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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Akademie hatte er sich der besonderen
Gunst von Prof. Lucas zu erfreuen
und errang im Jahre 1869 durch eine
Arbeit für das Empfangsgebäude in
Hannover den Schinkel-Preis. Als
Bauführer und Baumeister war er
im Dienst der Berlin-Potsdam-Mag-
deburger Eisenbahn tätig, bearbeitete
hier u. a. das Projekt für den Zen-
tralbahnhof Magdeburg, dessen Bau
er auch als Betriebsdirektor leitete,
u. trat danach eine Studienreise nach
Jtalien an, zu welcher ihm zwei Preise
zur Verfügung standen. Nach einem
Jahre kehrte er heim und trat bei der
Berliner Stadtbahn ein, wo ihm be-
sonders die Bahnhofsbauten oblagen.
Jm Jahre 1878 trat er aus dem
Staatsdienst, um sich eine eigene Tä-
tigkeit zu gründen, die denn auch einen
großen Erfolg zeitigte. So sind unter
seiner Hand etwa 60 große Wohn- u.
Geschäftshäuser und zahlreiche große
Hotels entstanden; auch unternahm
er es, für die Königl. Generalinten-
dantur der Theater in Berlin das
Opernhaus daselbst in verhältnis-
mäßig kurzer Zeit im Jnnern feuer-
sicher umzubauen. Jnfolgedessen über-
nahm er die architektonische Leitung
der königl. Theater und wurde zum
Hofbaurat und später zum Geh. Hof-
baurat ernannt.

S:

Gedanken aus
dem Paradiese (Ge.), 1907. - Leben
und Liebe (Ge.), 1909.

Heimann, Moritz,

geb. am 19. Juli
1868 in Werder a. d. Havel, lebt (1900)
zu Kagel in der Mark, (1909) in Char-
lottenburg.

S:

Der Weiberschreck
(Lustsp.), 1896. - Die Liebesschule
(Dramat. D.), 1905. - Gleichnisse
(3 Novellen), 1905. - Joachim von
Brandt (Kom.), 1908.

Heimburg, W.,

Pseudonym für
Berta Behrens; s. d.!

Heimel, Marie Sidonie,

bekannt
unter ihrem Mädchennamen M. S.
Purschke, wurde am 5. Dez. 1853
in Prag als die Tochter des kaiserl.
Rats Karl Purschke geboren, kam
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Hei
frühe nach Wien, erhielt ihre Er-
ziehung im Pensionat der Salesiane-
rinnen in Gleink und vermählte sich
mit dem Maschineningenieur Franz
Heimel in Wien. Außer einer Anzahl
von Singspielen veröffentlichte sie

S:

Blumen vom Wege (Gesamm.
Dn.), 1894. - Ein Tugendkranz im
Demantglanz (Allegor. Festgedicht),
1908.

*Heimerdinger, Friedrich,

Maler
u. Dichter, wurde am 10. Jan. 1817
zu Altona geboren, verlor frühzeitig
seinen Vater und erhielt von seiner
Mutter eine höchst einseitige pietisti-
sche Erziehung. Seiner Neigung,
Maler zu werden, wurde deshalb, als
er die Schule verließ, keine Rechnung
getragen, er vielmehr zum Missionar
für Heidenbekehrung bestimmt. Die-
sem Schicksal entging H. nur dadurch,
daß er sechs Jahre als Schulgehilfe
tätig war, während dieser Zeit das
Zeichnen und die Malerei fleißig be-
trieb u. dann, zu größerer Selbstän-
digkeit gelangt, 1839 auf die Akade-
mie nach Düsseldorf ging, wo er unter
Th. Hildebrand bis 1842 studierte.
Drei weitere Jahre arbeitete er in
München und kehrte 1846 nach Ham-
burg zurück, wo er eine Kunstschule
errichtete, aus der ausgezeichnete
Kräfte hervorgingen, wie Franz Hün-
ten, Ludwig Beckmann, Felix Schle-
singer, Jul. Lippelt u. andere. Durch
sein 1857 erschienenes Werk "Die
Elemente des Zeichnens nach körper-
lichen Gegenständen" wurde H. der
Begründer der sogenannten "Ham-
burger Zeichenmethode", die auch in
preußischen Schulen Eingang fand.
Als Maler wählte er seine Stoffe
vorzugsweise aus dem Tierreiche und
dem Stilleben, und diese Neigung
führte ihn auch wohl zur Beschäfti-
gung mit der Poesie. Er starb am
2. Oktbr. 1882 in Hamburg.

S:

Lust
und Leid (Ge.), 1878. - Seelenver-
wandtschaft (Schsp.), 1878. - Ein
lebendes Bild (Lsp.), 1878.

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Hei
Akademie hatte er ſich der beſonderen
Gunſt von Prof. Lucas zu erfreuen
und errang im Jahre 1869 durch eine
Arbeit für das Empfangsgebäude in
Hannover den Schinkel-Preis. Als
Bauführer und Baumeiſter war er
im Dienſt der Berlin-Potsdam-Mag-
deburger Eiſenbahn tätig, bearbeitete
hier u. a. das Projekt für den Zen-
tralbahnhof Magdeburg, deſſen Bau
er auch als Betriebsdirektor leitete,
u. trat danach eine Studienreiſe nach
Jtalien an, zu welcher ihm zwei Preiſe
zur Verfügung ſtanden. Nach einem
Jahre kehrte er heim und trat bei der
Berliner Stadtbahn ein, wo ihm be-
ſonders die Bahnhofsbauten oblagen.
Jm Jahre 1878 trat er aus dem
Staatsdienſt, um ſich eine eigene Tä-
tigkeit zu gründen, die denn auch einen
großen Erfolg zeitigte. So ſind unter
ſeiner Hand etwa 60 große Wohn- u.
Geſchäftshäuſer und zahlreiche große
Hotels entſtanden; auch unternahm
er es, für die Königl. Generalinten-
dantur der Theater in Berlin das
Opernhaus daſelbſt in verhältnis-
mäßig kurzer Zeit im Jnnern feuer-
ſicher umzubauen. Jnfolgedeſſen über-
nahm er die architektoniſche Leitung
der königl. Theater und wurde zum
Hofbaurat und ſpäter zum Geh. Hof-
baurat ernannt.

S:

Gedanken aus
dem Paradieſe (Ge.), 1907. – Leben
und Liebe (Ge.), 1909.

Heimann, Moritz,

geb. am 19. Juli
1868 in Werder a. d. Havel, lebt (1900)
zu Kagel in der Mark, (1909) in Char-
lottenburg.

S:

Der Weiberſchreck
(Luſtſp.), 1896. – Die Liebesſchule
(Dramat. D.), 1905. – Gleichniſſe
(3 Novellen), 1905. – Joachim von
Brandt (Kom.), 1908.

Heimburg, W.,

Pſeudonym für
Berta Behrens; ſ. d.!

Heimel, Marie Sidonie,

bekannt
unter ihrem Mädchennamen M. S.
Purſchke, wurde am 5. Dez. 1853
in Prag als die Tochter des kaiſerl.
Rats Karl Purſchke geboren, kam
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Hei
frühe nach Wien, erhielt ihre Er-
ziehung im Penſionat der Saleſiane-
rinnen in Gleink und vermählte ſich
mit dem Maſchineningenieur Franz
Heimel in Wien. Außer einer Anzahl
von Singſpielen veröffentlichte ſie

S:

Blumen vom Wege (Geſamm.
Dn.), 1894. – Ein Tugendkranz im
Demantglanz (Allegor. Feſtgedicht),
1908.

*Heimerdinger, Friedrich,

Maler
u. Dichter, wurde am 10. Jan. 1817
zu Altona geboren, verlor frühzeitig
ſeinen Vater und erhielt von ſeiner
Mutter eine höchſt einſeitige pietiſti-
ſche Erziehung. Seiner Neigung,
Maler zu werden, wurde deshalb, als
er die Schule verließ, keine Rechnung
getragen, er vielmehr zum Miſſionar
für Heidenbekehrung beſtimmt. Die-
ſem Schickſal entging H. nur dadurch,
daß er ſechs Jahre als Schulgehilfe
tätig war, während dieſer Zeit das
Zeichnen und die Malerei fleißig be-
trieb u. dann, zu größerer Selbſtän-
digkeit gelangt, 1839 auf die Akade-
mie nach Düſſeldorf ging, wo er unter
Th. Hildebrand bis 1842 ſtudierte.
Drei weitere Jahre arbeitete er in
München und kehrte 1846 nach Ham-
burg zurück, wo er eine Kunſtſchule
errichtete, aus der ausgezeichnete
Kräfte hervorgingen, wie Franz Hün-
ten, Ludwig Beckmann, Felix Schle-
ſinger, Jul. Lippelt u. andere. Durch
ſein 1857 erſchienenes Werk „Die
Elemente des Zeichnens nach körper-
lichen Gegenſtänden“ wurde H. der
Begründer der ſogenannten „Ham-
burger Zeichenmethode“, die auch in
preußiſchen Schulen Eingang fand.
Als Maler wählte er ſeine Stoffe
vorzugsweiſe aus dem Tierreiche und
dem Stilleben, und dieſe Neigung
führte ihn auch wohl zur Beſchäfti-
gung mit der Poeſie. Er ſtarb am
2. Oktbr. 1882 in Hamburg.

S:

Luſt
und Leid (Ge.), 1878. – Seelenver-
wandtſchaft (Schſp.), 1878. – Ein
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[127/0131] Hei Hei Akademie hatte er ſich der beſonderen Gunſt von Prof. Lucas zu erfreuen und errang im Jahre 1869 durch eine Arbeit für das Empfangsgebäude in Hannover den Schinkel-Preis. Als Bauführer und Baumeiſter war er im Dienſt der Berlin-Potsdam-Mag- deburger Eiſenbahn tätig, bearbeitete hier u. a. das Projekt für den Zen- tralbahnhof Magdeburg, deſſen Bau er auch als Betriebsdirektor leitete, u. trat danach eine Studienreiſe nach Jtalien an, zu welcher ihm zwei Preiſe zur Verfügung ſtanden. Nach einem Jahre kehrte er heim und trat bei der Berliner Stadtbahn ein, wo ihm be- ſonders die Bahnhofsbauten oblagen. Jm Jahre 1878 trat er aus dem Staatsdienſt, um ſich eine eigene Tä- tigkeit zu gründen, die denn auch einen großen Erfolg zeitigte. So ſind unter ſeiner Hand etwa 60 große Wohn- u. Geſchäftshäuſer und zahlreiche große Hotels entſtanden; auch unternahm er es, für die Königl. Generalinten- dantur der Theater in Berlin das Opernhaus daſelbſt in verhältnis- mäßig kurzer Zeit im Jnnern feuer- ſicher umzubauen. Jnfolgedeſſen über- nahm er die architektoniſche Leitung der königl. Theater und wurde zum Hofbaurat und ſpäter zum Geh. Hof- baurat ernannt. S: Gedanken aus dem Paradieſe (Ge.), 1907. – Leben und Liebe (Ge.), 1909. Heimann, Moritz, geb. am 19. Juli 1868 in Werder a. d. Havel, lebt (1900) zu Kagel in der Mark, (1909) in Char- lottenburg. S: Der Weiberſchreck (Luſtſp.), 1896. – Die Liebesſchule (Dramat. D.), 1905. – Gleichniſſe (3 Novellen), 1905. – Joachim von Brandt (Kom.), 1908. Heimburg, W., Pſeudonym für Berta Behrens; ſ. d.! Heimel, Marie Sidonie, bekannt unter ihrem Mädchennamen M. S. Purſchke, wurde am 5. Dez. 1853 in Prag als die Tochter des kaiſerl. Rats Karl Purſchke geboren, kam frühe nach Wien, erhielt ihre Er- ziehung im Penſionat der Saleſiane- rinnen in Gleink und vermählte ſich mit dem Maſchineningenieur Franz Heimel in Wien. Außer einer Anzahl von Singſpielen veröffentlichte ſie S: Blumen vom Wege (Geſamm. Dn.), 1894. – Ein Tugendkranz im Demantglanz (Allegor. Feſtgedicht), 1908. *Heimerdinger, Friedrich, Maler u. Dichter, wurde am 10. Jan. 1817 zu Altona geboren, verlor frühzeitig ſeinen Vater und erhielt von ſeiner Mutter eine höchſt einſeitige pietiſti- ſche Erziehung. Seiner Neigung, Maler zu werden, wurde deshalb, als er die Schule verließ, keine Rechnung getragen, er vielmehr zum Miſſionar für Heidenbekehrung beſtimmt. Die- ſem Schickſal entging H. nur dadurch, daß er ſechs Jahre als Schulgehilfe tätig war, während dieſer Zeit das Zeichnen und die Malerei fleißig be- trieb u. dann, zu größerer Selbſtän- digkeit gelangt, 1839 auf die Akade- mie nach Düſſeldorf ging, wo er unter Th. Hildebrand bis 1842 ſtudierte. Drei weitere Jahre arbeitete er in München und kehrte 1846 nach Ham- burg zurück, wo er eine Kunſtſchule errichtete, aus der ausgezeichnete Kräfte hervorgingen, wie Franz Hün- ten, Ludwig Beckmann, Felix Schle- ſinger, Jul. Lippelt u. andere. Durch ſein 1857 erſchienenes Werk „Die Elemente des Zeichnens nach körper- lichen Gegenſtänden“ wurde H. der Begründer der ſogenannten „Ham- burger Zeichenmethode“, die auch in preußiſchen Schulen Eingang fand. Als Maler wählte er ſeine Stoffe vorzugsweiſe aus dem Tierreiche und dem Stilleben, und dieſe Neigung führte ihn auch wohl zur Beſchäfti- gung mit der Poeſie. Er ſtarb am 2. Oktbr. 1882 in Hamburg. S: Luſt und Leid (Ge.), 1878. – Seelenver- wandtſchaft (Schſp.), 1878. – Ein lebendes Bild (Lſp.), 1878. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/131>, abgerufen am 25.04.2024.