzauber
(R.); II, 1899. - Peterl (Eine Hunde-
geschichte), 1900. 2. A. 1902. - Jm
gewohnten Geleis (R.), 1900. - Sla-
wische Liebe (Nn.), 1900. - Marska
(E.), 1902. Neue Ausg. 1906. - Refu-
gium peccatorum
(R.), 1903. - Der
Gnadenschuß (E.), 1905. - Der arme
Nicki (Die Gesch. eines aus der Reihe
Gefallenen); II, 1906. - Primavera
(N.), 1908. - Erlachhof (R.); II, 1908.
- Miserere nobis
und andere Geschn.,
1. u. 2. A. 1909. - Die Tragödie einer
Jdealistin (R.); II, 1910.

*Kirschstein, Max,

geb. am 18.
Februar 1875 in Berlin, erhielt seine
Bildung auf dem dortigen Gymna-
sium zum grauen Kloster und trat mit
19 Jahren behufs Ausbildung zum
Kaufmann in ein Geschäft ein, in wel-
chem er, trotzdem ihm die trockene
Realität dieses Standes wenig zu-
sagte, auf Wunsch seiner Angehörigen
mehrere Jahre ausharrte. Damals
entstand in heimlicher Nachtarbeit sein
dramatisches Gedicht "Merlin", das
er wiederholt umgestaltete und dann
der Öffentlichkeit übergab. Die An-
erkennung, die es fand, ermöglichte
es ihm, die kaufmännische Laufbahn
aufzugeben (1901) und nunmehr die
Universitätsstudien zu beginnen. Er
ist jetzt (1909) Dramaturg am Neuen

*


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kreiſe eingeführt ſah. Sie lernte nicht
nur ſcharf beobachten, ſondern auch
das Wahrgenommene in ſich verar-
beiten und die Eindrücke zu künſtle-
riſch angeordneten Bildern aus dem
geſellſchaftlichen Leben der Gegen-
wart geſtalten. Jm Alter von 16
Jahren betrat ſie ſchon mit Glück die
ſonſt ſo dornenvolle literariſche Lauf-
bahn, indem ſie mit ihrer Novelle
„Verkannt und verfehlt“ in der Pra-
ger „Bohemia“ debütierte. Nicht nur
der ruſſiſche Romanzier Turgenjew,
den ſie in Paris kennen lernte, ſon-
dern auch George Sand und Alfr.
Meißner munterten ſie in ihren Be-
ſtrebungen auf. Jhren Namen in
weitere Kreiſe zu tragen, dafür ſorgte
die Originalität ihrer Werke ebenſo
ſehr, wie der große Leſerkreis, deſſen
ſich „Schorers Familienblatt“, „Über
Land und Meer“ und andere bedeu-
tende Blätter rühmen können. Die
Dichterin lebt teils bei ihrer Schwe-
ſter in Brüſſel, teils in Prag oder auf
dem elterlichen Gute Lochkow, neuer-
dings aber vorwiegend auf Schloß
Bonrepos bei Liſſa a. d. Elbe (Böh-
men).

S:

Ehre (R.), 1883. 10. A.
1892. – Die Geſchichte eines Genies.
Die Galbrizzi (2 Nn.), 1884. 2. A.
1891. – Mal’occhio u. and. Novellen,
1884. 2. A. u. d. T.: Mal’occhio (N.),
1888. 4. A. u. d. T.: Es fiel ein Reif
in der Frühlingsnacht (Nn.), 1901.
(Jnhalt: Blanche. – Memento mori,
Schneeglöckchen.) – Schuldig (R.),
1883. – Bravo rechts! (Luſtige Som-
mergeſchn.), 1885. – „Unter uns“ (R.);
II, 1884. 5. A. 1898. – Ein Frühlings-
traum (N.), 1885. – Gloria victis!
(R.); III, 1885. 4. A. 1902. – Erin-
nerungen eines alten Öſterreichers
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liche Geſchichten, 1889. 2. A. 1895. –
Boris Lensky (R.); III, 1889. 3. A.
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1897. – Bludička (E.), 1890. – O du
mein Öſterreich! (R.); III, 1890. 3. A.
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1891. – Gräfin Erikas Lehr- u. Wan-
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Torſchlußpanik (E.), 1892. 4. A. 1895.
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brochene Flügel (R.), 1894. 4. A. 1908.
– Woher tönt dieſer Mißklang durch
die Welt? (R.); III, 1894. 3. A. 1896.
Con fiocci! (R.), 1896. – Maximum
(R. a. Monte Carlo), 1896. 2. A. 1899.
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kehr (R.); II, 1897. – Vollmondzauber
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gewohnten Geleis (R.), 1900. – Sla-
wiſche Liebe (Nn.), 1900. – Marska
(E.), 1902. Neue Ausg. 1906. – Refu-
gium peccatorum
(R.), 1903. – Der
Gnadenſchuß (E.), 1905. – Der arme
Nicki (Die Geſch. eines aus der Reihe
Gefallenen); II, 1906. – Primavera
(N.), 1908. – Erlachhof (R.); II, 1908.
– Miserere nobis
und andere Geſchn.,
1. u. 2. A. 1909. – Die Tragödie einer
Jdealiſtin (R.); II, 1910.

*Kirſchſtein, Max,

geb. am 18.
Februar 1875 in Berlin, erhielt ſeine
Bildung auf dem dortigen Gymna-
ſium zum grauen Kloſter und trat mit
19 Jahren behufs Ausbildung zum
Kaufmann in ein Geſchäft ein, in wel-
chem er, trotzdem ihm die trockene
Realität dieſes Standes wenig zu-
ſagte, auf Wunſch ſeiner Angehörigen
mehrere Jahre ausharrte. Damals
entſtand in heimlicher Nachtarbeit ſein
dramatiſches Gedicht „Merlin“, das
er wiederholt umgeſtaltete und dann
der Öffentlichkeit übergab. Die An-
erkennung, die es fand, ermöglichte
es ihm, die kaufmänniſche Laufbahn
aufzugeben (1901) und nunmehr die
Univerſitätsſtudien zu beginnen. Er
iſt jetzt (1909) Dramaturg am Neuen

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[471/0475] Kir Kir kreiſe eingeführt ſah. Sie lernte nicht nur ſcharf beobachten, ſondern auch das Wahrgenommene in ſich verar- beiten und die Eindrücke zu künſtle- riſch angeordneten Bildern aus dem geſellſchaftlichen Leben der Gegen- wart geſtalten. Jm Alter von 16 Jahren betrat ſie ſchon mit Glück die ſonſt ſo dornenvolle literariſche Lauf- bahn, indem ſie mit ihrer Novelle „Verkannt und verfehlt“ in der Pra- ger „Bohemia“ debütierte. Nicht nur der ruſſiſche Romanzier Turgenjew, den ſie in Paris kennen lernte, ſon- dern auch George Sand und Alfr. Meißner munterten ſie in ihren Be- ſtrebungen auf. Jhren Namen in weitere Kreiſe zu tragen, dafür ſorgte die Originalität ihrer Werke ebenſo ſehr, wie der große Leſerkreis, deſſen ſich „Schorers Familienblatt“, „Über Land und Meer“ und andere bedeu- tende Blätter rühmen können. Die Dichterin lebt teils bei ihrer Schwe- ſter in Brüſſel, teils in Prag oder auf dem elterlichen Gute Lochkow, neuer- dings aber vorwiegend auf Schloß Bonrepos bei Liſſa a. d. Elbe (Böh- men). S: Ehre (R.), 1883. 10. A. 1892. – Die Geſchichte eines Genies. Die Galbrizzi (2 Nn.), 1884. 2. A. 1891. – Mal’occhio u. and. Novellen, 1884. 2. A. u. d. T.: Mal’occhio (N.), 1888. 4. A. u. d. T.: Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht (Nn.), 1901. (Jnhalt: Blanche. – Memento mori, – Schneeglöckchen.) – Schuldig (R.), 1883. – Bravo rechts! (Luſtige Som- mergeſchn.), 1885. – „Unter uns“ (R.); II, 1884. 5. A. 1898. – Ein Frühlings- traum (N.), 1885. – Gloria victis! (R.); III, 1885. 4. A. 1902. – Erin- nerungen eines alten Öſterreichers (3 En.), 1886. – Etiquette (Eine Rokoko-Arabeske), 1887. 2. A. 1894. – Erlachhof (R.); II, 1887. 3. A. 1891. – Asbeïn (Aus dem Leben eines Vir- tuoſen), 1888. 4. A. 1901. – Unheim- liche Geſchichten, 1889. 2. A. 1895. – Boris Lensky (R.); III, 1889. 3. A. 1897. – Bludička (E.), 1890. – O du mein Öſterreich! (R.); III, 1890. 3. A. 1891. – Heil dir im Siegerkranz (E.), 1891. – Gräfin Erikas Lehr- u. Wan- derjahre (R.); III, 1. u. 2. A. 1892. – Torſchlußpanik (E.), 1892. 4. A. 1895. – Ein müdes Herz (E.), 1892. 4. A. 1899. – Finis Poloniae (R.), 1893. – Toter Frühling (E.); II, 1. u. 2. A. 1893. – Schatten (Nn.), 1893. – Ge- brochene Flügel (R.), 1894. 4. A. 1908. – Woher tönt dieſer Mißklang durch die Welt? (R.); III, 1894. 3. A. 1896. – Con fiocci! (R.), 1896. – Maximum (R. a. Monte Carlo), 1896. 2. A. 1899. – Wenn’s nur ſchon Winter wär’! (R.), 1897. 2. A. 1910. – Die Heim- kehr (R.); II, 1897. – Vollmondzauber (R.); II, 1899. – Peterl (Eine Hunde- geſchichte), 1900. 2. A. 1902. – Jm gewohnten Geleis (R.), 1900. – Sla- wiſche Liebe (Nn.), 1900. – Marska (E.), 1902. Neue Ausg. 1906. – Refu- gium peccatorum (R.), 1903. – Der Gnadenſchuß (E.), 1905. – Der arme Nicki (Die Geſch. eines aus der Reihe Gefallenen); II, 1906. – Primavera (N.), 1908. – Erlachhof (R.); II, 1908. – Miserere nobis und andere Geſchn., 1. u. 2. A. 1909. – Die Tragödie einer Jdealiſtin (R.); II, 1910. *Kirſchſtein, Max, geb. am 18. Februar 1875 in Berlin, erhielt ſeine Bildung auf dem dortigen Gymna- ſium zum grauen Kloſter und trat mit 19 Jahren behufs Ausbildung zum Kaufmann in ein Geſchäft ein, in wel- chem er, trotzdem ihm die trockene Realität dieſes Standes wenig zu- ſagte, auf Wunſch ſeiner Angehörigen mehrere Jahre ausharrte. Damals entſtand in heimlicher Nachtarbeit ſein dramatiſches Gedicht „Merlin“, das er wiederholt umgeſtaltete und dann der Öffentlichkeit übergab. Die An- erkennung, die es fand, ermöglichte es ihm, die kaufmänniſche Laufbahn aufzugeben (1901) und nunmehr die Univerſitätsſtudien zu beginnen. Er iſt jetzt (1909) Dramaturg am Neuen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/475>, abgerufen am 23.04.2024.