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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Har
derbilder a. Frankreich), 1898.- Jdyl-
len aus Kärntens Gauen (Poet. Schil-
derungen), 1898. - Aus Heimat und
Fremde (Erlebnisse und Ergebnisse),
1903.

Harpf, Hilde,

siehe Hilde Spur!

Harrer, Marie,

s. Marie Uttech!

*Härri, G.,

pseud. Linus auf
Homberg,
wurde am 12. März 1845
in Birrwil, einem Dorfe an der West-
seite des Hallwilsees im Kanton Aar-
gau als jüngstes Kind eines Klein-
bauern geboren. Während die älteren
Geschwister in der Feldarbeit und in
verschiedener Haus- und Fabrikindu-
strie Beschäftigung fanden, sollte der
Jüngste auf Wunsch der Mutter Leh-
rer werden. So wanderte dieser nach
Besuch der Primärschule drei Jahre
lang täglich zum Besuch der Sekun-
darschule nach Reinach, besuchte 1861
bis 1864 das Seminar in Wettingen,
war ein Jahr Lehrer in Brunegg u.
im Herbst 1865 Lehrer in seinem Hei-
matorte. Schon nach zwei Jahren
machten sich die ersten Zeichen einer
Lungenkrankheit bei ihm bemerkbar,
die indessen durch einen Winterauf-
enthalt in Veytaux am Genfer See
zum Stillstand gebracht ward. Nach
seiner Verheiratung (1874) bezog er
die Universität Zürich, um sich für
das Amt eines Sekundarlehrers vor-
zubereiten, nahm aber schon nach
einem Semester wieder ein Lehramt
in Lenzburg an. Wankende Gesund-
heit und amtliche Widerwärtigkeiten
veranlaßten ihn, schon nach Jahres-
frist, aus dem Lehrerstande auszu-
scheiden. Er wurde Eisenbahnbeam-
ter, dann Buchhalter in Augst (1878),
später in Sissach u. erwarb sich dar-
auf, des unsteten Lebens müde, ein
kleines Bauerngut auf dem Homberg
bei Reinach, in welchem er dann auch
eine Schankwirtschaft für Touristen
einrichtete. Die landwirtschaftliche
Arbeit kräftigte seine Gesundheit der-
artig, daß er daneben 1884 noch die
Verwaltung einer Lehrerstelle an der
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Har
Schule seiner Heimatgemeinde Birr-
will übernehmen und noch 26 Jahre
lang den Weg dorthin bergab und
wieder bergauf zurücklegen konnte.
Erst im Herbst 1909 schied er endgül-
tig aus dem Schuldienst.

S:

Glocken-
schläge aus Menschenherz (Ge.), 1898.

Harrven, Gustav,

Pseudon. für
Gustav David; s. d.!

Harry (Harry-Meyer), Her-
mann
Heinrich Willibald,

geb. am
5. Mai 1821 zu Berlin, ging früh zur
Bühne und fand Engagements in
Danzig, Pest, Graz, Prag, Nürnberg,
unternahm auch unter Direktor Grau
eine Kunstreise nach Amerika. Jn
den letzten Jahren seines Lebens war
er in Berlin als Schriftsteller u. Re-
dakteur der "Bürgerzeitung" tätig.
Er starb hier am 13. Juni 1880.

S:

Von Fall zu Fall (R.); III, 1873.

Hart, Hans,

Pseudon. für Hans
Ritter von Molo; s. d.!

*Hart, Heinrich,

* am 30. Dezbr.
1855 zu Wesel, kam frühe mit seinen
Eltern nach Münster, absolvierte das
Gymnasium daselbst im Herbst 1875
und studierte seitdem in Halle, Mün-
chen und Münster Geschichte, Philo-
sophie und moderne Sprachen. Noch
während seiner Studienzeit gründete
er in Münster mit seinem Bruder
Julius (s. d.!) und mit Alb. Gierse
(s. d.!) den "Westfälischen Verein für
Literatur", der die Quartalsschrift
"Deutsche Dichtung" -- nur 3 Hefte
-- herausgab. Jm Winter 1877 ging
H. nach Berlin und wandte sich nun-
mehr ganz der Schriftstellerei zu. Mit
seinem Bruder gab er 1878 die "Deut-
schen Monatsblätter" und 1879-82
den "Deutschen Literaturkalender"
heraus, war auch seitdem, wenn auch
nur für kurze Zeit, als Redakteur an
verschiedenen Orten (Bremen, Glo-
gau, Blasewitz, Kiel) tätig. Jm Jahre
1882 begründete er mit seinem Bru-
der die "Kritischen Waffengänge",
wodurch beide zuerst in weiteren Krei-
sen bekannt wurden. Sie forderten

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Har
derbilder a. Frankreich), 1898.– Jdyl-
len aus Kärntens Gauen (Poet. Schil-
derungen), 1898. – Aus Heimat und
Fremde (Erlebniſſe und Ergebniſſe),
1903.

Harpf, Hilde,

ſiehe Hilde Spur!

Harrer, Marie,

ſ. Marie Uttech!

*Härri, G.,

pſeud. Linus auf
Homberg,
wurde am 12. März 1845
in Birrwil, einem Dorfe an der Weſt-
ſeite des Hallwilſees im Kanton Aar-
gau als jüngſtes Kind eines Klein-
bauern geboren. Während die älteren
Geſchwiſter in der Feldarbeit und in
verſchiedener Haus- und Fabrikindu-
ſtrie Beſchäftigung fanden, ſollte der
Jüngſte auf Wunſch der Mutter Leh-
rer werden. So wanderte dieſer nach
Beſuch der Primärſchule drei Jahre
lang täglich zum Beſuch der Sekun-
darſchule nach Reinach, beſuchte 1861
bis 1864 das Seminar in Wettingen,
war ein Jahr Lehrer in Brunegg u.
im Herbſt 1865 Lehrer in ſeinem Hei-
matorte. Schon nach zwei Jahren
machten ſich die erſten Zeichen einer
Lungenkrankheit bei ihm bemerkbar,
die indeſſen durch einen Winterauf-
enthalt in Veytaux am Genfer See
zum Stillſtand gebracht ward. Nach
ſeiner Verheiratung (1874) bezog er
die Univerſität Zürich, um ſich für
das Amt eines Sekundarlehrers vor-
zubereiten, nahm aber ſchon nach
einem Semeſter wieder ein Lehramt
in Lenzburg an. Wankende Geſund-
heit und amtliche Widerwärtigkeiten
veranlaßten ihn, ſchon nach Jahres-
friſt, aus dem Lehrerſtande auszu-
ſcheiden. Er wurde Eiſenbahnbeam-
ter, dann Buchhalter in Augſt (1878),
ſpäter in Siſſach u. erwarb ſich dar-
auf, des unſteten Lebens müde, ein
kleines Bauerngut auf dem Homberg
bei Reinach, in welchem er dann auch
eine Schankwirtſchaft für Touriſten
einrichtete. Die landwirtſchaftliche
Arbeit kräftigte ſeine Geſundheit der-
artig, daß er daneben 1884 noch die
Verwaltung einer Lehrerſtelle an der
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Har
Schule ſeiner Heimatgemeinde Birr-
will übernehmen und noch 26 Jahre
lang den Weg dorthin bergab und
wieder bergauf zurücklegen konnte.
Erſt im Herbſt 1909 ſchied er endgül-
tig aus dem Schuldienſt.

S:

Glocken-
ſchläge aus Menſchenherz (Ge.), 1898.

Harrven, Guſtav,

Pſeudon. für
Guſtav David; ſ. d.!

Harry (Harry-Meyer), Her-
mann
Heinrich Willibald,

geb. am
5. Mai 1821 zu Berlin, ging früh zur
Bühne und fand Engagements in
Danzig, Peſt, Graz, Prag, Nürnberg,
unternahm auch unter Direktor Grau
eine Kunſtreiſe nach Amerika. Jn
den letzten Jahren ſeines Lebens war
er in Berlin als Schriftſteller u. Re-
dakteur der „Bürgerzeitung“ tätig.
Er ſtarb hier am 13. Juni 1880.

S:

Von Fall zu Fall (R.); III, 1873.

Hart, Hans,

Pſeudon. für Hans
Ritter von Molo; ſ. d.!

*Hart, Heinrich,

* am 30. Dezbr.
1855 zu Weſel, kam frühe mit ſeinen
Eltern nach Münſter, abſolvierte das
Gymnaſium daſelbſt im Herbſt 1875
und ſtudierte ſeitdem in Halle, Mün-
chen und Münſter Geſchichte, Philo-
ſophie und moderne Sprachen. Noch
während ſeiner Studienzeit gründete
er in Münſter mit ſeinem Bruder
Julius (ſ. d.!) und mit Alb. Gierſe
(ſ. d.!) den „Weſtfäliſchen Verein für
Literatur“, der die Quartalsſchrift
„Deutſche Dichtung“ — nur 3 Hefte
— herausgab. Jm Winter 1877 ging
H. nach Berlin und wandte ſich nun-
mehr ganz der Schriftſtellerei zu. Mit
ſeinem Bruder gab er 1878 die „Deut-
ſchen Monatsblätter“ und 1879–82
den „Deutſchen Literaturkalender“
heraus, war auch ſeitdem, wenn auch
nur für kurze Zeit, als Redakteur an
verſchiedenen Orten (Bremen, Glo-
gau, Blaſewitz, Kiel) tätig. Jm Jahre
1882 begründete er mit ſeinem Bru-
der die „Kritiſchen Waffengänge“,
wodurch beide zuerſt in weiteren Krei-
ſen bekannt wurden. Sie forderten

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/85>, abgerufen am 25.04.2024.