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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gut
größeren Berufsgenossenschaft in
Dresden, bis er 1906 nach Berlin
übersiedelte.

S:

Böhmerland - Deut-
sches Land (Kampflieder aus d. Ost-
mark), 1897. 2. A. 1903. - Bunte
Saat (Ge.), 1898. - Deutsche Gedichte,
1905. - Trutzfanfaren (Ge.), 1909.

*Gutbier, Luise Jeannette Chri-
stine,

psd. L. Jean-Christ, wurde
am 29. Mai 1836 zu Seidingstadt bei
Hildburghausen als die Tochter des
dortigen Geistlichen, eines unabhän-
gigen, für alles Große und Schöne
begeisterten Mannes, geboren u. von
diesem zugleich mit ihren Brüdern in
allen Wissenschaften unterrichtet. Mit
18 Jahren verheiratete sie sich; aber
obgleich in glücklichen Verhältnissen
lebend, fühlte sie sich innerlich doch
wenig befriedigt, bis sie sich erneuten
Studien u. der dramatischen Schrift-
stellerei zuwandte. Als ihr Gatte
1872 starb, trieb ein innerer Drang
sie zur Bühne. Sie begann ihre Thea-
terlaufbahn in Bayreuth, setzte sie ein
Jahr lang bei dem Meininger En-
semble fort u. sammelte auf den Gast-
spieltouren in Berlin, Dresden und
Breslau einen Schatz neuer Erfah-
rungen und Anschauungen. Dann
stand sie ein halbes Jahr lang selbst
in der Direktion einer Theatergesell-
schaft; da es ihr aber nicht gelingen
wollte, eine ihrer Jndividualität zu-
sagende Stellung im tragischen Fach
zu gewinnen, so trat sie nach einigen
weiteren Versuchen an Provinzbüh-
nen gänzlich vom Theater zurück.
Jetzt versuchte sie sich als Vortrags-
meisterin und hielt in vielen Städten
Deutschlands Vorträge, durch welche
sie für die Jdee einer Volksbühne zu
wirken suchte. Zuletzt betätigte sie
sich wieder als dramatische Schrift-
stellerin. Jhren Wohnsitz hatte sie
teils in Berlin, in den Sommermo-
naten in Koburg oder in Heldburg.
Jn Koburg ist sie Mitte Oktbr. 1904
gestorben.

S:

Napoleon I. (Dr., in
der "Deutschen Schaubühne"), 1870.
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Güt
- Mara (1. Tl. eines Zyklus "Deut-
sche Muse"), 1871. 2. A. u. d. T.:
Mara. Vom deutschen Stamm (Schau-
spiel), 1904. - Eleazar, oder: Der
Fluch des Hasses u. der Liebe Segen
(Dr.), 1873. - Jm Bann der Schuld
(Dr.), 1874. - Festklänge zum 2. Sep-
tember, 1874. - Tante Evas Erben
(R.), 1900. - Vom deutschen Stamm
(Wahrheit und Dichtung in 7 Bil-
dern), 1900. - Ein Rasttag im Ma-
növer (Lsp.), 1903. - Als Manuskript
gedruckte Lustspiele: Moderne Kuren.
- Das verhängnisvolle Manuskript.
- Sie hat sich gewaschen. - Der Hof-
lieferant. - Das Gastspiel an der
Hofbühne. - Der Sebaldsschacht. -
Führ uns nicht in Versuchung. - Asse-
kuranz. - Wer auf das Fleisch säet. -
Das Testament der Mutter. - Das
Rezept der Schwiegermutter.

*Güterbock, Grete,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Grete Auer,
wurde 1871 in Wien als die Tochter
eines Schweizer Architekten u. Assi-
stenten Theophil Hansens geboren,
an dessen großen Wiener Bauten
jener durchweg beteiligt war. Jm
Jahre 1888 kam sie nach Bern, wo-
hin der Vater zum Bau des Bundes-
palastes berufen worden war, u. wo
er auch 1906 an einem Herzleiden
starb. Die Erziehung und das Leben
der Schriftstellerin war bis 1898 das
eines jungen Mädchens aus guter
Familie: Musik, Sprachen, Bälle,
Sport und Hausarbeit lösten sich
gegenseitig ab. 1898 ging sie zu ihrem
in Mazagan (Marokko) als Großkauf-
mann ansässigen Bruder, um ihm den
Haushalt zu führen. Dort hatte sie
Zeit, ihren Geist eingehender zu bil-
den und begann nun ihre marokkani-
schen Erzählungen für den Schweizer
"Bund" und die "Straßburger Post"
zu schreiben. Jm Jahre 1905 kehrte
sie nach Bern zurück und siedelte 1906
nach Berlin über, wo sie die Erzie-
hung von zwei mutterlosen Kindern
leitete, bis sie sich 1907 mit Dr. Güter-

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Gut
größeren Berufsgenoſſenſchaft in
Dresden, bis er 1906 nach Berlin
überſiedelte.

S:

Böhmerland – Deut-
ſches Land (Kampflieder aus d. Oſt-
mark), 1897. 2. A. 1903. – Bunte
Saat (Ge.), 1898. – Deutſche Gedichte,
1905. – Trutzfanfaren (Ge.), 1909.

*Gutbier, Luiſe Jeannette Chri-
ſtine,

pſd. L. Jean-Chriſt, wurde
am 29. Mai 1836 zu Seidingſtadt bei
Hildburghauſen als die Tochter des
dortigen Geiſtlichen, eines unabhän-
gigen, für alles Große und Schöne
begeiſterten Mannes, geboren u. von
dieſem zugleich mit ihren Brüdern in
allen Wiſſenſchaften unterrichtet. Mit
18 Jahren verheiratete ſie ſich; aber
obgleich in glücklichen Verhältniſſen
lebend, fühlte ſie ſich innerlich doch
wenig befriedigt, bis ſie ſich erneuten
Studien u. der dramatiſchen Schrift-
ſtellerei zuwandte. Als ihr Gatte
1872 ſtarb, trieb ein innerer Drang
ſie zur Bühne. Sie begann ihre Thea-
terlaufbahn in Bayreuth, ſetzte ſie ein
Jahr lang bei dem Meininger En-
ſemble fort u. ſammelte auf den Gaſt-
ſpieltouren in Berlin, Dresden und
Breslau einen Schatz neuer Erfah-
rungen und Anſchauungen. Dann
ſtand ſie ein halbes Jahr lang ſelbſt
in der Direktion einer Theatergeſell-
ſchaft; da es ihr aber nicht gelingen
wollte, eine ihrer Jndividualität zu-
ſagende Stellung im tragiſchen Fach
zu gewinnen, ſo trat ſie nach einigen
weiteren Verſuchen an Provinzbüh-
nen gänzlich vom Theater zurück.
Jetzt verſuchte ſie ſich als Vortrags-
meiſterin und hielt in vielen Städten
Deutſchlands Vorträge, durch welche
ſie für die Jdee einer Volksbühne zu
wirken ſuchte. Zuletzt betätigte ſie
ſich wieder als dramatiſche Schrift-
ſtellerin. Jhren Wohnſitz hatte ſie
teils in Berlin, in den Sommermo-
naten in Koburg oder in Heldburg.
Jn Koburg iſt ſie Mitte Oktbr. 1904
geſtorben.

S:

Napoleon I. (Dr., in
der „Deutſchen Schaubühne“), 1870.
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Güt
– Mara (1. Tl. eines Zyklus „Deut-
ſche Muſe“), 1871. 2. A. u. d. T.:
Mara. Vom deutſchen Stamm (Schau-
ſpiel), 1904. – Eleazar, oder: Der
Fluch des Haſſes u. der Liebe Segen
(Dr.), 1873. – Jm Bann der Schuld
(Dr.), 1874. – Feſtklänge zum 2. Sep-
tember, 1874. – Tante Evas Erben
(R.), 1900. – Vom deutſchen Stamm
(Wahrheit und Dichtung in 7 Bil-
dern), 1900. – Ein Raſttag im Ma-
növer (Lſp.), 1903. – Als Manuſkript
gedruckte Luſtſpiele: Moderne Kuren.
– Das verhängnisvolle Manuſkript.
– Sie hat ſich gewaſchen. – Der Hof-
lieferant. – Das Gaſtſpiel an der
Hofbühne. – Der Sebaldsſchacht. –
Führ uns nicht in Verſuchung. – Aſſe-
kuranz. – Wer auf das Fleiſch ſäet. –
Das Teſtament der Mutter. – Das
Rezept der Schwiegermutter.

*Güterbock, Grete,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Grete Auer,
wurde 1871 in Wien als die Tochter
eines Schweizer Architekten u. Aſſi-
ſtenten Theophil Hanſens geboren,
an deſſen großen Wiener Bauten
jener durchweg beteiligt war. Jm
Jahre 1888 kam ſie nach Bern, wo-
hin der Vater zum Bau des Bundes-
palaſtes berufen worden war, u. wo
er auch 1906 an einem Herzleiden
ſtarb. Die Erziehung und das Leben
der Schriftſtellerin war bis 1898 das
eines jungen Mädchens aus guter
Familie: Muſik, Sprachen, Bälle,
Sport und Hausarbeit löſten ſich
gegenſeitig ab. 1898 ging ſie zu ihrem
in Mazagan (Marokko) als Großkauf-
mann anſäſſigen Bruder, um ihm den
Haushalt zu führen. Dort hatte ſie
Zeit, ihren Geiſt eingehender zu bil-
den und begann nun ihre marokkani-
ſchen Erzählungen für den Schweizer
„Bund“ und die „Straßburger Poſt“
zu ſchreiben. Jm Jahre 1905 kehrte
ſie nach Bern zurück und ſiedelte 1906
nach Berlin über, wo ſie die Erzie-
hung von zwei mutterloſen Kindern
leitete, bis ſie ſich 1907 mit Dr. Güter-

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/19>, abgerufen am 25.04.2024.