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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jahre tätig war. Seit 1904 ist er
Prediger in der typischen Neu-Eng-
landstadt Greenfield, Massag. Sein
Name als Dichter und Novellist wurde
drüben jenseit des Wassers erst 1902
bekannter, als er beide Preise er-
langte, welche der große deutsch-
amerikanische Verein "Arion" je für
eine Novelle und für ein Gedicht aus
der deutsch-amerikanischen Geschichte
ausgesetzt hatte. Auch in Deutschland
erlangte sein Name einen Ruf durch
sein Lied "Sang an das deutsche
Volkslied", das infolge eines von
den deutschen Gesangvereinen Ame-
rikas ausgeschriebenen Wettbewerbs
den ersten Preis erhielt und auf dem
Sängerwettstreit um den vom deut-
schen Kaiser gestifteten Preis in Bal-
timore gesungen wurde. Die nächste
Folge war, daß die Sängerfestgesell-
schaft eine Ausgabe der Gedichte H.s
veranstaltete und dem Dichter eine
Auflage von 1000 Exemplaren zum
Geschenk machte.

S:

Gedichte, 1903.

*Hildebrandt-Strehlen, Karl
Theodor Heinrich,

wurde am 18.
Juni 1815 zu Wenden bei Rasten-
burg in Ostpreußen als der Sohn
eines Predigers geboren, der 1817
nach Groß-Thierbach versetzt wurde.
Vom Vater vorgebildet, bezog er
1829 das Gymnasium zu Elbing und
1837 die Universität Königsberg, wo
er Philosophie, Philologie und Pä-
dagogik studierte, absolvierte Michae-
lis 1840 sein Staatsexamen u. wirkte
nun mehrere Jahre als Hauslehrer,
legte inzwischen auch sein Probejahr
am Gymnasium in Gumbinnen ab.
Später ging er nach der Mark, dann
nach Schlesien, wo er 7 Jahre lang
höheren Privatschulen vorstand, bis
er 1858 zum Rektor der höheren Bür-
gerschule in Strehlen berufen wurde.
Hier wirkte er bis zu seiner Pensio-
nierung 1879, und seitdem lebte er in
Freiburg a. Unstrut. Hier starb er
am 5. November 1901. Außer mehre-
ren Jugendschriften veröffentlichte er
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S:

Die Kinder des Kommunisten
(Volksschr.), 1877. - Romant. Erzäh-
lungen aus Thüringens Vorzeit; III,
1885-87. - Kinderdramen (Theater-
stücke, Puppenspiele etc.), 1888.

Hildeck, Leo,

Pseud. für Leonie
Meyerhof;
s. d.!

*Hildenbrand, Theodor,

* am
21. April 1852 zu Würzburg als der
Sohn des Universitätsprofessors Dr.
Karl H., besuchte 1865-72 das Lud-
wigs-Gymnasium in München u. be-
zog dann die Universität daselbst, an
welcher er zwei Jahre lang die Rechte
studierte, sich dann aber den lehramt-
lichen Fächern zuwandte. Jm Jahre
1877 bestand er sein Staatsexamen
und wurde noch in demselben Jahre
als Lehrer an der kgl. Realschule in
Memmingen angestellt, an welcher
er, seit 1896 als Professor u. Rektor,
noch jetzt wirkt.

S:

So is's bei'n
uns in Boarnland (Ge. in allen
bayerischen Mundarten), 1887.

*Hilder, Gustav Oskar,

wurde
am 1. April 1836 im Kirchspiel Ri-
singe in Schweden als preußischer
Untertan und Sohn eines preußischen
Militärs geboren, der von seiner Re-
gierung auf sieben Jahre zur Kano-
nengießerei Finsgang in genanntem
Kirchspiel kommandiert worden war.
Als H. vier Jahre alt war, kehrte die
Familie nach Preußen zurück; er be-
suchte zunächst das Gymnasium in
Sagan, wo der Vater Direktor der
Strafanstalt geworden war, dann seit
1850 die Realschule in Görlitz. 1854
trat H. in den Militärdienst, besuchte
seit 1856 die Artillerie- u. Jngenieur-
schule in Berlin, wurde 1857 Offi-
zier, machte 1866 in der Reserve den
Kriegszug nach Böhmen mit, mußte
1870 als Kommandeur einer Reserve-
batterie in Danzig zurückbleiben,
wurde 1875 zum Artillerieoffizier
vom Platz in Swinemünde ernannt
und nahm 1879 seinen Abschied, den
er als Major erhielt. Seitdem lebte
er in Berlin, und starb daselbst im

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Jahre tätig war. Seit 1904 iſt er
Prediger in der typiſchen Neu-Eng-
landſtadt Greenfield, Maſſag. Sein
Name als Dichter und Novelliſt wurde
drüben jenſeit des Waſſers erſt 1902
bekannter, als er beide Preiſe er-
langte, welche der große deutſch-
amerikaniſche Verein „Arion“ je für
eine Novelle und für ein Gedicht aus
der deutſch-amerikaniſchen Geſchichte
ausgeſetzt hatte. Auch in Deutſchland
erlangte ſein Name einen Ruf durch
ſein Lied „Sang an das deutſche
Volkslied“, das infolge eines von
den deutſchen Geſangvereinen Ame-
rikas ausgeſchriebenen Wettbewerbs
den erſten Preis erhielt und auf dem
Sängerwettſtreit um den vom deut-
ſchen Kaiſer geſtifteten Preis in Bal-
timore geſungen wurde. Die nächſte
Folge war, daß die Sängerfeſtgeſell-
ſchaft eine Ausgabe der Gedichte H.s
veranſtaltete und dem Dichter eine
Auflage von 1000 Exemplaren zum
Geſchenk machte.

S:

Gedichte, 1903.

*Hildebrandt-Strehlen, Karl
Theodor Heinrich,

wurde am 18.
Juni 1815 zu Wenden bei Raſten-
burg in Oſtpreußen als der Sohn
eines Predigers geboren, der 1817
nach Groß-Thierbach verſetzt wurde.
Vom Vater vorgebildet, bezog er
1829 das Gymnaſium zu Elbing und
1837 die Univerſität Königsberg, wo
er Philoſophie, Philologie und Pä-
dagogik ſtudierte, abſolvierte Michae-
lis 1840 ſein Staatsexamen u. wirkte
nun mehrere Jahre als Hauslehrer,
legte inzwiſchen auch ſein Probejahr
am Gymnaſium in Gumbinnen ab.
Später ging er nach der Mark, dann
nach Schleſien, wo er 7 Jahre lang
höheren Privatſchulen vorſtand, bis
er 1858 zum Rektor der höheren Bür-
gerſchule in Strehlen berufen wurde.
Hier wirkte er bis zu ſeiner Penſio-
nierung 1879, und ſeitdem lebte er in
Freiburg a. Unſtrut. Hier ſtarb er
am 5. November 1901. Außer mehre-
ren Jugendſchriften veröffentlichte er
[Spaltenumbruch]

Hil

S:

Die Kinder des Kommuniſten
(Volksſchr.), 1877. – Romant. Erzäh-
lungen aus Thüringens Vorzeit; III,
1885–87. – Kinderdramen (Theater-
ſtücke, Puppenſpiele ꝛc.), 1888.

Hildeck, Leo,

Pſeud. für Leonie
Meyerhof;
ſ. d.!

*Hildenbrand, Theodor,

* am
21. April 1852 zu Würzburg als der
Sohn des Univerſitätsprofeſſors Dr.
Karl H., beſuchte 1865–72 das Lud-
wigs-Gymnaſium in München u. be-
zog dann die Univerſität daſelbſt, an
welcher er zwei Jahre lang die Rechte
ſtudierte, ſich dann aber den lehramt-
lichen Fächern zuwandte. Jm Jahre
1877 beſtand er ſein Staatsexamen
und wurde noch in demſelben Jahre
als Lehrer an der kgl. Realſchule in
Memmingen angeſtellt, an welcher
er, ſeit 1896 als Profeſſor u. Rektor,
noch jetzt wirkt.

S:

So is’s bei’n
uns in Boarnland (Ge. in allen
bayeriſchen Mundarten), 1887.

*Hilder, Guſtav Oskar,

wurde
am 1. April 1836 im Kirchſpiel Ri-
ſinge in Schweden als preußiſcher
Untertan und Sohn eines preußiſchen
Militärs geboren, der von ſeiner Re-
gierung auf ſieben Jahre zur Kano-
nengießerei Finsgang in genanntem
Kirchſpiel kommandiert worden war.
Als H. vier Jahre alt war, kehrte die
Familie nach Preußen zurück; er be-
ſuchte zunächſt das Gymnaſium in
Sagan, wo der Vater Direktor der
Strafanſtalt geworden war, dann ſeit
1850 die Realſchule in Görlitz. 1854
trat H. in den Militärdienſt, beſuchte
ſeit 1856 die Artillerie- u. Jngenieur-
ſchule in Berlin, wurde 1857 Offi-
zier, machte 1866 in der Reſerve den
Kriegszug nach Böhmen mit, mußte
1870 als Kommandeur einer Reſerve-
batterie in Danzig zurückbleiben,
wurde 1875 zum Artillerieoffizier
vom Platz in Swinemünde ernannt
und nahm 1879 ſeinen Abſchied, den
er als Major erhielt. Seitdem lebte
er in Berlin, und ſtarb daſelbſt im

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[210/0214] Hil Hil Jahre tätig war. Seit 1904 iſt er Prediger in der typiſchen Neu-Eng- landſtadt Greenfield, Maſſag. Sein Name als Dichter und Novelliſt wurde drüben jenſeit des Waſſers erſt 1902 bekannter, als er beide Preiſe er- langte, welche der große deutſch- amerikaniſche Verein „Arion“ je für eine Novelle und für ein Gedicht aus der deutſch-amerikaniſchen Geſchichte ausgeſetzt hatte. Auch in Deutſchland erlangte ſein Name einen Ruf durch ſein Lied „Sang an das deutſche Volkslied“, das infolge eines von den deutſchen Geſangvereinen Ame- rikas ausgeſchriebenen Wettbewerbs den erſten Preis erhielt und auf dem Sängerwettſtreit um den vom deut- ſchen Kaiſer geſtifteten Preis in Bal- timore geſungen wurde. Die nächſte Folge war, daß die Sängerfeſtgeſell- ſchaft eine Ausgabe der Gedichte H.s veranſtaltete und dem Dichter eine Auflage von 1000 Exemplaren zum Geſchenk machte. S: Gedichte, 1903. *Hildebrandt-Strehlen, Karl Theodor Heinrich, wurde am 18. Juni 1815 zu Wenden bei Raſten- burg in Oſtpreußen als der Sohn eines Predigers geboren, der 1817 nach Groß-Thierbach verſetzt wurde. Vom Vater vorgebildet, bezog er 1829 das Gymnaſium zu Elbing und 1837 die Univerſität Königsberg, wo er Philoſophie, Philologie und Pä- dagogik ſtudierte, abſolvierte Michae- lis 1840 ſein Staatsexamen u. wirkte nun mehrere Jahre als Hauslehrer, legte inzwiſchen auch ſein Probejahr am Gymnaſium in Gumbinnen ab. Später ging er nach der Mark, dann nach Schleſien, wo er 7 Jahre lang höheren Privatſchulen vorſtand, bis er 1858 zum Rektor der höheren Bür- gerſchule in Strehlen berufen wurde. Hier wirkte er bis zu ſeiner Penſio- nierung 1879, und ſeitdem lebte er in Freiburg a. Unſtrut. Hier ſtarb er am 5. November 1901. Außer mehre- ren Jugendſchriften veröffentlichte er S: Die Kinder des Kommuniſten (Volksſchr.), 1877. – Romant. Erzäh- lungen aus Thüringens Vorzeit; III, 1885–87. – Kinderdramen (Theater- ſtücke, Puppenſpiele ꝛc.), 1888. Hildeck, Leo, Pſeud. für Leonie Meyerhof; ſ. d.! *Hildenbrand, Theodor, * am 21. April 1852 zu Würzburg als der Sohn des Univerſitätsprofeſſors Dr. Karl H., beſuchte 1865–72 das Lud- wigs-Gymnaſium in München u. be- zog dann die Univerſität daſelbſt, an welcher er zwei Jahre lang die Rechte ſtudierte, ſich dann aber den lehramt- lichen Fächern zuwandte. Jm Jahre 1877 beſtand er ſein Staatsexamen und wurde noch in demſelben Jahre als Lehrer an der kgl. Realſchule in Memmingen angeſtellt, an welcher er, ſeit 1896 als Profeſſor u. Rektor, noch jetzt wirkt. S: So is’s bei’n uns in Boarnland (Ge. in allen bayeriſchen Mundarten), 1887. *Hilder, Guſtav Oskar, wurde am 1. April 1836 im Kirchſpiel Ri- ſinge in Schweden als preußiſcher Untertan und Sohn eines preußiſchen Militärs geboren, der von ſeiner Re- gierung auf ſieben Jahre zur Kano- nengießerei Finsgang in genanntem Kirchſpiel kommandiert worden war. Als H. vier Jahre alt war, kehrte die Familie nach Preußen zurück; er be- ſuchte zunächſt das Gymnaſium in Sagan, wo der Vater Direktor der Strafanſtalt geworden war, dann ſeit 1850 die Realſchule in Görlitz. 1854 trat H. in den Militärdienſt, beſuchte ſeit 1856 die Artillerie- u. Jngenieur- ſchule in Berlin, wurde 1857 Offi- zier, machte 1866 in der Reſerve den Kriegszug nach Böhmen mit, mußte 1870 als Kommandeur einer Reſerve- batterie in Danzig zurückbleiben, wurde 1875 zum Artillerieoffizier vom Platz in Swinemünde ernannt und nahm 1879 ſeinen Abſchied, den er als Major erhielt. Seitdem lebte er in Berlin, und ſtarb daſelbſt im *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/214>, abgerufen am 24.04.2024.